Auf seiner ESG-Konferenz (Environment, Social, Governance/Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) für Investoren und Analysten hat Mercedes-Benz bekräftigt, seinen CO2-Fußabdruck zu verringern. Dazu gehören insbesondere eine umweltfreundlichere Produktion und die Umstellung auf Elektroautos.
„Bei Mercedes-Benz wollen wir die begehrenswertesten Autos der Welt bauen. Und weil es keinen Luxus ohne Nachhaltigkeit geben kann, haben wir den Schalter in Richtung ESG umgelegt – insbesondere mit unserem Hochlauf der Elektromobilität“, so Vorstandschef Ola Källenius. „ESG ermöglicht langfristige Wertschöpfung. Dazu gehört es, Risiken zu minimieren und Chancen im nachhaltigen Wirtschaften zu nutzen. Beides wollen wir weiter vorantreiben.“
Der Absatz von batterieelektrischen Pkw von Mercedes-Benz inklusive Smart stieg 2022 um 67 Prozent. Das Unternehmen erwartet, dass sich der Absatz von Vollstromern in diesem Jahr ungefähr verdoppeln und bis Mitte des Jahrzehnts bis zu 50 Prozent des Absatzes von xEVs (E-Autos und Plug-in-Hybride) erreichen wird. Um die Verbreitung weiter zu beschleunigen, wollen die Schwaben ein eigenes, für alle Fabrikate verfügbares globales Schnellladenetzwerk aufbauen. Dieses soll wo möglich mit Grünstrom versorgt werden.
Bis Ende 2023 soll die Inbetriebnahme einer neuen Batterierecyclingfabrik des Autoherstellers im süddeutschen Kuppenheim starten. „Dank eines innovativen mechanisch-hydrometallurgischen Verfahrens wird Mercedes-Benz einige Monate später – vorbehaltlich der vielversprechenden Gespräche mit der öffentlichen Hand – eine Recyclingquote von mehr als 96 Prozent erreichen und strebt an, mehr als 2.500 Tonnen Batteriemodule pro Jahr recyceln zu können“, heißt es.
Außerdem baue man die Verwendung von bilanziell CO2-neutralen Batteriezellen und Batterien aus. Die bilanziell CO2-neutrale Produktion der Zellen habe man bereits zu einer zentralen Anforderung für Batteriezellpartner gemacht. Durch die Konzentration auf das Kathodenmaterial werde man den CO2-Fußabdruck der Zellen um 40 Prozent reduzieren. Eine weitere Verringerung werde durch den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Herstellung und Veredelung von Rohstoffen angestrebt.
Weniger CO2-Emissionen in der Produktion
Seit Anfang 2022 sind die komplett eigenen Produktionswerke von Mercedes-Benz nach Angaben des Unternehmens weltweit bilanziell CO2‑neutral. Heute würden 45 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in der Produktion mit Strom aus erneuerbaren Quellen gedeckt, größtenteils mit einer 100-prozentigen Grünstromversorgung. Mercedes‑Benz strebt eine Senkung der CO2-Emissionen um 80 Prozent bis 2030 an.
Das Unternehmen beabsichtigt, den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergiebedarf der eigenen Produktionsstätten auf 70 Prozent zu erhöhen. Das Ziel für alle Produktionsstätten von Mercedes-Benz weltweit sei es, bis 2039 zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien ohne CO2-Emissionen zu arbeiten. In der Logistik werde angestrebt, durch Prozessoptimierung CO2-Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Der Konzern hat sich zudem zum Ziel gesetzt, sein weltweites unabhängiges Händlernetz bis spätestens 2030 bilanziell CO2-neutral zu machen.
Um Menschenrechte in Bergbauregionen zu unterstützen, setze man bestehende Partnerschaften in der Demokratischen Republik Kongo und in Indien fort. Für die eigenen Lieferketten strebe man an, den Bewertungsprozess von 24 Rohstoffen mit erhöhten Menschenrechtsrisiken bis 2028 abzuschließen. Das Unternehmen hat sein Engagement in den tieferen Lieferketten verstärkt, indem es sein Kobalt-Auditprogramm auf Umweltstandards und einen breiteren Geltungsbereich für alle kritischen Batteriematerialien ausgeweitet hat. Für 2023 sei geplant, Maßnahmen zur Risikominderung für alle von der künftigen EU-Batterieverordnung betroffenen Rohstoffe festzulegen.
Sirius42 meint
Die deutschen Ankündigungsweltmeister haben wieder Output generiert.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und auf dem Pressefoto ist Werksdach ohne PV zu sehen; wenn es nicht so traurig wäre …