VW-Markenchef Thomas Schäfer hat in einem ausführlichen Interview mit der Automobilwoche insbesondere über die E-Auto-Planungen der Wolfsburger gesprochen. Er bestätigte, dass die Marke sich vom Verbrennungsmotor zurückzieht. Das gilt auch für den Golf, der nach der aktuellen Generation 8 keinen fossil angetriebenen Nachfolger erhält. Allerdings wird es anders als vermutet erst später in diesem Jahrzehnt einen neuen E-Golf geben. Ein beliebter Batterie-Kleinstwagen läuft derweil im nächsten Jahr aus.
Der Golf erhalte 2024 eine große Produktaufwertung, damit sei er gut „bis Ende der Dekade“ aufgestellt, sagte Schäfer. Er glaube nicht, dass anschließend noch einmal ein komplett neues Fahrzeug aufgelegt wird. Stattdessen soll der Golf in Zukunft ein Elektroauto sein. Eigentlich gingen Insider davon aus, dass der kürzlich präsentierte Entwurf ID. 2all die Vorschau auf ein ID. Golf heißendes elektrisches Serienfahrzeug ist. Das ist aber offenbar nicht der Fall.
Man wolle ikonische Namen wie Golf, Tiguan und GTI nicht aufgeben, sondern in die elektrische Welt überführen, erklärte der VW-Chef. „Aber gerade beim Golf muss das zu den Genen passen. Einfach irgendein Fahrzeug so zu nennen, geht nicht.“ Deshalb bringe man den elektrischen Golf erst, „wenn auch wirklich Golf-Gene drin stecken – wie etwa ein flacheres Dach gegenüber dem ID.3“. Letzterer Kompaktwagen startete als Ersatz für die bis Ende 2020 angebotene E-Version des Golf 7.
Zum geplanten rein elektrischen Golf sagte Schäfer, dass dieser erst auf der Konzernplattform Plattform SSP (Scalable Systems Platform), die 2028 kommen soll, realisiert werde. Das auf dem ID. 2all basierende Elektroauto soll schon 2025 auf einer modifizierten Version von VWs aktuellem E-Auto-Baukasten MEB eingeführt werden. Das Serienmodell ID. Golf zu nennen, ist demnach nicht vorgesehen.
Für 2026 ist ein elektrisches SUV aus Wolfsburg geplant. Das könnte ID. Tiguan heißen, „muss aber nicht“, so Schäfer. Hier wird die Basis voraussichtlich die nächste Generation der MEB-Architektur stellen, die Plattform MEB+.
Modernes 20.000-Euro-Elektroauto lässt auf sich warten
Der ID. 2all soll als Kundenfahrzeug unter 25.000 Euro kosten. „Damit machen wir die E-Mobilität massentauglich. Das ist ein wichtiger Aufschlag“, sagte Schäfer. Ein früherer Start wäre besser, schneller gehe es aber nicht. Es sei „schon eine Kunst, ein E-Auto zu diesem Preis auf die Räder zu stellen“.
Der ursprünglich für den ID.2 in Aussicht gestellte Preis von unter 20.000 Euro ist laut dem Markenchef zu den aktuellen Batterie- und Rohstoffkosten nicht darstellbar. Das Unternehmen arbeite aber intensiv daran, eine Lösung zu finden. Das würde dann eher ein Auto im Format des Kleinwagens up!. Dabei könnte es sich um ein abgespecktes Bestandsmodell oder auch eine komplette Neuentwicklung handeln, das sollte in diesem Jahr feststehen. Im Gespräch sei dabei auch eine Kooperation mit einem anderen Hersteller.
„Es wäre schön“, wenn das Elektroauto für 20.000 Euro in diesem Jahrzehnt gelinge – je früher, desto besser. „Aber noch sind wir nicht so weit. Wir müssen jetzt erst einmal die Ergebnisse der Prüfung abwarten“, so der Manager.
Die aktuelle Batterie-Version des up!, der e-up!, soll trotz fehlender Alternative Mitte 2024 auslaufen. Das begründete der CEO mit neuen Cybersecurity-Regeln für Europa. Um diesen gerecht zu werden, müsste VW noch einmal eine komplett neue Elektronik-Architektur integrieren. „Das wäre schlichtweg zu teuer. Da ist es besser, lieber gleich ein neues Auto zu entwickeln.“
Wenn VW 2033 in Europa aus dem Verbrenner aussteige, ergebe es keinen Sinn mehr, noch komplett neue Fahrzeuge aufzulegen. Nach heutigem Stand sei daher der T-Roc in Europa der letzte neue Verbrenner, den die Marke bringe. „Die anderen bekommen natürlich noch größere Produktaufwertungen. Aber komplett neue Fahrzeuge sind danach nicht im Plan, zumindest bisher nicht“, sagte Schäfer. Es sei viel besser, das Geld in die Elektrifizierung, als noch einmal in den auslaufenden Verbrenner zu investieren.
MAik Müller meint
Die Marke „Golf“ wird NICHT einem schlechten MEB Baukasten geopfert!
Das ist sehr positiv. Allerdings müssen wir alle noch bis 2030 Geduld haben.
Vielleicht denkt der ein oder andere auch mal darüber nach sein jetziges Eauto auch mal 10 Jahre zu fahren und keine Wegwerfleasing abzuschließen.
Die Wegwerfleasingautos zeigen dem Hersteller das auf Langlebigkeit vom KUNDEN her kein WERT gelegt wird.
Jürgen W. meint
Da kommt jetzt der Hua Xianzi mit Natrium Ionen Akku (SIB) Technik für 10.000 € auf den Markt. Daran ist VW schließlich beteiligt. Vermutlich wird deshalb auch der E-up eingestellt. Der wird da preislich nicht mithalten können. Ich gehe mal davon aus, dass der ID2all ebenfalls auf diese Technik setzen wird. Sonst könnte man den auch früher bringen.
Mäx meint
Bisher wurde verlautbart, dass NMC (mehr Reichweite) und LFP (weniger Reichweite) Akkus eingesetzt werden sollen.
Natürlich könnte sich das immer noch ändern, aber das ist was bisher offiziell angekündigt wurde.
Peer meint
Über einen „echten“ Golf als BEV würde ich mich sehr freuen. Sowas fehlt einfach. Volkswagen ist Käfer und Golf.
Also bitte. Bin wirklich sehr gespannt was da kommt.
Frank meint
Der kleine Basis e-UP war das einzige Auto von VW, dass denen geradezu aus den Händen gerissen wurde, wenn verfügbar.
VW sagt trotzig – aber ich will lieber große Autos verkaufen (die haben mehr Marge) und Umwelt, Klima und Verbraucher haben das Nachsehen und werden einfach nicht bedient. VW will keinen Volkswagen mehr herstellen, den sich jeder leisten kann. (und ist anscheinend im Gegensatz zu Tesla zu klein um selbst günstige Akkus herzustellen)
Wenn´s nach Blume geht soll sich jeder, der ein günstiges Auto kaufen will gezwungen werden einen Verbrenner zu nehmen.
Jörg2 meint
Frank
Ich vermute, die Marge beim e-UP entsprach nicht den Konzernvorstellungen. Man hat deshalb die Menge begrenzt.
Einige behaupten, sie wäre deutlich negativ gewesen.
elbflorenz meint
Hahaha 😅 wie wenn Tesla selbst günstige Akkus herstellen kann.
Die Panasonic-Zellen sind nicht günstig und die 4680 ein teurer Rohrkrepierer …
Günstige Akkuzellen muss Tesla bei den Chinesen zukaufen.
Und es ist angedacht, dass Tesla eine neue Gigafactory in Texas baut – allerdings wird die gesamte Herstellungstechnologie von CATL lizenziert. (Sleepy Joe „springt“ schon im Dreieck – wenn er noch könnte)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„VW sagt trotzig – aber ich will lieber große Autos verkaufen (die haben mehr Marge) und Umwelt, Klima und Verbraucher haben das Nachsehen und werden einfach nicht bedient.“
Falls VW mit dem e-UP Verluste gemacht hat, dann wäre die Entscheidung nachvollziehbar und sinnvoll. Ein Unternehmen ist schließlich kein Verein, der aus Nächstenliebe einfach mal etwas unter Herstellungskosten an seine Mitmenschen abgibt. Ansonsten steht es dir frei eine entsprechende Firma selbst zu gründen.
Hans Meier meint
@OnlyAFoolUsesGoogleAndroid
VWAG und co sollen das produzieren was die Leute brauchen, ohne Leute aktiv in die Überschuldung zu bringen. Punkt. Wenn VWAG das nicht möchte, sollen sie bitte ein privatwirschaftliches Unternehmen werden ohne Staatsgarantie & Politlobby, dann können sie auch machen was sie wollen ink. dem Risiko was Firmen in der Privatwirtschaft so haben wenns nicht läuft ink. deren Aktionäre oder feindliche Übernahmen. Solange VWAG aber nicht frei ist sollen sie denen helfen die sie (notabene demokratisch ungefragt) auch stützen. Das der Deutsche Staat scheinbar sein Steuersubstrat nicht im Griff hat sollte nicht ein Problem der Bürger sein.
Sebastian Bergg meint
War nicht damals
noch zu Herbert-Diess-Zeiten
etwa von 5000 EUR Miesen pro eUP-Exemplar die Rede(?)
MAik Müller meint
Der MEB Baukasten ist und bleibt SCHLECHT.
Der KAUFBARE Golf wird auf der SSP Plattform kommen.
Das ganze ID-Geraffel ist dann auch Vergessen. Klar vor 2027-2030 dreht sich da KEIN RAD.
Ich habe gerade neue Premium Winter- und Sommerräder für meine TDIs bestellt.
Die reichen dann sehr gut bis zum SSP.
Bis dahin : haltet die Linke Spur für die TDIs frei :) :) und fahr schöööööön auf der rechen Spur. DANKE.
banquo meint
Egal ob MEB, SSP, TDI oder welche Antriebstechnik auch immer – Ich hoffe die Begrenzung auf 130km/h auf allen Autobahnen in Deutschland kommt endlich!!
MAik Müller meint
@banquo Ganz wichtig dabei ist das Tempolimit für die Bahn.
Ansonsten passen die 130 kmh ganz gut weil man dann auch echte 160 kmh fahren kann. Ich freu mich drauf :)
ID.alist meint
Klappt nicht mal mit den Grünen an der Regierung. Und die waren schon mal an der Macht.
Amerikaner ballern gerne und Deutschen rasen gerne, scheint wohl beides ein Naturgesetz zu sein.
Djebasch meint
Naja die Grünen waren noch nie an der Macht und das Doofe an der Demokratie ist das man Kompromisse eingehen muss… aber das was die Grünen im moment alles akzeptieren ist schon bitter…
MichaelEV meint
Mit den Heizungen ist für das Klima der wesentliche Punkt. Das einiges nicht nach dem Wunschzettel der Grünen gehen kann ist wohl klar.
Dabei ist das Verbot zum Schutze der Bürger;-). Wärmepumpen sind der richtige Weg. Und man könnte die falsche Entscheidung für z.B. eine Gasheizung zulassen und dem Markt die Bestrafung überlassen. Wer selbst entscheiden will, muss selbst die Konsequenzen tragen. Wer das nicht will (und das trifft fast für alle zu), muss ertragen, dass für ihn entschieden wird.
Realist meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Chris meint
MAik Müller das hört sich nach der großen Liebe an. Darf ich Fragen seid wann Du mit deinem TDI schon verheiratet bist. Falls nicht wird es so langsam Zeit für einen Antrag 😆
MAik Müller meint
@Chris bist wohl neidisch aus so ein langlebiges schnelles und Sparsames Auto :)
So etwas scheint es aktuell nicht mehr zu geben obwohl es Technisch nie einfacher wäre.
Geheiratet haben wir tatsächlich mit dem Auto aber nicht das Auto.
South meint
Hahaha. Geil. Es gibt vermutlich einen Grund, warum es trotz der Einfachheit das nicht mehr gibt. Die Habens halt einfach nicht mehr drauf, schreib doch mal VW, wäre gespannt, was sie dir antworten….
Ich hab ein kleines Rätsel für dich Ab _ asrein _ g _ _ g. A _ gas _ k_ _ dal. Wenn du drauf gekommen bist, dann stell dir einen abgeschlossenen Raum incl. deinem Museumsstück vor, und überlege, wie lange du darin überlebst. Bitte nicht in der Praxis ausprobieren. Falls es ein schwacher Trost für dich ist, es gab sogar mal Autos mit Benzin verbleit oder halt dich fest, ohne Katalysator. Da war die Welt noch in Ordnung ;-) (der letzte Satz ist natürlich Ironie)…
Egon Meier meint
„Der MEB Baukasten ist und bleibt SCHLECHT.“
steile These .. Belege bitte
MAik Müller meint
@Egon Meier der Konzern selbst Ersetzt diesen schon nach wenigen Jahren vollständig durch den SSP :)
Selbst der Name der ganzen ID-Möhrchen wird ENFALLEN!
Erst mit dem SSP werden die GUTEN Namen wie Golf usw. weitergeführt.
Diese guten Namen wolte man nicht mit dem ID-Kram versauen.
Herbs meint
Nach meinem Verständnis wird auch mit jeder Generation Golf oder Passat die jeweilige Plattform/Baukasten ausgetauscht.
Macht VW das weil sie alle 7 Jahre denken die Plattform ist Schrott?
MAik Müller meint
@Herbs üblicherweise hält so eine Plattform 2 Generationen.
Der SSP aber wird über ALLE Fahrzeugklassen hinweg ein Baukasten!
Michael S. meint
Zumal die Fantasie, dass SSP den großen Technologiesprung bringt, auch viele Vorschusslorbeeren enthält. Das muss sich an der Realität erstmal messen lassen. Und der MEB wird ja auch stetig weiter entwickelt.
MAik Müller meint
@Michael S. hofen wir mal das beste für den SSP.
Der MEB ist eine schlechte Übergangsplattform.
Yogi meint
Ein ID4pro 2021 kann nicht Vorkonditionieren, hat miserable Winterverbräuche weil er morgens und abends seine Batterie sinnlos heizt, lädt erst unter 18% seine mikrigen 125kW, braucht 38min (Konkurrenz 18-22min) 10%-80%, das Bedienkonzept ist vom Praktikanten erfunden, brauche immer noch 3 min um beim Winterstart die Klima zu bedienen (seit ihr wirklich so inkompetent bei VW, eine Klimabedienung wegzudesignen?), Zuverlässige Ladeplanung findet nicht statt, halbjährlich Reparaturen und Rückrufe….und OTA findet beim MEB in der Werkstatt statt.
Steffen meint
Inzwischen soll der MEB doch OTA-fähig sein?!
WELT meint
„Ein ID4pro 2021…“
Welches Jahr haben wir nochmal? Achja, richtig…2023 🤡
Daniel meint
Ach was. Die Konkurrenz ist in 18 min im Winter geladen. Wer denn? Das Netz ist voll von Berichten über Konkurrenzfahrzeuge, die trotz Vorheizen so ihre Probleme haben.
Ansonsten ist der MEB ein tolles Konzept. Heckantrieb, kleine Wendekreise, Autos von 4,2 m bis über 5 m. Gutes Fahrwerk. Sie Weichware ist zwar manchmal etwas langsam, aber gut strukturiert und bei mir funktioniert sie.
Die Klimabedienung hat nichts mit dem Baukasten zu tun und wird in den nächsten Modelpflegen verbessert. Und, welche Marke hat keine Rückrufe?
Freddy K meint
Immer noch deine Fantasien am teilen durch Unwahrheiten? Wieso? Fühlst du dich dadurch besser? Alles was du hier behauptest stimmt nicht. Aber das machst du schon seit längerem.
Yoyo meint
MAik, Deine Einstellungen und Äußerungen sind das beste Argument für ein Tempolimt 120.