Elektroautos werden seit diesem Jahr in Deutschland mit einer geringeren Summe bezuschusst. Für gewerbliche Kunden entfällt der vom Staat mit den teilnehmenden Herstellern finanzierte „Umweltbonus“ im September ganz. Analysten erwarten dadurch noch in diesem Jahr einen Einbruch bei den Stromer-Zulassungen.
Dataforce-Analyst Benjamin Kibies geht laut der Automobilwoche davon aus, dass das Elektroauto-Wachstum in Flotten von 63 Prozent im ersten Halbjahr auf nur noch 2 Prozent im zweiten Halbjahr schrumpft. Dabei würden die Zulassungen im Juli und August noch stark zunehmen, im September und Dezember jedoch um mehr als 50 Prozent einbrechen.
Damit dürfte der Absatz von E-Autos in diesem Jahr noch einmal deutlich zurückgehen. Schon in den ersten sechs Monaten speiste sich das E-Wachstum in erster Linie aus den Flotten: Gut 220.000 Vollstromer zählte das Kraftfahrt-Bundesamt im ersten Halbjahr – 53.000 Einheiten mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zwei Drittel davon waren gewerbliche Neuzulassungen.
Angesichts dieser Aussichten sagte Kibies: „Das 15-Millionen-Ziel der Bundesregierung rückt in weite Ferne.“ Daran dürften neben der geringeren beziehungsweise wegfallenden Förderung bei weiter vergleichbar hohen Preisen von E-Autos auch die hohen Strompreise einen Anteil haben. Viele Autofahrer sind zudem noch nicht von der Alltagstauglichkeit der alternativen Antriebsart überzeugt.
Peer meint
Ich kann nur für unser kleines Unternehmen sprechen. Wir haben jetzt noch 4 PHEV in der Firma und alle anderen schon auf BEV umgestellt.
Die PHEV werden dann auch ersetzt von BEV. Wenn der Wille da ist geht das schon. Gerade Firmen sollten umstellen.
Schauen wir mal.
M. meint
In kleinen Firmen gibt es (mitunter) Idealismus und Verantwortung, in großen gibt es KPI, Gewinne und Dividende.
Djebasch meint
Eigentlich ist diese Diskussion hinfällig , da in fast allen Bundesländern jetzt E Fahrzeuge als Priorität ausgegeben wurden seit 1 Juli sollte der Staat zumindest für die nächsten Monate mehr Fahrzeuge einkaufen, von wem und in welchen Mengen wird sich noch zeigen.
Carsten in Gösch meint
Ein absinken der Steigerung auf 2% bedeutet, dass ein Niveau erreicht wurde, das nun gehalten wird, bzw. nur noch langsam steigt. Eigentlich eine normale Entwicklung, da unendliches Wachstum nicht möglich ist.
M. meint
Unendliches Wachstum natürlich nicht, aber exponentielles Wachstum ist aktuell noch möglich.
Wenn man 90% Marktanteil erreicht hat, kann das auch gerne abflachen.
Andreas Perk meint
Es tun sich die US-amerikanisch beheimateten Firmen mit ihren Deutschlandtöchtern teils schwer.
Hab‘ selbst mal 10 Jahre in der Deutschlandtochter eines sehr großen US-amerikanischen Konzerns gearbeitet. Da „drüben“ bei der Mutter hat man das mit deutscher Arbeitnehmervertretung und -mitbestimmung, Rollen deutscher Gewerkschaften und Betriebsräte, Betriebsvereinbarungen usw. nie so recht verstanden und zur Kenntnis nehmen können und wollen.
Andreas Perk meint
Gehört eigentlich in anderen Thread,
aber macht nix;)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Analyst erwartet Einbruch bei E-Auto-Zulassungen für Flotten“
„…. dass das Elektroauto-Wachstum in Flotten von 63 Prozent im ersten Halbjahr auf nur noch 2 Prozent im zweiten Halbjahr schrumpft.“
Ein Wachstum von 2% ist bei mir kein Einbruch bei den Zulassungen. Das würde ich Stagnation nennen.
MAik Müller meint
@OnlyAFoolUsesGoogleAndroid das ist ein massiver Einbruch weil Eautos in Zukunft die Verbrenner ersetzen. Dafür sind hohe Steigerungsraten notwendig um die Verbrennerverkäufe aufzufressen. Passiert das nicht dauert die Umstellung EWIG.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ich empfehle dir das einfach mal auf dem Papier aufzumalen. 2% Wachstum im E-Auto-Flottengeschäft ist kein Einbruch bei E-Auto-Zulassungen für Flotten, da du zulassungszahlen ja weiter wachsen. Das was du meinst ist ein „Einbruch“ im Wachstum oder ein Einbruch beim Pkw-Bestand, wenn keine neuen Verbrenner verkauft werden dürfen, aber nicht das was in der Überschrift steht. ;)
Tt07 meint
Wenn es denn so kommt, wird dies in Niedersachsen manch einem schlaflose Nächte bereiten.
ChriBri meint
Ich glaube, die Prognose trifft zu und sehe das an unserer eigenen Flotte. Der Wegfall der Förderung ist die eine Sache, die nicht so stark wiegt. Die andere Sache ist das altbekannte Dilemma der Verfügbarkeit von E-ahrzeugen zum Preis von Brutto 30-35T EUR, die aber eine WLTP Reichweite von mind. 400 km + haben. Und da wird’s dünn, insbesondere, wenn dann noch (etwas) Förderung wegfällt. Die ganze Sache ist eine Preisthematik. Die Betriebskosten sind zwar mindestens um 30% geringer, aber die holen die höhere Leasingrate nicht auf.
BEV meint
Der Dienstwagenfahrer spart sich aber was
ChriBri meint
Das stimmt, das ist aber in der betriebswirtschaftlichen Bewertung des Fuhrparks ohne Relevanz
Yogi meint
Liest hier denn ein Flottenchef mit und wie ist die Gesamtrechnung, wenn auf der Halle eine große PV für die Produktion geplant wird/wurde. Man Indistriestrom oder Tibber verwendet….Kann sich das nicht lohnen? Auch mit den Förderungen an Wallboxen, die bereits waren und laut Verkehrsminister neu kommen?
Freddy K meint
Bei laufendem Bezug von Energie bringt Tibber nichts. Ein größeres Industrieunternehmen braucht ja da einige MWh… Die Förderungen müssen ja alle in die Bilanz mit reingekommen werden. Und WB, PV usw sind auch erstmal Investitionen die man erwirtschaften muss. Also kosten die pro km ja draufzurechnen sind. Dann höhere Beschaffungskosten bei BEV, evtl. Arbeitszeitverluste etc.
Dementgegen steht: Förderung( die als Einnahme versteuert wird), etwas geringerer Strompreis fürs Laden.
Aber da muss jeder seine eigene Rechnung aufmachen obs geht.
Bei mir geht es sich ggü. nem Diesel 0:0 aus. Also weder teurer noch günstiger…
Privat sähe es anders aus.
Derek Finke meint
Das kann sich sehr wahrscheinlich rechnen. Doch Firmen sind total unterschiedlich. Manche haben nur Büroräume in einem großen Gebäude, das ihnen nicht gehört. Andere haben verschiedene Betriebsteile, d. h., es müsste überall PV installiert werden (wenn das den geht). Wieder andere haben den Großteil der Flotte bundesweit im Außendienst – da hat jeder Mitarbeiter verschiedene Voraussetzungen. Und dann gibt es noch jene, die vor allem Transporter in der Flotte haben. Da braucht es eine gute Logistik und Disposition, um z. B. als Handwerker am Ende nicht mit leerem Akku dazustehen und Aufträge nicht bearbeiten zu können.
Das ist zwar alles lösbar, doch viele Firmen, vor allem jene ohne Flottenmanagement, sind einfach noch nicht so weit.
Rob meint
Kann ich mir nicht vorstellen. Im Gewerblichen Bereich ist der Einfluss des Umweltbonus gering. Die anderen Vorteile überwiegen. Gerade große Konzerne schwenken mehr und mehr zu EV only. Ich glaube die Prognose trifft nicht ein.
Envision meint
Zumindest wenn man im 0,25% Versteuerungsbereich bleibt, dürfte es vermutlich günstiger und weiter attraktiv sein, ab 60k Bruttolistenpreis gibts dann aber kaum noch Unterschied zu den (dicken) Hybriden.
stdwanze meint
Viele Firmen haben ihre Flotten abgegeben. Und Sixt und co lassen den „Mitarbeiter“ schon spüren war ein Verbrenner kostet. Da muss erstmal die entgangene THG Quote bezahlt werden, dann die einzukaufende Quote. Rechnet sich für den MA meist nicht was anderes zu nehmen als ein BEV. Kenne in meinem Bekanntenkreis niemand der nicht M3, EQC, MachE etc bestellt hat.
Freddy K meint
Dem Unternehmen nutzen die 0,25 ja nix. Bei den “ Unternehmen “ die BEV nutzen sind mehr die kleineren Firmen dabei. Pflegedienste, Kurierdienste, Wagen für Cheffe.
Dann natürlich die ganzen Verleiher. Das sind auch nicht wenige Fzge…
MAik Müller meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.