Die Internationale Energieagentur (IEA) warnt mit Blick auf den anhaltenden Boom von Elektroautos vor Engpässen in der Lieferkette und Preissteigerungen. Um das weitere Wachstum der alternativen Antriebsart zu sichern, seien größere Anstrengungen zur Diversifizierung der Batterieherstellung und der Versorgung mit wichtigen Mineralien nötig.
Die anhaltende politische Unterstützung sei einer der Hauptgründe für den starken Absatz von Elektroautos in vielen Märkten, so die IEA. Eine wachsende Zahl von Ländern habe ehrgeizige Ziele für die Elektrifizierung von Fahrzeugen in den kommenden Jahrzehnten. Und viele Automobilhersteller hätten vor, ihre Flotten über die politischen Ziele hinaus zu elektrifizieren.
„Nur wenige Bereiche der neuen globalen Energiewirtschaft sind so dynamisch wie Elektrofahrzeuge. Der Erfolg des Sektors mit neuen Verkaufsrekorden ist äußerst ermutigend, aber es gibt keinen Grund zur Selbstzufriedenheit“, sagt IEA-Direktor Fatih Birol. „Politische Entscheidungsträger, Führungskräfte der Industrie und Investoren müssen sehr wachsam und einfallsreich sein, um die Risiken von Versorgungsunterbrechungen zu verringern und eine nachhaltige Versorgung mit wichtigen Mineralien zu gewährleisten.“
Kurzfristig sind die größten Hindernisse für den Absatz von Elektroautos laut der IEA die steigenden Preise für einige für die Herstellung von Batterien unerlässliche Rohstoffe sowie die Unterbrechungen der Lieferkette, die durch Russlands Angriff auf die Ukraine und die anhaltenden Coronavirus-Abriegelungen in einigen Teilen Chinas verursacht werden. Längerfristig müssten zudem größere Anstrengungen unternommen werden, um eine für das erwartete Wachstum der Elektroauto-Verkäufe ausreichende Ladeinfrastruktur aufzubauen.
In den letzten Jahren sind die Preise für Batterien deutlich gesunken, laut der IEA droht nun eine Trendumkehr. So seien die Preise für das in E-Auto-Batterien wichtige Element Lithium im Mai 2022 mehr als siebenmal so hoch wie Anfang 2021 gewesen. Und auch die Preise für Kobalt und Nickel seien gestiegen. Wenn die Preise auf dem aktuellen Niveau blieben, könnten die Kosten für Batteriepakete um 15 Prozent steigen, prognostiziert die IEA. Der Einmarsch Russlands in der Ukraine erzeuge weiteren Druck, da Russland 20 Prozent des weltweiten Nickels für Batterien liefere.
Die Politik in Europa und den USA hat bereits damit begonnen, die inländische Entwicklung von E-Auto-Lieferketten zu forcieren. Derzeit sind mehr als die Hälfte aller Verarbeitungs- und Raffineriekapazitäten für Lithium, Kobalt und Graphit in China angesiedelt. Darüber hinaus stellt China derzeit drei Viertel aller Lithium-Ionen-Batterien her und verfügt über 70 Prozent der Produktionskapazitäten für Kathoden und 85 Prozent für Anoden, die beide wesentliche Bestandteile von Batterien sind.
Neben der Diversifizierung der Batterieherstellung und der Versorgung mit wichtigen Mineralien empfiehlt die IEA strenge Normen für die Fahrzeugeffizienz und den Kohlendioxidausstoß, um die Nachfrage nach E-Fahrzeugen zu steigern, außerdem die Bevorzugung von zwei- und dreirädrigen Fahrzeugen sowie von Stadtbussen, um die Einführung von E-Fahrzeugen in Schwellen- und Entwicklungsländern voranzutreiben. Darüber hininaus spricht sich die Internationale Energieagentur für die Förderung von Investitionen in den Abbau kritischer Mineralien unter Berücksichtigung ökologisch und sozial nachhaltiger Praktiken aus, um eine ausreichende Versorgung mit sauberer Energie sicherzustellen.
elbflorenz meint
Dazu passt auch diese Meldung:
BYD hat diese Woche 4! Lithium-Minen in Ostafrika gekauft. Also die Betreibergesellschaft übernommen.
Das sind Lithium-Mengen für mehrere Twh Akkukapazität.
Übrigens gehen solche Meldungen immer noch viel zu häufig an Europa vorbei.
Ich habe diese Information aus Australien. (Wo BYD jetzt Marktstart hat)
Und im Nachhinein sind wieder fast alle – leider auch wichtige Entscheider – überrascht ….
Randy meint
Wie schön dass die skrupellose Ausbeutung Afrikas durch Chinesische Konzerne wenigstens in der Kommentarspalte noch einen Jubelperser findet.
elbflorenz meint
Naja. Ich steige jedenfalls nach und nach auf BYD-Aktien um … so gesehen, ja – ich werde jubeln.
Randy meint
In Österreich nennt man solche Leute wie Dich “ Kriegsgewinnler“
Du hast vermutlich keine Kinder denen Du das später alles mal erklären musst..
Tilman meint
Ich hab vor 2 Jahren meine BYD verkauft. China ist ein totalitäres Regime, dass wir technologisch gross gemacht haben und den Westen zunehmend unverhohlen droht.
Ich möchte kein Geld verdienen mit Unterdrückung. BYD strahlend wie es ist, ist Teil des Systems.
Envision meint
Ja, immer wieder die Bilder aus dem Fernsehen vorm Auge wie Kinder im Kongo ihr zusammengekraztes Kobalt an die Mitarbeiter des örtlichen chinesischen Großhändler für eine Hungerlohn abtreten.
ElArmando meint
@Randy
genau richtig – Lieber die erneuerbaren von der Lobby verhindern lassen um sich in die Abhängigkeit zu begeben, damit man mit dem Gas Bezug den Krieg finanziert…
Ist um Welten besser…
Sie kennen doch gar nicht die Verträge, einfach pauschalisieren und irgendeine Behauptung in den Raum stellen, oder haben sie Belege für diese Frechheit ? Wahrscheinlich nicht und dann noch „Jubelperser“???
Sie machen Ihrem Namen aller Ehre
GrußausSachsen meint
btw: europäische und nicht zuletzt deutsche Großkonzerne haben sich schon immer und auch heute noch gern bei den Ausbeutern in aller Welt eingereiht.
was die Ausbeuterei der Asiaten inkl. RU nicht besser macht.
Wer ohne Sünde ist…
aber so als Deutschtümler will man das natürlich immer relativieren, um bei BMW & Co. in Ungarn gut dazustehen. Hauptsache die Zahlen stimmen auf Unternehmens- wie auf Kundenseite. Was für eine Heuchelei.
Randy meint
Der Heuchler bist du, dein Kommentar strotzt vor Relativierung und Whataboutism. Aber darum geht es nicht, niemand zwingt elbflorenz in nicht moralisch/ethische Unternehmen zu investieren. Er hat sich aber aus reiner Gier nach Geld dafür entschieden dass Menschen ausgebeutet werden. Dafür ist nur er alleine verantwortlich.
andi meint
Hahaha, der moralisch überlegene Europäer lässt sich an der “ skrupellosen Ausbeutung Afrikas durch Chinesische Konzerne“ aus.
Kann man nicht erfinden.
S EDE meint
Und warum übernehmen die Deutschen nicht die Mienen und machen es RICHTIG? Wenn der Vater arbeit hat und gut bezahlt wird, dann geht das Kind auch in die Schule. Was soll diese Scheindebatte? Warum kauft BMW in Australien und nicht im Kongo und hält sich an die internationalen Gesetze so wie in Australien es selbst verständlich ist?
KritGeist meint
Weil BMW immer noch davon überzeugt ist, dass sie noch viele J. Diesel bauen & verkaufen werden. Und glauben, dass reine Beteiligungen ausreichen, anstatt selbst die Grundlage zu legen 😜