Orlen Deutschland will die Anzahl der HPC-Säulen (High Power Charger) an seinen Tankstellen in den kommenden Jahren ausbauen. Konkret plant das Mineralölunternehmen zunächst 434 solcher besonders schnellen Säulen mit je zwei Anschlüssen. Als Investition in das Projekt sind im ersten Schritt rund 100 Millionen Euro vorgesehen.
Neben den geplanten neuen 434 Säulen will Orlen auch Ladestationen bei Kooperationspartnern und reine Ladeparks errichten und betreiben. Das Unternehmen betreibt in der Bundesrepublik knapp 600 Star- und Orlen-Tankstellen. Zur konkreten Verteilung der 434 HPC-Säulen auf diese Standorte äußert sich Orlen noch nicht. Auch zur Art und Leistung der Geräte gibt es bisher keine Angaben.
„Der Ausbau des E-Mobilitätsangebots in unserem Netz ist ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Zukunft“, sagt Piotr Guział, Chief Development Officer der Orlen Deutschland GmbH. „Es ist das größte Projekt in der 20-jährigen Geschichte der Orlen Deutschland und eine große Herausforderung und spannende Aufgabe für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Um das Programm umzusetzen und mehr Know-how an Bord zu holen, will Orlen bis zu 25 neue E-Mobilitäts-Experten einstellen.
Orlen Deutschland wurde im März 2003 in Elmshorn gegründet und ist ein Tochterunternehmen des polnischen Energiekonzerns PKN Orlen. Man gehöre zu den zehn größten Tankstellenbetreibern Deutschlands, heißt es in einer Mitteilung. „Der Ausbau des Bereichs E-Mobilität ist ein wesentlicher Baustein der Dekarbonisierung, die im Rahmen der Strategie ORLEN 2030 umfangreiche Investitionen in eine nachhaltige Entwicklung vorsieht (…).“
Vor allem im Süden Deutschlands will der Betreiber den Angaben nach sein Tankstellennetz verdichten und dabei auch Ladeparks errichten. Orlen Deutschland hatte bereits 2019 eine Elektrifizierungs-Offensive bekannt gegeben. Damals installierte das Unternehmen an einigen seiner Star-Tankstellen Schnelllader, vor allem im Norden Deutschlands. Alle E-Mobilitätsangebote des Elmshorner Unternehmens werden zukünftig als „Orlen Charge“ am Markt firmieren.
KritGeist meint
Dann müsste man beim jedem Tankstelle-Betreiber einen moralischen Kompass anhängen – Seit es Tankstellen gibt.
Und dann müsste jeder, der an eine Tankstelle tankte & tankt darüber nachdenken, ob man/frau das machen sollte.
Ich nehme gerne auch Orlen/Star als E-Tankstelle, Hauptsache der Öl – Abbau wird weiter begrenzt.
C. Brinker meint
Jeder kann doch dort laden, wo er möchte. Und ob jemand zu McDonald’s oder zu einer an die Tankstelle angeschlossenen Pizzeria gehen möchte oder nicht, kann er doch immer noch selbst entscheiden. Maßgeblich ist doch einfach nur, dass die Dichte des Netzes wächst. Und dass dann nicht jedem jeder Standort gefällt, liegt wohl auf der Hand. Wäre auch eigenartig, wenn jeder Standort die Bedürfnisse jeden Nutzers zu 100 % abdecken würde
eBiker meint
Merkwürdig. Gut ich habe seit gut einem Jahr kein Auto mehr, weil ich aktuell keines brauche – aber ich habe noch nie etwas von Orlen gehört oder gesehen?
Ich wohne ja in Süddeutschland, kann es sein dass diese Tankstellen eher im Osten zu finden sind?
ID.alist meint
In Deutschland nutzt Orlen die Marke Star, aber laut Tankstellenfinder liegen die meistens nördlich vom Main.
Swissli meint
Fahr seit Anfang Jahr praktisch auch nur noch mit dem E-Bike herum 👍 Die ganzen Energiepreiserhöhungsdiskussionen (ob nun Treibstoff oder Strom) konnte ich links liegen lassen 😃
Gunnar meint
Die Strompreiserhöhungen wird leider niemand links liegen lassen können. Oder verbrauchst du keinen Strom?
Libertador meint
Der Stromverbrauch bei einem E-Bike ist so gering, da kann dieser auch das dreifache kosten, ohne dass es wehtut. Weniger als eine kWh auf 100 km.
Niklas meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Helmut Halm meint
Sehe ich auch so. Im Süden sind die zum Glück sehr dünn gesät, in meiner Region gibt es nur eine Star Tankstelle, war da noch nie. Laden würde ich da auch nicht.
Niklas meint
Schade, dass der moralische Kompass eines Unternehmens zu themenfern ist. Jetzt bekommt man hier einen rein positiven Eindruck von Orlen vermittelt und muss als Leser selbst initiativ recherchieren.
ID.alsit meint
Ich hoffe die Deutsche Tochtergesellschaft hat die Muttergesellschaft davon überzeugen können, dass ein 100kW Tripplecharger pro Standort wie in Polen nicht mehr ausreichend ist.
Aber jeder Ladepunkt ist willkommen.
Gunnar meint
Sehr gut, ein weiterer Tankstellenbetreiber, der erkannt hat, dass er Schnelllader aufbauen muss, um seine Kundschaft zu halten. Die haben meistens schon gute und bewährte Standorte mit passender Infrastruktur: Kiosk, WC, Waschanlage, Staubsauger, Luftdruck etc…alles Dinge, die es bei neu entstehenden Ladeparks in der Form erst mal nicht gibt.
MAik Müller meint
@Gunnar die jetzigen Tankstellenorte sind für das Laden ungeeignet.
Das hat zwei Gründe.
1. da Tankstellen sinken und gefährlich sind sind die Standorte entsprechend
2. Das Laden dauert bisher länger als Tanken deshalb muss diese Zeit SINNVOLL z.B. mit Einkaufen kombiniert werden.
Deshalb dürften die kommenden Lader bei Aldi Lidl Netto usw. entstehen und alle 50-100km Superschnellader an der Autobahn.
MichaelEV meint
„50-100km Superschnellader an der Autobahn“
50-100km ist aber extrem dünn, wird zum Glück heute schon locker unterboten.
Sehe auch keinen keinen Sinn für Ladeinfrastruktur an Tankstellen, aber viele Alteingesessene wollen abgeholt werden, dafür erfüllt es seinen Zweck. Bis dann auch die gemerkt haben, dass es keinen Sinn macht.
eBiker meint
Wieso sollte das keinen Sinn machen?
Es gibt Tankstellen zB auch neben einem Supermarkt.
Oder Tankstellen mit Pizzaria und Cafe.
Oder Tankstellen in Innenstädten wo ringsrum jede Menge ist.
Oder Tankstellen an Einkaufszentren, oder oder oder
Und weisst du was es noch gibt – Tankstellen in Autobahnnähe – da gibts sogar welche da stehen Tesla SuC!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@eBiker:
„Oder Tankstellen mit Pizzaria und Cafe.“
Sorry, für mich ist das kein Grund, mich dort aufzuhalten; da kann ich ja gleich Kindergeburtstag bei Mc Donalds feiern.
Ladestationen bei Kraftstoffherstellern werde ich nur in einer Notlage nutzen. Wie diese Firmen sich vor z.B. kurzem beim Tankrabatt benommen haben, sagt alles über deren Firmen- und Kundenphilosophie; aber zum Glück kann das jeder für sich selbst entscheiden, wie ihm das gefällt.
eBiker meint
Siehste – und beim Kindergeburtstag bei McDonalds kannst du auch laden.
Es gibt schlicht um die Aussage von Michael dass Ladestation an Tankstellen sinnlos sind.
Aber gut – er meckert ja sowieso an jeder Ladestation rum die nicht von Tesla ist.
MichaelEV meint
@eBiker
Um mal ein bisschen zu differenzieren, ich meinte Ladevorgänge im Alltag. Wenn man von Ladevorgängen im Alltag redet, kann man meiner Meinung nach qualitativ folgende drei Unterscheidungen treffen:
1. Die Ladevorgänge werden in sowieso vorhandenen Standzeiten (z.B. beim Einkaufen) untergebracht. 0 Wartezeit! Schulnote 1.
2. Die Ladevorgänge sind exklusiv, also mit Wartezeit, aber mit Aufenthaltsqualität. Schulnote 4-
3. Wie 2 nur ohne oder geringe Aufenthaltsqualität. Ungenügend!
Mir fallen spontan über 20 Tankstellen ein, deren Standorte vollkommen uninteressant für Ladeinfrastruktur sind, also Kategorie 3.
2 Standorte fallen mir ein, die in der Nähe von Supermarkt/Baumarkt lokalisiert sind. Aber auch hier werden Kunden z.B. nicht „in der Nähe“ wollen, sondern direkt am Supermarkt/Baumarkt (also Kategorie 2 statt 1). Statt an die Tankstelle gehört die Ladeinfrastruktur auf den Parkplatz des z.B. Supermarktes. Der Teufel steckt im Detail.
„Tankstellen in Innenstädten wo ringsrum jede Menge ist“ kommen mir fast nie unter, wo wirklich in direkter Nähe etwas von Interesse ist.
Und so wie bei „Tankstellen an Einkaufszentren“ muss es sich dann für die meisten Anforderungen (um in Kategorie 1 zu fallen) um Ladeinfrastruktur handeln, die auch längere Ladezeiten abbilden kann. So etwas wird bisher aber nicht installiert.
Vielleicht gibt es ein paar wirklich interessante Standorte (ich kenne keinen), aber Ausnahmen sind nicht die Regel!
Bei Ladevorgängen im Alltag muss sich auch niemand eine halbe Stunde die Füße vertreten…
Jetzt mal ehrlich, ich habe noch nie nur eine Minute länger an einer Tankstelle verbracht als es notwendig war. Ich wette, den Allermeisten geht es ähnlich. Und kaum jemand wird eine echte Wartezeit in Kauf nehmen, wenn es auch ganz einfach komplett ohne geht.
Die Tankstellen werden nur etwas für Notfälle sein. Die werden immer weniger und plötzlich ist die Tankstelle nicht mehr in Betrieb;-)
eBiker meint
„„Tankstellen in Innenstädten wo ringsrum jede Menge ist“ kommen mir fast nie unter, wo wirklich in direkter Nähe etwas von Interesse ist.“
Schauen wir in meine Stadt: Augsburg:
Kobelweg – direkt nem dem Grill’and’Chill
Neusässer Strasse – neben der Gärtnerei
Blaue Kappe- Bürgerbüro und Gastonomie
Leonhardsberg -diverse Geschäfte
Biberachstrasse – Kaufland und Roller
Friedberger Strasse – diverse Geschäfte
Peter-Dörfler – Kaufland + diverse Geschäfte
Donauwörther Strasse -Fressnapf, KiK, Müller
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@eBiker:
In meiner EnBW-App erscheinen so ca. 250 Ladepunkte für die Stadt Augsburg. Da ich aus Prinzip nicht/nur im Notfall bei Kraftstoffherstellern (siehe meinen anderen Kommentar) lade, glaube ich, in Augsburg auch gut ohne die 8 von dir genannten Tankstellen mit Ladesäule auskommen zu können.
eBiker meint
Das ist doch egal ob du damit auskommst oder nicht.
Das hat auch mit meinem Beitrag nichts zu tun – Michael behauptet dass es so gut wie keine Tankstellen gibt wo etwas interessantes daneben ist.
Ich hab mal schnell 8 rausgesucht wo man eben doch sehr gut Laden könnte OHNE dass man sich an der Tank aufhält.
Blaue Kappe und Leonhardsberg wären übrigens deshalb gut weil es da keinen Platz sonst gibt – man würde also vorhanden Platz nutzen.
Und die siehst ja selbst – in der Innenstadt nur Schnarchlader – spontan fällt mir nur ein Tripple ein.
MichaelEV meint
Wenn sie schon eine Friedhofs-Gärtnerei als interessanten Ort werten wollen wird es irgendwie seltsam…
Beim Kaufland ist es so wie bereits geschrieben, nah dran ist doch knapp deneben. Wer seinen Einkauf tätig wird nur geringes Interesse haben mit Sack und Pack zur Tanke zu spazieren. Ladeinfrastruktur an den Supermarkt-Parkplatz und die Anforderungen des Kunden sind tatsächlich bedient.
„Blaue Kappe und Leonhardsberg“ Gute Standorte … für Parkflächen mit Ladeinfrastruktur.
Aber Tankstellen mit HPC-Ladepunkten sind keine Parkplätze. Restaurants und ein Besuch in der Innenstadt bedeuten eher eine längere Verweildauer und das ist nichts für die HPCs, die man aktuell bei Tankstellen verwendet.
Gunnar meint
@MAik:
Deinen ersten Grund verstehe ich nicht. Etwas wirr geschrieben. Kannst du das erläutern?
Deinen zweiten Grund möchte ich etwas abschwächen. Die Zeit während des Ladens KANN (nicht MUSS) Sinnvoll mit Einkaufen kombiniert werden. Gibt eine Menge, die einfach nur Pause machen wollen. Sich ein wenig die Beine vertreten oder die einen Poernap machen, was auch immer.
Ich habe schon mehrmals an ARAL oder Shell Tankstellen mein E-Auto geladen. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich Langeweile hatte. habe mich entweder entspannt ins Bistro gehockt oder bin ein paar Schritte gegangen. Ist alles machbar.
Swissli meint
Also zumindest in der Schweiz hat gefühlt jede Tankstelle einen (zwar eher teuren) Shop (auch fürs Alltägliche). Kenne einige Tankstellen, die auch noch eine Art kleine Kaffeebar integriert haben. Dort verbringen Leute Zeit, selbst wenn sie fürs Treibstofftanken nur 1 min gebraucht haben.
Zudem sollte man bzgl. Ladezeit den Horizont erweitern. Würde davon ausgehen, dass die momentanen max. 350 kW ladesäulenseitig in den nächsten Jahren von neuen BEV ausgereizt werden können. 10 min sind dann 29 kwh (150-200 km). Das reicht dann noch knapp für einen Espresso an der Kaffebar.
eBiker meint
Bei mir in der Nähe ist eine RAN Tankstelle – da hat man das Gefühl die Zapfzäulen sind nur der Vorwand um 24/7 auf machen zu dürfen.
Getränkemarkt mit Preisen wie im Getränkemarkt, Backshop mit ganz normalen Preisen und nen Pizza Bop – auch normale Preise.
Nur typischen Tankstellen Kleinzeugs und einzelene Getränke sind etwas teurer.
Beispiel; Akuell im Angebot .- Kiste Jever für 9.99 – an der Tankstelle.
libertador meint
So pauschal würde ich das nicht sagen. Hier ist Tankstelle mitten im Ort und wäre für viele ein guter Ort zum Laden, die keinen eigenen Stellplatz haben oder auf Durchreise sind. Die meisten haben zwar einen Stellplatz aber nicht alle.
Daneben ist das Betreiben von Ladestationen für Kraftstoffverkäufer dank THG-Quote lukrativ.
Swissli meint
Meine Rede. Die besten Standorte haben die bisherigen Tankstellen und die Infrastruktur steht bereits. Zudem muss keine grüne Wiese für neue Ladestationen zubetoniert werden. Kurz: nachhaltig und komfortabel um E-Auto zu Laden.