Volkswagen ist laut Konzernchef Diess 2021 trotz eines herausfordernden Umfelds bei seiner Transformation zu einem „nachhaltigen, softwarezentrierten Mobilitätsanbieter“ gut vorangekommen. „Auch im Jahr 2022 werden wir den Umbau kraftvoll vorantreiben, trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen. Unsere Teams haben Lust darauf, die Welt der Mobilität zu verändern“, sagte Diess auf der Hauptversammlung. Im Fokus standen insbesondere die Fortschritte bei der E-Mobilität.
Der Wechsel der Antriebsart von Verbrenner- zu Elektrofahrzeugen sei ein zentrales Element der Unternehmensstrategie. „Heute können unsere Kundinnen und Kunden zu fast allen Modellen eine elektrische Alternative kaufen. Damit ist unsere Auswahl an Elektroautos größer als bei jedem anderen Autokonzern“, betonte Diess.
Die E-Offensive laufe in allen Kernmärkten auf Hochtouren. In Europa sei 2021 jedes vierte vollelektrische Fahrzeug aus dem Volkswagen-Konzern gekommen. In den USA habe der Konzern letztes Jahr einen E-Auto-Marktanteil von rund acht Prozent erzielt – in etwa doppelt so viel wie bei den Verbrennern. Im größten Einzelmarkt China habe der Konzern im letzten Jahr rund 93.000 vollelektrische Fahrzeuge ausgeliefert, mehr als viermal so viele wie 2020.
„Wir gehen davon aus, dass das Geschäft mit der E-Mobilität schon früher als geplant so profitabel sein wird wie unser Verbrennergeschäft. Weil wir unseren Baukasten für die E-Mobilität breit ausrollen, immer mehr Werke umrüsten und unsere Technologie auch an Wettbewerber wie Ford verkaufen“, erklärte Diess. Auf der zukünftigen elektrischen Einheitsplattform SSP (Scalable Systems Platform) wolle man mehr als 40 Millionen Fahrzeuge bauen. Komplexitätsreduzierung sei dabei ein zentrales Thema. So habe bei einem Pilotprojekt in Kassel ein Großgussteil rund 30 Einzelteile ersetzt.
Im Bereich Battery & Charging habe der Konzern kürzlich nach Salzgitter und Skellefteå in Schweden den Standort seiner dritten Batteriefabrik im spanischen Valencia bekannt gegeben. Insgesamt seien bis 2030 sechs Batteriefabriken geplant. Außerdem habe man für die Volumenmarken ein einheitliches Preismodell an mehr als 300.000 Ladepunkten eingeführt. Gemeinsam mit BP sei die erste flexible Schnell-Ladesäule eingeweiht worden, bis 2024 solle es 4000 davon geben.
Auch im wichtigen Bereich Nachhaltigkeit habe man deutliche Fortschritte erzielt, berichtet Volkswagen. So seien letztes Jahr konzernweit die CO2-Emissionen eines Neufahrzeugs um 1,7 Tonnen über die gesamte Lebensdauer gesenkt worden. In der Produktion habe man die Nachhaltigkeitsziele verschärft. Bis 2030 wolle man die CO2-Emissionen dort um die Hälfte gegenüber 2018 reduzieren, zuvor seien 30 Prozent weniger geplant gewesen.
Kasch meint
VW kann inzwischen Design. Dafür beschäftigt man eine handvoll Designer, das wars mehr oder weniger. SELBST komplette Fahrzeuge samt erforderlichen Fertigungsanlagen entwickeln, konnte VW nie. War seit und mit dem „Käfergeschenk“ auch nie nötig. Man schluckte Konkurrenten, die neue VW-Modelle VOllSTÄNDIG entwickeln, oder gar abgeben (Audi 50 – Golf I) mussten. Mit BEVs funktioniert das „Kuckucksprinzip“ momentan überhaupt nicht mehr, nicht mal in China, blöd, aber selbst verschuldet !
Kasch meint
Nicht falsch verstehen ! Als deutscher Staatsbürger liegt mir wirtschaftlicher Fahrzeugbau in Europa wirklich am Herzen. Aber die derzeit erforderliche Abkehr von Systemlieferanten/-entwickler hin zu vertikaler Integrität nach dem Paradebeispiel BYD ist eine Mamutaufgabe für Großkonzerne und wird noch viel Geld verschlingen. Sind Führungsriegen gewillt, erforderiche Einkommenseinbußen hinzunehmen ? Ob wir die 180°-Kehre schaffen, oder in einer Sackgasse zum Stillstand kommen, lässt sich noch lange nicht abschätzen.
GrußausSachsen meint
Nix für ungut
Audi 50 = Polo 1
Sonst volle Zustimmung
Kasch meint
Die letzten IDs sind noch nicht auf dem Markt, da kommen schon wieder facelifts von den Ersten, von Scodas und Seats natürlich auch. Das macht evtl. Sinn, wenn ein Markt weltweit übersättigt ist und man das letzte Quäntchen Marktanteil herauskizeln will, sich das aber auch finanziell leisten kann.
Bei BEVs ist jährlich neues Design noch irrelevant, nicht jedoch jährlich neue Zellchemie, samt dafür weiterentwickelte Antriebskonzepte, Termosysteme, Leistungsdaten wie Ladegeschwindigkeiten, etc.
So einen hochskalierten MEB kann man dann samt X Karosserievarianten in die Tonne treten, weil man neue Technologien und Fertigungsmethoden plötzlich doch nicht von heute auf morgen implementieren kann.
Im Übrigen hält eine schöne, lange Zeit nahezu unverändert gefertigte Karosse weit höhere Gebrauchtwagenpreise (vgl 911er). BEVs sind noch lange keine Wegwerfartikel wie Verbrenner, Schuhe, oder sonstige Konsumgüter, deren Markt sich nur noch über neues Design steigern lässt.
Daniel S meint
Gut, kurz und knapp und sehr treffend erklärt.
Lorenz Müller meint
Ich glaube du stellst dir den MEB Baukasten zu eingeschränkt vor. Man kann in den MEB ohne Probleme neue Motoren, neue Batterien und neue Technologien verbauen. Klar, bei den Fertigungsmethoden ist man etwas eingeschränkt, aber da reicht es wirklich wenn man diese beim Umstieg auf die SSP einführt. Der MEB ist ein Rahmen mit Konzernbauteilen an denen man sich bedienen kann – aber nicht muss.
Randy meint
@Kasch
Ich denke Du hast den Unterschied zwischen einer Plattform und einem Baukasten wie dem MEB nicht verstanden, daher macht dein Kommentar auch absolut keinen Sinn.
Kasch meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Fredo meint
Dem kann ich nur voll zustimmen. Kasch scheint viel von Dingen zu reden, die er nicht versteht.
Ich hoffe, hier sind nicht zu viele im Thema unwissende, die ihm das glauben.
hu.ms meint
Wieder mal nicht genau recherchiert: ein facelift kommt nur beim ID.3 und das 3 jahre nach auslieferungsstart = 17.09.20.
Was ist an 3 jahren unüblich?
Kasch meint
Na sagte ich doch genau so. Bereits nach drei Jahren neues Kleidchen für überholte Technik. Da trägt ja meine Frau ihre Schuhe länger.
hu.ms meint
Nur, dass die „überholte technik“ im europäischen markt, wo sie im gegensatz zu anderen märkten inzwischen eingeführt ist, 2021 am meisten gekauft wurde und über 120.000 bestellungen vorliegen.
David meint
VW kann Baukasten und VW kann Massenfertigung. Die Rendite ist durchaus akzeptabel. Man darf da nicht auf die Fakes eines US-Herstellers hereinfallen. Die wenden sich an Uninformierte. Eine gross margin 1 kann man fast beliebig definieren. Vollkosten Produktion bis nur variable Kosten Produktion. Der Unterschied sind gerne 20%. Und jetzt könnt ihr mal raten, welche Definition Tesla verwendet, und welche Definition VW verwendet!
Kokopelli meint
Die Grossmargin interessiert niemanden. Interessant ist die Nettomarge;:
Nettomarge VW: 7,25 %
Nettomarge Tesla: 13,5 %
Und die Marge wird bei VW nur durch Audi und Porsche hochgezogen. Das Volumengeschäft von VW tist leider nicht besonders rentabel.
Herbert meint
Kein Volumengeschäft ist besonders rentabel. Das bringen schon die Produkte und deren Käuferschicht mit sich. Wenn’s günstig sein muss schmilzt der Deckungsbeitrag pro Produkt schnell Richtung null.
Bei Porsche kann man fast schon beliebige Preise aufrufen bei einem VW Polo wird das schon schwieriger.
Bei Tesla, Mercedes, Audi ect. Ist es ähnlich hier geht es dem Kunden selten um den letzten Cent sonst würden sie zu den Billigmarken greifen. Hier kauft man oft aus Überzeugung und da ist man (wie wir alle von uns selbst wissen) gerne bereit den einen oder anderen Euro mehr auszugeben. Aber auch nur solange wie man es sich noch leisten kann…
Falls Tesla irgendwann mal unter 20k€ Autos in relevanten Stückzahlen produzieren sollte wird man sehen das auch hier die Marge sinkt und bei genauem Betrachten von den hochpreisigen Modellen getragen werden. Wie bei jedem anderen Hersteller auch.
Tesla hat aber einen entscheidenden Vorteil. Schlanke Produktion, kaum Varianz. Wenn ich die Individualisierungsmöglichkeiten gegen null fahre und trotzdem im oberen Preissegment verkaufen kann ist das natürlich perfekt.
Würde man das mal auf Porsche übertragen (was natürlich nicht geht) würde man das doppelte verdienen. Die Individualisierungsmöglichkeiten Überfordern den Kunden ja schon fast und das kostet in der Logistik und Produktionskette richtig Geld.
Man kann trotzdem keine Hersteller die eine Million Fahrzeuge im Jahr bauen mit einem vergleichen der das 8 bis 10fache herstellt.
Fredo meint
Wenn Tesla irgendwann mal soweit ist, einen Modellmix wie Volkswagen anzubieten, kann man vielleicht die Marge vergleichen.
Zur Zeit bietet sich eher der Vergleich mit BMW oder Porsche an
Ben meint
Ach ja typisch FUDavid
Anti-Brumm meint
Da bin ich ja mal gespannt, wie man als Volumenhersteller im Markt der >25.000€ Autos überleben wird. Die Vebrennerpreise ziehen ja auch gewaltig an. Kostet ja mittlerweile der Octavia schon wahnwitzige 30.000€ aufwärts. Das war früher einmal ein leistbares Auto für die Masse. Vom stinknormalen Golf will ich gar nicht anfangen.
Anti-Brumm meint
Meinte natürlich <25.000€
Dagobert meint
Nach aktuellen Listenpreisen darf man auch nicht gehen. Günstige Einstiegsmodelle wurden wegen der schlechten Teileverfügbarkeitr alle gestrichen. Die paar Autos die man überhaupt bauen kann sollen möglichst voll gepackt sein um den Deckungsbeitrag zu maximieren. So fing der Polo mal bei <15.000€ an, aktuell startet das günstigste Modell bei knapp <20.000€. Das is mehr als der Einstiegspreis beim Golf vor 2-3 Jahren.
Randy meint
Der Basis Polo ist nach wie vor bestellbar und startet bei 17.115€, LED Licht und volldigitales Cockpit sind Serie. Vor 2 Jahren kostete der Basis Golf tatsächlich 19.990€, inzwischen liegt er bei 20.400€, also nur eine moderate Preissteigerung.
wambo13 meint
Auf der VW Seite im Konfigurator nicht.
Da fängt er bei 19 300 an
Dark Erebos meint
Dann willst du nicht wissen was ein Euro7 Motor mit Abgasanlage kostet. Dann kostet dein Kleinwagen so viel wie der Octavia.
hu.ms meint
Der einfachste ID.3 kostet nach förderung 32k.
Er kann durch thg-prämie, günstigere fahrenergie, keine steuer, günstigete versicherung um mind. 1200 € p.a. billiger gefahren werden als ein stinker. Natürlich müssen die 12k zunächst mal hingelegt werden, aber wer das nicht kann sollte ernsthaft darüber nachdenken, ob er sich ein auto überhaupt leisten kann.
Dagobert meint
Na dann können wir uns ja bald auf einen E-Polo ab 15.000€ freuen…
EdgarW meint
Genau mein Humor. Man darf bei solchen Forderungen natürlich nicht im Konfigurator nachsehen, um festzustellen, dass der billgeste Verbrenner-Polo ab oberhalb 19.000€ gelistet wird.
Dagobert meint
Man sollte aktuell ohnhin in keinen Konfigurator schauen und davon „normale“ Preise für Neuwagen ableiten. Günstige Grundmodelle wurden zur Gewinnmaximierung gestrichen. Wegen Teilemangel müssen die Autos die vom Band rollen pro Stück einen möglichst hohen Deckunsbeitrag abwerfen. Außerdem sind aktuell keine Rabatte zu haben, vor 2 Jahren konnte man noch jedem Händler ins Gesicht lachen, der nicht mindestens 20% Nachlass gegeben hat.
2020 Stand ein neuer Polo 1.0 Trendline für 14.285€ in der offiziellen VW Preisliste.
Natürlich finden Sie den in der 2022 Preisliste nirgends mehr…
Randy meint
Nochmal, der billigste Verbrenner Polo kostet 17.115 Euro
Bin immer wieder erstaunt wieviele Falschmeldungen über Preise hier kursieren, egal von welchem Hersteller.
wambo13 meint
Möchte ja nicht Klugscheißen,
Aber im Konfigurator auf der Volkswagen Seiten fängt der Polo bei 19 300 an
Randy meint
@wambo
19.300 ist der Life mit Komfortausstattung, aber nicht das Basismodell. Im Konfigurator ist der nicht zu finden.
Dagobert meint
@Randy, weil VW dir den aktuell nicht verkauft. In der letzten von VW veröffentlichten Preisliste steht der VW Polo 2021 1.0 Trendline für 15.138,49 € drin. Ist mit Google wirklich nicht so schwer zu finden…
Gültig ist aber immer der Konfigurator, was du bei VW nicht konfigurieren kannst, kannst du auch nicht bestellen.
Randy meint
Kannst Du bestellen, beim Händler!
Und dein Preis 2021 ist das alte Model, vor dem umfangreichen Facelift 2022
hu.ms meint
Ein e-polo für rd. 20K ist möglich. Er hat dann eben nur den 38 kwh-akku für 300 km wltp.
Pro zusätziche 130 km reichweite kommen dann 4K oben drauf. :-))
hu.ms meint
Muss mich korrigieren:
Mehr als 52 kwh akkukapazität netto (8 packs) werden in einem polo nicht platz haben. Sh.auch corsa und 208.
Fritzchen meint
Diess-seits kommen immer schöne, große Worte. Recht so! Hoffentlich läßt er seinen Mitarbeitern noch genügend Luft zum Atmen.
Wie kann ich einen eJetta für 15.000 Euro bauen? Dieser Fragestellung sollte er mal folgen.
EdgarW meint
Nen Up gibt’s ab 15.000 – aber wer lässt sich beim Fordern schon gern von der Realität stören
Stefan meint
Der Jetta war die Stufenheckvariante vom Golf. Also eigentlich ähnlich wie ID.5.
Der Verbrenner-Jetta würde heute auch über 20.000 Euro kosten.
BEV meint
Also bitte, den ID.5 mit fast 2,5t bitte nicht mit einem Jetta vergleichen
Lewellyn meint
VW „muss“ mit E-Mobilität früher als geplant so profitabel wie mit Verbrennern sein
Ich hab das mal entsprechend korrigiert.
Mäx meint
Dann machen wir doch Muss und will raus ;)
TM3 meint
Sehe ich genau so. Eine andere Option gibt es gar nicht.