Peugeot geht in diesem Jahr beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit einem E-Boliden an den Start. Mit dem 9X8 Hybrid wollen sich die Franzosen bei dem Langstreckenrennen im neuen Hypercar-Reglement (LMH) möglichst weit vorne platzieren. Die Entwickler sind überzeugt: „Dieses Fahrzeug wird ein Meilenstein in der Geschichte des Langstreckenrennens sein.“
Man engagiere sich im Motorsport vor allem deshalb, weil die Marke ein Ideenlabor sein wolle und sich als Antreiber für Innovationen sehe. Der Motorsport erschließe zudem neue Gebiete, die das Unternehmen origineller und kreativer machen. „Wir wollten nicht nur einen schönen Rennwagen bauen“, erklärt Designchef Matthias Hossann. „Die Technik des Peugeot 9X8 ist eine reine Peugeot Sport Entwicklung, und das mussten wir in unserem Design berücksichtigen. Ohne Kompromisse bei der Leistung wollten wir ihm eine einzigartige Form verleihen und die Idee einer schlichten Karosserie beibehalten, die sich von den sehr geometrischen Langstreckenfahrzeugen der vorherigen Generation abhebt.“
Das Ziel beim 9X8 Hybrid sei ein Fahrzeug gewesen, das ikonisch, effizient und emotional ist. Das auffälligste Merkmal des finalen Designs sei das Fehlen eines Heckflügels, der dem Wagen seine einzigartige Form verleihe. Seit etwas mehr als 50 Jahren hat kein Fahrzeug mehr ohne Heckflügel in Le Mans gewonnen. „Das zeugt vom Mut und dem Erfindungsreichtum der Designerinnen, Designer, Ingenieurinnen und Ingenieure von Peugeot“, so Peugeot. Bei der Entwicklung des 9X8 Hybrid habe man großen Aufwand für die Gestaltung des Hecks betrieben. Nach der ursprünglichen Skizze eines etwas ausladenden Wagens sei eine leicht spitz zulaufende Fahrerkabine und die Verkleidung über dem Hinterrad entstanden.
Peugeot hat in Le Mans bereits mit zwei Fahrzeugen aus zwei verschiedenen Generationen gewonnen: 1992 und 1993 mit dem Peugeot 905 mit V10-Benzinmotor und 2009 mit dem Peugeot 908 mit V12-HDi-FAP-Motor. Mit dem 9X8 Hybrid starte nun eine neue Ära, sagt das Unternehmen. Technikchef Olivier Jansonne: „Der Langstrecken-Rennsport basiert auf einem Reglement, das es uns ermöglicht, die Kompetenz von Peugeot in allen elektrischen Antriebssträngen unter Beweis zu stellen.“
Angetrieben wird der Rennwagen von einem Allrad-Hybridsystem. Er kombiniert einen 2,6-Liter-V6-Verbrennungsmotor mit Doppelturboaufladung und einer Leistung von 500 kW (680 PS) im Heck mit einem 200 kW (270 PS) starken Elektromotor-Generator vorne. „Mit dem Peugeot 9X8 schlägt die Löwenmarke ein neues Kapitel bei den Hybrid-Sportfahrzeugen auf. Die Leistung wird elektrischer und leistungsfähiger, ohne dass wir Abstriche bei der Wettbewerbsfähigkeit machen müssen“, sagt Jansonne.
Randy meint
Der letzte Le Mans Sieger ohne Heckflügel war übrigens ein Porsche 917
Mäx meint
Jetzt hat Porsche aber einen Heckflügel und Peugeot nicht ;)
Bin echt gespannt auf die Performance der einzelnen und das 24h Rennen.
Randy meint
Gefällt mir ausgesprochen gut der Peugeot, ich bin kein Freund von Heckspoilern. Leider startet Porsche erst 2023, dann aber in der LMDh Klasse.
Stefan meint
Wie bei vielen normalen Hybriden ist auch hier der Verbrennungsmotor viel zu groß.
Der Generator sollte doch die gleiche Leistung wie der Motor haben.
Der Dieselmotor im Gewinnerauto von 2009 hatte 515 KW. Wieso brauchen Sie jetzt 700 kW?
Die Formel-1 fuhr 2021 mit einem 1,6l-V6.
Mäx meint
Dafür fuhr die Formel 1 aber mit bis zu 15.000U/min, was hier mit Sicherheit nicht passiert.
Nur weil der Hubraum so klein ist, heißt das ja nicht, dass es irgendwie sparsamer wäre.
Die LMH und auch die LMDh dürfen ohnehin „nur“ maximal 500kW kombinierte Leistung produzieren.
Macht der Hybridantrieb gerade 200kW an der Vorderachse darf der Verbrenner nur noch 300kW an der Hinterachse zu steuern, z.B. für langsame Kurven um die Traktion zu verbessern und trotzdem volle Leistung zu haben.
Auf der Geraden wird der Elektro dann wohl vollständig abgeschaltet und nur der Verbrenner betrieben.
Stefan meint
Die Elektromotoren im Formel-1-Hybrid sind mit 120 kW auch eher klein. Die Gesamtleistung bei der F1 ist eher zwischen 900 und 1000 PS.
Ich meine eben eher 300 kW-Verbrenner und 300 kW Elektromotor mit Obergrenze 500 kW Gesamtleistung. Der Elektromotor soll dann durchgehend laufen, der Verbrenner wird abgeschaltet / deutlich leistungsreduziert, wenn nicht benötigt. Die Akkus müssen dann vermutlich größer sein als jetzt.
Mäx meint
Du musst ja überlegen, dass die Batterie dann das Ladelevel für 24h halten muss.
Wie soll die Batterie aufgeladen werden, wenn man so viel aus der Batterie entnimmt. Ich habe ja jetzt die Mehrleistung des Verbrenners, wo ich notfalls mit aufladen kann, wenn die Bremszone nicht ausgereicht hat.
Wenn nun aber so viel Leistung elektrisch abgefordert werden soll, klappt das nicht mehr so ganz.
Stefan meint
Bei meinem Vorschlag geht es darum, möglichst energie- und spritsparend das Rennen zu bestreiten. Klar hat man dann nicht ständig die 500 PS Höchstleistung zur Verfügung. Die Formel-E-Piloten, von denen ja auch immer wieder einige bei LeMans teilnehmen, haben schon Erfahrung in energiesparender Fahrweise.
Geschwindigkeiten von weit jenseits der 300 auf der Geraden sind auch eher gefährlich mit den oft flach eingestellten Flügeln oder wie hier ganz ohne Flügel.
Jeru meint
Du bist dir aber schon bewusst, dass das hier Rennsport und nicht Gehsport ist?