Der Linkenpolitiker Victor Perli bemängelt den schleppenden Ausbau der Ladeinfrastruktur an deutschen Raststätten. Auch die Autoindustrie drängt auf mehr Ladestationen. Aus der Energiebranche kommen dagegen auch Rufe nach weniger Eile.
An den rund 400 Standorten des größten Raststätten-Betreibers Autobahn Tank & Rast GmbH fanden sich zuletzt nur 224 Ladesäulen mit 715 Ladepunkten von mindestens 150 kW Leistung für Elektroautos. Auch die Zahl weniger schneller Ladesäulen ist noch stark ausbaufähig: An 358 Tank-&-Rast-Standorten waren zuletzt zusammen 1359 Ladepunkte für Elektroautos vorhanden. Insgesamt gab es im Februar 55.205 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Das geht aus Zahlen hervor, die das Bundesverkehrsministerium auf Anfrage von Perli zusammengetragen hat.
„Auch mit dem neuen Verkehrsminister geht es mit dem Schnellladenetz kaum voran«, kritisierte Perli im Gespräch mit dem Spiegel. Das „Quasimonopol“ von Tank & Rast an den Autobahnen hemme den Aufbau. An vielen Raststätten fehle es immer noch an Schnellladepunkten, obwohl der Bund dafür fast alle Flächen praktisch kostenlos zur Verfügung stelle.
Die Ampelkoalition hat das Ziel von einer Million Ladepunkte bis 2030, der Schwerpunkt soll bei Schnellladepunkten liegen. Auch der Autoindustrie geht es bisher aber mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland durch die neue Regierung aus SPD, Grünen und FDP nicht zügig genug voran. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt, dass der Mangel an Strom-Tankstellen „zum entscheidenden Engpass für den Hochlauf der Elektromobilität zu werden“ drohe.
Der VDA hat im März ein Positionspapier veröffentlicht. Die Branche fordert, dass die Zahl der Ladesäulen ebenso schnell wächst wie der Bestand an Elektroautos. Der Ausbau müsse dem Bedarf um zwei Jahre vorauseilen. Bis 2025 solle dafür eine „Booster-Förderung“ von fünf Milliarden Euro eingesetzt werden. VDA-Präsidentin Hildegard Müller forderte „zeitnah“ einen „Ladegipfel“, bei dem die relevanten Akteure eine Bestandsaufnahme durchführen und die Steuerung der Maßnahmen besprechen.
Beim Betreiber von Deutschlands größtem Schnellladenetz EnBW sieht man das Ganze weniger dramatisch: Der Chef des Energiekonzerns Frank Mastiaux sagte im Februar, dass es „nicht unbedingt an jeder Ecke“ eine Strom-Tankstelle brauche. Der Markt könne gebremst werden, wenn sich die Investitionen mangels Auslastung der Säulen nicht lohnen. Das Schnellladen verringere zugleich die Zahl der benötigten Ladepunkte.
alupo meint
Die immerwieder aufkommende Forderung nach Steuergelder finde ich peinlich und erinnert mich an das gegackere von Jungvögeln im Nest wenn sie Hunger haben.
Das ist doch superpeinlich für die Vertreter einer Branche (Auto und Energie, einer reicht doch), die Milliarden verdienen.
Teslafahrer haben ihre Supercharger und wenn sie mehr bezahlen wollen können sie auch bei z.B. Ionity laden. Für die Nicht-Teslafahrer ist es sicher nicht ganz so kompfortabel (auf meiner Fahrt letzten Samstag mussten sie sich leider anstellen und warten während es noch wenige freie SuC Ladestellen von insgesamt 16 LS gab. Aber es war eben Samstag…), aber das wird schon. Immerhin leben wir hier in einer freien Marktwirtschaft und nicht in der exDDR.
150kW meint
„wenn sie mehr bezahlen wollen können sie auch bei z.B. Ionity laden“
Kommt darauf an wie viel sie laden. Über Ionity Passport kostet die kWh 0,35€, also günstiger als Tesla SuC. Muss man sich mit der Grundgebühr ausrechnen ob es sich lohnt.
Holger meint
Die Interessenvertretung der Gänse in Deutschland empfiehlt Rindersteak zu St. Martin und Weihnachten
Frank von Thun meint
Was soll die Aufregung?
Wer das Ladenetz baut verkauft auch den Strom, egal ob Gemeinde oder Aldi&Co.
David meint
Und dann war wieder diese linken-typische Neiddebatte um Tank & Rast. Mag sein, dass es keine großartige Entscheidung des Verkehrsministeriums war, die Mehrzahl der Raststätten ohne vernünftigen Einfluss in eine Hand zu geben. Aber das ist lange her und jetzt muss man das Beste daraus machen. Für mich persönlich ist Sanifair nicht der Teufel persönlich, sondern ein Glück durch endlich saubere Toiletten an der Autobahn und ein Ende des Wildwuchses mit bandenmäßig betriebenen Toilettenwärterdiensten per Trinkgeldschale.
Zumal es gar keine Zwangsbindung von Tank & Rast zu Ladesäulen gibt. Ich kenne viele Standorte, zum Beispiel Lehrte, wo der Rasthof zur Tank & Rast gehört und die Säulen in Besitz von Ionity sind. Da hat der Typ also offensichtlich gar keine praktische Umgangserfahrung mit Elektromobilität unterwegs, aber mit der Presse schwadronieren…
elbflorenz meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
elbflorenz meint
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Goliath meint
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Holger meint
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FahrradSchieber meint
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Goliath meint
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elbflorenz meint
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Draggy meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Reiner meint
Ich kann das Gejammere des VDA nicht mehr hören. Warum muss denn der Steuerzahler für den Aufbau der Ladeinfrastruktur bezahlen? Das ist doch klar Sache der Autohersteller! Hat seinerzeit auch der Steuerzahler für den Aufbau der Tankstellen gesorgt? Tesla hat doch als Hersteller gezeigt wie es geht. Und sich damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil verschafft. Aber die stinkreichen deutschen Hersteller, die auch noch ihre Belegschaft auf den Hof der Steuerzahler stellen können (siehe Kurzarbeitergeld), haben kein Geld für den Aufbau der nötigen Infrastruktur? Beschämend, peinlich und kontra-kaufentscheidend.
150kW meint
„Tesla hat doch als Hersteller gezeigt wie es geht“
Für die Öffentlichkeit nicht, da sie ja nicht offen sind/waren.
„Aber die stinkreichen deutschen Hersteller,…“
Warum sollte es nur den deutschen Herstellern obliegen die Ladeinfrastruktur aufzubauen?
Djebasch meint
Weil die Autohersteller mit Ihrem Beschiss bei den Schadstoffdaten der auch noch in Europa durch die EU geschützt wird uns alles eingebrockt haben.
In den USA Muss VW und Konsorten für 1 Milliarde das Ladenetz aufbauen…
150kW meint
Tja und in Deutschland hat der Staat die Strafzahlung bekommen. Nach dem Gesichtspunkt wäre die Forderung das der Staat sich um das Ladenetz kümmert doch genau richtig ;)
Yogi meint
150kw
Ja EOff kann es nicht. Und das beweisen sie mir persönlich seit 2014.
RWE und LEW kann nur 22kW Säulchen für den Bürgermeister, 50kW ist schon Hightech für die.
Vattenfall nie gehört….
Nur EnBW kann politisch…
Wer sollte denn dann?
150kW meint
Die Frage ist warum nur die deutschen Hersteller ein Netz aufbauen sollen, wenn auch französische, italienische, japanische, koreanische etc. Hersteller hier Autos verkaufen.
Jörg2 meint
150kW
Wenn der Nutzer eine kleine Randbedingung erfüllt, dann ist das Tesla-Ladenetz aber sowas von öffentlich, stabil verfügbar, einfach bedienbar, sauber in die Navigation integriert….. und dies schon sehr sehr lange.
150kW meint
Diese Aussage gelten nur für Tesla Fahrzeuge im Zusammenhang mit Tesla SuC. Das ist KEIN Vorbild für andere Hersteller, da es nicht der Sinn sein kann das jeder Hersteller sein eigenes Netz betreibt und alles andere ausblendet.
Jörg2 meint
150kW
Ich konnte bisher nicht feststellen, dass die Foren voll sind mit Beschwerden von SEAT-Fahrern, die in der FIAT-Werkstatt nicht wirklich den benötigten Service bekommen.
Oder kennst Du da was?
150kW meint
Eine Werkstatt ist dann doch schon was anderes als die Ladeinfrastruktur.
Und nur weil sich keiner beschwert, heißt es trotzdem nicht das es richtig ist.
Jörg2 meint
150kW
Aber sind wir uns denn darüber einig, dass spezielle Angebote an einen speziellen Kundenkreis einfach üblich sind?
METRO etc. für Gewerbekunden und nicht für Privat.
Interne Tankstelleninfrastruktur für die beteiligten Frachtführer und nicht für den x-beliebigenTrucker von der Autobahn.
Doe Longe im AUDI-Schnelladepunkt nur für AUDI.
Und halt die VW-Werkstatt des VW-Händlers dann doch eher nicht für alle Autos aller Marken.
Freddy K meint
Gut. Hoffentlich bleibts auch so geschlossen.
Nicht das due Teslamannen noch nen Herzkasper kriegen wenn im Notfall mal ein Peugeot dran steht. Ham se ja schließlich alles selbst bezahlt und aufgebaut. Und das sollte jeder der 100 Hersteller machen. Jeder sein eigenes Ladenetz. Schön aufgereiht alle nebeneinander. Mit Leitsystem damit der Fiatfahrer seine Säule findet.
MichaelEV meint
„Warum sollte es nur den deutschen Herstellern obliegen die Ladeinfrastruktur aufzubauen?“
Sie müssen sich ja nicht darum kümmern. Dann müssen sie zukünftig aber auch keine Autos mehr verkaufen. Vielleicht finden diese Unternehmen andere Betätigungsfelder, in denen sie sich besser zurecht finden. Andererseits werden wir ja sowieso immer mehr Fachkräftemangel haben…
150kW meint
„Sie müssen sich ja nicht darum kümmern. Dann müssen sie zukünftig aber auch keine Autos mehr verkaufen.“
Wenn man jetzt schon (zumindest in Deutschland) ohne SuC oder Ionity durchkommt, warum sollte das so sein?
Jörg2 meint
150kW
Gab´s ´ne Schulung Einwandbehandlung? ;-))
MichaelEV meint
Wenn alles super ist, muss man ja nicht täglich nach neuen Förderungen schreien. Wieso die Förderungen nicht komplett einstellen? Aber sie irren sich, dass wird sich die nächsten 2-3 Jahre zeigen.
@Jörg2
Da fällt mir doch der Einwand von 150kW ein, dass Tesla V2-Supercharger gar nicht freigegeben werden könnten, weil andere Fahrzeuge gar nicht an diesen Supercharger laden könnten (wegen zu wenig Spannung!?). Und jetzt finden sich bei YouTube Videos, wie problemlos das anscheinend doch funktioniert. Verrückt!
Jörg2 meint
MichaelEV
Ja, verrückt!
Und was hat er Stein und Bein geschworen….
150kW meint
Dann zeigt mir doch man ein Video wo ein >410V Auto an einem V2 auf 100% läd. Leider scheinen die SuC halt so unbeliebt zu sein dass das noch keiner probiert hat.
„Wieso die Förderungen nicht komplett einstellen? “
Weil die Politik eine Beschleunigung gewünscht hat und es eben nicht dem Markt überlassen wollte.
FahrradSchieber meint
„Ich kann das Gejammere des VDA nicht mehr hören.“
Dann weghören, denn: „Rumjammern“, d.h. für die Automobilindustrie zu versuchen, was rauszuholen, ist deren Job.
Es ist wie überall im Leben:
Wer nichts verlangt, bekommt auch nichts…
Freddy K meint
Soll also jeder Hersteller sein eigenes Ladenetz aufbauen. Wie soll der Rastplatz aussehen? Von jedem Hersteller stehen dann 5 Säulen da. Bei 100 Herstellern ne schöne Flächenverschwendung.
Und ja, die Autohersteller haben auch das Tankstellennetz NICHT aufgebaut.
Tom meint
Irgendwie kann man diese Meldungen nicht mehr sehen. Es vergeht kaum eine Woche in der nicht irgend ein Politiker, eine Partei, ein Automobilhersteller oder irgend ein Verband sich über den Ausbau des Ladenetzes beschwert.
Ob die alle noch nichts vom Deutschland-Netz gehört haben?
Ob das nun gut oder Schlecht ist, bleibt abzuwarten, auf jeden Fall ist der Grundstein für einen massiven Ausbau gelegt…
Djebasch meint
Naja man könnte auch mit diesen Nachrichten wieder dafür sorgen das der Eindruck entsteht es gibt noch nicht genug Ladesäulen…
Eigentlich haben wir aktuell einen guten Ausbau und der weitere Schreitet gut voran…
Aber irgendeinen Punkt zu finden die Emobilität kaputt zu reden findet der VDA immer…
Nur das die Linken mitspielen ist neu…
Bis ende des Jahres soll das Tesla Netzwerk freigegeben werden dann kommen einige Säulen dazu…