Laut dem zum Volkswagen-Konzern gehörenden Nutzfahrzeug-Hersteller MAN Truck & Bus ist der Markt für Elektrobusse in Europa im vergangenen Jahr um 26 Prozent gewachsen. Nahezu jeder dritte neu zugelassene Stadtbus in der Region sei nun lokal emissionsfrei unterwegs. MAN betont, künftig für den ÖPNV „voll auf den Elektroantrieb“ zu setzen.
„Um diesen Weg erfolgreich zu gehen, machen wir unsere Mitarbeiter fit für die neue Technik und beraten unsere Kunden beim Umstieg“, sagt Vertriebs- und Produktchef Robert Katzer. „Mit dem MAN Lion’s City E haben wir außerdem bereits eine sehr erfolgreiche eBus-Reihe im Portfolio.“ Weit über 1000 Bestellungen seien für den seit 2020 in Serienproduktion befindlichen MAN-Elektrobus bereits eingegangen. Rund 450 MAN-E-Busse seien bereits im Linieneinsatz in ganz Europa.
„Wir wollen noch deutlich mehr Elektrobusse auf die Straße bringen. Bis 2025 wird die Hälfte unserer neuen Stadtbusse elektrisch sein, und nur fünf Jahre später sollen bis zu 90 Prozent unserer Busse in Europa mit Batterieantrieb ausgeliefert werden. Dabei haben wir auch die Elektrifizierung der Überland- und Reisebusse im Blick“, erklärt Barbaros Oktay, Head of Bus bei MAN Truck & Bus.
Gemeinsam mit Partnern und Kunden wolle das Unternehmen nachhaltige Mobilität vorantreiben, um dem Umwelt- und Klimaschutz Rechnung zu tragen. „Es ist uns ein echtes Anliegen, verantwortungsvoll zu agieren und einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten“, so Oktay. Bis spätestens 2050 wolle das Unternehmen deshalb bilanziell treibhausgasneutral werden.
Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, setzt MAN Truck & Bus vor allem auf die Elektrifizierung der verkauften Produkte, die für rund 97 Prozent der CO2-Emissionen des Unternehmens verantwortlich sind. „Und das mit Erfolg: Die eBus-Bestellungen haben sich 2022 gegenüber 2021 mehr als verdreifacht“, heißt es dazu von dem zur Volkswagen-Tochter Traton gehörenden Unternehmen.
Insgesamt habe der Anteil der verkauften E-Busse bei rund zwölf Prozent der von MAN in Europa abgesetzten Stadtbusse gelegen. MAN habe also im vergangenen Jahr schon jeden achten Stadtbus in Europa als Batterie-Variante ausgeliefert. Damit gilt das Bus-Geschäft in Sachen Elektromobilität auch als Vorläufer für die schweren E-Trucks, deren Produktionsstart in München für 2024 geplant ist.
Die Hochvolt-Batterien für die elektrischen Busse und Lkw werden ab Anfang 2025 in Nürnberg in Großserie gefertigt. Dafür investiert MAN in den kommenden fünf Jahren rund 100 Millionen Euro. Ziel sei es, die Fertigungskapazitäten auf über 100.000 Batterien pro Jahr auszubauen. Darüber hinaus solle die Ladeinfrastruktur im Rahmen des Gemeinschaftsunternehmens Milence der Traton Group mit weiteren Industriepartnern erweitert werden. Es ist vorgesehen, in den nächsten Jahren europaweit mindestens 1700 Hochleistungs-Ladepunkte an oder in der Nähe von Autobahnen sowie von Logistik-Hubs zu errichten.
„Unser Hauptfokus liegt definitiv darauf, die Elektromobilität voranzubringen und um das zu erreichen, setzen wir an den verschiedensten Stellschrauben an: ob Mitarbeiterschulungen, Rundum-Beratung von Privatkunden und Verkehrsbetrieben, Investitionen in die Batterieproduktion oder die stete Weiterentwicklung unseres MAN Lion’s City E“, sagt Oktay.
Ben meint
Stark bleiben Jakob Sperling, Japan oder so setzt noch auf Wasserstoff Busse.
https://www.hydrogeninsight.com/transport/nobody-wanted-a-hydrogen-vehicle-all-1-600-requests-for-dutch-zero-emission-truck-subsidies-were-for-battery-electric-models/2-1-1434803
nie wieder Opel meint
Bitte nun endlich mal aus dem Tiefschlaf erwachen. Bin viel auf Reise und muss immer wieder feststellen, wie weit wir zurück liegen in Sachen Elektromobilität. Neulich in Riga, deren E-Bus Flotte ist so alt, wird inzwischen ersetzt (Solaris).
Stefan meint
Oberleitungsbusse gibt es seit fast 100 Jahren, E-Busse ohne Oberleitung mit brauchbarer Reichweite kamen erst in den letzten 10 Jahren auf den Markt.
Im Westen wurden seit den 70er Jahren (oder schon vorher) viele Oberleitungsnetze stillgelegt, weil Dieselbusse billiger waren als die Leitungswartung.
Soweit es kein Oberleitungsnetz für Busse gibt, wird das jetzt kaum jemand neu bauen wollen.
M. meint
Richtig.
Die hießen früher O-Bus.
Hab ein fast schon antikes Jugendbuch, in dem die beschrieben wurden.
Ein wirklich steinalter Hut.
Jörg2 meint
Weiter östlich auch „Trolleybus“.
David meint
Man hatte es letzte Woche noch klarer formuliert, indem man sagte, man werde keine Euro-7 Motoren für die Busse entwickeln.
GrußausSachsen meint
Sehr gut, natürlich könnte alles immer schneller gehen,
aber das Bekenntnis zu Akku-betriebenen Bussen (und nicht wie zeitweise angedachte Wasserstofftechnik für Busse, LKW) ist doch mal ein Schritt. Wünsche viel Erfolg bei der Umsetzung und hoffe zusätzlich dass es schneller geht.
was mich nicht nur hier bei MAN sondern generell stört, ist diese „Ge fasel“ von der geplanten „bilanziellen CO2-/Klima-Neutralität in 2050. – „bilanziell“ lud und lädt immer zu „Schmuh“ ein, – „in 2050“ herrje so ein BS, was bis dahin noch alles passieren wird oder nicht…, wer weiß das schon. Zumal diejenigen die das jetzt herausposaunen, sind dann vermutlich nicht mehr veantwortlich oder 1m unter der vertrockneten Grasnarbe.