Lotus hat im letzten Jahr zusätzlich zu seinem neuen Supersportwagen Evija vier neue Elektroautos bis 2026 angekündigt. Die seit 2017 zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Sportwagenmarke soll zum reinen Elektroauto-Hersteller werden. Für dieses Jahr ist die Vorstellung eines batteriebetriebenen Premium-SUV vorgesehen. Car Magazine will Konkretes zu dem Modell mit der internen Bezeichnung Type 132 erfahren haben.
Der Type 132 sei ein Elektro-SUV in der Größe des Porsche Cayenne mit zwei Motoren, berichtet das britische Automagazin. Die Energie für den Vortrieb komme von einem Lithium-Ionen-Akkupaket im Unterboden, dessen Kapazität zwischen 92 und 120 Kilowattstunden liegt. Eine 800-Volt-Architektur verspreche schnelles Aufladen. Modernste Hardware und ein serienmäßiger 5G-Router sollen das Fahrzeugsystem durch schnelle „Over-the-Air“-Updates zukunftssicher machen.
Das E-SUV sei das erste Fahrzeug auf einer neuen Premium-Architektur von Lotus, die zunächst Radstände zwischen 2889 und 3100 Millimeter zulasse. Der Type 132 werde zum Start mit zwei potenten Leistungsstufen mit bis zu 515 kW (700 PS) für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in unter 3,0 Sekunden angeboten. „Das wäre ein vernünftiges Ziel, das wir anstreben sollten. Mit diesem Paket ist es auf jeden Fall technisch möglich“, wird ein Insider zitiert. Der Type 132 werde schnell sein, wie man es von einem Lotus erwartet.
Der Type 132 soll neben hoher Sportlichkeit auch Komfort bieten. Mit seinem Elektroantrieb und Lotus-typischer Fahrdynamik soll er sich vor aktuellen und kommenden Wettbewerbern wie Lamborghini Urus, BMW XM oder Ferrari Purosangue positionieren. Dass die Marke bisher kein eigenes SUV gebaut hat, relativierte eine Quelle von Car Magazine mit dem Verweis auf das Beratungsgeschäft des Unternehmens: „Ein SUV hat uns keine Angst gemacht, weil wir durch Lotus Engineering Erfahrung mit SUV haben.“ Auch mit der Elektrifizierung würden sich die Entwickler schon seit vielen Jahren beschäftigen.
Das elektrische SUV wird in China produziert, Lotus betont aber die Entwicklung des Modells am Stammsitz im britischen Hethel. „Die Chance besteht darin, sicherzustellen, dass wir unter der Eigentümerschaft von Geely Autos bauen, die der Marke Lotus treu bleiben“, so der Insider. „Das ist die Mission, und sie treibt uns an, ein wirklich aufregendes Portfolio von Autos zu schaffen.“ Die Kernplattform des Type 132 und alles, was für das Fahrverhalten des Autos entscheidend sei, würden in Hethel von denselben Leuten konzipiert, die sich als Experten für Sportwagen bewährt haben.
Lotus ist bekannt für Leichtbau, wird sein Elektro-SUV aufgrund der großen Batterie aber nicht mit weniger als 1700 Kilogramm auf die Straße bringen können, schreibt Car Magazine. Angaben zur Reichweite wurden bisher nicht gemacht, rund 480 Kilometer pro Ladung würden aber als Minimum angesehen. Allerdings lege Lotus eher auf ein geringeres Gewicht und mehr Fahrspaß Wert als auf eine große Reichweite.
Modernste Technik, aber in Maßen
Trotz Fokus auf Fahrspaß soll das E-SUV auch mit modernen Assistenzsystemen für Straße und Rennstrecke sowie der Fähigkeit zum teilautonomen Fahren ausgerüstet werden, heißt es weiter. Mit Blick auf den Markenkern werde es jedoch kein Übermaß an Technologie geben. Der Fahrer soll zudem die Kontrolle darüber haben, in welchem Umfang er von den gebotenen modernen Technikhelfern Gebrauch macht. Das Cockpit werde sehr einladend und großzügig sein, aber dennoch Sportwagencharakter haben.
Optisch soll sich das SUV stark an der geglätteten Designsprache des Evija orientieren und möglichst gute Aerodynamik für ein Fahrzeug dieses Formats bieten. Das zuständige Projektteam sagt laut Car Magazine, dass der Type 132 „wie nichts anderes aussehen wird“, mit weit weniger optischem Gewicht als die SUV der Konkurrenz in vergleichbarer Größe. Man spreche bei Lotus auch von einem „supersportlichen Auftritt“ und einer „extremeren Skulptur, als man sie von einem SUV erwarten würde“.
Wann genau und zu welchem Preis der nächste elektrische Lotus starten wird, ist noch offen. Das gilt auch für die weiteren geplanten Elektroautos. 2023 soll mit dem Type 133 ein viertüriges Coupé folgen. Für 2025 ist mit dem Type 134 ein mittelgroßes Elektro-SUV vorgesehen, für 2026 dann der neue elektrische Sportwagen Type 135. Die neuen E-Modelle sollen flankierend zum vollelektrischen Kleinserien-Supersportwagen Evija sowie dem letzten Verbrenner-Sportwagen von Lotus, dem Emira, angeboten werden.
elbflorenz meint
Die Hangzhou’er gehen elektrisch in die Vollen:
Volvo, Polestar, Smart, London-EVC, Lotus, Lynk &Co, ZEEKR, Geometry …
Dazu die Beteiligung an Daimler und die neue Partnerschaft mit GoogleWaymo.
Mmhh … ich sollte noch Mal mein Depot anpassen …
Gunarr meint
Das Auto wird in England entwickelt und in China gebaut. Das ist auf jeden Fall besser, als anders herum.
Anti-Brumm meint
Wird wohl seine Käufer finden, aber wozu ausgerechnet diese Marke ein SUV raushauen muss wie der gesamte Rest der Welt, bleibt mir ein Rätsel.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wahrscheinlich wird bald die „Formel E“ und die „Formel 1“ in eine Nachfolgeorganisation namens „Formel SUV“ eingebracht.
Stefan meint
Der Lamborghini Urus ist genauso schräg. Es gibt eine größere Zahl Käufer dafür.
Wasco meint
Mir ist auch nicht ganz klar warum es so viele SUV sein müssen.
Klar die verkaufen sich zurzeit am besten (ca.50%), aber die Kunden werden auch durch das Angebot gelockt.
Eigentlich brauchen wir kompakte, zuverlässige Fahrzeuge ohne viel Schnickschnack.
Auch muss es nicht so viel IT (Sensoren, Chips, Monitore, Kameras, etc.) In einem Fahrzeug geben.
Draggy meint
Du kannst auch viel Schnickschnack in einem Kompaktfahrzeug haben, dieser Unsinn der Autoindustrie, dass nur große Autos auch viel Ausstattung und Komfort haben dürfen ist ja nicht in der Realität so. Und es macht eigentlich viel mehr Sinn als einen teuren Kleinwagen zu haben der viel Komfort und Ausstattung für die täglichen Wege hat und einen billigen Kombi für die Urlaubsfahrt.
Der i3 hat sogar genau das gebracht, leider hat BMW den nur als Compliance Car gebaut und daher natürlich selbst nicht verstanden was für eine gute Idee ihr Auto eigentlich war.