Der chinesische Elektroautobauer Nio setzt viel Wert auf den Service für seine Kunden. Dazu gehört der Aufbau von Batteriewechselstationen, auf dem Heimatmarkt gibt es bereits über 1000 davon. Auch in Europa stehen schon einige der sogenannten Power Swap Stations. In Deutschland plant das Start-up derzeit mit 40 Standorten.
Bei der Eröffnung des vierten „Nio House“ in Europa in Frankfurt am Main sagte Deutschland-Chef Ralph Kranz laut der Automobilwoche: „Der Fokus liegt aktuell noch darauf, unsere Marke bekannter zu machen.“ Der Manager äußerte auch das Ziel, bis 2030 „um die 40“ Batteriewechselstationen zu errichten.
Die Power Swap Stations stehen Nio-Kunden zur Verfügung, die die Batterie ihres Elektroautos gemietet haben. Sie können das Akkupaket mithilfe der Wechsel-Boxen in wenigen Minuten vollautomatisiert austauschen lassen. Später soll es auch die Möglichkeit geben, eine größere als die bislang in den Fahrzeugen verbaute Batterie einzusetzen – etwa für eine längere Urlaubsreise.
In Europa will Nio bis Ende des Jahres 120 Batteriewechselstationen aufgebaut haben. Die Erste innerhalb Deutschlands wurde im September bei Zusmarshausen an der A8 eröffnet. Inzwischen gibt es auch eine Anlage in Hilden an der A3. Geplant sind Wechsel-Stationen derzeit in Leipzig und Regensburg und Standorte an den Autobahnen A61 (Waldlaubersheim) und A7 (Großburgwedel).
Auch weitere Nio-House-Standorte sind vorgesehen. Dabei handelt es sich um Showrooms, die außerdem Cafés, Lounges, Co-Working-Spaces und Konferenzräume bieten. Ein Nio House sollen demnächst auch Düsseldorf und Hamburg erhalten. „Unsere Nio Houses sind offen für alle, nicht nur für Nio-User. Da unterscheiden wir uns vom Konzept der Häuser in China“, erklärte Christian Wiegand, Leiter User Development Deutschland. Konferenzräume und Co-Working-Spaces ließen sich sogar umsonst anmieten. Von allen Interessierten, nicht nur von Benutzern der Nio-App oder Nio-Fahrern.
Nio bietet hierzulande seit Ende 2022 Elektroautos an. Nach der Premiumlimousine ET7 liefert die Marke in Deutschland die mittelgroße Limousine ET5 und das große SUV EL7 an Kunden aus – vorzugsweise via Abo, auf Wunsch der Interessenten aber auch als Kauffahrzeuge.
Norbert meint
Ich finde die Idee des Akku Tausch gut .Ich fahre viele km im Jahr und fahre die km auf die Karosserie nicht auf den Akku. Den Wechsel ich ja durch , und er ist immer geprüft. Schnell Laden kann ich ja trotzdem auf der Strecke. Und wer meint NiO baut schlechte Autos soll sich die YouTube Videos bei AT Zimmermann anschauen. Ich bin begeistert vom ET7 und den ET5 fahre ich bald Probe. Und denke mein Wechsel vom Model3 auf ET5 ist gedanklich schon erledigt. Mir gefällt das Konzept und die Strategie der Marke. Aber es muss jeder für sich Entscheiden nur zu sagen nur die anderen können gute Autos bauen. Zieht nicht mehr
Ben meint
Über 1000€/Monat für das Wechselfeature wäre mir zu teuer, dafür das man dann nur extrem begrenzte Strecken fahren kann da die Schnellladung recht langsam ist, ABER als Daily Driver 100km(50/50) Pendelstrecke völlig in Ordnung.
Der extreme Akkubedarf stört mich persönlich noch, laut NIO 4Mio. Akkus für 1Mio. Fahzeuge(im Heimatmarkt).
Und auch mit der Wechselakkus hat man das Problem der Wartezeit bei Urlaubsfahrten(bis zu 1h) und man kann ja nicht wählen/weiterfahren da es zu wenig Wechselstationen gibt und die Schnellladung halt zu langsam ist.
Tesla-Fan meint
In dem Mietmodell sind aktuell 2 Wechsel kostenlos, jeder weitere soll ca. 30€ kosten.
Zwei Dinge sind mir dabei rätselhaft:
1. wie soll daraus/mit diesem technischen Aufwand jemals ein positiver Business-Case entstehen? Was sind den Kunden die 5-10min „gewonnene“ Lebenszeit wert?
2. wie oft kann ich die 10 Schrauben, die den Akku halten, auf- und zuschrauben bis die Gegengewinde im Auto ausgenudelt sind. (und mit Helicoil braucht man bei solchen Verschraubungen gar nicht anfangen…)
Norbert meint
Warum 1000€ im Monat ?. Das Wechseln kostet 169€ 75 KW bzw. 289€ im Monat 100KW Akku. Und das mit dem Laden soll sich mal das YT Video von AT Zimmermann anschauen der erklärt das mit der Ladekurve ganz gut. Mei Tesla Ladet zwar unten super aber ab 45 % lässt es auch nach . Nio baut schon die nächste Generation von Swaps wo mehr Akkus vorrätig hat und schneller Wechselt. Und Sie werden die Stationen noch ausbauen . Dann kann man rechnen, man ist für den Akku nicht mehr verantwortlich . Und Wechseln geht auch ruck zuck . Und die Autos sind wirklich gut zusammengebaut. Und man kann die 2 Swaps bis zu 24 Monaten aufbewahren ., wenn man sie nicht verbraucht .Also bitte wo sind da kosten von 1000€ im Monat
Steffen meint
Dann kann ja bald jeder Nio-Fahrer in Deutschland eine eigene Wechselstation nutzen. ;-)
Futureman meint
Als Premium-E-Auto Kunde lädt man doch wohl eher an der eigenen Wallbox zu Hause und genießt denn Luxus eines immer geladenen Fahrzeug.
Ach Moment, das machen ja jetzt schon über 90% der E-Auto Fahrer.
Warum wollen immer noch so viele unbedingt extra irgendwo hinfahren, um zu laden?
elbflorenz meint
Und was hat das jetzt mit dem Artikel zu tun? Hier geht’s um Akkuwechsel – nicht um Auto aufladen.
alupo meint
Nio hat im letzten Quartal gut 20.000 USD pro verkauftem BEV Verlust gemacht. Inzwischen schwächelt auch noch der chinesische Automarkt und die Preise sinken. Das macht es nicht leichter.
Mal sehen wie lange es Nio noch gibt, trotz China…
Im übrigen wird die Zellchemie auf der ganzen Welt kontinuierlich weiterentwickelt (sogar in Deutschland), auch hin zu schnellerem Laden. Akkuwechselstationen hätten m.M.n. bestenfalls vor 20 Jahren eine Chance gehabt, mit der damalig unzureichenden Zelltechnologie. Der Zug ist aber schon lange abgefahren und mit jeder neu aufgestellten Schnellladesäule noch mehr.
Ich hoffe nur, hier hat niemand in Nio investiert denn ich denke, Nio gehört zu den Verlierern im internationalen Wettbewerb. Und die 40 Akkustationen verbösern nur die Situation für Nio.
Im Gegensatz dazu kann sich Toyota ihr Wasserstoffhobby eben durch ihre Verbrennergewinne aktuell noch leisten.
FahrradSchieber meint
Laut ams dauert ein Wechsel knapp 6 Minuten, damit schafft so eine Station im Optimalfall 10 Wechsel pro Stunde.
Vorausgesetzt, dass in der Station auch wirklich ausreichend volle Akkus vorhanden sind, wäre bei den großen 100 kWh-Akkus also ein Transfer von 1.000 kWh pro Stunde möglich.
Aktuelle BEVs (Taycan, EV6 etc.) liegen zwischen 10% und 80% häufig bei über 200 kW im Schnitt, da hätten also schon 5 Ladesäulen den gleichen Gesamteffekt.
Für die Einzelperson geht es mit dem Akkuwechsel natürlich etwas schneller, aber ob der Aufwand (Akkuwechselstationen, Wartung, zusätzliche Akkus auf Lager, 289 Euro Akkumiete pro Monat etc.) in einem sinnvollen Verhältnis zum Ertrag (Zeitersparnis, kein Akkurisiko) steht?
Ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickeln wird…
Thorsten meint
Ich sehe das ganz ähnlich!
Ein schnelle Möglichkeit zum Akkutausch ordne ich als Premiumfeature ein. Allerdings darf die Marke Nio angezweifelt werden als Premium wahrgenommen zu werden. Wer in solchen Preisklassen kauft / least / abonniert dem geht es auch sehr um Status. Kein einziger asiatischer Hersteller hat es geschafft sich in Europa als Premiummarke zu etablieren.
Wechselstationen könnten sich mit einem großen Vielleicht bei einer anderen, echten Premiummarke etablieren. Oder wenn sich mehrere davon zusammentun.
Gemeinsame Standards & Stationen zB von Bentley, Porsche, Mercedes, BMW, Audi, das könnte funktionieren.
Wechseln für Bestverdiener und Laden für’s Volk.
M. meint
Ich ordne es nicht als Premiumfeature ein, eine von nur 40 Stationen in Deutschland zu suchen und ggf. 50 km Umweg zu einer zu fahren.
Da bin ich schon raus, zu dem Auto komme ich da gar nicht erst.
elbflorenz meint
Wieso sollen/wollen Sie denn einen Umweg fahren?
Die Stationen kommen an die wichtigsten BAB’s (oder zumindest in unmittelbarer Nähe).
Und auch im angrenzenden Ausland wird das so sein.
Dann kann man von Frankfurt oder Leipzig bis zum Gardasee „durchrauschen“.
Okay – 2-3 Mal Akkuwechsel ist notwendig.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Da kann ich gleich mit H2 unterwegs sein.
Thorsten meint
@M.
Wo habe ich denn von der einen (einzigen) Station in Deutschland gesprochen?
Meine Meinungsäußerung bezog sich ganz allgemein auf das Feature des Akkuwechsels.
eGolfer meint
Ich denke, der „normale“ BEV Nutzer wird auch weiterhin zu Hause laden. Oder eben im Parkhaus/-platz bei der Arbeit.
Der gemeinhin „faule“ Mensch als Konsument macht doch keine Umwege im Alltag. Schließlich kann ich einen Nio ja nach wie vor an jeder WB laden. Ausser die Wechselstationen liegen auf der Urlaubsroute. Für diese simple Erkenntnis muss man jetzt nicht überdurchschnittlich clever sein… 😉
M. meint
@elbflorenz
Ich weiß nicht, was es da zu erklären gibt. Die 40 Stationen müssen weit auseinander liegen, also gibt es dazwischen Lücken. Entweder lade ich lange bevor ich müsste, oder fahre weiter als ich wollte – und danach mit der nur zu 90% geladenen Batterie (mehr gibt’s ja nicht) wieder zurück.
Laden kann ich (bald) überall.
Den Zeitvorteil gibt es also nicht – wenn ich unterwegs lade, kann ich 15 – 20 Minuten einplanen, auf Toilette, was essen/trinken, die Beine vertreten… und muss nicht jedem dem Auto stehen bleiben, bis es fertig ist, um *danach* 10 km weiter zu fahren, um *dann* was zu essen.
Aber egal – ein paar Leute wird es geben, für die es passt. Ob sich der Aufwand dafür lohnt, wird man sehen.
@Thorsten
Nun, ich sprach auch nicht von einer Station, sondern von 40. Ansonsten siehe oben.
@eGolfer
das ist alles richtig, dieser konstruierte Vorteil rechtfertigt aber weder das Mietmodell noch die konstruktiven/technologischen Beschränkungen.
Jedenfalls für die Leute, die dann fast immer an der WB statt in der Wechselstation laden. ;-)