Renault setzt bei seinen Elektroautos künftig eher auf schnelleres Laden als auf besonders hohe Reichweiten. Das erklärte Planungs- und Produktchef Guido Haak im Gespräch mit der Automobilwoche.
„Eine elektrische Reichweite von 800 oder mehr Kilometern macht die Fahrzeuge extrem schwer, ist sehr platzaufwendig, sehr kostspielig und vergrößert auch den CO2-Fußabdruck mit jedem Kilometer, den dieses Fahrzeug zurücklegt. Das ist nicht unser Ansatz“, so Haak.
In der Ladetechnik sieht man bei dem französischen Autohersteller noch viel Potenzial. „Das Ziel sollte sein, in kurzer Zeit viel Reichweite nachladen zu können. Da ist die 800-Volt-Technik sicherlich eine gute Lösung und damit für uns eine ernsthafte Option.“ Es gehe aber auch um den Einsatz neuer Chemikalien, da sei die Natrium-Ionen-Technologie ebenso eine Möglichkeit wie Lithium-Eisenphosphat.
Die Renault Group befindet sich derzeit im dritten Kapitel ihres Strategieplans „Renaulution“. Das Ziel der „Revolution“ sei es, die Ressourcen noch konsequenter auf die Wertschöpfung auszurichten, die sich aus der Automobil- und Mobilitätsindustrie ergeben, hieß es Ende letzten Jahres. Zukünftig stünden E-Fahrzeuge, Software, neue Mobilitätsdienstleistungen und Kreislaufwirtschaft stärker im Mittelpunkt.
Renault wird auch künftig gemeinsam in der Auto-Allianz mit Nissan und Mitsubishi die Herausforderungen der Branche angehen. Die Unternehmen haben im Februar mehr zu ihrer Neuausrichtung für die nächsten 15 Jahre bekannt gegeben. Die französisch-japanische Auto-Allianz plant einige gemeinsame E-Mobilitäts-Aktivitäten in Lateinamerika, Indien und Europa sowie eine neue, ausgeglichene Ordnung der gegenseitigen Beteiligungen.
Als nächstes Elektroauto plant die Marke eine Wiederauflage des Renault 5. Das Fahrzeug absolviert derzeit die finale Testphase. Hier kommt noch ein 400-Volt-System zum Einsatz. Welche weiteren vollelektrischen Modelle konkret in Arbeit sind und welche Technologie sie nutzen werden, bleibt abzuwarten.
Jeff Healey meint
Wenn ich zwei Bitten an Renault (und andere Hersteller) richten dürfte, 1.) bringt bitte gut nutzbare Alltagsautos raus, E-SUV und E-Kleinstwagen mit Kofferräum(ch)en zum Weinen gibt es mittlerweile mehr als genug.
Und 2.)
Homologiert bitte verschiedene Batteriegrössen für Eure Fahrzeuge, lasst den Kunden die Wahl zwischen kleineren und höheren Reichweiten und somit auch geringeren und höheren Preisen. Ich bin absolut überzeugt davon, dass vielen Autofahrer/innen 200 bis 300 Kilometer Reichweite für das Zweitfahrzeug und das regionale Berufs-Pendeln, Einkaufen, Alltagsgeschäft, etc., vollkommen ausreichen würden.
Es ist ein Trugschluss anzunehmen, alle E-Auto Interessierten wünschten sich große Reichweiten beim E-Auto.
Die meisten Menschen brauchen meines Erachtens in erster Linie bezahlbare, und im Alltag praktische E-Autos. Hier liegt ein großer Bedarf, und ein immens großer Markt, der bis heute ungedeckt ist.
Kokopelli meint
Ich hoffe nicht, dass du solche Fahrzeuge wie den Caddy oder Renault Kangoo meinst…Diese Fahrzeuge verkaufen sich in geringen Stückzahlen (Caddy beispielsweise 80.700 Fahrzeuge in 2022), weil der Bedarf an solche Platzwunder einfach nicht besonders groß ist.
Jeff Healey meint
Nee, eher so Formate wie Golf Plus, Meriva A oder der erste Zafira beispielsweise, nur in etwas modernerer Ausführung was Leuchten-Design etc. angeht, mit einer „zeitlosen“ Linie und gut nutzbaren Innenräumen. Nicht diese völlig überzeichneten Dinger mit tausend Sicken, aber dafür Mini-Kofferräumchen für fuffzichdausend Euro, die wir aktuell kaufen sollen.
Kokopelli meint
Na ja, einen elektrischen Golf Plus gibt es ja, das ist der id.3.
Einen Meriva Nachfolger hingegen wird es nicht mehr geben, der Kundenbedarf an einem solchen Fahrzeug ist einfach zu gering. Der Mervia B wurde in 7 Jahren gerade mal 317.757 gebaut und verkauft.
Beim Zafira ist das ähnlich, der wurde in 8 Jahren lediglich 329.413 Mal verkauft.
Der Großteil der Kunden hat einfach andere Anforderungen an ein Auto, die kleine SUV derzeit besser erfüllen.
Jeff Healey meint
Gutes Beispiel, der Meriva B:
Zum Vorgänger zu schwurbelig, zu teuer, mit Haufenweise Gimmicks die niemand brauchte, z.B. die hinten gegenläufig öffnenden Türen, oder die Un-Mode mit dem integrierten Infotainment, das kein Mensch mehr nach 15 Jahren reparieren kann. Dazu wieder mehr Gewicht zum Vorgänger und mehr Verbrauch.
Dementsprechend nur noch 317.757 mal gebaut.
Der Vorgänger: Einfach, beweglich, unprätentiös, günstig, robust.
Von 2003 bis 2009 über
1 Million Einheiten in Europa.
Für mich ist dieser Unterschied im Erfolg/Nichterfolg dieser Modelle der Beweis:
Die Meisten möchten nicht schwurbelig, aufwändig und teuer, die Meisten möchten klare Kante und hohen Alltagsnutzen zum fairen Kurs. Ein durch und durch ehrliches Produkt.
Es wird Zeit brauchen, bis irgend ein Hersteller wieder einmal auf die Idee kommt so etwas zu bringen. Und er wird Millionen Einheiten verkaufen.
Kokopelli meint
Ich glaube dass du den falschen Schluss ziehst, denn der Meriva A verkaufte sich zwar am Anfang ziemlich gut, das heißt ca. 140.000 Einheiten pro Jahr, aber es ging schon 2007 bergab. Im Jahr 2008 wurden noch 82.000 Meriva A verkauft.
Der Nachfolger B startete erfolgreich mit ca.121.000 Fahrzeugen und sank dann auf unter 100.000 Fahrzeuge.
Das Segment spricht einfach wenig Kunden an, die meisten Kunden wollen kleine SUV, daher verkaufen sich diese auch wie geschnitten Brot…
Steven B. meint
Meiner Meinung nach wird sich das mit den Laden auf 2 Gruppen aufteilen können. Ja es gibt die Autobahnkilometerschrubber, aber es gibt eben auch die Ausflügler und Regionalisten, die die kurze Fahrten mit dem Auto unternehmen. Ich denke wenn jeder der sich einer dieser Gruppen angehörig fühlt ca. 80% seiner Fahrten dem ein oder anderen zuordnen kann. Die Kilometerfresser werden gerne in kurzer Zeit viel Reichweite tanken, den anderen hingegen ist das schnelle Laden zweitrangig. Sie blockieren gerne die Schnarchlader in den Städten, machen ihre Touren und werden auch auf PP bei Wanderwegen gerne 11kw laden. Am Ende ergeben sich auch die Käuferschichten und deren Vorlieben für Autos. Daher wird es auch in Zukunft immer 2 Seiten und Ansprüche geben. Warum also nicht das eine weiterzuentwickeln ohne auf das andere zu verzichten. Die Auswahl muss breit gefächert bleiben.
MiguelS NL meint
“Ja es gibt die Autobahnkilometerschrubber,…”
Nein, ist ein Mythus.
EVs bekommen mehr Reichweite, werden scheller laden können und werden günstiger.
Verbraucher schauen heute nach Reichweite weil neu, in Zukunft solche technische Parameter irrelevant.
Mike meint
Als Ioniq-38-Fahrer muss ich klar sagen, dass schnelles Laden überbewertet ist. ;) Wichtiger sind Haltbarkeit aller wesentlichen Teile und geringer Verbrauch. Ob ich im Jahr 2×1/2h oder 2x1h im Urlaub vertrödel, ist völlig egal. Die Zeit, die mir Werkstattaufenthalte kosten würden, summiert sich auf mehr.
Eugen P. meint
Sehe ich ähnlich, auch bei 1000 Km Reichweite ist der Tank irgendwann leer, lieber tanke oder lade ich 200 Km in 5 Minuten als 1000 Km in 2 Stunden. Ist vor allem auch für die Leute relevant die zwar keine weiten Strecken fahren, aber nicht zu Hause oder bei der Arbeit laden können.
Neue Technik muss besser sein als Alte, deswegen muss Laden perspektivisch so schnell werden wie Tanken, die Reichweite ist dann zweitrangig, es kauft ja auch niemand Verbrenner nach Tankgröße, nur geringe Reichweite und lange Ladezeiten in Kombination ist eben Müll.
Fritzchen meint
Doch, ich kaufe ein Auto wegen der Tankgröße. Bei 650 KM in der Woche für die Fahrt zur Arbeit und zurück war für mich ein Ascona C Diesel das ideale Auto. 61-Liter-Tank für eine Reichweite von 1000 KM. Getankt wurde ausschließlich am Wochenende. Die nicht zum Tanken fahren verlorene Zeit kam den eigenen Kindern zu Gute, die darauf warteten, dass er Papa nach Hause kommt.
Oswaldo meint
Der Mann hat absolut recht!
Genau so habe ich auch gedacht und mir einen Ioniq 6 mit der kleinen Batterie gekauft
Ausreichend Reichweite, schnelles laden und preislich noch vertretbar!
Thomas Wagner meint
Diese These ausgerechnet von Renault !
Mein ZOE läd maximal mit 45 KW – das ist für CCS grenzwertig wenig :-(
Und diese Ladeleistung sinkt auch noch mit zunehmendem SOC deutlich ab.
In der Summe einfach eine Zumutung.
Und dann diese Sprüche – ziemlich grotesk !
Markus meint
War bei unserem Zoe auch so. Der Elektro Megan macht dies aber schon deutlich besser. Der Sprung von Zoe auf Megan war in jeder Hinsicht groß…
Yoyo meint
Genauso ist es.
DIBU meint
Die ZOE 1 basiert auf Technik von 2013 und die ZOE 2 auf Technik von 2018-19. Das ist 4-5 Jahre her. Was willst du uns mit deiner Aussage sagen? Erwartest du, dass eine alte Zellchemie jetzt mit 350 kWh vollgepumpt wird? Wenn es für dich eine Zumutung ist, dann hast du offensichtlich das falsche Auto gekauft oder beim Kauf nicht aufgepasst/nachgedacht. Jetzt darüber so herzuziehen finde ich irgendwie – armselig.
DIBU meint
sorry, muss natürlich 350 kW heissen ;)
elektromat meint
naja, 2019 wo die aktuelle Version raus kam war aber auch schon mehr Standard als 45KW CCS und als der Megan raus kam waren die 100KW Ladeleistung max auch nicht grad Stand der Technik – wann war das letztes Jahr? Also von jemanden der sich 10 Jahre lang Lorbeeren ausgebrütet hat und seine aktuelle Ladetechnik eher an das letzte Jahrzehnt erinnert – da sind das schon krasse Sprüche. Wir fahren auch eine ZOE der ersten Stunde. Läuft nach 130.000 km immer noch mit Akku SOH 91% und Alter 9 Jahren. aber aktuell würde ich keinen Renault kaufen – zu wenig Ladeleistung und Akku für zu viel Geld. Der Kangoo topt das als absoluten Oberwitz.
Skodafahrer meint
Hohe Reichweite ist am einfachsten bei einer großen Limousine mit langem Radstand zu erreichen. Ein Beispiel ist der Mercedes EQS.
Renault baut aber eher kleine und mittelgroße Autos.
micc meint
Trotzdem können doch diese Autos (hoffentlich in naher Zukunft) schnell laden.
Vali44 meint
Als Ioniq 28 CH-Fahrer bin ich auch der Meinung, dass schnelles Laden genau so wichtig sein kann wie ein grosser Akku. So ist der Ioniq im Alltag extrem sparsam und auf der Langstrecke (Rom, Berlin, Salzburg) auch mit der Familie absolut reisetauglich.
Was ich heute aber wieder erlebt habe ist kaum zu glauben.
An meinem Arbeitsplatz haben wir eine 11 kW Ladestation… heute stand ein Toyota bZ4X dort und zog 3.6 kW.
Man muss sich das einmal vorstellen, im Jahr 2023, Toyota mit seinem ersten 2 Tonnen schweren SUV bZ4X mit > 60 kWh Akku lädt einphasig mit AC.
Der verzweifelte Fahrer kam in unser Geschäft und meinte, dass unsere Ladestation defekt sei. Er habe das Auto von Hertz gemietet. Er hat weder eine App, noch Ladekarte noch eine Instruktion erhalten.
So wird das nichts mit der E-Mobilität: Toyota und Hertz zeigen beispielhaft, wie man es nicht machen sollte. Dabei könnte es so einfach sein.
MiguelS NL meint
>95% brauchen nicht täglich eine Batterie gut für 600+ AB km ( 130+ km) am Stück…
Ich bin mir sicher 400 km AB (110 kM/h) wird die meisten reichen (Urlaub…), d.h 360-380 km bis zus ertsen Ladepunkt (Sommer). Das sind 3 Stunden Fahren!
Bereits nur 20 Min Pause reichen schon für 600 km. 2 Mal Pause 900 km (750-800 km Winter)
500 km WLTP sind bald Standard bzw. das Minimum. Z.B Model 3 wird es sehr wahrscheinlich schon bald nicht mehr unter 500 km geben. Kompakt Tesla wahrscheinlich auch nicht, oder (zu Beginn) für max 30k.
Erstmal 500-600 km als Standard erreicht, wird es erstmal mal so bleiben. Einstiegsversionen werden eher günstiger und leichter (denn Densität entwickelt sich ja weiterhin…)
Heute um die 250 Wh/kg, mittelfristig (5-7 Jahre) um die 500 Wh/kg (Batterie Zelle). Sehe z.B. 500 Wh CATL
Alle Entwicklungen weisen darauf hin dass bis 2030 1.000 km normal sein werden, zumindest ab 50-60k.
Zoë mit 400 km ab 32k seit ca. Ende 2018, sobald Hersteller Kleinwagen in grossen Mengen anbieten, wird es 400+ km für 20.000 Euro
South meint
Also ich glaube nicht, dass 1.000 km 2030 bei 50-60k „normal“ sein werden. Die 1.000 km sind eine Erfindung, ein Werbemärchen. Überlegt mal. Ein Diesel, welcher in wenigen Minuten locker wieder Treibstoff für >700km aufnehmen kann, wo war den da ein echter Vorteil damals? Ob ein Verbrenner also 700 oder 1.000km weit kam, hat noch nie eine praktische Rolle gespielt. Nun diesen Unsinn auch noch auf E Auto zu übertragen, bei dem dies selbst mit innovativerer Accutechnik in der Zukunft mit viel mehr Gewicht, und vorallem Kosten, teuer zu implementieren wäre, war das sogar noch sinnloser als beim Verbrenner.
Ob dann jeder mal einen kleinen Accu hat, wie Renault verbreitet oder riesige Accu für unnötige Reichweiten…. ich denke es wird eher die Mitte sein … alles andere ist villeicht für Nischenmärkte interessant…
MiguelS NL meint
“Ich glaube nicht dass…”
Ist seit Beginn will man (Bevölkerung, Hersteller…) in der Hinsicht nichts glauben, “ich glaube nicht dass Elektrisch…”, “ich glaube nicht dass Tesla” …
“Wozu branche ich immer ein Telefon bei mir zu haben…”
“Wozu branche ich eine Kamera in einem Mobil Telefon…”
usw.
South meint
Naja, nachdem wir beide vermutlich nicht die detaillierte Modellpolitik des Jahres 2030 in Gänze wissen, werden wir beide ein Einschätzung treffen, was man umgangssprachlich als „glaube ich“ ausdrückt und mit Argumenten unterfüttert.
Deine Abschätzung von flächendeckenden, sehr großen Accus teile ich nicht, da es dafür keinen sinnvollen Einsatzzweck gibt, und dies insbesondere beim E Auto mit viel mehr Gewicht und Kosten bezahlt werden müsste und auch sehr umweltschädlich wäre. Beim Diesel damals reichte einfach ein größerer Tank…
Der Punkt, dass man bei vielen Produkten mehr Kapazitäten als nötig vorhält stimmt zwar, ist aber bei einem so teurem langfristigen Produkt wie einem Auto zu kostspielig. Bei einem Kamera zum Beispiel kann man leicht das doppelte ausgeben und es sich leisten, bei einem Auto ist das nicht so leicht möglich…
micc meint
Man braucht nicht alles anzweifeln. Natürlich kann niemand sicher die Zukunft vorhersagen, aber darf man deswegen keine Vermutungen anstellen? Ich sehe es auch so wie South: Auch wenn Akkus biliger und leichter werden, wird es wegen Preis, Gewicht, Rohstoffverbrauch und CO2-Emissionen bei der Herstellung immer sinnvoller sein, sich auf schnelles Laden statt auf riesige Reichweite zu konzentrieren.
MiguelS NL meint
1.
1.000 km kosten in Zukunft weniger als die Hälfte einder Batterie heute.
2.
Ich habe nicht geschrieben dass 1.000 km Kapazität mehr Sinn macht als schnellladen.
Natürlich es noch 500-600 km geben, insbesondere in den 10.000-20.000 Euro EVs.
Kann man heute noch ein Smartphone oder Bildschirm mit wenig alte Bildqualität kaufen, müsste ja günstig sein? Ein USB Sitck mit wenig Speicher? Nein.
Eugen P. meint
300 bis 500 Km Reichweite in 5 bis 20 Minuten bei einer hinreichenden Infrastruktur wären in meinen Augen vertretbar. 1000 Km am Stück schaffen auch die wenigsten Verbrenner und wird auch niemand am Stück so durchfahren können.
MiguelS NL meint
EVs der EV-Hersteller werden sich scheller entwickeln als die Ladeinfrastruktur. Die Ladeinfrastruktur wird (weil Teil der EE) von den Energieversorgern und den Automobilindustrie möglichst ausgebremst.
ChriBri meint
Stimme hinsichtlich Reichweitenerwartung absolut zu. Wenn man realistisch bei den genannten 110 km/h nach 350 km an den Schnelllader muß mit einem RestSOC von rd 10-15% reicht das für den absolut überwiegenden Teil doch dicke… es ist doch nur ein geringer Prozent/Promilleanteil (?) der regelmäßig (!) 350 km+ fährt.
stdwanze meint
Er hat da natürlich recht, aber es klingt halt immer ein bisschen Peinlich von jemand der weder Autos anbietet die schnell laden noch große Batterien haben.
Das hört sich dann an wie der typische „alleskönner“ Nachbar der aber nix auf die Reihe bekommt aber genau weiß was nicht geht.
Thorsten meint
Im Prinzip hat er schon recht damit. Wie gut es dann am Ende umgesetzt wird, das steht auf einem anderen Blatt.
meiner Meinung nach ist da aktuell der Hyundai Iqonic 6 führend.
South meint
An sich korrekt, aber dafür müsste das Ladenetz dichter, für alle preislich akzeptabel und zugänglich sein und das E Auto dementsprechende Ladetechnik haben. Das wird noch ein paar Jahre dauern…
MiguelS NL meint
Die (Lade)Technik gibt es schon längst…Reisen quer durch Europa heute schon möglich…in max 3 Jahre, ist es auch ab 25.000 Euro möglich.
South meint
Der Betrag bezog sich auf die Aussage von Renault, dass „Schnelles Laden wichtiger als möglichst hohe Reichweite“. Wenn man wenig Reichweite hat, braucht man ein sicheres, engmaschigeres Schnellladenetz UND welche allen zu einem akzeptablen Preis zugänglich ist UND vorausgesetzt man hat ein entsprechendes schnelladefähiges E Auto. Es hängt also zusammen. Nur Schnelladefähig reicht nicht.
Aktuell ist es z.B. sehr teuer als Ionity Kunde mal schnell zum Supercharger zu fahren und den gleichen Preis von 35ct zu bekommen. Dann ist die von dir beschriebene Schnelladetechnik sicher noch kein Standard. Sogar oben im Text steht, dass bei dem R5, der noch kommen wird: „Hier kommt noch ein 400-Volt-System zum Einsatz.“… Deswegen kleiner Accu reicht … mag sein, aber dass wird noch einige Jahre dauern….
Peter meint
Renault bereitet also verbal die Markteinführung des R5e mit offenbar überschaubarer Akkukapazität vor. Denn die Frage ist aber auch,
a) in welchem Zusammenhang Akkukapazität und Ladegeschwindigkeit stehen;
b) welchen Verbrauch man in welchem Szenario hat und
c) in welchem Szenario man „Reichweite am Stück“ am meisten benötigt.
Daniel S meint
Diese wichtigen Fragen wird sich Renault wohl auch schon überlegt haben.
Peter meint
Klar, aber zaubern können sie auch nicht. Deswegen jetzt schon der Beginn der Marketing-Argumentation, dass große Akkus „unsinnig“ seien.
Sind sie aber halt in mancherlei Hinsicht nicht, Punkte wurden auch von anderen genannt.
Der Megane ist kein Sparsamkeitswunder. Bin gespannt, was sie beim R5e erreichen können.
Pillenpepi meint
Da bin ich mir nicht so sicher, dass da vernünftige Überlegungen dahinter sind…
Yoyo meint
Es wird ein 52 kw Akku werden, der mit 80 oder 130 kw geladen werden kann.
Reichweite 400 km.
Das erscheint mir als das beste Preis-/Leistungs-Verhältnis.
Broesel meint
@Yoyo
400 km hören sich toll an. Verbrauch 13 kWh/100 km. Und jetzt nochmal kurz rechnen mit 80 % empfohlener Aufladung statt 100 %. Dann noch 80 % Rest durch Batteriedegradation und einen satten Aufschlag für die Nutzung einer Heizung in den Wintermonaten oder in den Frühjahr-, Herbst- und Winterzeiten, falls kälteempfindliche Personen mitfahren. Ich fahre ca. 30.000 km/Jahr mit meinem ID4 und bin sehr froh einen großen Akku zu haben.
Kokopelli meint
Wieso satten Aufschlag für die Heizung? Mit einem vernünftigen Thermalmanagement ist der Winterverbrauch nicht wesentlich höher als im Sommer…
Elvenpath meint
Für den großen Akku hast du aber auch gut gezahlt. Die allermeisten Menschen benötigen so einen großen Akku aber nicht, sondern eher ein bezahlbares Fahrzeug.
Von daher macht Renault alles richtig. Fahrzeuge für die breite Masse. Die Langstrecke überlässt man anderen.
Eine große Reichweite ist nach meiner Meinung das am meisten überschätze Feature.
Broesel meint
@Kokopelli
Tolles Wort „Thermalmanagement“. Ich würde das mal rein auf den Akku bezogen sehen. Innenraumtemperatur gewünscht deutlich höher als Außentemperatur führt zu Wärmeverlusten. Da kann man managen was man will, höchstens dämmen. 1 kW Dauerleistung der Heizung, was wohl kaum sehr hoch gegriffen ist, führt bei Geschwindigkeitsschnitt von 50 km/h zu 2 kWh/100 km Mehrverbrauch. Bei einem Schnitt von 33 km/h zu 3 kWh/100 km. Und dies nicht auf Kurzstrecken gerechnet, denn die Aufheizphase begnügt sich mitnichten mit 1 kW Leistung. Diese Steigerung finde ich durchaus nennenswert.
@Elvenpath
„Eine große Reichweite ist nach meiner Meinung das am meisten überschätze Feature.“ Mag tatsächlich stimmen. Ich befürchte nur, dass dies bei der realen Kaufentscheidung vieler Leute tatsächlich entscheidend ist. Insofern hilft diese Einsicht eben nichts.
South meint
Also ich möchte meinen 80kWh Accu nicht missen. Ich fahre doch ordentlich Langstrecke auf Autobahn auch im Winter, hoffe, dass ein größerer Accu länger hält (fahre 26Tkm im Jahr) und möchte auch in späteren Jahren selbst bei Accudegeneration noch langstrecken Fahren. Und als ich das Auto vor zwei Jahren gekauft hatte, war das Ladenetz ja auch noch so lala und ich vetraute damals den eher pessimistischeren Accualterungsprognosen….
In Summe denke ich, dass sich der größere Accu doch bezahlt macht…. vielleicht ist der in 15 Jahren beim kommenden Auto gar nicht mehr notwendig… mal sehen…
Kokopelli meint
Broesel
Während der Fahrt erwärmt sich der Akku, alleine schon aufgrund des Innenwiderstandes und der Entladung. Hinzu kommt oder kommen die Abwärmeverluste von den / dem Elektromotor(en) und dem Inverter.
Bei einem vernünftigen Wärmemanagement kann die Wärmepumpe dieses im Gegensatz zur Umgebung höhere Wärmeniveau nutzen, so dass eben kein Kilowatt für die Heizleistung verwendet werden muss.
Bei Kurzstrecke (< 5 km) mag der Verbrauch signifikant höher sein, bei längeren Strecken ist das nicht so dramatisch. Bei 0 C liegt die Heizleistung bei einem i3 beispielsweise bei ca. 750 Watt, in einem Model Y bei ca. 550 Watt. Das ist ok.
libertador meint
Warum sollte der Akku nur mit 52 kW entladen, wenn er mit 80 oder 130 kW geladen werden kann?
Oder muss man ein „h“ spendieren?
Yoyo meint
Du darfst lösen. ;-)
*beifallklatschen*
Envison meint
Naja, gerade die neueren NCM Zellen mit z.B. 811 Chemie solle ja höhere Degeneration haben, da ist mit großen Akku halt einfach auch nach längerer Nutzung noch mehr drin
und schnelles Laden macht den Akku noch mehr kaputt bzw. beschleunigt die Degeneration.
Müssen ja keine 800km sein – das ist wieder so eine Nummer, heutzutage ist Renault halt einfach Schlusslicht bei den Akkukapazitäten, aber weil man vermutlich einfach falsch geplant hat.
Für mich sind >70kwh fein/Pflicht da bin ich mit dem Laden sehr flexibel und komme meist mit PV oder AC hin.
Elvenpath meint
Also ich komme mit den 50 kWh der Stellantis-Produkte locker aus. Wenn ich die Daten per ODB2 auslese, wird mir sogar eine Akkukapazität von nur 43,3 kWh (93,69% SoH) angezeigt.
Fahrprofil: Normal. 13.000 km im Jahr, also Durchschnitt.
Envison meint
Ist halt Frage des Nutzungsprofil, ich fahre 4-6 mal Langstrecke im Monat, wenn ich fast nur in meinem urbanen Umfeld/ländlichen Umfeld unterwegs wäre, gings auch gut mit z.B. 58kwh im ID3, da bin ich dabei, als Zweitwagen brauchts sowieso nicht mehr.
Aber Renault hat halt so aktuell nix für Langstrecke, bzw. ist Konkurrenz deutlich unterlegen, muss man nicht so wie in dieser Firmen Meldung schönreden.
Elvenpath meint
Wie gesagt: Mein Nutzungsprofil ist Durchschnitt.
Langstreckenfahrer sind eine kleine Minderheit.
Peter meint
Der „Durchschnitt“ sagt erstmal nichts über Mehrheiten oder Minderheiten aus. Und wenn man über Mehrheiten diskutiert, dann muss man sich z.B. auch entscheiden, ob man Haushalte oder Einzelpersonen betrachtet, denn das kann zu relevanten Unterschieden im Ergebnis führen.
Elvenpath meint
Gerade mal 5% der Menschen fahren mehr als 20.000 km im Jahr.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183003/umfrage/pkw-gefahrene-kilometer-pro-jahr/
Ich habe jetzt auf die Schnelle keine Statistik über die täglichen Fahrstreckenlängen gefunden, aber das dürfte ein ähnliches Bild ergeben.
Elvenpath meint
Nachtrag: Bin Laternenparker. Keine eigene Wallbox. Aber eine Ladestation von TankE in der Straße. Eine Shell und eine ARAL mit Schnellladern sind auch nicht weit.
banquo meint
Die Ausrichtung auf Eisensulfat und Natrium ist richtig. Kapazitäten von mehr als 70kWh machen den PKW nur unnötig schwer.