Die Volkswagen-Tochter Elli, die alle Aktivitäten rund um das Thema Laden und Energie für den Konzern in Europa steuert, die Elia Group und ihr Start-up re.alto haben eine Absichtserklärung unterzeichnet. Im Kern steht der Plan, Elektrofahrzeuge in das Stromnetz zu integrieren. In den nächsten Jahren wollen die Unternehmen „mögliche Kernelemente“ dazu ermitteln und untersuchen, welche Vorteile sich daraus für Nutzer und Energiesystem ergeben.
„Die Parteien Elli, Elia und re.alto bekräftigen damit, dass in der zunehmenden Zahl an E-Fahrzeugen große Chancen liegen, dem Klimawandel im kommenden Jahrzehnt entgegen zu wirken“, heißt es in einer Mitteilung. Die Batterien von E-Fahrzeugen könnten bei einem wachsenden Anteil volatiler, erneuerbarer Energieerzeugung zur Netzstabilität beitragen. Die Verbraucher könnten sich so aktiv an der Energiewende beteiligen und zum Beispiel ihr Ladeverhalten stärker an die Verfügbarkeit von günstigerer, grüner Energie anpassen.
„Ein wesentlicher Schlüssel zur Klimaneutralität liegt im Zusammenschluss von Energie- und Mobilitätssektor“, so Elli-CEO Elke Temme. „Verstehen wir die Batterie im Elektrofahrzeug als mobile Powerbank, bringt uns das einen dreifachen Nutzen: Erstens profitiert das Klima, da erneuerbare Energien gespeichert und so effizienter genutzt werden können; zweitens profitiert das Stromnetz, da das Auto zur Netzstabilität beitragen kann, und drittens kann der Kunde mit smartem oder bidirektionalem Laden zusätzliche Einnahmen erzielen.“
„Der rasante Anstieg von Elektrofahrzeugen verstärkt die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen dem Strom- und dem Mobilitätssektor. Wir wollen der wachsenden Zahl von Elektrofahrzeug-Nutzern ermöglichen, ihre Fahrzeuge zu laden und gleichzeitig das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten“, sagt Chris Peeters, CEO der Elia-Gruppe. „In einem nächsten Schritt werden die Batterien dieser Fahrzeuge auch so genutzt werden können, dass sie zum allgemeinen Energiekomfort für Endverbraucher beitragen. Elli hat dieselbe Zukunftsvision in Bezug auf die Elektromobilität wie wir und setzt ebenfalls stark auf digitale Innovationen.“
Im Fokus der Partnerschaft stehen vier Felder:
- Preissignale/Anreize: Untersuchung, wie Preissignale die Besitzer von E-Fahrzeugen motivieren können, ihre Fahrzeuge als dezentrale Speicherkapazitäten zu nutzen und somit das Stromsystem zu unterstützen.
- Marktdesign: Untersuchung, wie die Verbraucher ihren Energieversorger unabhängig vom Reiseziel frei wählen können. Das beinhaltet das Aufzeigen von Hürden, die verhindern, dass E-Fahrzeug-Flottenbetreiber und Verbraucher an Ladesäulen zum Beispiel ihren Versorger oder ihren Smart-Charging-Serviceanbieter auswählen können.
- Datenherkunft/vertrauenswürdige Daten: Sicherstellung, dass die Daten von E-Fahrzeugen als zuverlässig und sicher anerkannt werden und vom Stromsystem genutzt werden können.
- Datensicherheit/sichere Konnektivität: Erforschung von Mechanismen, die eine sichere Datenübertragung ermöglichen; Festlegung von Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der Steuerung des Ladeverhaltens von E-Fahrzeugen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer sicheren Konnektivität.
Thomas meint
Ich habe einen go-eCharger, der hat weniger als 500 EUR netto gekostet. PV-Laden wird über den webdienst clever-pv gesteuert, klappt bisher weitgehend reibungslos. Flexible Stromtarife unterstützt die Wallbox auch in Form von awattar.
Das Sparpotential ist immens. PV-Laden 10ct/kWh Solar vs. 30-50ct/kWh Netz. Awattar bietet die Möglichkeit auch negative Strompreise zu nutzen.
Andi EE meint
Jedes BEV trägt doch zur Netzstabilität bei, eigentlich ist das Problem dieser
Pauschalpreis. Wenn der Strom im Preis je nach EE Überschuss stark vergünstigt würde, würde es doch sofort Produkte fürs intelligente Laden geben. Man muss ja das nur mit dem Preis / Wettervorhersage koppeln, dann hat man die Logik, wie man am günstigsten laden wird.
Viele Autofahrer verbrauchen ja vielleicht 20% ihrer Batteriekapazität um täglich zu pendeln.hat man jetzt eine intelligente Box, kann die das Laden auf mehrere Tage planen, im Prinzip braucht es dann nur eine App, wo man den Bedarf einer Autofahrt anmeldet, die System wählt dann selber die optimalen Ladezeiten. Wäre sinnvoll fürs Netz und für den eigenen Geldbeutel. V2G ist nicht wirklich nötig, um das System mit den BEVs zu optimieren.
libertador meint
Diese Förderung für intelligente Ladelösungen war ein ziemlicher Schnellschuss vom Verkehrsministerium.
Die Integration beim Netzbetreiber und entsprechende Vergütung ist noch garnicht organisiert, aber man knallt erstmal allen eine Wallbox hin, die viele gerne mitgenommen haben (ich auch). Ich hätte auch kein Problem damit die zeitgesteuert zu betreiben oder eben nach zeitgesteuertem Tarif, aber das System ist noch gar nicht so weit. Ob die jetzt eingebauten Wallboxen jemals für dann existieren Systeme sinnvollsind, steht auch noch in den Sternen.
V2G und zeitgesteuertes Laden sind aber keine wirklichen ersetzenden Mechanismen.
MAik Müller meint
@libertador Ich nehme mal des Endergebnis vorweg:
Die Wallbox ist weder Intelligent noch smart :) und muss in Zukunft durch ein neues Modell getauscht werden.
Andi EE meint
Wie oft würde es vorkommen, dass das Fahrzeug ins Netz zurücklädt (V2G)?
Meine Meinung … Ich fürchte ziemlich wenig, einfach weil der grosse Effekt der Batteriepufferung sowieso stattfindet, wenn es viele BEVs gibt. Wenn es den Faktor Preis gibt, würde wahrscheinlich fast immer am Tag geladen werden, schlicht weil dann der Solarstrom hinzukommt. Es wird also so oder so schlauer geladen werden, weil es sich rechnet. Der Mensch funktioniert beim Preis ziemlich zuverlässig. 😉
Also bei uns in der Schweiz gab es den Nachttarif, keine Ahnung wie das in DE ist / war. Je mehr wir PV haben, desto stärker wird sich das ändern … diese Panels tun ja niemandem weh, je mehr Überschuss wir am Tag haben, desto eher lade ich am Tag. Ich rechne im Sommer mit mindestens der 3-fachen Überschussmenge an Solarstrom. Im Herbst und Frühling geht dann alles etwa auf die benötigte Menge zurück und im Winter braucht es dann noch Zuschuss. Den Überschuss im Sommer zu produzieren ist viel günstiger als ständig unter dem Jahr H2 zu produzieren und 75% vom Jahr Lücken zu füllen. Signifikante Lücken werden sich maximal in 2 Monaten auftun.
Die Logik stammt aus den USA, die einfach viel stärker den Fokus auf den Kosten haben. Teuer in H2 speichern, sollte man nur dort wo es wirklich nötig ist, anwendem. PV ist so günstig geworden und in der Bevölkerung breit akzeptiert (Gegensatz zu Wind), dass man auch einfach eine Überproduktion umsetzen kann, die bei schwächerem Ertrag, immer noch ausreichend Energie generiert. Die Batteriepufferung und der Energietransfer hilft dann 2-3 Tage Ertragsflaute auszubügeln, wenn die Versorgung nicht ausreicht, da das Wetter nicht konstant und in der Nacht nix produziert wird. Hilft das nicht, muss dann eine Erdöl, Gas- oder H2-Reserve aushelfen, aber das sollte nur im Winter der Fall sein.
Stell dir mal vor, ein energieintemsiver Konzern / Fabrik kann über den Tag günstig Strom konsumieren, der wird sich doch ganz bestimmt selber einen stationären Speicher zulegen, weil erkeinen Cent verschenken will. Der puffert die Menge die er dann in der Nachtproduktion braucht. Aber stimmt, es könnte auch von Millionen BEVs stammen … ich glaub aber, selber speichern ist für den Grossverbraucher lukrativer.
libertador meint
Es gibt Wärmestromtarife, die prinzipiell auch für E-Atos als steuerbare Verbraucher möglich sind. Dann gibt es zu Peakzeiten keinen Strom. Allersi GS braucht man dafür einen zweiten Stromzähler, derentsprechend kostet.
Rolf meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf die Veröffentlichung fremder Inhalte. Danke, die Redaktion.
Daniel S meint
„dem Klimawandel im kommenden Jahrzehnt entgegen zu wirken“
Wie wäre es schon dieses laufende Jahrzehnt schon damit anzufangen?
MAik Müller meint
Bisher hat ELLI garnichts Innovatives gebracht.
Ehr das Gegenteil. Es ist immernoch nicht möglich den Ladestrom einzustellen oder eine PV-Anlage einfach zu integrieren.
Ich bin heilfroh das ich die beiden ID-Charger gut verkauft habe.
Gerry meint
Ja wäre schön wenn es nicht nur bei den ständigen Ankündigungen bliebe…
Würde unsere 2 eFahrzeuge sofort ins Hausnetz, ggf. öff. Stromnetz einbinden…👍
MAik Müller meint
@Gerry ich bin mir sicher das man dafür ein NEUES Eauto und eine NEUE Wallbox braucht :)
VW wird für die „alten“ Möhren kein Update anbieten.
hu.ms meint
Sehe ich für VW auch so.
Gerry meint
…hab ja keinen VW 😂.
Aber stimmt das wird noch eine Weile dauern bis eAutos bidi ins Netz eingebunden werden. Sehr schade, warte schon seit 6 Jahren drauf…👍
hu.ms meint
Eine PV anlage ist nie einfach zu integrieren, da es sich meist um verschiedene hersteller mit unterschiedlicher steuerungs-software handelt.
Nach meiner berechnung ist der zusätzliche finanzielle aufwand zur koppelung verschiedener hesteller um z.b. sekundengenau optimal von der PV zu laden höher als der vorteil beim strompreis.
Ich kenne als ausnahme nur E3DC und das ist extrem teuer.
MAik Müller meint
@hu.ms QUARK!
Eine simple Zappi Wallbox für 1000€ kann an jeder PV-Anlage ALLES!
Also keinen Unfug schreiben.
hu.ms meint
Meine hat nur 600 gekostet und die 400 differenz können durch das
sog. nachgeführte laden im vergleich zu dauernd 16 A bei mir nicht aufgeholt werden.
MAik Müller meint
@hu.ms FALSCH. Die 400€ mehr können locker und leicht mit PV-Überschuß reingeholt werden.
Wenn du schon bei 400€ auf 10 Jahre verteilt rechnen mußt.
Wie kommst du mit den 40000€-50000 für ein vollwertiges Eauto Klar?
hu.ms meint
Kleiner hinweis:
Genau lesen – verstehen was mit nachgeführt gemeint ist – und dann antworten. :-))