Die für 2023 geplante Kürzung der Stromer-Kaufprämie „Umweltbonus“ hat dem Absatz von Pkw mit Stecker im November einen Schub verliehen. Erstmals seien mehr als 100.000 Autos mit elektrischem Antrieb (Reine E-Autos und Plug-in-Hybride) an ihre Erstbesitzer gegangen, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.
Wie das Kraftfahrt-Bundesamt bekannt gab, wurden im November 260.512 Neuwagen zugelassen und damit 31,4 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Bei den elektrifizierten Antrieben kamen Elektro-Pkw mit 57.980 Neuzulassungen auf ein Plus von 44,0 Prozent und einen Anteil von 22,3 Prozent. Des Weiteren wurden 88.278 Hybride (+48,99 %/33,89 %) neu zugelassen, darunter 44.581 Plug-in-Hybride (+59,79 %/17,1 %).
„Viele Kunden und Händler wollen noch möglichst viele E-Fahrzeuge neu zulassen, bevor Anfang 2023 die Umweltbonus-Förderung deutlich gekürzt wird“, hieß es beim Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Im Rahmen des vom Bund und den teilnehmenden Herstellern finanzierten Umweltbonus gibt es aktuell bis zu 9000 Euro Zuschuss. Zwei Drittel überweist der Staat nach der Fahrzeugzulassung, den Rest gewähren die Hersteller direkt beim Kauf als Nettorabatt. Ab 2023 bezuschusst der Staat rein elektrische Fahrzeuge lediglich noch mit bis 4500 statt bis 6000 Euro. Plug-in-Hybride werden nur noch in diesem Jahr mit bis zu 4500 Euro gefördert, ab 2023 gibt es für die Teilzeit-Stromer keine Unterstützung mehr.
Für nächstes Jahr rechnet Peter Fuß vom Beratungsunternehmen EY laut dem Portal Automobil-Industrie mit einer weniger positiven Entwicklung als zuletzt: „Die Nachfrage wird sich im kommenden Jahr vermutlich eintrüben, während die Produktion weiter gesteigert wird. Dann dürfte die Sondersituation, in der die Nachfrage größer ist als das Angebot, zu einem Ende kommen.“ Aufgrund der geänderten Förderrichtlinien erwartet der Experte einen Einbruch der Plug-in-Hybrid-Verkäufe und zumindest einem Dämpfer für Batterie-Autos.
Gerry meint
Vor 15 Jahren war Hybrid top 👍.
Jetzt aktuell ist Hybrid Übergangstechnik, und in ein paar Jahren Steinzeit.
Würde mir gut überlegen, ob ich 2023 noch so einen Luftverschmutzer kaufe.
Auch Toyota ist jetzt mit Verspätung auf BEV-Zug aufgesprungen.
South meint
Die Förderung der Hybride war von Anfang an nur ein Geschenk der Politik, damit die deutschen Hersteller die Transformation etwas besser stemmen können. Private würde ich mir nie einen Hybriden kaufen. Mal vom Umweltaspekt abgesehen ist da hochkomplexe Technik drin und deutlich Wartungsaufwendiger; ein alter Hybrid, da kauft man sich nur Probleme ein … Hybrid wird definitiv am meisten Leiden… oder vielleicht sogar sterben…
Ob BEV in 2023 sich schlechter entwickeln wird, kann sein, aber ich glaubs nicht so recht. Aktuell haben alle Hersteller die Preise deutlich angehoben, weil sie es sich leisten können. Die Nachfrage ist auch deutlich da, aber nicht zu den derzeitigen Mondpreisen. Es könnte auch zu einer Bereinigung kommen…also niedrigere Preise könnten die Förderungskürzung übersteigen… also wieder mehr Wettbewerb. Und. Gehen Hybridkäufer zu BEV oder wieder zum Verbrenner zurück? … mal sehen…bleibt spannend…
Gunnar Toron meint
Ich fahre nunmehr seit 15 Jahren vollbegeistert Hybrid (Prius Gen. 2, dann Prius Gen. 4 PHV) und werde es weitere viele Jahre tun (ab 2023 Prius Gen. 5 PHV).
Gruß aus Schleswig-Holstein
Gunnar Toron
MAik Müller meint
@Gunnar Toron du hast 3 Luftverpester in nur 15 Jahren gekauft?