SPD, Grüne und FDP haben in ihrem Koalitionsvertrag erklärt, bis 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw in Deutschland haben zu wollen. Doch die hohe Exportquote bei gebrauchten E-Fahrzeugen gefährdet das Ziel der Bundesregierung.
Die Marktbeobachter von Dataforce rechnen für 2030 lediglich mit einer Flotte von 11,1 Millionen Stecker-Pkw, also knapp 4 Millionen weniger als geplant. Bezogen auf den Gesamtbestand wären dann rund 23 Prozent der deutschen Pkw elektrifiziert. Die Analysten berücksichtigen bei ihrer Prognose neben reinen Stromern auch Plug-in-Hybride. Die Bundesregierung hatte zuletzt angedeutet, ihr Ziel nicht mehr nur mit vollelektrischen Pkw erreichen zu wollen.
Selbst, wenn man die Neuzulassungen aller Jahre aufsummiere, läge man 2030 noch unter den angepeilten 15 Millionen, so Dataforce. Fahrzeuge würden auch wieder abgemeldet und die Daten zeigten, dass Abmeldungen bei den Elektroautos deutlich höher sind als im Gesamtbestand. Dort seien Ende 2021 von den im Jahr 2018 insgesamt zugelassenen 3,44 Millionen Pkw noch 3,11 Millionen im Bestand gewesen. Das bedeute, dass 9,4 Prozent der Neuzulassungen nach drei Jahren exportiert oder aus anderen Gründen außer Betrieb gesetzt wurden.
„Ganz anders sieht die Lage bei den Steckerfahrzeugen aus. Von knapp 69.000 Neuzulassungen aus 2018 waren Ende 2021 nur noch 40.000 im Bestand. Die Ausfallrate ist mit 40,4 Prozent extrem hoch“, so die Marktbeobachter. Wenn Neuwagen dank hoher Kaufprämien mehrere Tausend Euro günstiger seien, könnten Gebrauchtwagen in Deutschland nur mit deutlichen Abschlägen verkauft werden. Die gebrauchten E-Autos würden daher exportiert, weil sie in anderen Ländern höhere Preise erzielen.
Dataforce hat wegen der ab 2023 geplanten Förder-Kürzungen geringere Abmeldequoten in der Prognose berücksichtigt. Gleichzeitig werde aber auch der Hochlauf bei den Neuzulassungen verlangsamt und es kämen weniger Neufahrzeuge zum Bestand hinzu. „Um bis 2030 tatsächlich 15 Millionen Steckerfahrzeuge im Bestand zu erreichen, werden daher weitere Maßnahmen benötigt, die sowohl die Neuzulassungen steigern aber auch sicherstellen müssen, dass die Pkw auch in Deutschland bleiben“, so die Analysten.
Petzi meint
Eine Mindestanzahl von E-Autos macht für den CO2-Ausstoß sowieso schon keinen Sinn.
Viel besser wäre eine Höchstanzahl von Verbrennern als Ziel. Oder gleich ein maximaler CO2-Ausstoß im Verkehr, egal wie.
Auch die Anschaffung von E-Autos müsste nicht gefördert werden, sondern die Abschaffung von Verbrennern.
Draggy meint
Was du ansprichst sind an sich die Flottenwerte, die es ja schon gibt, nur halt aktuell etwas zu sehr verwässert bisher.
Peter Wulf meint
Wieder eine von Verbrenner- Lobby gesteuerte Information die angebliche hohe Abmeldung von E-Autos suggeriert.
Leider hat die „letzte CDU Regierung “ nicht geregelt das geförderte E- Autos mindestens
6 Monate oder 1 Jahr im Besitz des 1. Halters/ Premienempfänger bleiben müssen.
Jetzt gibt es E Autobesitzer die IHR E Auto zum Höchstpreis gebraucht in die Nordischen Länder nach wenigen Wochen mit hohen Gewinnen über dem gezahlten „staatlichen geförderten „Kaufpreis verkaufen und sich anschließend ein neueres bessreres E-Auto kaufen und erneut die „staatliche deutsche Prämie “ erhalten.
Eine riesige „Sauerei weil deutsche Politiker unfähig sind Gesetze zu schaffen , die Missbrauch auf Kosten der Steuerzahler vermeiden / verhindern“
Vergleich Cum EX und Cum-cum bei Aktienhandel.
Leidtragende werden „ehrliche Bürger“ die ihr bestelltes E- Auto erst 2023 wegen großer Nachfrage und langen Lieferzeiten erhalten.
eBiker meint
Oh man diese Regierung.
Also wir haben 2022 – bis 2030 sollen 15 Millionen BEV und Plug.Ins auf der Strasse sein.
Am 1.1. waren 618.000 BEV zugelassen – sagen wir einfach zusammen 2 Millionen.
Fehlen 13 Millionen Autos – in 8 Jahren – also 1,625 Millionen pro Jahr.
Letztes Jahr wurden 2,6 Millionen PKW neu Zugelassen – heisst wir brauchen jetzt sofort 62.5% eAuto Quote damit das hin haut. 2021 hatten BEV einen Marktanteil von 13% Plug-In weiss ich grad nicht.
MacGyver meint
Völlig wurscht wo das CO2 eingesparrt wird. Der Klimawandel kennt keine Grenzen.
Christian Zander meint
Im Prinzip richtig, aber warum soll ein steuerzahlender Fahrradfahrer das mitbezahlen?
Deutschland fördert hier am Markt vorbei. Die Hersteller müssten zur Einhaltung der CO2-Ziele ohnehin e-Autos verkaufen. Warum müssen wir das dann fördern?
Ohne Förderung würde sich die ganze Geschichte „Ich fahre ein halbes Jahr Tesla vollständig kostenfrei“ nicht mehr lohnen. So sind die Subventionen letzeneldich ja auch nicht gedacht. Aber unsere Mitbürger*innen sind ja gerne schlau und versuchen alles mögliche.
Bei Cum-Ex-Geschäften habe alle gewettert. dass diese Geschäfte unmoralisch seien und verboten gehören. Nun, im kleineren Maßstab ist das hier genauso. Vollkommen unmoralisch und sollte unterbunden werden. Der Zweck der Förderung war es, mehr e-Autos auf deutsche Straßen zu bringen und nicht den Gebrauchtmarkt hier und anderswo kaputt zu machen, damit sich einzelne bereichern.
elbflorenz meint
Sehr richtig! Volle Zustimmung.
MacGyver meint
Deutschlad – Das Land der Fahrradfahrer! Scherz bei Seite…
Man kann es nicht dem Bürger zum Vorwurf machen, wenn er sich wirtschaftlich sinnvoll innerhalb des gesetzlich gesteckten Rahmens bewegt. Ähnlich war es zum Beispiel auch bei der Förderung der Wallboxen. Man kann sich ohne weiteres drei Wallboxen vom Staat finanzieren lassen, diese ein Jahr hängen lassen und anschließend wieder verkaufen ohne ein einziges mal geladen zu haben. Die Spielregeln legt der Staat fest. Ob man das für sinnvoll hält steht auf einem anderen Blatt.
Cum-Ex hat damit nichts zu tun. Das war von vorn herein Betrug der nur durch mangelnde Nachverfolgbarkeit lange Zeit nicht entdeckt wurde.
FahrradSchieber meint
„Das war von vorn herein Betrug der nur durch mangelnde Nachverfolgbarkeit lange Zeit nicht entdeckt wurde.“
Es ist sogar noch schlimmer:
Auch nachdem diese Masche bekannt wurde, hat die Politik noch seeehr lange gebraucht, um überhaupt aktiv zu werden.
Ich glaube auch nicht, dass eventuelle Verstrickungen zwischen Politik und Wirtschaft in diesem Bereich je komplett aufgeklärt werden.
Zumal da ja schon Widerstand von ganz oben her zu erwarten ist (z. B. Olaf Scholz/Warburg Bank)…
Staff meint
An der Sache „Ich fahre ein halbes Jahr Tesla vollständig kostenfrei“ verdient der Staat aber durch die Mehrwertsteuer mit, ohne dieses Modell gäbe es weniger verkaufte Tesla also auch weniger Einnahmen durch die Mehrwertsteuer.
Elektroauto bis bis 40.000 € Nettopreis: 3000 € Herstelleranteil + 6000 € Förderung = 9000 €
Elektroauto über 40.000 € bis 65.000 € Nettopreis: 2500 € Herstelleranteil + 5000 € Förderung = 7500 €
Beispielrechnung:
Das E-Auto kostet nach Liste (BfA) Netto 40.000€ mit Zusatzausstattungen 60.000€
Minus den Herstelleranteil 3.000€ also 57.000€ plus Mehrwertsteuer 19% sind das 67.830€
Der beim Verkäufer zu bezahlende Preis ist 67.830€
Von der BfA gibt es nach der Zulassung und dem einreichen der Rechnung 6.000€ Förderung.
Der Endpreis in diesem Beispiel beträgt: 61.830€
Die bezahlte Mehrwertsteuer beträgt 10.830€
Freddy K meint
Die MwSt gibt’s auch ohne Verschieben nach DK…..
Es geht hier nicht nur ums Geld. Bis jetzt steigt der Verbrennerbestand in DE….Heißt das bis jetzt noch kein BEV nen Verbrenner direkt ersetzt hat…
Und diese Verbrenner fahren durch deutsche Städte und hauen immer nich die andern Schadstoffe raus die vor 4 Jahren noch zum Riesenaufschrei usw geführt haben…
Dadurch sterben immer noch Menschen vorzeitig. Hat nix mit CO2 zu tun….
Man will durch das alles auch die Luft in deutschen Städten verbessern.
Aber irgendwie scheinen das viele inzwischen vergessen zu haben….
Vi meint
https://www.bw24.de/auto/mercedes-benz/kosten-gebrauchtwagen-mercedes-benz-entsetzen-kunde-batterie-wechsel-91289474.html
Freddy K meint
Es gibt ja nicht nur VO2 Ausstoß. Nach dem Motto „Is ja egal wenn alle BEV außerhalb DE gefahren werden, CO2 kennt ja keine Grenze“
wär Contra…. Denn ich will nicht weiter in nem Land mit hohem Verbrenneraufkommen in Städten schnaufen wollen…
Was war für ein Aufschrei wegen NoX und anderem…. Jetzt zählt ja nur noch CO2.
Nö, das andere muss auch noch zählen..
Und für viele wärs lieber das hier Schadstoffe nicht ausgestoßen werden.
Nein der Bestand an Verbrennern in DE sollte eigentlich sinken. Bis jetzt steigt er noch…
Leider sinkt er nicht…Es kommen jeden Tag leider Verbrenner dazu…
Zusätzlich auch BEV….
Irgendwann sollte es sich mal drehen das ein BEV auch mal nen Verbrenner im Bestand ersetzt. Noch ist das nicht der Fall.
Christian Zander meint
Naja, ganz so ist es nicht. Ich denke, dass es vielen jetzigen e-Auto-Fahrern so geht wie mir. Vor 5 Jahren habe ich meinen BMW Diesel durch einen Nissan Leaf ersetzt (also Verbrenner durch BEV) und den letztes Jahr (also in der Tat ein BEV ersetzt ein BEV) durch einen ID3.
Und der Gebrauchtmarkt lag darnieder (heute würdeich fast 1/3 mehr bekommen für den Leaf), also hat mein Käufer mit verraten, dass der Leaf nach Bulgarien exportiert wird.
Für mich kommt übrigens definitiv nie wieder ein Verbrenner in Frage.