Audi hat im Juni seinen ersten „Charging Hub“ in Österreich eröffnet. Nach den Standorten Nürnberg, Berlin und Zürich hat die Marke die vierte Premium-Schnellladestation weltweit in Salzburg in Betrieb genommen.
Der Audi Charging Hub benötigt keinen Mittelspannungsanschluss. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Schnellladestationen, für die häufig zusätzliche Infrastruktur notwendig ist. Das Herzstück sind die „Ladecubes“ – modulare Containerwürfel. Ihr Innenleben besteht aus gebrauchten, wiederaufbereiteten Lithium-Ionen-Batterien, sogenannten Second-Life-Batterien. Diese stammen aus Erprobungsfahrzeugen von Audi. So wird lokale Netzkapazität weniger stark beansprucht. Zudem kann auf eine aufwändige, teure Infrastruktur verzichtet werden.
Der Charging Hub in Salzburg bietet vier Ladepunkte, die dank Pufferspeicher konstantes Laden mit jeweils bis zu 320 kW Ladeleistung möglich machen. Bei Vollauslastung, sprich gleichzeitiger Nutzung aller vier Ladepunkte, sind pro Ladesäule immer 320 kW abrufbar. „Ein barrierefreier Zugang war bei der Konzeption ein wichtiges Anliegen. Vor allem Rollstuhlfahrende finden durch die großzügige Gestaltung ausreichend Platz zum Öffnen der Türen und zur Fortbewegung rund um das Fahrzeug. Die Bezahlterminals lassen sich per Knopfdruck auf rollstuhlgerechte Höhe fahren“, betont Audi.
Noch einfacher wird es, wenn das genutzte Fahrzeug über die Funktion Plug & Charge verfügt: In diesem Fall tauscht das Fahrzeug die Bezahlinformation direkt mit der Ladesäule aus, der physische Bezahl- oder Verifizierungsprozess entfällt. Zudem sind die Ladekabel an einem Schwenkarm montiert, sodass der Ladestecker ohne großen Kraftaufwand an jede Stelle des Fahrzeugs bewegt werden kann, um unabhängig vom Fahrzeugmodell jede mögliche Position der Ladedose bequem zu erreichen.
Den Charging Hub kann markenunabhängig jedes Elektroauto nutzen, das über einen CCS-Ladeanschluss verfügt. Für Audi-Kunden gibt es zusätzlich die Möglichkeit einer Vorabreservierung eines Ladeslots. Über die myAudi-App kann ein Termin ohne Wartezeit gesichert werden, wobei ein Reservierungsbügel den Ladepunkt bis 15 Minuten nach dem gewünschten Reservierungsbeginn freihält.
In Nürnberg, wo Audi seit Dezember 2021 einen großen Charging Hub mit sechs Ladepunkten und einer darüberliegenden, 200 Quadratmeter großen Lounge betreibt, liegt die Wiederkehrrate der Nutzer laut dem Unternehmen bei 70 Prozent. „Dort haben die Kund_innen das Laden im Charging Hub mittlerweile in ihren täglichen Ablauf integriert“, sagt Projektleiter Ralph Hollmig. Bis zu 62 Ladevorgänge pro Tag zähle man in Nürnberg. Im Schnitt registriere der erste Charging Hub 36 Ladevorgänge täglich. Rund die Hälfte der Kunden würden mit einem elektrischen Audi vorfahren.
Moon Power ist Partner beim Betrieb des Charging Hub in Salzburg und übernimmt den Bereich der technischen Projektsteuerung. Als Charge Point Operator wickelt Moon Power den Stromeinkauf ab und betreibt das Abrechnungssystem. Zudem ist der Standort unmittelbar neben der Mooncity Salzburg mit bereits vorhandener Infrastruktur gelegen, unter anderem mit angrenzenden Nahversorgern und Gastronomie.
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