Erst im August hatte der niederländische Betreiber von Ladepunkten Allego eine Preiserhöhung für den folgenden Monat angekündigt – nun folgt schon die nächste Verteuerung.
„Aufgrund des kontinuierlichen Anstiegs der Strompreise in ganz Europa sind wir gezwungen, unsere Ladetarife häufiger zu ändern. Wir werden am 7. Oktober 2022 neue Tarife für unser europäisches Ladenetz einführen“, gab das Unternehmen Mitte September auf seiner Website bekannt.
Gegenüber der vorigen Tarifanpassung im September dieses Jahres steigen in Deutschland die Standardtarife für das Wechselstrom-Laden (AC) von 47 auf 60 Cent pro Kilowattstunde (kWh) Strom. Für das Gleichstrom-Laden (DC) mit bis zu 50 kW berechnet Allego ab dem 7. Oktober 75 Cent/kWh, aktuell sind es 70 Cent. Bei DC-Schnellladern mit mehr als 50 kW Leistung erhöht sich der Preis von 75 auf 85 Cent/kWh.
Bei den Preisen handelt es sich um die Standardtarife inklusive Mehrwertsteuer und Transaktionskosten, wenn die Nutzer per Kredit- oder Debitkarte bezahlen. Die Konditionen an Allego-Säulen bei Freischaltung über einen Roaming-Anbieter können abweichen.
In anderen Ländern ändert Allego ebenfalls seine Preise, die internationale Preisübersicht stellt das Unternehmen hier zur Verfügung.
Erst kürzlich hat mit Shell Recharge ein weiterer populärer Anbieter von Fahrstrom eine Preiserhöhung angekündigt, die ab dem 28. September gilt. Zuvor hatten bereits andere beliebte Ladestrom-Anbieter ihre Gebühren erhöht, darunter EWE Go, EnBW und Fastned sowie Maingau Energie. Treiber der Verteuerungen sind die europaweit infolge des Angriffs von Russland auf die Ukraine steigenden Strompreise.
Henning meint
Da ich bei 4 von 4 Versuchen bei Allego mit meinem Model 3 keine Ladung erhalten habe ist der Preis sowieso irrelevant, da man dort nicht laden kann. Deren Ladesäulen brachte ich eher als moderne Skulpturen.
Diesel meint
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Jürgen W. meint
Das ist einem ja schon fast peinlich, dass man eine PV-Anlage und eine Wallbox sein eigen nennt. Ich habe vor 2 Jahren lange überlegt, ob sich die Investition rentiert. Das tut sie jetzt verdammt schnell. Das wird die Gesellschaft leider weiter spalten. Die einen zahlen nichts weil sie in der Lage sind zu investieren und die anderen horrende Preise. Gerecht finde ich das selber nicht.
eBiker meint
“ Die einen zahlen nichts weil sie in der Lage sind zu investieren und die anderen horrende Preise. Gerecht finde ich das selber nicht.“
Danke für diesen ehrlichen Beitrag. Sonst kommt ja immer: selber schuld – hätten ja nen PV installieren können.
Erfrischend wenn jemand mal ehrlich und objektiv ist.
Ehf meint
Sehe ich genauso. Ich würde ja gerne investieren, aber Deutschland erstickt bei kleinsten Investitionen in Bürokratie. Wir leben in einer der grünen Fahrradstädte in Deutschland. Diese Stadt hat sich aber für den Weg der Schnellladeparks entschieden. Ist natürlich nicht damit verbunden, dass hier einer der größten Energieversorger sitzt. Thema Kabel ist dann ja wieder eine Sache, obwohl dort ausgerechnet aus München Vorstoße mit Rigolen im Gehweg kommen. Für sehr viele wird es nicht möglich sein, sich ein Stück weit unabhängiger zu machen, allein weil die Politik hier unnötige Steine in den Weg legt. Solar aufs Dach, in der Masse die Autos mit Überschuss laden, statt den Strom ins Ausland zu verscherbeln und zur not nachts als Speicher verwenden. Aber dem Strom darf man ja nicht dem Nachbar geben, sonst wird man Versorger…..haha … es gibt technisch einfache Lösungen die erst politisch komplex werden ….. das ist so bitter….
Sam meint
Es spaltet vor allem, da denen die es sich leisten können (Eigenheim, Geld für neues Auto) auch noch Geld zugeschossen wird. Nicht nur beim Auto, sondern auch noch Zuhause mit der Wallbox. Aus beruflicher Erfahrung überwiegend Mitnahmeeffekte, brauchen tut es von den Kunden niemand.
Wer unterwegs laden muss, zahlt drauf…
MAik Müller meint
@Jürgen W. fahren sie zufällig einen Firmenwagen?
Andreas meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Tom meint
Ja, da haben Sie schon irgendwo recht.
Ich habe zwar keine PV-Anlage, aber immernoch einen relativ günstigen Strompreis.
Daher wäre es für mich kein Problem einen Gewissen Personenkreis wie Nachbarn bei mir laden zu lassen, denn meine Wallbox ist bis auf ca 8 std in der Woche ungenutzt.
Insbesondere bei einer PV-Anlage würde ich doch lieber Überschussstrom direkt an meinen Nachbarn zu einen angemessenem Preis verkaufen wie Einzuspreisen für einen geringeren Beitrag.
Leider Verhindert die Bürokratie in unserem Land das alles, bzw. macht dieses Vorhaben äuserst Schwer.
Kasch meint
Solange der Staat Misswirtschaft fördert und du diese Gelder leagal kassierst, musst du kein schlechtes Gewissen haben.
Christian meint
Investieren statt konsumieren muß nicht peinlich sein. Ich nenne es vorausschauend und habe es genauso gemacht. Mein Eindruck ist aber, daß unser Staat Konsum für wichtiger hält.
Ich zahle 29,45 Cent/kWh und bei mir ist der Strompreis von 27,55 Cent/kWh seit 2019 mit einem Zwischenhoch auf 33,9 Cent/kWh für 2 Monate im Frühjahr wegen Marktspinnereien gestiegen und mit dem Entfall der EEG Umlage wieder gefallen.
Erhöhungen sind keine für dieses Jahr mehr vorgesehen, weil Naturstrom die nötigen Strommengen eingekauft hat. Ich verbrauche so wenig wie möglich und helfe damit das Ziel zu erreichen, dieses Jahr ist für Stomlieferanten weniger oft mehr.
Robert meint
@Jügen
Schon mal daran gedacht einen Elektrozaun um dein Grundstück zu ziehen, welcher von deiner PV mit Strom versorgt wird? Hält die Armen und andere lästige Geringverdiener ab. Kann ich nur empfehlen!
alupo meint
Spricht da der pure Neid?
Robert meint
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Shullbit meint
Wenn der Staat nicht eingreift und das Design des Strommarktes ändert, dann ist absehbar, das für DC-Laden nächstes Jahr an die 1 EUR/kWh fällig werden. Der Preisabstand zwischen Endverbraucherstrompreisen und Preisen für DC-Laden lag immer bei 20-40 Cent/kWh. Und wenn sich die Endverbraucherpreise Richtung 0,7 EUR/kWh bewegen, werden Preise für DC-Laden sich entsprechend nach oben bewegen.
Der Witz ist: Je nach statistischer Herleitung haben sich die Kosten für ca 80% der Stromerzeugung praktisch nicht geändert (Solar, Wind, Wasser, Atom, Braunkohle). Ja, die Kosten für Steinkohle sind stark und die für Gas sehr stark gestiegen. Aber wenn man das gemäß deren Anteilen am deutschen Strommix einrechnet, dann sind die Stromerzeugungskosten um netto ca. 6 Cent/kWh gestiegen. Das wird vollständig durch den Entfall der EEG-Umlage kompensiert. Das regulatorisch festgelegt Marktdesign mit Uniform Pricing führt aber eben dazu, das, z.B. die im statistischen Mittel für 0,06 EUR generierte kWh Windstrom an der EEX nun meist mit 0,30-0,60 EUR vergütet wird. Uniform Pricing führt in Märkten mit Knappheiten zwingend zu absurd explodierenden Preisen.
MichaelEV meint
Schon wieder das Uniform Pricing-Bashing, sie lernen anscheinend nichts dazu. Wenn es bei Knappheit nicht zu dieser Preisbildung kommt und dadurch niemand einen Anreiz bekommt, seine Nachfrage aufzugeben oder für zusätzliches Angebot zu sorgen, dann wird die Knappheit real und damit werden auch Blackouts real.
Dieses Prinzip ist richtig. Der Spotmarkt, auf den dieses Prinzip wirkt, hätte eigentlich auch nur ein kleines Volumen, so dass es für den Gesamtpreis unerheblich wäre.
Wie Christian gestern richtig herausgestellt hat, ist das Hauptproblem, dass die EEG-Erzeuger auf dem Spotmarkt vermarktet werden. Das erzeugt hohes Volumen und lässt die hohen Preise auf die Kunden durchschlagen.
Würde man die EEG-Erzeuger aus dem Spotmarkt entfernen, würde sich Volumen und damit das Problem schlagartig erheblich verkleinern. Oder, sehr einfach, man würde die EEG-Umlage wieder aktivieren und den Kunden die EEG-Einnahmen auf den Strompreis ausschütten. Das aktuelle Guthaben durch 500 TWh wären 3,5 Cent/kWh.
Am Beispiel der aktuellen EnBW Preiserhöhung ab Oktober wäre der Strompreis damit nur noch 1,5 Cent/kWh teurer als vor einem Jahr. Und ich würde mich langsam den 20 Cent/kWh annähern;-)
Würde das Preisniveau sich im Winter halten, würde das EEG-Umlagenkonto EXPLODIEREN, denn im Sommer sind die EEG-Erzeuger sehr teuer (viel alte teure PV) und im Winter günstiger (Wind) => mehr Ausschüttung
Ich wette aber, dass sich im Winter die Situation stark verändern wird. Wenn viel Wind und damit viel Volumen am Spotmarkt ist, werden die Preise niedrig sein. Ohne Wind gibt es auch nur kleines Volumen und damit haben hohe Preise wenig Relevanz.
Im Sommer war das größte Problem, dass wir einfach zu wenig PV selbst für unseren eigenen Bedarf haben. Selbst im Best Case (Hochsommer Mittag) reichte das kaum um den Bedarf zu decken. Das ist die alte Lügengeschichte von unseren Versorgungsproblemen im Winter, die es gar nicht gibt. Das Problem haben wir im Sommer. Und wir wurden im Sommer immer von Frankreich versorgt und durch den Wegfall (bzw. der Umkehrung, wir müssen Frankreich versorgen) ist es zur jetzigen Situation gekommen.
Mit der negativen EEG-Umlage hat auch die weitere EEG-Förderung ihren Reiz. Neue Erzeuger mit niedrigen Kosten sorgen dann bei hohen Marktpreise für hohe Einnahmen auf das EEG-Umlagenkonto. Und damit für eine höhere Ausschüttung an die Kunden.
Lassen sie doch dieses Bashing und denken eher an richtige und funktionierende Lösungen.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Das ist die alte Lügengeschichte von unseren Versorgungsproblemen im Winter, die es gar nicht gibt. Das Problem haben wir im Sommer.“
Den Punkt verstehe ich nicht. Kannst du den bitte näher erläutern?
MichaelEV meint
Sehen sie sich mal die Außenhandelsstatistik von Deutschland in den letzten Jahren an. Im Winter gab es immer deutlichen Exportüberschuss und sehr viel mehr als im Sommer. Im Sommer gab es dagegen teilweiße sogar Importüberschüsse.
Im Winter geht es also nicht darum, dass uns etwas fehlen würde, nur um die richtige Verteilung. Im Sommer geht es dagegen wirklich darum, dass Angebot fehlt. Wenn es im Sommer zu wenig und im Winter zu viel gibt, sind die Themen von „Versorgungsproblemen im Winter“, „Strom von französischen AKWs im Winter“ und „man muss im Sommer für den Winter speichern“ bisher komplett realitätsfern.
elbflorenz meint
Alter – was ist denn hier los?
Meine Güte – schaut euch Mal die Preise in Dänemark an. Das ist ja der Horror.
Fast 1,30€ für eine popelige DC-kWh. Selbst AC kostet irgendwo um 1,15€.
Dänemark hat fast 60% Grünstrom – fast alles Wind … das gibt einen dann schon zu denken … von wegen der günstige Windstrom uns so … hier in Europa stimmt doch gar nix mehr!
MAik Müller meint
@elbflorenz der Strompreis für den Endkunden ist vollkommen abkoppelt vom Erzeugerpreis.
In der Marktwirtschaft wird der preis ausgerufen der gezahlt wird. Und da jeder ZWAGSWEISE Strom braucht kann der Preis dafür entspannt deulich bis extrem viel höher sein :) :) :)
Shullbit meint
Der Windstrom IST günstig. Wie schon geschrieben liegen die Erzeugungskosten für Windstrom in Deutschland im Mittel derzeit bei 0,06 EUR/kWh. Zum Vergleich: Bei einem Gaspreis von 220 EUR/MWh liegen die Kosten für Gasstrom in modernen GUD-Kraftwerken bei ca. 0,39 EUR/kWh. Dazu kommen in Deutschland jeweils ca 0,15 EUR/kWh an staatlichen Abgaben (Stromsteuer, KWK-Abgabe, usw.) sowie Netzentgelten und Gewinn für den Stromversorger. Darauf kommt dann noch die MwSt. Daraus ergibt sich für Endverbraucher ein Windstrompreis von 0,25 EUR/kWh und ein Gasstrompreis von 0,64 EUR/kWh. Theoretisch.
Das Problem ist, dass durch das politisch festgelegte Marktdesign der eigentlich günstige Windstrom wie teurer Gasstrom vergütet wird. Da werden teils Margen bis zu 1.000 eingefahren. Das bezahlst Du und nicht teuren Windstrom. D.h. aber auch nicht zwingend, dass diese obszönen Gewinne bei den Betreibern von Windparks anfallen. Wenn ein windparkbetreiber seinen Strom z.B. mit einem langjährigem Vertrag für 0,06 EUR/kWh an einen Zwischenhändler verkauft har, dnan macht der jetzt ggf. den Reibach.
MAik Müller meint
@Shullbit das spielt für den Endkunden ALLES keine Rolle.
Der Endkunde wird abgezockt bis er auf die Straße geht.
elbflorenz meint
Genauso. Und das dauert ned mehr lange. In Dänemark vielleicht noch etwas länger – aber in Ostdeutschland ist es schon so weit. Und was jetzt kommt – dagegen waren die unseligen Pegida-Demos in 2015/2016 ein Kindergeburtstag …
Thomas Claus meint
Wenn einem der Gaspreis von 5,xx Cent pro kWh auf ca 47 Cent pro kWh erhöht wird wäre es für mich erschreckender wenn keiner auf die Straße geht. Sicher kann man hier durch einen Wechsel etwas sparen aber unter 20 Cent geht nix mehr. Tendenz steigend.
Thomas Claus meint
Das Problem ist, dass wir durch das abschalten von Atom und der Reduzierung und Kohle sehr abhängig von Gas geworden sind. Diese Abhängigkeit hat sich durch Sonne und Wind nochmals deutlich verstärkt. Einige der Entscheidungen wurden von der CDU getroffen. Allen voran stehen aber die Grünen für diese Politik und machen da ja schon seit Jahrzehnten Druck. Am Ende ist durch dieses versagen der Politik der Strom knapp und sehr schwer zu kalkulieren, da das Angebot schwer vorhersehbar ist. Angebot und Nachfrage machen dann den Preis. Die Russen sind hier also nur ein Teil des Problems welches man sicherlich hätte verhindern können.
MichaelEV meint
Bitte lassen sie diesen populistischen Unsinn. Nur ein kleiner Teil des deutschen Erdgasverbrauchs wird verstromt. Die Abhängigkeit von Erdgas haben vor allem Haushalte und Industrie, nicht wegen der Energiewende sondern wegen der fehlenden Energiewende. Hätte man die Energiewende konsequent durchgezogen (z.B. mit den Grünen) gäbe es die aktuellen Probleme nicht. Evtl. wäre Russland ohne die Waffe Energie nie auf die Idee gekommen in die Ukraine einzumarschieren.
Wenn man sich die Stromerzeugung vor Atom- und Kohleausstieg anschaut, wurde schon immer Gas verstromt, 2006 z.B. fast genauso viel wie letztes Jahr. Selbst im letzten Jahrtausend gab es hohe Gasverstromung. Sie haben sich da ideologisch (wie so viele) komplett verrannt.
Peter meint
Du verwechselst leider Ross und Reiter.
Nicht der (notwendige) Kohleausstieg ist das Problem, sondern der massiv ausgebremste Ausbau regenerativer Energien und der Speicher.
Und das Versagen der französischen AKW-Technik (wäre aber auch in D so gekommen, wenn wir noch mehr AKWs am Netz hätten), wegen Trockenheit der Flüsse.
Das ist aber alles Schnee von gestern, man muss nach vorn blicken und die Fehler nicht wiederholen. Da sehe ich am blau/schwarz dominierten Stammtisch aber leider keinerlei Lernerfolg.
elbflorenz meint
Die Nutzung von preiswerten Pipeline-Gas als Brücke (für 20-30 Jahre) war der einzigste Weg, unsere deutsche Energiewende sowohl technisch wie auch wirtschaftlich! umzusetzen.
Man hätte preiswerten Zugriff auf gut regelbare, gut speicherbare und noch verhältnismäßig klimaschonende Energie. Außerdem mit der Möglichkeit, mit dieser Technik schrittweise auf eine H2-Wirtschaft umzusteigen.
Alles angelegt auf 30-40 Jahre und ohne! unsere Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen.
Das ist ein Faktum, den fast alle Parteien erkannt und anerkannt haben. (außer die AfD und Co.)
Nur ist es jetzt vorbei mit billigen Pipeline-Gas. Über die Schuld kann man trefflich streiten – mache ich jetzt aber nicht.
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wenn die USA uns nicht erlaubt, die Sanktionen zu beenden (natürlich müsste es dann auch eine neue Bundesregierung geben),
sehen wir Fracking und den 2. Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernkraft in Deutschland.
MichaelEV meint
Als ob Gas irgendwas mit der Energiewende zu tun hätte. Kohle/Öl gegen Gas zu tauschen, einen fossilen Energieträger gegen einen anderen, war nie Teil einer ehrlichen Energiewende.
Und das mit der Gasverstromung ist, wie gesagt, nur eine Lügengeschichte. Eine echte Energiewende hätte Gasverbrauch in Haushalten und der Industrie durch Strom betriebene Alternativen ersetzt. Und selbst wenn dieser zusätzliche Strom in der Spitze zu 20% durch Gas hätte erzeugt werden müssen, hätte man immer den Gasverbrauch um 80% reduziert. Mit einer tatsächlichen sektorübergreifenden Energiewende hätte sich unser Erdgasverbrauch immer weiter reduziert.
Übrigens, seit 25 Jahren stagniert der Erdgasverbrauch, war sogar temporär rückläufig. Davor ist der Verbrauch stark steigend gewesen. Die Energiewende hat also nie für zusätzlichen Erdgasverbrauch gesorgt, wenn dann hat sie nur Erdgasverbrauch ersetzt und für diese Stagnation gesorgt.
Tommi meint
Warum muss die USA uns erlauben, die Sanktionen zu beenden?
Deutschland ist doch ein freies Land und wenn wir uns entscheiden, weiterhin durch den Einkauf von russischem Gas Putins Krieg zu unterstützen, dann können wir das doch tun.
elbflorenz meint
@Tommi
Weil Deutschland in der NATO ist. Deshalb ist D in der Frage der Sanktionen nicht eigenständig.
Der einzigste Staat in der NATO, der nicht unter US-Oberhoheit steht, ist die Türkei.
Das hat aber spezielle Gründe …
MAik Müller meint
@Thomas Claus KORREKTUR:
Die Kohelverstromung läuft auf vollen Touren. Soviel Kohlestrom hatten wir noch nie!
Futureman meint
Frag Mal die Franzosen,was es bedeutet nur auf die (sichere :-)) Atomkraft zu setzen.
Bei Batteriespeicherkosten, die langsam unter 10 Cent/kWh sinken sollte der Ausbau von Sonne und Wind um ein Vielfaches erhöht werden. Das die super zusammen passen sieht man gerade wieder super: heute wenig Sonne dafür viel Wind und die Börsenstrompreise liegen heute teilweise bei 0
Kasch meint
Tja, langsam sollte der Groschen fallen: dezentrale Energieerzeugung aus nicht steuerbarer regenerativen Quellen ist ohne ausreichend dezentraler (flächendeckender) Speichermöglichkeit „weniger als Nichts“ wert. Wärend in Australien, Californien, Texas und auf vielen Inseln dreckige Stromerzeugung aus fossilen Stoffen per Megapacks ersetzt werden, sind wir auf mehr dreckige Ausgleichskraftwerke, als je zuvor angewiesen.
Wie und wer künftig die umweltschädliche und extrem kostenintensive, vermeintliche Energiewende in Europa weiter bezahlen wird / kann, wird sich zeigen.
Christian meint
Dass EE nichts wert stimmt ist natürlich keine richtige Aussage. Grundsätzlich falsch ist die Vermarktungsweise des EE Stroms.
Gestern ging es bei der Verlagerung der Batteriefertigung von Grünheide nach USA auch shcon um den Strompreis und EE. Da habe ich eine Menge erklärt, da mal reinschauen in meine Kommentare.
https://ecomento.de/2022/09/15/tesla-koennte-batteriefertigung-von-deutschland-in-die-usa-verlagern-bericht/
MichaelEV meint
Ja die aktuellen Marktwerte von PV und Wind lassen die Aussagen von Kasch ziemlich lächerlich wirken;-)
MichaelEV meint
Was reden sie da, aktuell gibt es doch überhaupt gar nichts zu speichern. Der Markt saugt wie ein Schwamm so gut wie alles an Angebot weg.
Sie denken in einer alten Welt, das war bis 2020 so. Ungefähr seit 2021 sind EE günstiger und aktuell erheblich günstiger als jede Alternative. Jetzt wäre Strom dort günstig, wo es EE gibt, nur schlechtes Marktdesign lässt dies nicht zu Tage treten.
Wenn z.B. die Idee umgesetzt wird den deutsche Strommarkt kleiner zu segmentieren, würde sich das schlagartig ändern.
Kasch meint
Ändert sich ja spätestens ab 05.12.2022 mit dem Öl-Embargo auf russisches Öl. Keine Energie, keine Rohstoffe, keine wertschöpferische Tätigkeit (Handwerk) = massiv voranschreitende Deindustrialisierung. Noch kenn ich ein paar Firmen, die derzeit in ihrer Not mit Dieselaggregaten Strom erzeugen – dürfte sich aber bald erledigt haben.
Mäx meint
Das hatte auch mein Energietechnik Professor mal laut gedacht.
Er war auch der Meinung, dass Strom nicht überall quasi gleich kosten soll.
Das ist rational überlegt auch einfach nicht gerechtfertigt, wenn seit Jahren Windkraft boykottiert wird und/oder die dazu notwendigen HGÜ.
Dann kostet im Norden eben einfach mal der Strom quasi nichts und im Süden eben das 5-fache+ von dem was es früher mal war.
Denke da käme es zu viel Dynamik in den geplanten WKAs und so weiter…
Heinz Staller meint
Windkraft wird in BW nicht boykottiert, die geographischen Bedingungen sind einfach ungünstiger als im Norden. Hohe Mittelgebirge, Alpenvorland macht es notwendig dass Windräder 250m hoch gebaut werden müssen, es gibt insges.
wenig Standorte die den Anforderungen genügen. Deshalb ist BW auch stark in Windkraftanlagen in den nördlichen Bundesländern investiert. Das wäre ungünstig diese Investitionen auch noch zu bestrafen, dann wird der Ausbau noch mehr verzögert.
Mäx meint
@Heinz
Stromverbrauch BW 2019: 72TWh (Energiebericht kompakt 2021)
Anteil Windkraft in BW an Bruttostromerzeugung 2021: 5,8% (LUWB)
Potential WK (LUWB): 85 TWh
LUWB = Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg
MichaelEV meint
Ja, es kommt ein Öl-Embargo. Auswirkungen sind glaub ich bisher nicht zu prognostizieren. Bei schlimmen Auswirkungen wird der Unsinn von Maik natürlich nur lächerlicher. Am Markt sind aber bisher keine schlimmeren Auswirkungen eingepreist.
Aber was soll das Öl-Embargo jetzt konkret mit Strom zu tun haben?
@Mäx
Es ist ja nicht nur gerechtfertigt wegen Boykotts, sondern es bildet einfach die Realität ab. Der Preis für Strom muss abhängig von Ort und Zeit sein, nur so wird die Energiewende effizient durchgezogen.
Im Norden Deutschlands hätten manche Regionen mittlerweile dem Ende einer sektorübergreifenden Energiewende entgegenlaufen und damit Öl, Gas, Kohle einsparen, was im Süden zusätzlich zur Verfügung stehen würde. Im Endeffekt wäre allen geholfen.
Bis jetzt werden die EE-reichen Regionen mit anderen preislich über einen Kamm gescherrt bzw. haben diese Regionen sogar höhere Preise, weil sie Netzentgelt für Verbraucher in anderen Regionen zahlen. Folglich ist bei der gesamtheitlichen Energiewende bisher nur sehr wenig passiert.
@Heinz Staller
Was sollen die Investition im Norden denn bringen? Dort gibt es teilweise mehr EE als verbraucht werden kann und es gibt zu wenig Transportkapazitäten, um davon etwas in den Süden zu schaffen. So was konnte man am Anfang der Energiewende praktizieren, da mittlerweile einige Regionen mit EE gesättigt sind ist das nur eine Lüge, die die Lage für alle nur schlechter macht. Im Norden sind die Preise falsch viel zu hoch, weshalb dort mit viel EE-Angebot die sektorübergreifende Energiewende nicht weiterkommt. Diese Energiewende im Norden würde aber Ressourcen frei schaufeln, die man im Süden dringend braucht.
Und wenn man im Süden nicht genug EE-Erzeuger UND notwendige Transportkapazitäten von Nord nach Süd schaffen kann, dann ist der Süden nicht mehr der richtige Ort für energieintensive Industrien. Man kann diese Verbraucher nicht mit etwas versorgen, was es in Wirklichkeit nicht gibt! Das ist ein Teil der aktuellen Probleme.
Heinz Staller meint
@MichaelEV
Baden Württemberg fordert schon seit Jahrzehnten den Ausbau der Stromtrassen, leider wurde ein entsprechendes Gesetz erst 2019 vom Bund verabschiedet.
BW ist der größte Industriestandort Deutschlands und der wichtigste in Europa. Erst kürzlich wurde BW wiederholt Innovationsstandort Nr1 in Europa. Nochmal, hier wird nichts boykottiert, das wäre kontraproduktiv für die ganze Region. Allerdings gibt es in BW strenge Umweltauflagen, zb. wird beim Ausbau der Windkraft die Verwendung von SF6 Gas, welches 25.000 mal klimaschädlicher ist als CO2, für hiesige Anlagen nicht mehr toleriert. Lösungen gibt es, aber einfach mal zu fordern mehrere tausend Windräder in die Landschaft zu stellen ist dann doch etwas naiv.
( ca. 1000 sind es ja bereits)
MichaelEV meint
Mir scheint, als wäre man in BW stark in Ausreden. Wenn es keine echten Lösungen gibt, WAR BW ein großer Wirtschaftsstandort.
Die Energiewende muss in den EE-reichen Regionen vom Rest entkoppelt werden (=Strommarkt aufteilen). Was dort an fossilen Energien eingespart wird, gibt auch BW Luft für ihre Transformation. Wenn man es nicht macht, läuft es überall schlecht (wie momentan).
MichaelEV meint
„Fast 1,30€ für eine popelige DC-kWh. Selbst AC kostet irgendwo um 1,15€“
Allego meiden und andere Anbieter benutzen.