Ausschuss aus Großfabriken wird im nächsten Jahrzehnt die Hauptquelle für wiederverwertbares Batteriematerial sein, prognostiziert der Branchenanalyst Benchmark Minerals. Die Experten erwarten, dass Altbatterien erst in den 2030er-Jahren zu einer wichtigen Materialquelle werden, da die jetzt verkauften Elektrofahrzeuge erst in etwa zehn Jahren verschrottet würden.
Recycling wird laut Benchmark wegen des zunehmenden Absatzes von E-Fahrzeugen von entscheidender Bedeutung sein, um die wachsende Nachfrage nach Energiespeichern zu befriedigen. Die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien werde sich bis 2032 versechsfachen.
In naher Zukunft werde für das Recycling wahrscheinlich eher Ausschuss der immer zahlreicher werdenden Großfabriken verwendet als gebrauchte Elektrofahrzeug-Batterien, so die Analysten. Sie prognostizieren, dass dieser Schrott im Jahr 2025 78 Prozent der verfügbaren recycelbaren Materialien ausmachen wird.
Während der meiste Ausschuss laut Benchmark in den Vorstufen der Produktion von Akkus auftritt, gebe es auch Verluste in den Endstufen in Form von vollständig fertiggestellten Zellen. Abfälle, die in der Phase der Elektroden-Herstellung anfallen, könnten oft direkt vom Zellhersteller recycelt und in den Produktionsprozess zurückgeführt werden. Verluste in Form von teilweise oder vollständig fertiggestellten Zellen, die die Qualitätstandards nicht erfüllen, könnten nicht direkt in den Produktionsprozess zurückgeführt werden und müssten für das Recycling gesammelt werden.
Benchmark geht davon aus, dass in diesem Jahr über 30 Gigawattstunden Prozessschrott für das Recycling zur Verfügung stehen werden. In den nächsten zehn Jahren soll sich das verzehnfachen. „Langfristig werden sich die Verlustraten stabilisieren, aber es wird immer Verluste geben“, so Analystin Sarah Colbourn. Nach 2030 werde sich die Wachstumsrate bei Prozessschrott verlangsamen, die Menge an Schrott aber noch beträchtlich sein.
Die Art des verfügbaren Materials werde sich um die Mitte der 2030er-Jahre verändern, wenn Altbatterien den Prozessschrott als Hauptquelle für Recycling überholen werden, so Benchmark. Das Sammeln von Prozessschrott sei jedoch viel einfacher als das Sammeln von Altbatterien, da Letzteres eine umfangreiche Infrastruktur voraussetze.
In diesem Jahr werden laut Benchmark mehr als drei Viertel des Prozessschrotts aus China kommen. In den kommenden zehn Jahren dürfte der Anteil jedoch kontinuierlich sinken, wenn Akku-Großfabriken in anderen Regionen in Betrieb gehen. Für Schrott von gebrauchten Batterien prognostiziert Benchmark eine gleichmäßigere Verteilung zwischen den Regionen bis Mitte/Ende der 2030er-Jahre.
„In den USA und Europa wird zunehmend über die entscheidende Rolle des Recyclings für eine Kreislaufwirtschaft diskutiert“, so Colbourn. „Aus geopolitischer Sicht besteht für Nordamerika und Europa die Chance, eigene Wertschöpfungsketten für das Recycling aufzubauen und so die Abhängigkeit von China und anderen Regionen zu verringern.“ Recycling werde den Bedarf an neuen Materialien nicht aufheben, erklärte Colbourn. „Aber Recyclingmaterialien können dazu beitragen, die Versorgungslücke zu schließen.“
Matthias meint
Spannend finde ich das die E Fahrzeuge nach 10 Jahren verschrottet werden.
Bei herkömmlichen Fahrzeugen liegt das Durchschnittsalter der Fahrzeuge bei 20 Jahren.
Ein E Fahrzeug welches einen Neupreis von 60.000 € hat hat einen ca Wertverlust von 59.000 € nach 10 Jahren.
stdwanze meint
Ich denke es ist so zu lesen, in 10 Jahren werden die ersten Mengen kommen….
MAik Müller meint
@Matthias die 10 Jahre passen zur aktuellen Zellchemie.
M. meint
Nicht die Auto werden verschrottet, sondern die Batterien. Ich vermute hier einen Übersetzungsfehler – oder auch Unkenntnis. Insgesamt werden die Batterien auch besser werden, so werden z.B. keine 18650er Zellen mehr verbaut, die damals (fast) das einzige waren, was es gab.
Die Autos an sich halten auch nicht weniger lange als ein anderes auch, die E-Motoren sind sogar (prinzipiell, es gibt Ausnahmen…) deutlich robuster.
Von den Batterien kommen auch weniger als man erwartet hatte – sie halten länger, obwohl die ersten Batterien eine Übergangslösung waren. Deswegen werden die Recycler über Produktionsschrott von neuen Technologien versorgt. Das ist ja auch besser als wenn man diesen erstmal auf den Müll werfen.
alupo meint
Habe ich es beim schnellen Überfliegen des Textes übersehen oder geht der Verfasser wirklich davon aus, dass es zwischen der Verwendung im Auto und dem stofflichen Recyceln nicht auch noch das Second Life des Akkus als stationärer Speicher gibt?
Bei Flugakkus ist das schon immer so. Warum sollte das bei Autoakkus anders werden?
Ach, ich vergaß, die Studie beauftragten die Recycler….
Aber egal. Es wird gemacht was wirtschaftlich sinnvoll ist, unabhängig von den Aussagen in Studien.
Spock meint
Das kann doch gar nicht sein. Böse Zungen und Fachleute aus der Automobilindustrie sagten doch noch vor kurzem, dass die Akku’s so schnell kaputt gehen, sodass man besser Verbrenner kaufen sollte. Ja kann man denn unseren deutschen Experten gar nicht mehr vertauen?
MAik Müller meint
@Spock was labert du? Die Akkus halten im Schnitt 10-12 Jahre.
Wieviele Eautos gabe es 2010? –> Richtig nur ein Hand voll.
Damit ist deine Frage schon beantwortet.
Akku Recycling wird ein riesen Thema mit gigantischen Vorteilen.
Der 2. Live Kram kommt so wie so nicht. Ein Akku Kreislauf mit SICHEREN Akkus ist viel viel besser.
derJim meint
Du hast wohl die ironie nicht verstanden…
Und die 10-12 Jahre halte ich sogar noch für zu konservativ für heute hergestellte Akkus.
GrußausSachsen meint
Wie sagt der Porsche Berater so gern.
Ach Engelchen
„2. Live Kram“ ist
a) FALSCH; weil das engl. Substantiv ist LIFE nicht live
korrekt ist also „second life“ oder „2nd life“
b) „Kram“ schlechte Wortwahl für einen selbsternannten Akademiker
was soll „Kram“ sein?
c) „so wie so“ ??? Sie ahnen, dass „sowieso“ zu verwenden ist
(ACHTUNG!!! das waren Unzulänglichkeiten in nur einem EINZIGEN Satz!!! )
Nächster Satz: was ist ein „riesen Thema“? Soll es ein „Riesenthema“ sein?
Dann schreiben Sie es auch richtig, BITTE.
Sie sind doch sonst so ordentlich, genau und detailverliebt udn wollen von allen immer Belege, Berechnungen et cetera.
„Spock was labert du?“ Wundervolles Deutsch eines Bürgers, der versucht cool und lässig durch Ghettos zu grooven, mit den Checkern zu moven und
ertappt wird, weil jeder weiß dass er da nicht hingehört.
Oder ist noch unter 20, in einem besonderen Quartier sozialisiert und kommt aus der Sprache nicht mehr raus.
Ist mit Sicherheit kein Architekt und keine Entwickler von Batteriezellen oder Akkus. und schon gar nicht jemand, den man ein M3 AWR fahren lässt.
Wer ein ModeLL 3 Allrad auf seiner Arbeit fährt hat noch nie drin sitzen dürfen.
Mehr Selbstentzauberung war nie möglich. Und jetzt: Motor STARTEN und tief am AUSPUFF einatmen.
MAik Müller meint
@GrußausSachsen
Offenbar fahre ich im Gegensatz zu Dir auf Arbeit das Modell 3 :)
Von Tragwerken und Akkus hast du sowieso gar keinen Ahnung.
Selbst das Recycling das wegen der Akkualterung enorm wichtig ist hast du nicht verstanden.
GrußausSachsen meint
SIE wissen Gar Nichts.
Weder von der Welt noch von mir und meinen elektrischen privaten und Firmenfahrzeugen.
Und können sich noh so abstrampeln. Da kommt nichts bei raus.
Naja, ein wenig Dieselabgas und Ruß
Husch, zurück zu Google und weiter nach Erleuchtung undneuen Geschichten suchen.
Herr Baron.
M. meint
„Kommt nicht“ kann nicht sein – weil es das schon gibt.
Mit Batterien aus dem i3, aus Entwicklungsfahrzeugen von Audi, Stellantis hat auch schon was gemacht, glaube ich.
Aber die Suchmaschine deiner Wahl hilft dir weiter.
Kasch meint
Und bei derzeit rund der Hälfte chinesischer BEVs muss man mindestens auf wirtschaftlichen Totalschaden warten, wenn z.B. LFP-Zellen die übliche Fahrzeuglebensdauer bei weitem unbeschadet überdauern. Gibt aber viele andere Einsatzbereiche von kurzlebigen NMC-Zellen. Alle sammeln und recyclen würde umwelttechnisch immer Sinn machen !
MAik Müller meint
@Kasch ich versteh überhaupt nicht warum fast alle BEV Besitzer so massiv gegen das Recycling nach 10-12 Jahren sind.
Für mich ist das eines der wichtigsten Punkte im AKKUKREISLAUF.
stdwanze meint
Weil Du bewusst nicht verstehen willst: es geht nicht ums Recycling, sondern um die 10 Jahre. Dazu eben noch Möglichkeiten des 2nd Life, das willst Du aber nicht wahrnehmen,
MAik Müller meint
@stdwanze versteht doch endlich mal das es KEIN 2nd life mit den jetzigen Akkus geben wird.
Keine Firma der Welt wird auf alte Akkus eine Garantie geben (BRANDGEFAHR).
Ganz ganz wichtig und an erster Stelle steht die SICHERHEIT.