Die Zahl der öffentlichen Elektroauto-Ladepunkte ist im laufenden Jahr deutlich gestiegen. Nach Daten der Bundesnetzagentur standen demnach zum Juli bundesweit 63.570 Anschlüsse zur Verfügung, im Dezember lag die Zahl noch bei 52.203. Die Zahl der Normal-Ladepunkte ist von 44.486 auf 53.652 angewachsen. Schnellladen kann man inzwischen an 9918 Ladepunkten, im Dezember waren es noch 7717.
Die meisten Ladepunkte gibt es laut der Bundesnetzagentur derzeit in Bayern (10.877 Normal- und 1799 Schnellladepunkte), dahinter folgt Nordrhein-Westfalen (9710/1583). Am geringsten ist die Zahl der Lademöglichkeiten im Stadtstaat Bremen (377/54).
Gegenüber den Vorjahren hat die Geschwindigkeit des Infrastrukturausbaus der Auswertung nach kräftig angezogen. So wurden im zurückliegenden Jahr lediglich rund 14.000 neue Ladepunkte installiert.
Wie viele Ladepunkte es in Deutschland braucht, damit sich Elektroautos durchsetzen, ist umstritten. Die Bundesregierung will für ihr Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis 2030 auf den Straßen eine Million Ladepunkte im Land sehen. Die Fahrzeughersteller schätzen den Bedarf ähnlich groß ein. Die Energiebranche hält das dagegen für übertrieben.
„Wenn ständig über einen angeblichen Ladesäulenmangel gesprochen wird, verfestigt sich ein völlig falsches Bild“, sagte kürzlich Jan Strobel vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW. Das Ladesäulennetz funktioniere bereits jetzt gut und der Ausbau könne mit dem Zuwachs an E-Autos Schritt halten. „Die Eine-Million-Ladepunkte-Diskussion ist aus unserer Sicht die falsche Diskussion. Sie lenkt von den wirklich wichtigen Themen ab“, so Strobel.
Entscheidend ist nach Ansicht des BDEW, dass die Leistungsfähigkeit der Ladepunkte weiter zunimmt. Statt 11 oder 22 Kilowatt (kW) würden immer mehr Stromtankstellen mit bis mehreren Hundert kW installiert. Das Aufladen gehe damit schneller, deshalb brauche es weniger einzelne Ladepunkte im Netz. „Es geht um Kilowattstunden und um Leistung. Wir zählen ja auch nicht die Anzahl der Münzen im Portemonnaie, sondern deren Wert“, erklärte Strobel.
David meint
Wer zur klassischen Hauptreisezeit auf den klassischen Routen und zu den typischen Tageszeiten fährt, ist selber schuld. Dafür wird es nie genügend Ladesäulen geben. Blödheit wirkt sich im Elektrozeitalter stärker aus. Gut so! Abends oder nachts fahren und laden würde schon viel bringen.
MichaelEV meint
David in Topform. Liebe Elektroautofahrer, !!!exklusive Tesla-Fahrer!!!, bitte jetzt nur noch Nachts fahren. Familien mit Kindern, seid doch bitte nicht so blöd und fahrt in den Schulferien, wo alle Familien fahren. Und jetzt nur noch antizyklisch dahin fahren, wo andere nicht hin wollen. Packt eure Skier ein und fahrt im Winter an die Nordsee statt in die Alpen.
Allstar meint
Warum exklusive Tesla Fahrer? Überlastungen zur Hauptreisezeit gab es in Europa nur an den SuC, entgegen deiner Prognosen.
MichaelEV meint
Natürlich baut Tesla für die Last-Spitzen. Deshalb hat Tesla fast überall mehr für die Autobahn relevante Ladeinfrastruktur als alle anderen zusammen.
Das es selbst bei Tesla manchmal nicht reicht zeigt nur, wie verrückt die Lage bei anderen ist und sich noch schlimmer entwickeln wird.
Bei ihrem Beispiel beziehen sie sich wahrscheinlich auf Kroatien. Auch da hat Tesla glaub ich 4x mehr Ladepunkte als Ionity.
Die andere Geschichte ist nur eine Träumerei. Hab heute zwei Standorte gesehen, die voll wären und Kunden, die weiter gezogen sind. Und das in einer Region, wo die Hochzeit des Reiseverkehrs schon vorbei ist. An einem SuC-Standort daneben war mehr als die Hälfte frei. Nur weil es sich in erster Linie um Kunden handelt, die ihre Erfahrungen nicht direkt bei YouTube teilen, müssen die Gläubigen sich nicht gegenseitig damit belügen, dass es das nicht gibt.
David hat hier mal einen wahren Kern gefunden. Alle Anbieter haben keine Lösungen für die Last-Spitzen, nur Tesla hat diese!
MAik Müller meint
NaJa so lange Reietaugliche/Familientaugliche Eautos ab 50000€ kosten brauchen wir uns um die Ladestruktur nicht so viel gedanken machen :)
Die Masse wohnt wegen Geldmangel zur Miete!
Ich bin da entspannt und warte noch 5 oder wenn es sein muss 10 Jahre auf mein Eauto. Ist halt so und nicht änderbar.
Bis dahin fahren wir ganz hervorragend und schnell OHNE jeglichen Tankstopp mit unserem straken Kombi TDI als Familie in die Sommer und Winterferien.
Und JA natürlich fahren wir in den Ferien!!!!!!!!!!!!
alupo meint
Ist sehr gut dass es eine steigende Zahl von Ladestellen gibt.
Obwohl unsere Spezialisten hier immer betonen, dass es heute absolut genügend Ladestellen gäbe.
Ich kann mich jdenfalls nicht beklagen, obwohl, in Bulgarien könnten es doch 1 oder 2 SuC mehr sein, insbesondere um Burgas herum. Aber stranden werde ich dennoch nicht :-). Übrigens, in Plovdiv musste ich zum ersten Mal 5 Minuten warten bis ein SuC Platz frei wurde. Nach über 110.000 km und fast 6 Jahren mit dem BEV. ist das gerade noch tollerierbar finde ich.
alex meint
Die neue Zahl der Normalladepunkte von 63.570 kann ich nicht nachvollziehen. Das können eigentlich nur alle Ladepunkte in der Summe sein. Die 9.918 Schnellladepunkte hingegen passen zu den letzten Zahlen der BNetzA. Danach gab es 53.652 Normalladepunkte am 1.7.2022. https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetundGas/Unternehmen_Institutionen/E-Mobilitaet/start.html
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis. Wir geben nun die Zahlen direkt von der Bundesnetzagentur an.
VG | ecomento.de
Dirk meint
Es würde m.E. schon sehr helfen, wenn pro Ladepunkt nicht nur EIN Kabel, sondern mehrere vorhanden plus Stellplätze wären und eine zeitlich organisierte Ladestaffelung.
Dann könnte man sich dranhängen und kommt an die Reihe, sobald entweder genug Leistung da ist (die Säulen werden ja seltenst voll ausgenutzt) oder der vorige Ladevorgang beendet wird.
Eine Schlangenbildung ist eine Zumutung, denn dann wartet man doppelt und dreifach lange und kann derweil nicht weg, nicht mal zum Pieseln. Das ist anachronistisch wie bei den Dinosauriern!
MichaelEV meint
Leistungsteilung ist die wichtigste Funktion bei Ladeinfrastruktur, aber kaum jemand ist bisher in der Lage das zu verstehen.
Der letzte Abschnitt ist auch vollkommen richtig. Wenn man schon warten muss, dann ist es extrem viel wert, das Auto verlassen und andere Dinge tun zu können.
Da viele Aufenthalte auch länger dauern, geht die Wartezeit häufig sogar ohne Zeitverlust in dem Aufenthalt unter.
Robert meint
Der Zuwachs war aber nicht nur natürlich oder? Klingt für mich auch nach einer Datenbank Korrektur. So krass kann die AC Infrastruktur nicht gewachsen sein.
Michael meint
Die Urlaubsreise nach Dänemark hat uns den Mangel wieder mal gezeigt. 3 Ionity Stationen mit 6 x 150 KW waren alle belegt und hatten eine Warteschlange. Und den Enyaq mit 120 KW Ladeleistung will ich wirklich nicht an einem 50KW Tripplecharger laden wenn ich auf Langstrecke bin. Solange nicht jede Autobahnraststätte ein Dutzend Hypercharger hat, aber eine Tankstelle, ist das nicht okay.
Gunnar meint
„Solange nicht jede Autobahnraststätte ein Dutzend Hypercharger hat“
Wäre für den jetzigen BEV-Bestand deutlich zu viel. Im Umkehrschluss wäre die Auslastung zu gering und die Preise noch deutlich höher.
Aber als Ziel für 2030 ist das natürlich ein Muss.
Ich denke, die aktuelle Ausbaugeschwindigkeit in 2022 passt. Bei meinen (wenn auch wenigen) Fernreisen hatte ich noch keine Probleme mit der Ladeinfrastruktur.
ECar meint
So ist es, letztes Wochenende auf der A20 in den Norden gefahren und an der einzigen Raststätte mit HPC-Lader waren an zwei Tagen jeweils 2 Defekt. Dadurch riesen E-Auto Warteschlange. Auch wenn einige Hansel hier behaupten, es gäbe bereits genügend Ladestationen, nein es ist nicht so. Ich möchte nicht von der Autobahn herunter fahren, in die nächste Stadt rein um dort zu laden. Es müssen an JEDER Raststätte genügend HTPC-Lader geben.
150kW meint
„Auch wenn einige Hansel hier behaupten, es gäbe bereits genügend Ladestationen, nein es ist nicht so.“
Na ja, gerade die Berichte von Ionity würde ich etwas differenzierter sehen. Denn es gibt ja nicht wenige die gezielt nur Ionity anfahren weil es für ihren Tarif am billigsten ist. Wenn dann Ionity voll ist und die Aral Pulse ein paar Kilometer weiter leer, hat das eher weniger mit zu wenig Ladesäulen zu tun.
MichaelEV meint
„Denn es gibt ja nicht wenige die gezielt nur Ionity anfahren weil es für ihren Tarif am billigsten ist“
Natürlich ist das so, aber gerade das wird hier doch immer bestritten. Viele haben, zumindest temporär, einen Ionity-Tarif und werden diesen natürlich auch nutzen wollen.
Und selbst wenn es genug verstreute Ladeinfrastruktur gibt, ist die effiziente Verteilung eine Herausforderung. Und wenn die Verteilung nicht organisiert wird, fehlen Kapazitäten, selbst wenn eigentlich genug da waren (nur gerade am falschen Ort).
Steven B. meint
Nach meiner Meinung sind die Ladepunkte auf einen guten Weg und die Sommerferien, auch wenn sie vielerorts noch andauern, sind auch bald rum und es gab so gut wie kein klagen im forum. Da hat man sicher einiges richtig gemacht und ist auf einen guten Weg. Selbst in Italien ist das Netz ganz ok und man kommt schnell und auch günstig ans Urlaubsziel. Aus der Schweiz mehrmals nach D und I gefahren ohne Ladekomplikationen oder Enttäuschungen.
Steven B. meint
hingegen bei unserem roadtrip durch die USA, wo ich aus Interesse ausschau nach Elektroladepunkte gehalten habe, war das Netz nicht auf dem stand wie es in Europa ist. Wir sind Interstates (Highways), States Routes und über die Landstrassen, die auch gerne mal 6 spurig sind, gefahren. Was am wenigsten beschildert waren, sind die Ladepunkte. Ohne Navigation und App ist es schier unmöglich einen Trip von 2100 Miles zu meistern. Auch die scheinbar unendlich langen Streckenabschnitte geben dir nicht wirklich die Sicherheit in einem angemessenen Tempo (Wegzeit) von A nach B zu fahren. Man möchte ja auch etwas sehen und nicht nur die Ladestationen suchen, wobei man da auch einiges sehen kann, nur nicht wirklich touristisches… Vielleicht beim nächsten Mal. die Hoffnung habe ich jedenfalls – wenn die e-Mietwagen endlich bezahlbar werden…
Vanellus meint
Das ist aber hier in DE auch nicht anders. Ladesäulen sind nun mal ziemlich unauffällig und das ist gut so. Tankstellen dagegen sind wegen ihres vergleichsweise riesigen Platzbedarfs unübersehbar. Eine Beschilderung zu bald über 100.000 Ladesäulen will ich aber auch nicht sehen. Sie wäre auch in den meisten Fällen verzichtbar. Bleibt immer nur die App, die einem oder dem Navi den Weg weist.
Viele Nicht-E-Autofahrer meinen, es gebe keine Ladesäulen, weil sie keine sehen. Jemand sagte mir ganz bestimmt, in Kiel es gebe es nur 8 Ladesäulen. Bis ich ihm auf der App zeigte, dass es über 60 sind.
Cupra meint
Und die Anzahl alleine von Ladepunkten ist auch nicht ausschlaggebend, sondern wie sie verteilt sind. Wenn die an jeder zurzeit vorhandenen Tankstelle 2 HPC-Lader hinstellen würden, würden wir so eine Diskussion wirklich nimmer führen, egal ob da 1 Mil Ladepunkte gebaut wurden oder nicht