Audi hat Ende 2021 am Messegelände in Nürnberg den Betrieb des ersten „Audi charging hub“ aufgenommen. Damit realisieren die Ingolstädter ein eigenes Ladekonzept mit Fokus auf Komfort. Ab diesem Jahr will Audi weitere der Stationen mit HPC-Ladeplätzen (High-Power-Charging), Loungebereich und Reservierungsmöglichkeit in der Schweiz, Österreich und Deutschland aufbauen.
In Deutschland sollen nach positiven Erfahrungen mit der Pilotstation in Nürnberg bis Mitte 2024 elf neue Stationen in Großstädten folgen. Projektleiter Ralph Hollmig sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Zahlen und das positive Kundenfeedback zeigen, dass unser Konzept, eine flexible und premiumgerechte Schnelllade-Infrastruktur im städtischen Raum anzubieten, voll aufgegangen ist.“
Audi hat vor, ab 2033 keine Autos mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zu bauen. Schon ab 2026 sollen neue Modelle nur noch mit Elektroantrieb auf den Weltmarkt gebracht werden. Mit ihren eigenen schnellen Ladestationen richtet sich die Marke insbesondere an E-Auto-Besitzer in Großstädten, denen zu Hause keine Lademöglichkeit zur Verfügung steht. Das Konzept soll zudem perspektivisch Spitzennachfragen beim Laden im urbanen Umfeld bedienen.
Viele Großstädter könnten nicht an einer eigenen Wallbox zu Hause oder am Arbeitsplatz laden und seien auf öffentliche Ladestationen angewiesen, sagte Projektmanager Ewald Kreml. Deshalb baue Audi für seine Kunden ein eigenes Schnellladenetz auf. In Nürnberg seien 60 Prozent wiederkehrende Nutzer. Das bestätige das Konzept des stadtnahen Ladens als Alternative zu einer heimischen Ladeinstallation.
Der Audi charging hub in Nürnberg verfügt über sechs reservierbare Schnelllade-Plätze und kann damit 80 Autos täglich mit Strom versorgen. Im Schnitt sind bisher laut Kreml 24 Autos gekommen. 35 Kunden täglich besuchten die 200 Quadratmeter große Lounge. Im Herbst soll eine kleinere Station im Zürcher Bankenviertel eröffnen, bis zum Jahresende dann zwei weitere in Salzburg und Berlin. Für 2023 kündigte Audi drei neue Stationen in deutschen Metropolen an. Für 2024 seien weitere acht in deutschen Großstädten geplant, dafür würden noch Standorte gesucht.
Als Basis für den Audi Charging Hub dienen flexible Container-Würfel, die verschiedene technische Anforderungen erfüllen und neben Ladesäulen auch gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien als Stromspeicher beherbergen. Dank eines rund 2,45 MWh großen Zwischenspeichers benötigen die Ladepunkte nur einen gängigen 400-Volt-Starkstromanschluss. Photovoltaik-Module auf dem Dach liefern zusätzliche grüne Energie.
An den neuen Standorten wird das Konzept an die lokalen Bedingungen angepasst. Da es in der Zürcher Innenstadt ausreichend Cafés und andere Möglichkeiten zum Zeitvertrieb gibt, spare sich Audi dort die Lounge und damit das Obergeschoss, berichtet das Portal Edison. Ersatzweise werde eine mobile Fahrzeugwäsche angeboten. Aufgrund des begrenzen Platzangebots werde es zudem nur vier Ladepunkte geben. Neu sind technische Optimierungen: höhenverstellbare Bedienterminals an den Ladesäulen und mit 55 Zoll größere Displays sowie modifizierte Schwenkarme, um das Handling zu erleichtern.
Powerwall Thorsten meint
Ich halte das in einem anderen Beitrag vorgestellte Konzept von BK für wesentlich pragmatischer und auf die kürzer werdenden Ladezeiten hin bezogen auch betriebswirtschaftlich sinnvoller.
Aber:
Jedem die Ladeinfrastruktur seiner Wahl – hauptsache elektrisch
Kasch meint
Geb dir ja Recht, besser als keine Lademöglichkeit, aber derartige Flächenversiegelung mit zwei Ebenen Clubhaus für 4 Ladeanschlüsse ? Verglichen mit abertausend vorhandenen Kundenparkplätzen des Einzelhandels, locker geeignet für 50 HPC-Säulen pro Parkplatz ? Schon arg dekadenter Blödsinn von Audi.
Powerwall Thorsten meint
Bei der Flächenversiegelung pro Ladeplatz bin ich voll bei Dir – Da haben wir halt einen Premium Verbrauch von einem Premium Hersteller – das machen andere besser.
THeRacer meint
… das Potential der Grundfläche sollte noch besser genutzt werden. Statt schraffierter Flächen und Blumentopf sollte ein ökologisches Begrünungskonzept integriert werden …
Kasch meint
Mmmm, Premiumstrom in Premiumambiente für Premiumkunden zu Premiumpreisen mit Zufuhrhilfe für falsch positionierte Ladedosen, köstlich 😂
Alkibiades meint
Was genau ist denn in diesem Zusammenhang „falsch“ bzw. „richtig“ in absoluten Maßstäben?
BEV meint
ich weis war nicht ob das richtig ist, aber ich finds gut, dass was gemacht wird
man muss auch die gut zahlende Kundschaft erreichen, dann gibt das dem ganzen noch mal einen Schub
Bisher mussten auch diese Kunden an schmutzigen Tankstellen tanken, die Vorstellung an diesen Orten längere Zeit zu verbringen schreckt eher ab. Mit schönen und sauberen Standorten kann man das Erlebnis durchaus verbessern.
Ob das genau so aussehen muss, weis ich nicht, allerdings ein Dach über der Station, Licht, Toiletten und was zu Essen und Trinken sollte es an jeder Station geben, so wie bei Tankstellen auch üblich, nur eben schöner.
Leider bieten SuCs das aktuell nicht, da kann man immer nur hoffen, dass in der Nähe ein Bäcker, eine Tankstelle oder sonst was ist und nein nicht jeder hat Lust auf die häufig in der Nähe befindlichen Fastfoodketten
leider schau ich mir vorher auch immer die Ladestopps diesbezüglich an, was in der nähe vorhanden ist, wenn dort nichts ist, meide ich es lieber und fahr eine früher raus oder halte nur ganz kurz um dann späte noch mal länger zu laden.
Kasch meint
Passt doch alles ! Bin doch froh, wenn sich die Elite nicht unters Volk mischt – am tagsüber kostenlosen HPC-Lader der Lebensmitteldiscounter (ausserhalb Geschäftszeiten jetzt 39Cent die kWh per EC-Karte bei Aldi) treiben sich schon genügend Teslas rum, meist ausschließlich zum Strom schnorren.
LOL meint
letztens hat ein Enyaq den kostenlosen HPC blockiert, davor ein Polestar …
es werden immer mehr
Schlumpf7 meint
Audi war mal elitär, jetzt sind es eher Plastikbomber (siehe Q4).
Andere Hersteller (*) werden eher von kapitalkräftigen Kunden
bevorzugt.
Meiner_Einer meint
Ach der Kasch mal wieder… Was genau sind denn die Premiumpreise für Sie? Die 0,31€ die Audi Kunden am Charging-Hub bezahlen? Oder die 0,58€ die Tesla von seinen Kunden verlangt? Und wo sind denn Ladedosen falsch positioniert? Und vor allem, wer entscheidet das? Sie? Oder Gott Elon? Oder wer? Oder geht es mal wieder nur darum belanglose Statements gegenüber deutschen OEM abzugeben?
BEV meint
die 0,31€ sind halt soviel wert wie die Preise, die man am SuC vor zwei Jahren gezahlt hat, natürlich wird das teuer, sonst zahlen die ja dreifach drauf
Kasch meint
🤣 nein, deiner_einer, ich hatte noch nie einen Tesla, fahr selbstverständlich ein Nasenlader-BEV mit „sparsamen“ Vorderradantrieb, hab bis jetzt für 27k km keine 50 Euro Ladestrom bezahlt und mache (ich, bzw meine Frau) zu 98% meinen Wocheneinkauf beim Discounter wärend des Ladevorgangs, kostenlos an dessen HPC-Lader. Hab sogar eine eigene Garage, wüßte aber nicht wozu ich eine wallbox bräuchte 😁
Musst aber nicht alles verstehen, ist nicht tragisch.
Egon Meier meint
Ich kenne da jemanden, der nimmt von seinen Kunden 58 Cent und hat sehr kurze Ladkabel und keine sanitären Anlagen auf dem Gelände.
DAS ist Premium !!!
Also .. sortieren wir den @Kasch-Beitrag mal wieder unter Bashing ein.
MichaelEV meint
Die Kabel haben für die bisherigen Fahrzeuge die perfekte Länge. Und natürlich hat KEIN Supercharger WCs verfügbar … schwachsinnige Verallgemeinerung!
Anscheinend ist DAS Premium, sonst würden Kunden diese Preise nicht bezahlen!
BEV meint
Stimmt, bin trotzdem froh, dass man diesen Weg gewählt hat, das Netzwerk möglichst schnell und kosteneffizient auszubauen, ansonsten gäbe es heute erst 14 SuperCharger
LOL meint
Das ist doch schön, dann muss Zipse keine bauen.