Das Start-up Lightyear konnte in diesem Jahr bis September weitere 93 Millionen Euro für sein langstreckentaugliches Elektroauto One mit Solarzellen in der Karosserie einsammeln. Nach ihrem 150.000 Euro teuren Erstlingswerk wollen die Niederländer auch erschwinglichere Solar-Elektroautos auf die Straßen bringen. Zu den Plänen gibt es nun neue Informationen.
Lightyear gab zum Ende des Jahres bekannt, dass der Leasing- und Fuhrparkmanagement-Anbieter LeasePlan 5000 Exemplare des zweiten Modells der Marke reserviert habe. Die Produktion der Fahrzeuge solle „2024/2025“ starten. Bereits davor will LeasePlan den One in sein europäisches Netzwerk aufnehmen, der ab 2022 vom Band laufen soll.
Das zweite Modell baue auf der für den One entwickelten Technologie auf und werde in Europa, den USA und anderen Märkten zu einem Einstiegspreis von 30.000 Euro erhältlich sein, erklärte Lightyear. Gründer und CEO Lex Hoefsloot sagte, dass man mit der Unterstützung von LeasePlan „ein einzigartiges und wirklich nachhaltiges Fahrzeug“ auf den Markt bringen werde.
„Gemeinsam werden LeasePlan und Lightyear das erste solarbetriebene Autoabonnement der Welt anbieten“, so LeasePlan-Chef Tex Gunning. „Mit Lightyear gehört die Reichweitenangst der Vergangenheit an, ebenso wie der Alptraum, eine bequeme und verfügbare Ladestation finden zu müssen – ein absoluter Durchbruch im Kampf um die Reduzierung der Emissionen im Straßenverkehr.“
Lightyear hat in diesem Jahr mehrere Meilensteine bekannt gegeben: Im Juli besiegelte das Start-up eine Partnerschaft mit dem Auftragsfertiger Valmet Automotive Inc. für die Produktion des One in Finnland. Im Sommer fuhr der neueste Prototyp des Modells 440 Meilen (708 km) mit einer Batterieladung. Das Unternehmen verkündete zudem einen neuen niederländischen Standort für die Produktion seiner Solardächer. Zum Ende des Jahres wurde jetzt die weitere Produktplanung konkretisiert.
Den One will Lightyear in den kommenden Monaten weiter für die Serie testen und optimieren sowie die für die Zulassung erforderlichen Homologationstests absolvieren. Das Solar-Elektroauto soll kommenden Sommer in einer auf 946 Exemplare limitierten Erstserie starten. Mit der integrierten Solar-Technologie soll die 60-kWh-Fahrbatterie an einem sonnigen Tag für etwa 45 Meilen (72 km) geladen werden können.
alupo meint
Ich drücke ihnen die Daumen dass alles wie geplant klappt. Aber es ist noch ein weiter Weg.
Dennoch, jeder neue Mitspieler ist gut, insbesondere wenn er nicht aus China kommt und von Uiguren in Zwangslagern zusammengebaut wird.
Gunarr meint
Ich freue mich schon auf die Vergleichstests gegen den Sono Sion.
Axel P. meint
Der wird wahrscheinlich nicht stattfinden können, weil eines der beiden Autos nicht verfügbar sein wird…
Andi EE meint
Die konsequente Ausrichtung des Fahrzeug auf Aerodynamik, gefällt mir. Was mir nicht gefällt ist der Preis. ;-) und ich glaub auch nicht an die 30’000. Um ein günstiges Fahrzeug zu bauen, muss die Innovation in der Produktion stecken und nicht nur im Fahrzeug selber. Wenn ich die Möglichkeiten mit Tesla vergleichen, sind die Spiesse da so ungleich lang, dass das nicht aufgehen kann.
Die Form des Lightyear gefällt mir natürlich, spannend wie man aus den Formen und veröffentlichten CW-Werten, dann vergleichsweise einfach ableiten kann, was die Konstruktion an wichtiger Formgebung enthalten muss, damit man sich substanziell verbessern kann.
Was viel bringt, kann man primär daran erkennen, wenn der Nutzwert stark eingeschränkt wird. Hier ist es das Heck was man eigentlich bezüglich Funktionalität in einem hohen Kofferraum enden lassen würde, hier aber flach auslaufen lässt.
Hier haben wir wieder die klassische Motorhaube, wo ich mich ja immer dran stosse. ;-) ich bin wirklich gespannt, wenn man die Sache jetzt verkleinern muss, wie das Ideal dann aussehen wird. Diese Schnauze macht für den Crash sicher Sinn, weil wenn man mit der Fahrgastzelle vorne beginnen würde, geht selbst bei kleinstem Crash zu viel Wert verloren. Aber ich denke dass es hier einen besseren Kompromiss geben wird, der auch kleineren Fahrzeugen zu besserer Aerodynamik verhilft. Bisher ist das leider ein Jammertal was geboten wird. Auf der Autobahn verbraucht ein Model 3 30-40% weniger Energie als ein Kleinwagen wie der Fiat 500, das kanns doch nicht sein.
DerÄlbler meint
Google mal den Schlörwagen von 1939, ein voll Familientaugliches Fahrzeug mit einem CW Wert von 0,15
Basiert auf einem Mercedes Fahrgestell.
Alles schon mal dagewesen, Deutsche Ingenieurskunst machte es möglich.
andi_nün meint
„“Das Solar-Elektroauto soll kommenden Sommer in einer auf 946 Exemplare limitierten Erstserie starten. „“
Das deutet eher darauf hin, dass die Nachfrage nach dem ONE nicht gerade durch die Decke geht.
Ich finde das Auto gut, aber zu dem Preis hätte man das vielleicht vor 5-10 Jahren verkaufen können, damals wärs etwas sehr sehr exklusives gewesen. Jetzt greifen viel Käufer dann doch zu bekannten Marken.
Daniel S meint
Was sollen diese Käufer denn bei anderen Marken finden, das technologisch annähernd mit einem Lightyear vergleichbar wäre?
andi_nün meint
Warum sollte es annähernd vergleichbar sein?
Ein Taycan 4S kostet etwas mehr als die Hälfte und ist ein nettes Auto.
Der Lightyear hat einen kleinen Akku, ist super aerodynamisch, hat eine große PV drauf und kostet mit 150.000€ eben absurd viel.
Leute die 150.000€ ausgeben wollen evtl. keine Ökokiste kaufen.
simon meint
Limitierte Erstserie, weißt du schon was limitiert bedeutet?
andi_nün meint
Die müssten die Erstserie nicht limitieren, wenn es hohen Bedarf nach so einem teuren Auto gäbe. Die könnten ja richtig Geld damit machen. Den Bedarf gibt es nicht, also versucht man eben mit einer Limitierung Exklusivität zu erzeugen.
Du weißt offensichtlich echt nicht, warum man solche Limitierungen macht.
Frankt meint
Die Limitierung war schon fix, als das Auto vorgestellt wurde..
Das so ein exklusives Auto kein Massenprodukt wird war auch von Anfang an klar. Die Zahl der limitierten Fahrzeuge kommt übrigens daher, dass ein Lichtjahr 946 10^10 km ist.
David meint
Da sind sie ja nahe dran mit ihrem 180.000 € Auto, dass 60 kWh hat.