Der US-Hersteller von Brennstoffzellen-Nutzfahrzeugen Hyzon Motors kauft das deutsche Unternehmen Orten inklusive des Umrüstspezialisten Orten Electric Trucks. Der Erwerb bringt drei Produktionsstätten und ein Team von über 80 Mitarbeitern unter das Dach von Hyzon.
Die Übernahme der Orten Betriebs GmbH und ihrer Tochtergesellschaften sowie der Orten Electric Trucks GmbH soll im vierten Quartal 2022 abgeschlossen werden. Damit wollen die Amerikaner „eine operative Präsenz und Kundenzugang auf dem attraktiven deutschen Markt für emissionsfreie Lkw aufbauen, einschließlich der Erweiterung der Elektrifizierung und des Know-hows und der Montagekapazität für Antriebsstrang-Kits“, heißt es in einer Mitteilung.
Orten wurde im Jahr 1925 als Schmiede gegründet. Das Unternehmen aus Bernkastel-Kues hat sich nach eigenen Angaben zu einem bundesweit führenden Hersteller von innovativen Aufbaulösungen entwickelt, vor allem mit Kunden aus der Getränkebranche. Zudem wurde mit der Umrüstung von Diesel- auf Elektroantriebe ein weiteres Standbein für das in dritter Generation geführte Familienunternehmen aufgebaut.
„Die sich ergänzenden Produkte von Hyzon und Orten, in Verbindung mit den Orten Aufbau- und Umrüst- Kits, bieten Kunden eine ganzheitliche Lösung für die Transformation zu elektrischen batterie- oder brennstoffzellenangetriebenen Lkw“, so das bisher auf schwere Lkw konzentrierte US-Unternehmen. „Fahrzeuge mit bis zu 26 Tonnen können mit Umrüstung auf batterie-elektrischen Antrieb von Orten Electric-Trucks auf emissionsfreien Antrieb (BEV) umgestellt werden, während andere mittelschwere und schwere Lastwagen und Lastzüge mit der Hyzon Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie (FCEV) emissionfrei betrieben werden können.“
Hyzon Motors mit Sitz im US-Bundesstaat Delaware ist eine 2020 gestartete Ausgründung des schon seit 2003 bestehenden Brennstoffzellen-Herstellers Horizon Fuel Cell aus Singapur. Hyzon Motors will seine Fahrzeuge auch in Europa fertigen und verkaufen, dazu wurde vor zwei Jahren eine Tochterfirma gegründet und die Europa-Zentrale in der niederländischen Stadt Groningen eröffnet.
Michael meint
Besonders attraktiv waren vermutlich die hohen Subventionen in Europa. Die will man sich als H2 Hersteller natürlich sichern. Ansonsten macht das ja wenig Sinn.