Der Verband der Automobilindustrie (VDA) warnt, dass die unzureichende Geschwindigkeit beim Ausbau der Ladeinfrastruktur zum entscheidenden Engpass für den Hochlauf der Elektromobilität zu werden droht. Aktuell erarbeitet das Bundesverkehrsministerium einen „Masterplan Ladeinfrastruktur“. Mit einem Positionspapier bringt sich der VDA in die Diskussion ein und macht Vorschläge für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland und Europa.
Entscheidend sei zum einen, dass die Ausbaugeschwindigkeit der Ladeinfrastruktur proportional zum Hochlauf der Elektromobilität verläuft. Zum anderen, dass der Ausbau dem Bedarf um zwei Jahre vorauseilt, so der VDA. Nur so könne die Lücke zwischen Infrastruktur und Bedarf behoben und das Vertrauen der Verbraucher in eine verlässliche und ausreichende Ladeinfrastruktur geschaffen werden. Von zentraler Bedeutung sei dabei das konsequente Monitoring des Ausbauziels von eine Million Ladepunkte bis 2030 sowie gegebenenfalls eine entsprechende „(Neu-)Ausrichtung“ der Förderung.
In seinem Positionspapier empfiehlt der Verband unter anderem folgende Maßnahmen:
- Weiterführung der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur und deren Mandatierung mit der Gesamtkoordination (Bedarfsanalyse, Planung, Monitoring, Vorgaben)
- Booster-Förderung: 5 Mrd. Euro für den Ausbau der öffentlichen und privaten Ladeinfrastruktur bis zum Jahr 2025 und damit Orientierung an Vorgänger-Regierung
- Abdeckung aller Nutzungsbereiche von Daheim/Arbeitsplatz bis Unterwegs durch attraktive Förderprogramme
- Erweiterte Förderung der Ladeinfrastruktur im gewerblichen Bereich
- Neuauflage des Wallboxen-Programms zur Förderung privater Ladepunkte zu Hause
- Einrichtung eines halbjährlichen „Ladegipfels“ mit den relevanten Akteuren zwecks Bestandsaufnahme und Steuerung der Maßnahmen
- Festlegung und rechtliche Verankerung kommunaler Verantwortung für die Sicherstellung bedarfsgerechter Ladeinfrastruktur. Einrichtung von Steuer- und Beratungsstellen sowie deren Mandatierung. Unterstützung durch den Bund, u.a. mittels Anschubfinanzierung und Know-How-Vermittlung
- Privilegierung der Pkw/Lkw-Ladeinfrastruktur analog der Planungsbeschleunigung beim Ausbau der Erneuerbaren Energien
- Verlässliche, schnelle und komfortable Erreichbarkeit eines Ladepunktes und gute Flächenabdeckung
- Europa: Unterstützung ambitionierter AFIR-Festlegungen (Alternative Fuels Infrastructure Regulation), u.a. hinsichtlich Flächendeckung, Ausstattung der TEN-T Netze und Festlegung des Ladeleistungsbedarfes
Aufbau Ladenetz für Nutzfahrzeuge
Für die mittelschweren und schweren Lkw hat die Bundesregierung ebenfalls ein Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2030 soll es hier einen elektrischen Fahrleistungsanteil von über 30 Prozent geben. Bisher hat der Aufbau eines Lkw-Ladenetzes bei den Ladeinfrastruktur-Anstrengungen der Regierung laut dem VDA nur unzureichend Beachtung gefunden. Dabei würden in Europa 30.000 Elektro-Lkw für 2025 erwartet und 200.000 Elektro-Lkw für das Jahr 2030. Der Verband empfiehlt deshalb:
- „Deutschlandnetz für Lkw“: Aufbau von Ladeinfrastruktur an den Fernverkehrsachsen mit Hochleistungsladepunkten für den Ladebedarf schwerer Nutzfahrzeuge sowie Reisebusse gemäß Standard für das Megawatt Laden (MCS; mindestens 700 kW Dauerleistung pro Ladepunkt), Ausschreibung analog Pkw-Ladenetz
- Berücksichtigung der spezifischen Lkw-Ladebedarfe bei der weiteren Planung des Pkw-Deutschlandnetzes, Aufnahme des Ladebedarfes in die Netzbedarfsplanung
- Förderung der Ladeinfrastruktur im gewerblichen Bereich mit dem Use Case Depotladen (Betriebshöfe und Umschlagplätze) für E-Lkw
- Unterstützung des Betriebs von elektrifizierten Nutzfahrzeugen mit geeigneten Infrastrukturprogrammen (u.a. Ladeparks, Stromanschlüsse)
- Aufnahme des Bedarfs der elektrifizierten leichten Nutzfahrzeuge in den Betrachtungsumfang und Initiierung entsprechender Förderprogramme
Bidirektionales Laden vorantreiben
Bidirektionales Laden, bei dem E-Fahrzeuge Strom auch wieder an das Netz abgeben können, kann laut dem VDA einen ambitionierten Netzausbau nicht ersetzen, es könne aber sinnvoll sein, bidirektionales Laden zur Netzentlastung zu nutzen. Dieses Potential gelte es zu heben und die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. In seinem Positionspapier empfiehlt der VDA unter anderem:
- Einführung dynamischer Netzentgelte zur Vermeidung von Lastspitzen und Ausgleich von Erneuerbare Energien-Einspeisespitzen durch lokale Flexibilität, um eine effizientere Nutzung der vorhandenen Netzkapazitäten zu erreichen
- Schaffung eines Rechtsrahmens für bidirektionales Laden, u.a. durch Anpassung und adäquate Berücksichtigung im Energiewirtschaftsgesetz und Schaffung einer eigenständigen Definition von „Mobilen Speichern“
- Erhöhung der Effizienz der Übertragungsnetze: Mobile Speicher sollen am Regelenergiemarkt durch die Erbringung von Systemdienstleistungen Schwankungen ausgleichen können
„Eine flächendeckende und leistungsfähige Ladeinfrastruktur ist und bleibt der Schlüssel für den Erfolg der E-Mobilität – das gilt im Pkw-Bereich ebenso wie bei den Nutzfahrzeugen“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller zur Veröffentlichung des Positionspapiers. Die Bundesregierung müsse zeitnah zu einem Lade-Gipfel einladen und alle Akteure an einen Tisch holen: Tankstellenbetreiber, Wohnungswirtschaft, Parkraumunternehmen, den Handel, die Ladepunktbetreiber, die Energiewirtschaft, die Netzbetreiber, die Bundesnetzagentur, die Logistik-Branche, die Kommunen und die Automobilindustrie.
„Wir müssen gemeinsam einen konkreten Plan entwickeln, wie der Ausbau beschleunigt und Laden für die Menschen einfach und komfortabel wird“, betonte Müller.
Andreas V. meint
Die sollen erstmal genug reine e-Autos bauen (s. Lieferzeiten).
Evtl. muß man dafür alllmählich mal die Produktion von Verbrennern reduzieren, dann klappt’s vielleicht auch.
Bis dahin: Einfach mal still sein.
Stefan meint
Deutsche Elektroautos sind vielen zu teuer, haben schlechte Marge und dann sollen pro Auto noch ein großer Betrag in Ladesäulen investiert werden?
Hersteller investieren in Ionity.
Ich weiß, zu wenig.
Jörg2 meint
Ich vermisse in dem Papier irgendeinen Eigenteil der Autoindustrie, was sie gedenkt zu tun.
Ich lese immer nur: Ihr müsst machen, damit wir Autos verkaufen können und bitte eröffnet auch einen großen Finanztopf in den wir noch bis zur Schulter reingreifen können.
Werner Mauss meint
Ja, du vermisst das Richtige. Das gibt es allerdings bei denen niemals und die werden bis zur Unterlippe reingreifen.
alupo meint
Ich kenne mich nicht mit den Ladenetzen anderer Hersteller oder freier Ladesäulenhersteller aus (ich habe dort noch nie schnellgeladen), kann aber sagen, dass auf meiner kürzlichen Fahrt von Süddeutschland nach Kopenhagen es eine Vielzahl an Tesla-Superchargern gab, so dass ich gefühlt maximal nur jeden 5 nutzte um die über 1000 km abzuspulen. Und warten musste ich nue, im Gegensatz zu den „anderen“…
Seit Jahren lese ich von Forderungen, dass mehr Ladesäulen für Nicht-Teslafahrer gebaut werden sollten. Ist denn da so wenig passiert? Mir kommt das Geschreie so vor wie das zur Digitalisierung in Deutschland. Auch damit ist in der Praxis wohl außer großen Forderungen nichts geworden (es ist ja bekannt, dass die Ehefrau des letzten Postministers, Schwarz-Schilling, eine Kupferkabelfabrik besitzt und es wohl deshalb zu der Entscheidung kam, damals nicht auf Glasfaser zu setzen. Das wurde inzwischen revidiert, hat aber Zeit und den Steuerzahler Milliarden gekostet). Ich habe hier eine 100 MBit Rate mit effektiv gut 90 im download (upload ca. 30), in der Kopenhagener Wohnung zeigt die Geschwindigkeitsmessung über 900 MBit an, für mich überraschend auch beim upload. Tja, Deutschland ist trotz seiner Ankündigungen diesbezüglich ein Entwicklungsland (geblieben).
Nun beobachte ich völlig relaxed wie sich die Situation zu Ladestellen weiter entwickelt. Der Ausbau von Teslas SuC Netz schreitet jedenfalls schnell voran. Seit 2021 gibt es sogar zwei SuC-Ladepunkte in Marokko, wenn man mal in den Urlaub fährt. Dort war ich früher gelegentlich mit dem Renault R4 :-). Nur mit dem Tesla wäre das für mich heute kostenlos, autolebenslang.
Vielleicht sollte der VDA einmal selbst etwas unternehmen als immer nur Forderungen aufzustellen, die seiner Meinung nach wohl vom Steuerzahler bezahlt werden sollen. Ein armseeliges Verhalten finde ich, war er doch lange Zeit erklärter BEV Gegner und unterstützt sogar heute noch die alte Technik von Plugin-Hybriden..
eBiker meint
Hallo Alupo.
doch es hat sich einiges getan. Wenn man bei GE mal nach Stationen mit mind. 150 kW sortiert, bekommt man rund 3400 Standorte. Also deutlich mehr als SuC.
Nun zum Thema Internet. Solche Leitungen wie in Kopenhagen bekommst du bei uns aus. Natürlich nicht überall, aber so schlecht wie alle sagen ist es definitiv nicht. Allerdings muss man sagen, dass Dänemark auf Grund der deutlich höheren Urbanisierung es auch leichter hat, bzw- die Provider aufgrund der Dichte höhere Margen haben.
Jeru meint
Trauen sie sich doch einfach mal hier offen zu schreiben und nicht nur ihre Tesla Aktien im Kopf zu haben.
Sie wissen genau wie wir, dass Tesla nur einer von vielen Herstellern ist und der Marktanteil in einem „erwachsenen“ Markt eins klar macht: Wie gut oder schlecht die abgeschlossene Supercharger Ladeinfrastruktur ist, ist für die Entwicklung der Elektromobilität irrelevant.
Die „nicht Tesla-Shareholder“ versuchen Elektromobilität für alle möglich zu machen und die Probleme zu lösen. Die Lösung dafür ist mit Sicherheit nicht, dass jeder Hersteller sein eigenes, proprietäres System aufbaut.
Wie man die Forderungen des VDA einordnet bleibt jedem selbst überlassen. Die Intention ist jedoch völlig richtig. Und nein, das System Tesla ist kein Vorbild.
MichaelEV meint
Niedlich! Ein weiterer Eintrag für eine irrsinnig lange Liste voller Fehleinschätzungen.
Tesla erschafft auf jedem Markt, auf dem sie verkaufen wollen, die notwendige Infrastruktur. Ohne Förderungen und sehr kompetitiv. Wenn das kein Vorbild sein soll, was sonst?
Im Automobil-Epizentrum schafft man es im Heimmarkt mit wahnsinnigen Förderungen nicht die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen. Ist dass das Vorbild? Definitiv, so wie es in Deutschland gemacht wird, SO MACHT MAN ES NICHT!
Jeru meint
Was für eine lange Liste der Fehleinschätzungen meine sie denn? Falls sie mich damit meinen, dann sollten sie meine Beiträge besser lesen.
Das proprietäre Systeme der Elektromobilität insgesamt nicht helfen bzw. nicht die effizienteste Lösung sind, ist allen Beteiligten klar. Und auch das Netz von Tesla wird ja nun geöffnet. Unser alupo reitet aber seit Jahren darauf herum, dass er umsonst an SC laden kann und verkauft das als Standard.
Wenn Sie sich die Zahlen zum HPC-Laden anschauen wird klar: Deutschland steht mittlerweile im Vergleich eher gut da. Der Grund dafür ist jedoch nicht Tesla.
150kW meint
„Tesla erschafft auf jedem Markt, auf dem sie verkaufen wollen, die notwendige Infrastruktur. Ohne Förderungen und sehr kompetitiv. Wenn das kein Vorbild sein soll, was sonst?“
Wer ein geschlossenes System hat kann das durch Umlage auf den Fahrzeugpreis kompensieren. Das kann also nur ein Vorbild für die sein, die ein geschlossenes System anstreben. Das ist Gott sei Dank für die anderen keine Option. Und wie sich zeigt nimmt Tesla halt nun durch die Öffnung auch Förderungen an. Was für eine Überraschung….
MichaelEV meint
Bezieht sich nicht speziell auf sie, sondern generell um alle Fehleinschätzung rund um die Elektromobilität und Tesla. Sie fügen da aber ihren Beitrag mit dazu.
„im Vergleich“, vielleicht schon. Aber gut da stehen ist auch eine Fehleinschätzung.
Ich kenne am eigenen Leib die Hochlast-Szenarien. Berufspendelverkehr, Winterurlaub, Reiseverkehr in den Sommerferien. Und sehr viele andere tun das auch. Und solange diese nicht funktionieren, steht man definitiv nicht gut da.
In den letzten Wochen wurden sogar 40er SuC-Standorte voll ausgelastet.
Oder ein gutes Beispiel finde ich Illertissen an der A7. 14 SuCs, die in den letzten Wochen hoch ausgelastet waren. Daneben stehen 4 Ionity-Ladepunkte für ALLE ANDEREN. Unbegreiflich, wie man diesen Zustand als „gut“ bezeichnen kann.
Jeru meint
@MichaelEV
Das ist doch genau das Problem:
„Unbegreiflich, wie man diesen Zustand als „gut“ bezeichnen kann.“
Wie sie selbst festgestanden haben, habe ich das gar nicht getan. Ich habe geschrieben „im Vergleich“ und auch „eher“:
„Wenn Sie sich die Zahlen zum HPC-Laden anschauen wird klar: Deutschland steht mittlerweile im Vergleich eher gut da.“
Belassen Sie es doch einfach mal dabei, was ich tatsächlich schreibe und nicht was Sie daraus machen wollen.
150kW meint
“ Daneben stehen 4 Ionity-Ladepunkte für ALLE ANDEREN. “
Die könnten dann aber auch ein paar km weiter zum EnBW Ladepark fahren.
MichaelEV meint
@Jeru
Andere machen das, siehe 150kW. Da habe ich sie vielleicht mit in die gleiche Schublade gesteckt. Sorry.
@150kW
Und in Ulm gibt es 38 Stalls und auch die waren in den letzten Wochen hoch ausgelastet. Und an EnBW kann ein Tesla zusätzlich laden. Sie können erzählen, was sie wollen: Die Ladeinfrastruktur wird über Jahre hinweg an diesen Hochlast-Szenarien scheitern. Wen es nicht tangiert oder es aushalten will, in Ordnung, das ist aber eine kleine Teilmenge der Kunden. Allen anderen muss man nichts versprechen (alles ist super), was man nicht halten kann.
Immer diese Fake-Geschichte mit der Kompensation durch die Fahrzeuge. War mal und ist schon lange nicht mehr.
Man hätte in Deutschland Konzepte schaffen müssen, wie die Ladeinfrastruktur den Hochlauf der Elektromobilität begleiten kann ohne auf irrsinnige Förderungen angewiesen zu sein. Damit hätte man in anderen Märkten den Schlüssel, um das Henne-Ei-Problem auflösen zu können.
Eins ist klar: Egal wie die Lobby in Deutschland herumheult, dabei springen keine verrückten Förderungen in anderen Ländern heraus! Und solange es dort keine adäquate Ladeinfrastruktur gibt, wird man keine Autos verkaufen.
150kW meint
„Und in Ulm gibt es 38 Stalls “
Und bei eLoaded in Ulm allein 24 HPCs. + 8 EnBW + 4 Aral. Und jetzt?
„Und an EnBW kann ein Tesla zusätzlich laden.“
Warum solltes sie das wo das doch alles so schlecht ist?
„Immer diese Fake-Geschichte mit der Kompensation durch die Fahrzeuge. War mal und ist schon lange nicht mehr.“
Gemäß welcher Quelle?
MichaelEV meint
34 Ladepunkte, die für alle Hersteller reichen müssen sind alleine schon ein Witz gegen 38 Ladepunkte NUR FÜR EINEN HERSTELLER!
Aber nein, es ist viel gravierender: Ein Tesla hat Zugriff auf 72 Ladepunkte, während alle andere sich mit 34 begnügen müssen. Das kann man doch nicht schönreden.
Gemäß welcher Quelle sollte es denn anders sein? Das Wesen von Unternehmen ist es, Gewinn zu erwirtschaften. Wenn man behaupten will, dass es anders ist, ist man in der Bringschuld. Und das noch in dem Kontext eines riesigen Wachstums (Verdreifachung in 2 Jahre). Können sie komplett vergessen, Tesla kompensiert rein gar nichts mit den Fahrzeugen.
Einerseits behaupten sie, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur vollkommen ausreichend ist (und damit auch Tesla keinen eigenen Ausbau benötigt) und andererseits soll Tesla bei dem eigenen massiven Ausbau (der ja angeblich gar nicht notwendig ist) viel Geld vernichten. Wie schizophren ist das denn.
150kW meint
„34 Ladepunkte, die für alle Hersteller reichen müssen “
Das waren nur die HPCs in mehrfach-Standorten, es gibt noch etliche mehr.
Und wie schon geschrieben: die nicht Tesla Ladepunkte wachsen um ein vielfaches schneller als die SuC.
„Gemäß welcher Quelle sollte es denn anders sein? “
Tesla wollte doch von den anderen Herstellern Geld sehen wenn sie teilhaben wollten am SuC Netz. Ebenso verlangt Tesla von Fremdmarken Adhoc jetzt fast das doppelte als die eigenen Fahrerzeuge bezahlen müssen.
„Einerseits behaupten sie, dass die öffentliche Ladeinfrastruktur vollkommen ausreichend ist “
Also ich lade meist allein. Staus sind bisher die Ausnahme und nicht die Regel. Es mögen auch viele bei Ionity laden weil es für sie am billigsten ist und sie absichtlich Staus in Kauf nehmen, freie Alternativen wären vermutlich bisher immer noch gegeben.
“ andererseits soll Tesla bei dem eigenen massiven Ausbau (der ja angeblich gar nicht notwendig ist) viel Geld vernichten. “
Natürlich ist der Ausbau wichtig, wo hab ich was anderes gesagt? Es kommen ja mehr Fahrzeuge dazu, das muss man mindestens kompensieren.
MichaelEV meint
Was sie für einen Unsinn schreiben. Würde die öffentliche Ladeinfrastruktur den Hochlauf der Elektromobilität erfolgreich begleiten können, könnte sich Tesla einfach, wie alle anderen, zurücklehnen und müsste nicht weiter selber ausbauen. Es gibt zwei Gründe, warum das nicht passiert:
1. Die öffentliche Ladeinfrastruktur wird diese erfolgreiche Begleitung nicht leisten können.
2. Für Tesla ist die Ladeinfrastruktur ein super Geschäft und das wird ausgeweitet.
Beides trifft uneingeschränkt zu!
„Tesla wollte doch von den anderen Herstellern Geld sehen wenn sie teilhaben wollten am SuC Netz“
Ist wie lange her? Und was soll heißen, sie wollten Geld sehen? Wenn andere mit Investitionen einfließen lassen sollten, hat das nichts mit Geld verbrennen zu tun. Man investiert und bekommt über einen Zeitraum Gewinne zurück, die das Investment in aller Regel deutlich übersteigen. Ist absolut keine Quelle, dass Tesla die SuCs mit den Fahrzeugen kompensieren würde.
„Ebenso verlangt Tesla von Fremdmarken Adhoc jetzt fast das doppelte als die eigenen Fahrerzeuge bezahlen müssen.“
Wohl schwer zu begreifen, aber Preise haben erstmal rein gar nichts mit Kosten zu tun!
Andi EE meint
@Jeru
Tesla macht es aber aus dem eigenen Sack, respektive über die Einpreisung in den Fahrzeugen. Ohne das verdammte Gejammer, Panikmache und Forderungen nach dem Staat / Steuerzahler / Subventionen. Vielleicht checkst du das ja nicht, aber grad diese Ladenetze die hier gefordert werden, werden von allen bezahlt, nicht nur von denen die ein Elektroauto besitzen.
Irgendwie obsiegt in Deutschland insbesondere bei den Autos, der Patriotismus über den Verstand.
„Und nein, das System Tesla ist kein Vorbild.“
Der Verursacher zahlt. In Deutschland zahlen alle die Autoindustrie, auch die die kein Auto besitzen, keinen Millimeter fahren. Diese Forderungen kann man stellen, aber dann soll man bitte auch mal seinen Beitrag ausweisen, den man bereit ist zu leisten / zahlen / auf see Kunden abzuwälzen, das gehört zur Wahrheit dazu. Aber ja, du bist doch einer der H2-Verfechter, dort verhältst du dich genauso irrational. Alles blecht der Staat, das ist deine Logik.
Jeru meint
Über die Förderung von Ladeinfrastruktur kann man streiten und glauben sie mir, dass wird es auch. Da gibt es keine Meinung die „alle“ in Deutschland vertreten.
Es ist immer spannend, wer oder was ich so alles bin. Erzählen sie mir bitte mehr. Welche Farbe mag ich denn und wo ist mein Lieblingsrestaurant?
Wenn sie dann noch einen Beleg dafür haben, dass ich ein „H2-Verfechter“ bin, dann würde das die Sache rund machen. Darauf warte ich aber seit Jahren und es amüsiert, um ehrlich zu sein.
Daniel meint
Es geht aber nicht um Gefühle, sondern um Fakten. Das Problem ist auch nicht der Ist-Zustand, sondern die Entwicklung. Ich musste auch ohne Tesla noch nie an einem Ladepark warten, um Laden zu können. Wenn aber die Verkaufszahlen von BEV sich weiter so entwickeln, muss der Ausbau der Ladeinfrastruktur beschleunigt werden, sonst gibt es demnächst wirklich lange Schlangen an den Ladeparks (auch bei Tesla).
Außerdem haben die Automobilhersteller auch kein Tankstellennetz aufgebaut. In der Anfangszeit war das für Tesla durchaus sinnvoll, da es praktisch kein vernünftiges Netz gab. Seit einiger zeit ist dies aber so nicht mehr nötig und Netze nur für bestimmte Fahrzeuge sollte verboten werden.
MichaelEV meint
„verboten“ – was immer dieses Gedankengut sein soll. Wie Unternehmen ihr eigenes Geld investieren, ist ihnen zum Glück selber überlassen.
Dass geförderte Ladeinfrastruktur, zum Teil bezahlt durch Steuergelder und damit von allen, je nach Kundengruppe zu unterschiedlichen Preisen verkauft wird, das sollte eher verboten werden.
Ein Preis für alle und Förderungen – oder keine Förderung!
150kW meint
„je nach Kundengruppe zu unterschiedlichen Preisen verkauft wird“
Wer macht das denn? Und jetzt bitte nicht Ionity sagen, die machen das nämlich nicht!
150kW meint
„Ist denn da so wenig passiert?“
Schau dir die Statistik z.B. auf goingelectric an. Dann stellst du fest dass die „anderen“ wesentlich schneller wachsen (bzw vorhanden sind) als Tesla SuC. Nicht nur Standorte sondern auch Ladepunkte.
eBiker meint
Vollkommen richtig, und es werden täglich mehr.
Skodafahrer meint
Die Tesla Supercharger sind gut. Aber man muss immer noch von der Autobahn runter.
Für beruftliche Zwecke braucht man Lader bei der bewirtschafteten Autobahnraststätte oder am Autobahnrastplatz, da jede Minute Geld kostet.
MichaelEV meint
Die Minute Zeit muss man dann wohl in Kauf nehmen. Die Alternativen sind:
-viel längere Wartezeiten an den Ladepunkten
-viel höhere Ladepreise (der bisherige Aufpreis an der Raststätte für Kraftstoffe wird ein Witz dagegen sein)
150kW meint
Welche Wartezeiten? Und wenn ich z.B. bei EnBW an der Autobahn lade, zahle ich doch weniger als bei den Tesla SuC.
MichaelEV meint
Das Infrastruktur an der Raststätte ein Auslastung-Problem hat verstehen sie oder muss man das noch erklären?
Und es gibt genau zwei Wege, um diese Probleme zu lösen:
1. Es gibt viel zu wenig Ladeinfrastruktur für die Nachfrage, womit die Auslastung künstlich erhöht wird. Zu Lasten des Kunden, der sich bitte ggf. auf lange Wartezeiten einstellen muss.
2. Die Ladepreise sind ausreichend hoch, um die fehlende Auslastung zu kompensieren. So bleibt Ladeinfrastruktur für die Kunden frei, die den Preis zu zahlen bereit sind und die hohen Preise schaffen früher einen Anreiz Ladepunkte zu ergänzen. Ich wette preislich auf einen Faktor von x2-3 gegenüber Infrastruktur neben der Autobahn!
Es geht um exponentielles Wachstum, wo alles eine Dynamik hat, wie sie es sich anscheinend nicht vorstellen können.
Und wo sie hier EnBW erwähnen, fällt mir unser letzter Sommerurlaub ein. Zu einer Reisezeit mit durchschnittlichem Verkehrsaufkommen waren die EnBW-Ladepunkte in Illertal die meiste Zeit belegt und vereinzelt wurde schon gewartet. Dabei wurden die Ladepunkte die meiste Zeit durch Verbrenner zu geparkt.
Mit solchen Preisen rechnen sich die Ladepunkte an Raststätten für EnBW sowieso nicht und gehen nur in einer Mischkalkulation auf. Die Zusatzprobleme ruinieren die Situation noch weiter.
EnBW baut doch vor allem Ladeparks neben der Autobahn, aus gutem Grund. An den Raststätten gibt es meistens nur eine Minimalausstattung, die kaum erweitert wird und beim Hochlauf der Zahlen hoffnungslos überlaufen sein wird. Wenn es hoffnungslos überlaufen wird, wird sich der Betrieb für EnBW vielleicht irgendwann auch mit dem Mischpreis rechnen. Mit Versorgungssicherheit hat das dann aber rein gar nichts mehr zu tun.