Die seit 2017 zum chinesischen Geely-Konzern gehörende Sportwagenmarke Lotus wird zum reinen Elektroauto-Hersteller umgebaut. Mit dem Supersportwagen Evija haben die Briten bereits einen Voll-Stromer im Programm. Nun gibt es einen Ausblick auf weitere geplante Elektroautos.
Die Lotus-Tochter Lotus Technology feierte Ende August den Baustart für ihre neue Konzernzentrale in China. Die neue Sparte soll Innovationen für Batterien, Energiemanagement, Elektromotoren und elektronische Steuersysteme sowie bei der Produktion und in weiteren Bereichen vorantreiben. Die neue Zentrale soll 2024 fertiggestellt werden. Eine Fabrik, in der Lotus-Elektroautos für den Weltmarkt hergestellt werden, soll noch in diesem Jahr eröffnet werden.
Im Rahmen des Baubeginns des neuen Standorts von Lotus Technology präsentierten Top-Manager von Geely und Lotus Details zum Produktplan von Lotus für die nächsten fünf Jahre. Dieser wurde gemeinsam von Lotus Technology und dem Lotus-Team in Großbritannien entwickelt, betonten die Chinesen. Sie gaben zudem bekannt, dass an Lotus Technology auch der Gründer des chinesischen Elektroautobauers NIO beteiligt ist. Die Unternehmen vereine das gemeinsame Interesse an intelligenter Elektromobilität und könnten später kooperieren, hieß es.
Im Jahr 2022 will Lotus ein elektrisches Premium-SUV mit der internen Bezeichnung Type 132 auf den Markt bringen. Ihm soll 2023 ein viertüriges Coupé mit Batterie-Antrieb folgen, der Type 133. Für 2025 ist mit dem Type 134 ein mittelgroßes Elektro-SUV vorgesehen. Für 2026 ist dann ein neuer elektrischer Sportwagen geplant, der Type 135. Die Modelle sollen flankierend zum vollelektrischen Evija sowie dem neuen Emira, dem letzten Verbrenner-Sportwagen von Lotus, angeboten werden.
Lotus nutzt künftig vier neue Architekturen: Eine für den Benzin-Sportwagen Emira, eine „Hypercar“-Plattform für den Evija sowie eine Plattform für „Premium-Lifestyle-Fahrzeuge“ und eine für Elektro-Sportwagen. Letztere entsteht in Kooperation mit der Renault-Tochter Alpine, die in Zukunft nur noch E-Autos anbieten wird. Konkretes zu den neuen Modellen wurde noch nicht verraten. Lotus erklärte aber, dass fortschrittliche 800-Volt-Technologie und Batterien mit bis zu 120 kWh Speicherkapazität eingesetzt werden sollen. Von Null auf Hundert soll es in bis zu unter drei Sekunden gehen.
„Lotus Technology wird die Innovation beschleunigen, die schon immer das Herzstück des Unternehmens war. Gemeinsam werden die Teams in China und Großbritannien unsere Reise in eine erweiterte, intelligente und elektrische Zukunft vorantreiben und die Ambitionen und Ziele erreichen, die die Marke Lotus seit 73 Jahren verfolgt“, so der Chef der Group Lotus Feng Qingfeng. Der Geschäftsführer von Lotus Cars Matt Windle betonte, dass sich die Marke auch in Zukunft auf Leistung, Effizienz, Erfolge im Motorsport und den Fahrer konzentrieren werde.
M2P_2023 meint
„… Elektroautobauers NIO beteiligt ist…“ Apropo, wieso liest man hier eigentlich (fast?) nichts von Nio? Der Start in Norwegen ist jetzt erfolgt und Bjorn Nyland ziemlich angetan. Youtube -> ES8.
ecomento.de meint
Im August gab es bei uns zwei Artikel zu NIO:
https://ecomento.de/2021/08/13/nio-plant-elektroauto-marke-fuer-den-massenmarkt/
https://ecomento.de/2021/08/12/nio-plant-drei-neue-elektroautos-weiteres-wachstum/
VG | ecomento.de
Anti-Brumm meint
Tut mir einen Gefallen, Lotus.
Keine.
SUV.
Jemals.
Mäx meint
Der Zug ist at wohl schon den Bahnhof verlassen leider.
Dagobert meint
Es hat für Porsche funktioniert.
Es hat für Lamborghini funktioniert.
Es wird für Lotus funktionieren.
Die Hersteller liefern nur was auch nachgefragt wird.
Es ist ganz simpel.
Allstar meint
Ferrari, Aston Martin, Jaguar, Bentley, Rolls Royce, welche noch? Alle bieten SUV an und sind damit Mega erfolgreich.
M2P_2023 meint
Nur leider alle potthässlich und an Dekadenz nicht zu übertrumpfen. Angefangen vor Jahren mit dem moppeligen Porsche, bis zur dicken Hässlichkeit auf Rädern, dem Lambo Urus… :-/ Aber wers braucht…
Steinchen meint
Ich bin gespannt, wie erfolgreich SAIC/MG mit dem MG5 sein wird. Aktuell hätten die mit diesem Elektro Kombi ein Alleinstellungsmerkmal. Wenn das Modell gut läuft, öffnet das bei anderen Herstellern vielleicht mal die Augen, dass Kombis ebenfalls nachgefragt werden. Möglicherweise (These) werden SUV auch nur so gut nachgefragt, weil fast gar nichts anderes angeboten wird?
David meint
Ich frage mich eher, warum man so spät darauf kommt. Denn der große Erfolg blieb ja in den letzten Jahren aus. Andererseits war der Tesla Roadster auf Lotus Basis gebaut. Also gab es schon eine Blaupause. Und halbwegs erschwingliche Sportwagen gibt es elektrisch nicht.
Dagobert meint
Der Emira wird wohl der letzte reine Verbrenner der Marke werden und er ist ein phantastisches Abschiedsgeschenk geworden. Sieht auch aus als würde man danach versuchen Fahrzeuge mit höherem Produktionsvolumen auf den Markt zu bringen. Ich wünsche der Traditionsmarke viel Erfolg!