Volkswagen wollte im Projekt „Trinity“ nicht nur ein neues, fortschrittliches Elektroauto entwickeln, sondern auch optimierte, besonders effiziente Produktionsmethoden. Die dafür eigentlich geplante neue Fabrik am Stammsitz Wolfsburg wird nun offenbar nicht realisiert.
Der Konzern verzichte auf den Neubau eines Werks für Elektroautos am Stammsitz in Wolfsburg, berichtet das Portal Business Insider unter Berufung auf Kreise von Führungskräften. Vorstandschef Oliver Blume habe kürzlich über die Planänderung informiert. Ein Beschluss des Aufsichtsrats stehe noch aus, gelte jedoch als Formsache.
Das neue Werk war für den Stadtteil Warmenau angekündigt worden und sollte ab 2026 ein neues Vorzeige-Elektroauto der Kernmarke VW mit dem Projektnamen Trinity produzieren. Insbesondere wegen Verzögerungen bei der dafür vorgesehenen neuen Konzernplattform SSP (Scalable Systems Platform) verzögert sich der Marktstart des Trinity um mindestens 18 Monate. Dass das eigene Werk dafür wohl doch nicht konstruiert wird, hatten schon vorher Manager angedeutet.
Gebaut werden soll das neue Elektroauto von VW nun laut dem Bericht im bestehenden Hauptwerk in Wolfsburg. Der Konzern wolle den Standort bis Anfang 2025 mit Investitionen von rund einer halben Milliarde Euro auf Stromer umstellen. Derzeit rollen in der Fabrik die Verbrenner VW Tiguan, Golf, Touran und das Seat-SUV Tarraco vom Band. Hinzu kommt das kompakte Batterie-Auto VW ID.3, das bereits in Dresden und Zwickau entsteht.
Vom Trinity-Modell wurden bereits Entwürfe gezeigt. Konzernchef Oliver Blume und Markenchef Thomas Schäfer haben das Design des Elektroautos laut Berichten aber verworfen und wollen statt einer Limousine nun eine SUV-Crossover-Baureihe. Mit der SSP als Basis möchte VW mit Elektroautos von Beginn ähnlich viel Geld wie mit Verbrennern verdienen. „Wir werden mit SSP nahezu durchgängig Margenparität oder auch höhere Margen erzielen“, sagte Blume kürzlich.
Bernd meint
Warum baut man das neue KFZ egal wie es heißt nicht in Salzgitter.
Die Neue Fabrik ist fast fertig und die Alte Fabrik wird ausgeräumt.
Da hätte man doch Platz.
In Salzgitter wurde ja schon mal ein KFZ gebaut, also die wissen wie es geht.
Soeri# ch meint
Leider muss VW aufpassen, dass Sie nicht von den anderen Automarken abgehängt werden. Leider! Höchstgeschwindigkeit nur 140 kmh.
usw.
Matt meint
Blume ist ein konservativer Knochen und wird dem VW Konzern noch viel Schaden zufügen.
Stelios meint
Deshalb gibt es den Aufsichtsrat, der die Arbeit der Vorstände überwacht bzw. die Richtung vorgibt. Wenn Blume dem Unternehmen Schaden zufügen würde, wäre er nicht, oder nicht mehr auf seiner Position.
Powerwall Thorsten meint
Und wo genau hat Herbert Diess Deinem Arbeitgeber Schaden zugefügt – oder weswegen wurde er genau abgesetzt?
Zu progressiv?
Stelios meint
Im wesentlichen waren es 4 Gründe die zu seinem Abgang führten.
1. Führungsschwäche
2. Die Software Strategie von Cariad, da hat er dem Unternehmen tatsächlich Schaden zugefügt.
3. Ärger mit dem Betriebsrat, Diess hatte kein Interesse an einer Zusammenarbeit.
4. Fehler in Strategie und Kommunikation
LOL meint
Da ist ein Fehler im Artikel, müsste doch eher heißen:
„ Gebaut werden soll das neue Elektroauto von VW nun laut dem Bericht im Stammwerk von XPeng in China“
michelken meint
rein optisch ähnelt die Skizze etwas meinem KIA EV6 :-)
EdgarW meint
Eher der Studio ID.Vizzion, aus der dann der ID.7 wurde. Siehe auch die anderen bekannten Grafiken zu den Trinity-Entwürfen.
EV6 ist optisch kürzer und höher. Der ID.7 bereits etwas neidriger und länger, die Trinity-Limousine sollte dann (wieder / nochmal) flacher werden – aufgrund geringerer Akkupack-Höhe.
Jüngst kam dann allerdings die Nachricht (das Gerücht? wurde auch hier behandelt) auf, dass der Golf-Nachfolger das erste Modell auf der SSP-Plattform werden soll, das Trinity-Flagschiff, dann erst etwas später.
EdgarW meint
Oh, die letzten Sätze hatte ich nicht gelesen. Die Skizze ist allerdings noch einer jener, die zur Trinity-Limousine gezeigt worden waren.
South meint
Oh Mann. Super. Wieder eine sinnloses „SUV-Crossover-Baureihe“, der als Windfang säuft…
Andi EE meint
Was erwartest du? Bei Tesla wird auch das Model Y mehr verkauft. Dass der
Hersteller das baut was mehr gefragt ist, kann man ihm wirklich nicht vorwerfen. Die Leute kann man nicht ändern, als Unternehmer musst du den Mensch so nehmen wie er ist.
Zumal die Klassen auch immer mehr verschmelzen. Ein Model S ist doch praktisch ein Kombi. Ich glaub da gibt es nur noch eine ganz kleine Differenz bei der Höhe im letzten halben Meter zu einem Kombi. Dafür gibt es mehr Reichweite durch bessere Aerodynamik und besseres Aussehen. Da würden nur Verbote oder eine scharfe monetäre Lenkung helfen.
Der Kombi ist meiner Meinung nach durch die BEV obsolet geworden. Die Limousinen haben alle Kombi-ähnlicge Formen, die nur im letzten Segment abfallen (Dachlinie). Beim BEV gibt ja auch noch massig Platz unterhalb des Kofferraums, was man ja im Verbrenner nicht hatte. Das Bisschen was man da noch einem Kombi gewinnen kann, tendiert gegen null.
Dass man die Heckklappe vom M3 nicht möchte, geschenkt, aber dann kann man es auch wie im MS oder auch BMW lösen.
South meint
Naja, klar, viele Modelle sind nur in Nuancen verändert und führen zu einer künstlichen neuen Einteilung, die nun wirklich keinen mehr interessiert, ausser dem Marketinggagschreiber des Herstellers oder einem Autonerd… ein ID.3 zum Beispiel ist ein Golf, nun is er nach Angabe „satte“ 10 Zentimeter höher, schon sprechen einige von einem SUV, was aber nur an dem Accu liegt (der ID.3 ist sicher keine SUV nach SUV Definition) oder weil er den Innenraum besser nutzen kann von einem Golf Plus. Alles Quatsch. Es ist schlicht ein Auto der Kompaktklasse wie ein Golf halt auch. Die mittlerweile fast schon komische Autoeinteilung macht auch vor Tesla nicht halt. Das Model Y z.B. ist ein Kompakt-SUV während das Model 3 als Mittelklassewagen geführt wird. Jetzt kann man auch hier wieder über SUV diskutieren, aber der Ware Punkt sind doch nicht die mittlerweile schon fast lustigen Einteilungen der Autos, sondern, ob ein Auto ein unnötiger Windfang mit dann hohem Energieverbrauch ist. Es wird langsam Zeit, dass auch ineffiziente E Autos bezüglich der Förderung hinterfragt werden sollten… also was erwarte ich? Ein stinknormales Auto (-klasse- design) wie man es bei den Benziner/Diesel zuhauf finden kann…
Andi EE meint
@South
„Es wird langsam Zeit, dass auch ineffiziente E Autos bezüglich der Förderung hinterfragt werden sollten… also was erwarte ich? Ein stinknormales Auto (-klasse- design) wie man es bei den Benziner/Diesel zuhauf finden kann…“
Die Idee gefällt mir. Konkret bei VW oder Tesla … was würde noch gefördert? Wie würde die Regel aussehen?
South meint
@Andi EE. Oh Mann. Der ID.3 / MYist vom Verbrauch her völlig ok … es geht doch nicht darum welche Marke/Hersteller oder wie das Fahrzeug denn lustig eingeteilt wird, sondern allgemein um E Autos und deren zum Teil unnütz hohen Verbrauch. Findest du es ok, dass E Autos, also ala Enyak, Ariya, Audi Q4etron etc., welche in der Praxis sogar unter guten Bedingungen die 20kWh reißen, mit Steuergelder förderungswürdig sind? Die Hersteller sollen sich nicht in lustigen Klassen und bulligen Windfängen mit hohem Verbracuh überbieten und wenn ja, sollte dass nicht Förderwürdig sein bzw. besteuert werden. Wird ja beim Verbrenner nach Hubraum auch gemacht…
Ralf Böhme meint
Ganau so, und kosten soll die Karre mindestens 100.000 Euro, damit die fettesten Gewinne für die Managerriege auch stimmen. Umwelt und Nachfrage sind dabei egal. Und über die Chinesen schimpfen weil die mehr Autos verkaufen.
Gunnar meint
Häh? Wo ist das jetzt eine neue Info? Ist doch schon seit Anfang des Jahres bekannt?
EdgarW meint
Da wurde erstmal aufgeschoben
ID.alist meint
Kann sein, dass das sehr alte „Neuigkeiten“ sind?
Wenn ich hier nach „Warmenau“ suche finde einen Artikel vom Februar 2023, der genau das sagt.
Man merkt Business Insider ist auch nur so ein Pamphlet mit schlecht recherchierte Artikeln.
ID.alist meint
Habe gerade den Artikel von Februar, und die Infos kamen auch von Business Insider.
Das sind echt wirklich Helden.
GrußausSachsen meint
Business Insider gehört zum BLÖ D Konzern Springer so wie auch AMS.
Noch Fragen? Danke.
Ossisailor meint
AMS hat mit Springer nix zu tun.
Sandro meint
Ohje Gruß, in letzter Zeit haust du aber ganz schön daneben. Vllt wäre eine “ Schaffenspause “ mal ganz gut für dich. Sich ständig an VW abzuarbeiten hinterlässt wohl Spuren ..
Thomas Claus meint
Man muss sich halt immer überlegen was besser bzw günstiger ist. Das alte Werk umbauen oder neu bauen. Die Frage stellt sich natürlich insbesondere für VW, da man ja schon eine Anzahl an Werken hat.
Mr. Market meint
Richtig, man kann ein Werk umbauen. Aber man muss sich mit den örtlichen Gegebenheiten arrangieren und kann dadurch unter Umständen die neue Produktion ggf. nicht so effizient gestalten.
Aber bei VW geht es jetzt um die Reduzierung der Kosten, denn der Konzern ist hoch verschuldet und die geplanten Investitionen kosten viel Geld, die über Anleihen und Kredite eingesammelt werden sollen. Das ist in dem aktuellen Zinsumfeld für einen hoch verschuldeten Konzern eine zusätzliche Belastung.
Peter meint
Bei Neubauten muss man sich auch arrangieren, z.B. mit Anwohnern. Da gab es wohl in Warmenau Probleme. Es gibt in der Lokalzeitung entsprechende Berichte darüber. Inwieweit die eine Rolle bei der Entscheidung gespielt haben, kann ich natürlich nicht sagen.
Bernhard meint
Wie kann das sein? Gewisse Leute haben doch immer betont, dass es nicht VW ist, sondern die VW Bank? Also was den nun??
;-D
Wie erklären sie das, oh allwissender David und h.ums???
Mäx meint
Du hast es doch selber gesagt.
Die Finanzsparte von VW alleine sind ~70% der Schulden (280 Mrd.€ von 400 Mrd. €) und sind mit entsprechenden Forderungen erstmal abgedeckt.
Wobei das Restwertrisiko natürlich verbleibt.
Die kurzfristigen Vermögenswerte übertreffen die kurzfristigen Schulden.
Also halb so wild.
MichaelEV meint
Alles richtig. Aber halten sie das Restwertrisiko nicht für beachtenswert?
Während des Thema Restwert in naher Vergangenheit die Gewinne deutlich erhöht an, geht es vom Preispeak ab jetzt bergab. Die Gewinne werden leiden, kalkulierte Restwerte können abgeschrieben werden. Und das nicht nur bei BEVs, die Restwerte der Verbrenner ebenso. Die stehen auch in Abhängigkeit zu sinkenden Bev-Neuwagenpreisen und beinhalten einige andere Nebenwirkungen, die sich auf die Restwerte auswirken (steigende Kraftstoffpreise u.a. durch steigende CO2-Kosten, sinkende Ladepreise;-), Betriebseinschränkungen, Schwund an Infrastruktur (Tankstellen))
Andi EE meint
Tja, das war abzusehen, dass sich da ein Luftschloss nach dem anderen verabschiedet. All diese Ansagen von diesen Fabriken, nichts als Werbung / Beruhigungspillen für die Aktionäre.
Wirklich gespannt bin ich wie jetzt die nächsten 4 Quartale in China verlaufen. Wie sich das mit den Verbrenner-Verkäufen entwickeln wird. Erstaunlicherweise hält sich ob all der Kritik, Toyota bezüglich Verkaufszahlen (und auch im asiatischen Raum / wichtigster Markt) sehr gut. Und das ohne ein relevantes BEV.
Franz Bauer meint
Das SUV wird bevorzugt, ganz klar, davon gibt es noch nicht genug am Markt. Richtig mutige Entscheidung!
ID.alist meint
Franz, es geht nicht um das Auto, sondern um das Werk. Volkswagen hat jetzt schon angeblich Kapazitätsprobleme, es würde gar kein Sinn machen noch mehr Produktionskapazität hinzufügen wenn die Tendenz ist zumindest kein Wachstum bei dem Verkauf von Autos.
Djebasch meint
Man braucht doch nur schauen wie die CO2 Ausgleiche sind und man sieht deutlich warum VW nicht weiter kommt, denen geht es null um die Welt, die machen nur das nötigste damit die CO2 Flottenwerte stimmen…
Ossisailor meint
Dieser Unsinn wird nicht wahrer wenn man ihn ständig wiederholt.
alupo meint
Wenn Du Dir die weltweiten BEV-Absatzzahlen der letzten paar Jahre von z.B. VW (Konzern), BYD und Tesla anschaust würdest Du erkennen was Dein Vorredner meinte und wie offensichtlich das ist.
Ich glaube der YT James Stephenson (er hat ein sehr fundiertes wirtschaftswissenschaftliches Wissen, nur sein Hundespleen mit Loki nervt sehr) hat diese Zahlen (und weitere) sehr gut aufgearbeitet. Einfach anschauen und staunen. Dann verstehst Du auch die kürzlich gemachten bedenklichen Aussagen von einigen VW Vorständen zu VW.
Franz Bauer meint
Wenigstens ist diese Entscheidung zum Kostensparen nachvollziehbar. Anders wie die Entscheidung ID3 und Co. nun zusätzlich auch in Wolfsburg zu bauen obwohl Leipzig noch nicht mal ausgelastet werden kann.
Evtl. währe es aber für die langfristige Zukunft doch besser Moderne und spezialisierte Werke zu bauen, also immer zu versuchen alles in die alten Hallen zu integrieren und dort dann unterschiedlichste Fertigungstechniken parallel zu betreiben. Mittelfristig ist das so sicher günstiger.
Matze meint
Leipzig?
Stefan meint
In Leipzig sind Porsche und BMW, VW ist in Mosel bei Zwickau.
Stefan meint
Bei der damaligen Entscheidung für MEB in Wolfsburg war das ID.3-Werk in Zwickau ausgelastet und gleichzeitig gab es lange Lieferzeiten und ein schlecht ausgelastetes Werk in Wolfsburg. Wolfsburg braucht eine Elektroauto-Fertigung.
Daniel S meint
Stückzahlparität wäre mal ein guter Anfang.