Volkswagen und der Ölmulti BP haben mit der Einweihung der ersten Ladesäule in Düsseldorf Ende April ihre strategische Partnerschaft begonnen. Das Ziel sei, den Zugang zu Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen in den wichtigsten europäischen Märkten zu verbessern, erklärten die Partner. Dazu solle bis 2024 ein schnelles Ladenetz in ganz Europa aufgebaut werden.
Die eingesetzten „Flexpole“-Ladestationen von Volkswagen verfügen über je zwei Ladepunkte und ein integriertes Batteriespeichersystem. Die Notwendigkeit leistungsstarker Netzanschlüsse entfällt durch das System: Die Flexpole-Ladestationen können direkt an ein Niederspannungsnetz angeschlossen werden, ein spezieller Transformator oder Bauarbeiten sind nicht erforderlich. „Dadurch werden die Installationszeiten erheblich verkürzt, während gleichzeitig eine Ladegeschwindigkeit von bis zu 150 kW erreicht werden kann. Je nach Fahrzeugmodell kann so für eine Reichweite von bis zu 160 Kilometern in nur 10 Minuten nachgeladen werden“, so Volkswagen.
Im ersten Schritt sollen in den nächsten zwei Jahren bis zu 4000 zusätzliche Ladepunkte an deutschen Standorten der BP-Tankstellen-Tochter Aral und BP-Standorten in Großbritannien installiert werden. Bis Ende 2024 könnten insgesamt bis zu 8000 Ladepunkte in Deutschland, Großbritannien und anderen europäischen Ländern entstehen, heißt es.
„Im vergangenen Jahr haben wir mehr E-Fahrzeuge in der Region verkauft als jeder andere Automobilhersteller. Unsere Investitionen – von der Software über die Batterien bis hin zu den Ladesäulen – sind Teil unserer Strategie, die individuelle Mobilität sicherer, komfortabler und vollständig klimaneutral zu gestalten. Die Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft erfordert eine enge Zusammenarbeit über Grenzen und Sektoren hinweg. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit BP, um den Ausbau des Schnellladenetzes in ganz Europa zu beschleunigen“, sagte Volkswagen -Vorstandschef Herbert Diess.
Das Laden von Elektrofahrzeugen sei einer der wichtigsten Treiber für den Wandel von BP hin zu einem „integrierten Energieunternehmen“, sagte BP-CEO Bernard Looney. „Deshalb sind wir so begeistert von unserer Partnerschaft mit Volkswagen. Wenn man einen der weltweit führenden Automobilhersteller und einen der weltweit führenden Energiekonzerne zusammenbringt, dann ergibt sich daraus großes Potenzial. Das ist ein bedeutender Schritt auf unserem Weg, die Elektrifizierung des Straßenverkehrs in Europa zu beschleunigen.“
Die Standorte der Ladesäulen werden in die Navigations- sowie auch in weitere interne Apps der Fahrzeuge von VW, Seat/Cupra und Škoda sowie in „Elli“, der Lade-App von Volkswagen, integriert. Jeder Elektroauto-Fahrer kann an den neuen Ladestationen als Teil des BP- und Aral-„pulse“-Netzwerks andocken. Bei der Nutzung können zudem Prämien im Rahmen der BP/Aral-Treueprogramme gesammelt werden.
Im Rahmen ihrer Vereinbarung prüfen Volkswagen und BP laut einer Mitteilung weitere gemeinsame Möglichkeiten, „um zukünftige Lösungen für eine kohlenstoffärmere Mobilität zu bieten“.
Werner Mauss meint
Kann jemand der BP Tankhandpuppe Diess mitteilen daß es schon Hersteller gibt bei denen man den Stecker beim Laden nicht festhalten muss. Audi soll ja auch schon fast soweit sein.
Mäx meint
Man o man. Diess und VW leben mietfrei in deinem Kopf. Muss das furchtbar sein.
Werner Mauss meint
Im Gegenteil, sie kosten mich und andere viel Steuergeld für nichts. Und das mit dem Stecker halten hatte ich erst gestern bei einer auf einem Enbw Ladepark herumirrenden Audifahrerin, also was du mir sagen. Ich erkenne auf dem Bild einen Bückling machenden Dies, was siehst du?
Duesendaniel meint
Das erinnert mich doch an einen Witz über Tintenklecksbilder, in denen der Patient immer dasselbe sieht. Aber im Ernst: Ich sehe da beim besten Willen keinen Bückling, aber vielleicht gibt’s da ja was von Ratiopharm?
Soeri # CH meint
Ich werde sicher niemals bei einem Ölmulti mein E Auto vollladen!!! Erst werden mit den teueren Spritpreisen alle abgezockt und dann stellt man alles schnell um auf Ladesäulen. Mit mir nicht!!!!
hu.ms meint
Für die ca. 10 wochenenden an denen ‚alle“ in den urlaub fahren braucht es lösungen. Sehe da noch ein grosses problem aufkommen.
Fest installierte schnellader, die die restlichen rd. 40 wochen kaum genutzt werden sind da sicher unrentabel.
MichaelEV meint
Exakt, dafür braucht es Lösungen. Sie sind zumindest mal jemand, der diese Problematik nicht ignoriert und weg redet. Ich sehe dieses Problem genauso kommen.
Die Lösung dafür gibt es aber schon und wird in großen Stückzahlen errichtet. Andere müssten nur mal die Augen aufmachen und die Vorteile von der Konkurrenz adaptieren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ursprünglich hatten Tankstellen keinen Shop und ursprünglich hatten Shops (Edeka, Lidl etc.) keine Lademöglichkeit für Autos.
Jetzt versuchen Tankstellen ihren finanziell lukrativen Shop mit E-Lademöglichkeit über den Krafstoff-Tod hinaus zu retten. Die Lebensmittelversorger wiederum ergänzen ihr Angebot um Ladesäulen und übernehmen somit die klassische Funktion von Tankstellen.
Mal sehen, wer das Rennen macht.
MichaelEV meint
„Mal sehen, wer das Rennen macht.“
Ist doch bestimmt eine ironische Frage, oder? Ist doch klar, wer das Rennen macht!
Moritz meint
Klär uns doch auf. So klar ist das meines Erachtens nicht.
Einerseits werden entlang der Autobahn wohl kaum Edekas und REWEs aus dem Boden schießen und an innerstädtischen Ladeparks braucht kein Mensch einen völlig überteuerten Kiosk.
Ich schätze, dass das alles parallel existieren wird, je nach Lage.
MichaelEV meint
Der Tankstellenshop wird maßgeblich durch Gelegenheitskäufe beim Tanken gespeist. Das Tanken fällt weg, wer möchte aus freien Stücke seine Zeit nutzlos beim Laden an einer Tankstelle verbringen, wenn die Ladevorgänge ohne Zeitverlust z.B. beim regulären Einkaufen nebenbei erledigt werden können? Die Alltagsladevorgänge werden vornehmlich da stattfinden, wo man sich sowieso regelmäßig ausreichend lange aufhält.
Die meisten Tankstellen sind damit langfristig sowieso obsolet. Und auch für Autobahnen lässt sich mit bereits existierenden Potentialen (z.B. Restaurants, Supermärkte) ein sehr dichtes Netz spinnen. Auch da wird sich langfristig kaum etwas an einer Tankstelle ansiedeln.
Matze meint
Erklärst Du es uns?
Moritz meint
schade, dass nur 150kw. dann lade ich im sommer woanders. erst gestern wieder 10-80% mit einem Schnitt (!!!) von 175kw geladen.
Duesendaniel meint
Interessante Einstellung. Ich bin immer froh, wenn ich NICHT schnell laden muss. Ist gar nicht gut für den Akku.
Kasch meint
Für jede einzelne Säule ein eigenes Speichersystem – BP setzt da aufs falsche Pferd.
leotronik meint
Und auf jedes Tankstellendach Solarkraftwerk. Dann ist es komplett.
Tommi meint
Ob die PV Kollektoren auf dem Dach der Tankstelle oder 500 m weiter auf dem Dach des Supermarktes ist, ist unerheblich. Erheblich ist, ob der Standort unbeschattet ist.
Die Vorstellung, dass zu jeden HPC-Charger eine PV-Anlage gehört, passt nicht. Ein HPC-Charger nimmt so ein paar Quadratmeter Platz und eine entsprechende PV-Anlage liefert dann vielleicht wenn die Sonne gut scheint 5 kW. Bei einem 300 kW-Charger ist das vernachlässigbar.
Peter meint
Beides ist notwendig. PV auf Tankstelle UND Supermarkt.
Inzwischen auch mit Verschattung rentabel.
Ökoman meint
An den Ladeparks, wo ich meist unterwegs lade, beobachte ich, wie Windräder in der Nähe ordentlich arbeiten, wenn die Säulen Strom liefern müssen. In den Trafohäuschen scheint Batteriekapazität zu sein, die als Zwischenpuffer dient, wenn gerade zu wenig Wind geht.
hu.ms meint
Akkus in den trafohäuschen ?
Aktuell sicher noch nicht.
Da sind nur die spannungswandler (trafos) und bei windrädern evtl. DC/AC wandler drin.
Michael S. meint
Naja, also ich versteh es so, dass man jetzt erstmal großflächig und schnell die Lader ausrollen will. Dass man dann vielleicht nicht in 100% der Fälle volle Pulle laden kann, ist vermutlich verkraftbar. Dafür hat man ein wesentlich dichteres Ladenetz und insgesamt mehr Säulen, auf die sich die Fahrzeuge verteilen. Und größere Ladeparks kann man ja dann bei Bedarf ja immer noch nachliefern, nur dauert es wie man sieht eine Weile bis gebaut werden darf, der Netzanschluss fertig ist, der Transformator geliefert wurde und und und.
Ich find ja in Ordnung, dass man Sachen kritisch hinterfragt, aber man könnte ja mal aufhören, so zu tun, als seien alle anderen Menschen total doof und würden sich nicht auch mal Gedanken machen…
ID.alist meint
Kritisieren war immer eine beliebte Sportart, früher mal gab es die Stammtische im Dorf, heutzutage gibt es das WorldWideStammtisch. Vor allem, wenn man keine Ahnung hat. Ich habe hier Kommentare gelesen die noch phantastischer waren als der Bügeleisen von „Raumpatrouille Orion“.
Aral betreibt (stand 2018) 2443 Tankstellen in Deutschland, einige davon sind mittlerweile mit mehreren 350kW fähigen Hypercharger bestückt, und hat jetzt vor an weitere 1000 Tankstellen, also in fast jede zweite Aral Tankstelle, erstmals 1 Ladestation zu platzieren, und das innerhalb von 2 Jahren, und das findet hier manch einer nicht beeindruckend.
Und das für weniger als 2% des gesamten Deutschen Fuhrparks.
BeatthePete meint
Naja was bleibt Aral auch übrig wenn die Marschrichtung Elektro ist?
Die müssen das Mindset ihrer Kunden anfangen zu verändern, wenn sie überleben wollen.
Finde ich aber trotzdem gut dass ein Fosdile Fuel Hersteller E-Tankstellen baut.
Freddy K meint
So ists gut. Sn den Tankstellen sehen die Sprotler das es auch anders geht. Und man zum laden auch an die Tanke fahren kann..
Gut so, VW.
Nina meint
„Bis zu“ 4000 Ladepunkte (= 2000 Ladesäulen) in zwei Ländern (1000 pro Land) innerhalb von zwei Jahren macht also etwa 500 pro Jahr in Deutschland?
Bis Ende 2024 insgesamt „bis zu“ 8000 Ladepunkte (=4000 Ladesäulen) in ganz Europa?
Ist okay, könnte ja auch weniger sein, aber beeindruckt mich ehrlich gesagt nicht übermäßig. Vielleicht steht davon eine Säule (sorry 2 Ladepunkte natürlich) auch mal bei uns in der Nähe.
Herbs meint
Ich glaube, die machen das tatsächlich auch (a) nicht um Dich zu beeindrucken und (b) nicht um überall für alle eine Säule hinzustellen.
Zumindest schien es mir in der Vergangenheit auch nicht die Strategie bei Tankstellen zu sein, in jedem Dorf vertreten zu sein, sondern eher die Auslastung der Standorte auf einem guten Level zu halten.
Werner Mauss meint
Haben die den Diess mal wieder aus dem Verlies auf ein Bild gelassen. Dachte schon der wäre nicht mehr bei VW.
Thomas meint
Für den Übergang oder für entlegene Standorte kann man das mit dem Batteriepuffer sicherlich machen. Der Ressourcenaufwand dürfte allerdings erheblich sein, zudem fallen mindestens 10% Speicherverluste an. Ökologisch optimal ist das sicherlich nicht.
Kasch meint
Richtig, nur große Ladeparks mit einem großen Batteriespeicher und viel Solardach machen Sinn. Dürfte dann per KI rund um die Uhr auch noch über die leipziger Börse Strom direkt gehandelt und physisch transferiert werden, würde gar regenerative Energie in Deutschland langsam sinnvoll werden.
Lorenz Müller meint
Einen kleinen Puffer Akku zu verbauen ist sicherlich ökologischer als die ganze Infrastruktur auf große Peak-Leistungen auszulegen die selten benötigt werden.
Die ganze Kette davor muss ja jederzeit die Spitzenleistung bereitstellen können, daher braucht man größere Transformatoren, größere Kabeldurchschnitte und Anlagen die schnell auf Strombedarf reagieren können, sprich Kohle oder Gaskraftwerke. Heutige Elektroautos mit Spitzenwerte von weit über 200kW laden im schnitt von 10-80% ja trotzdem „nur“ mit 125kW… Zwischen Ab- und wieder anstecken vom nächsten vergeht dann auch etwas Zeit. Ggf. kann dann noch vom eigenen Dach ein Teil des Bedarfs abgedeckt werden.
Die 10% Verlust beim Laden und Entladen der Pufferbatterie werden locker durch die erhöhte Gesamteffizienz der Anlage wieder ausgeglichen.
Peter meint
Es wird eine Preisfrage sein. Was ist teuerer? a) ein Batteriepuffer mit kleiner dimensioniertem Netzanschluss oder b) ein extra fetter Netzanschluss.
Außerdem können die Puffer zur Netzstabilisierung beitragen.
MichaelEV meint
a (wenn „kleiner“ so klein ist wie in diesem Fall) und b ist beides schlecht, der Königsweg liegt irgendwo in der Mitte: Netzanschluss auf den Durchschnitt dimensioniert, Peaks werden von Akkus gespeist. So wird dann auch zur Netzstabilisierung beigetragen.
Wenn über die Mini-Leitung dauerhaft bezogen werden muss, um Kundennachfrage zu bedienen, kann keine Netzstabilisierung stattfinden. Die wertvollen Akkus sind quasi verschenkt, ohne nützliche Wirkung.
Mäx meint
Mhh ich weiß ja nicht.
Was ist denn die Anschlussleistung?
Wenn da zwei Autos laden mit 150kW wird bestimmt keine volle Leistung abgegeben und wenn danach einer laden will ist die Batterie leer und dann wird mit 50kW geladen oder wie genau muss ich mir das vorstellen?
hu.ms meint
Oben steht niederspannungsnetz. da dürfte bei 22kw anschlusswert schluss sein.
Herbs meint
Bei meinem Edeka hängen 10x22kw AC Abschlüsse.
Kann Niederspannung nicht auch mehr als 22kw?
Freddy K meint
Geht um die Anschlussleistung und Kabel…
Du kannst auch 150kW mit 24V realisieren.. Nur die Kabel wären riesig …
Und alles teuer….Deswegen wird höhere Leistung mit höherer Spannung übertragen…Und dann auf die Säulen verteilt….
Herbs meint
Sind denn AC Säulen, die 43kW können nicht an Niederspannung angeschlossen?
Torsten meint
Bei uns hängen mehrere 100-kW-Lader an einer Niederspannungsverteilung. Wie auch sonst, man klemmt die ja nicht direkt an 10 kV…
Gunnar meint
Weiter so. Das Netz an Ladesäulen muss noch deutlich dichter werden, um mit dem BEV-Wachstum Schritt zu halten.