Ab dem 26. September können Anträge für ein neues Förderprogramm für Solarstrom zum Laden von Elektroautos bei der staatlichen Förderbank KfW eingereicht werden. Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zeige sich bereits „ein enormes Interesse“ an dem Fördertopf, der 500 Millionen Euro enthält.
„Hunderte Anfragen erreichen uns dazu schon jeden Tag. Wir liegen also genau richtig mit dem Ansatz, ein Paket aus Photovoltaikanlage, Batteriespeicher und Ladestation zu fördern“, sagte der Minister laut Zeit.de. So könne der selbst erzeugte Solarstrom optimal dafür genutzt werden, elektrische Autos zu laden und damit zum Klimaschutz beizutragen.
Der Investitionszuschuss beträgt bis zu 10.200 Euro. Beantragen können die Unterstützung Eigentümer von selbstgenutzten Wohngebäuden, die ein Elektroauto besitzen oder zum Zeitpunkt des Antrags eines bestellt haben. Gefördert werden dann der Kauf und die Installation einer Ladestation in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hält das Programm für unsozial: „Von dem neuen Förderprogramm profitieren nur Eigentümer von selbstgenutzten Wohngebäuden – also genau diejenigen, die eher mehr verdienen und bereits von anderen Förderungen profitiert haben, zum Beispiel von der E-Autokaufprämie. Die Förderung ist somit alles andere als sozial“, sagte Verbraucherschützer Gregor Kolbe der Nachrichtenagentur dpa.
Während der Bund neue Anreize zur Nutzung von Solarstrom für Elektroautos bereitstellt, fährt die Regierung die Kaufprämie für Fahrzeuge zurück. Seit September erhalten nur noch private Käufer den „Umweltbonus“. Dieser fällt dabei geringer aus als zuvor: Im letzten Jahr gab es noch bis zu 9000 Euro Prämie, 2023 sind es maximal 6750 Euro. Zwei Drittel davon überweist weiter der Staat nach Zulassung, ein Drittel gewähren die teilnehmenden Hersteller direkt beim Kauf als Nettorabatt. Ab 2024 gibt es nur noch insgesamt 4500 Euro, spätestens 2025 soll der Umweltbonus enden.
Fritzchen meint
Die Verbraucherzentrale transportiert ein weit verbreitetes Vorurteil. Wer selbstgenutzten Wohneigentum besitzt, verdient nicht automatisch mehr. Er hat sich nur entschieden, sein Einkommen anders anzulegen. Ihm ist vielleicht ein schöner Garten mehr Wert als Reisen um die Welt oder der Besitz großer Autos. Auch Mietervereine bedienen sich gerne solcher Vorurteile. Ein Mieter verdient nicht weniger Geld nur weil er Mieter ist.
Jeff Healey meint
Schwieriges Thema. PV und Wärmepumpe sind noch dieses Jahr dran, der Speicher liegt ebenfalls schon bereit. Nur kann ich mir nach den ganzen Investitionen nicht auch noch ein neues E-Auto leisten, mittelfristig wird es vermutlich ein gebrauchtes Fahrzeug. Also trotz all meiner Bemühungen, Zeit, Geld und Nerven:
Keine Förderung.
Irgendwie doch wieder unausgewogen und unausgegoren das Ganze, wenn nur wieder ausreichend solvente Bevölkerungsschichten in den Genuss dieser neuen Förderungsmassnahme kommen.
Powerwall Thorsten meint
Zur Frage hier im Forum „sozial oder unsozial“ gibt es in der Tageschau App im Resort Wirtschaft einen Artikel mit folgendem Tenor:
„Morgen startet das neue Förderprogramm des Bundes für das Laden von Elektroautos mit Solarstrom. Die Verbraucherzentrale Bundesverband kritisiert das Programm nun als unsozial.“
Werner Mauss meint
Fehlförderung für Klientel der FDP, dazu Video von Stefan Lenz einem Unternehmer
https://youtu.be/5LRCQP6Lhn8?si=-1eFrT9dCQ4F_yCR
nie wieder Opel meint
Kann nicht sein. Es gibt mehr Förderanträge als FDP-Mitglieder.
Aber mal im Ernst: Du bist Unternehmer. Eine Partei will Dich schröpfen, die andere fördern. Welche würdest Du wählen?
(Ich wähle nicht, weil in meiner Heimat nicht wahlberechtigt)
Werner Mauss meint
In D schropft dich als Unternehmer niemand, deshalb sind solche Förderungen ein unmoralisches Zusatzgeschenk für Reiche. Früher oder später fällt jedem Reichen dieser Betrug auf die Füße.
Gunnar meint
Der Fördertopf wird ratzfatz leer sein. Gerade mal 50.000 Anträge können mit den 500 Mio € abgebildet werden. Ich glaube, dass innerhalb einer Woche das Budget weg sein wird.
nie wieder Opel meint
Welche Behörde kann 50.000 Anträge pro Woche bearbeiten?
Aber okay, wir werden es nächstes Jahr erfahren, im Prinzip hast Du Recht.
Gunnar meint
Hast natürlich recht, dass die kfw nicht so viele Anträge in kurzer Zeit bearbeiten kann. Es wird unter den ersten 50.000 Anträgen bestimmt auch einige geben, die abgelehnt werden, sodass Folgeanträge nachrutschen.
Franz Mueller meint
Das Budget ist sicher am ersten Tag weg.
Matze meint
50.000 Anträge bei maximaler Förderung.
Die Frage ist, welcher Anteil der eAutos in Deutschland KEINE Dienstwagen sind und deren Halter im EIGENEN Haus wohnt.
Hab ich echt kein Gefühl für.
AMG meint
@Matze ich habe ein Eigenheim und keinen Dienstwagen :)
Aber schon eine PV aber kein Eauto da zu teuer.
Matze meint
Ohne eAuto kannst du nicht beantragen, insofern kann ich keinen Bezug zum Thema erkennen.
Gunnar meint
Warum ist eigentlich nur das E-Auto als Bedingung für die Förderung gültig? Warum werden Wärmepumpen ausgeschlossen? Es wird viele geben, die noch kein E-Auto haben oder vielleicht gar kein Auto, trotzdem in den eigenen vier Wänden wohnen und eine Wärmepumpe betreiben. Für diese ist die Förderung PV+Speicher ebenfalls sehr sinnvoll.
Yoshi84 meint
Weil es für Wärmepumpen bereits ein anderes Förderprogramm gibt. LG
Franz Mueller meint
Stimmt halt nicht. Ohne BEV ist die Selbstnutzung des PV Stroms eigentlich unmöglich. Im Sommer werden pro Tag und kWp 6 bis 8 kWh erzeugt. pro kWp wird aber meistens nur 1kWh Energiespeicher installiert. Bleiben 5 bis 7kWh * Anzahl kWp die ins Netz gehen. Mit BEV kann die Selbstnutzung wesentlich erhöht werden und deswegen ist ein BEV auch Fördervoraussetzung.
hu.ms meint
Vorausgesetzt das BEV steht auch zuhause, wenn die sonne scheint.
Die meist kleinen stationären speicher – für den hausstrombedarf in der nacht dimensioniert – bringen da kaum etwas.
Mike meint
Zumindest 2 Tage die Woche steht das Fahrzeug zu Hause.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Mike: Wieso zwei Tage?
brainDotExe meint
Was hat das Verkehrsministerium mit Wärmepumpen zu tun?
GrußausSachsen meint
was hat das Verkehrsministerium mit PV Anlagen und Speichern zu tun?
hier wäre mal Ressortübegreifendes Denken und miteinander Handeln hilfreich.
dieses „dafür bin ich nicht zuständlig“ ist sowas von deutsch und sowas von Bremsklotz.
ziehen Sie eine Wartemarke. wenn Sie bei Aufruf nicht da sind, Pech gehabt, neue Wartemarke oder morgen wiederkommen.
und sowas wird dann sinnbefreit kommentiert, statt konstruktive Vorschläge zu machen.
brainDotExe meint
Da BEVs bevorzugt zu Hause geladen werden, hat das Verkehrsministerium sehr wohl etwas mit PV und Speichern zu tun.
Ressortübegreifendes Denken ist zum Beispiel der Entfall der Mehrwertsteuer auf PV Komponenten.
Warum hat man das nicht bei Wärmepumpen genau so einfach gemacht?
GrußausSachsen meint
nö. das Wissing hat was mit Wallboxen zu tun, aber nicht mit PV. Woher der Strom kommt ist ihm fachlich egal. bei der Wallbox muss er nur drauf achten, dass für eine Förderung ausschließlich „EE-Strom“ verwendet wird.
Ohne Förderung der WB kann sogar ein Stromgenerator mit Dinopiesel verwendet werden, oder grauer Wasserstoff oder oder oder
PV und Batteriespeicher sind ressorttechnisch ausschließlich Angelegenheit des BMWK, das auch für die Wärmepumpen zuständig ist. Hier geht es insgesamt um Zusammenarbeit von BMW, BMDV und BMF, die bewiesenermaßen untereinander keine Freunde sind und über ihre Schatten springen müssen.
Raimund Stapelfeldt meint
Eigentlich nichts, aber dadurch kann das Verkehrsministerium, die CO2 ersparnis, auf seinem Konto zuschreiben.
Bruno meint
Das Problem mit dieser Förderung ist aus meiner Sicht, dass sie die Leute fördert, die das sowieso gemacht hätten. Zumindest kenne ich niemand, der ein Elektroauto hat und noch nie an eine PV Anlage gedacht hat und durch die Förderung jetzt aktiv wird. D.h. ein netter Mitnahmeeffekt ohne wirkliche zusätzliche CO2 Einsparung.
nie wieder Opel meint
Nun, dass Du dirsbezüglich niemanden kennst ist wenig repräsentativ und für die Einschätzung zur Sinnhaftigkeit und sozialen Einordnung der Forderung unerheblich.
Gunnar meint
Stimmt nicht. Gibt eine Menge, die gerne PV auf ihr Dach bringen würden, aber es leider aufgrund der hohen Preise es sich nicht leisten können oder wollen. Die Modulpreise fallen zwar wieder seit einigen Monaten. Das ist aber noch längst nicht bei jedem als niedrigerer Endkundenpreis angekommen. Gibt noch eine Menge PV-Installateure, die deutlich zu hohe Preise verlangen.
DerMond meint
…und diese höheren Preise dank Förderung oftmals bezahlt bekommen.
hu.ms meint
Ich habe seit 04/20 PV mit speicher (800 € landesförderung) und seit 11/20 ID.3 (6.000 € förderung).
Habe die gesamtinvestition (einschl. mehrpreis für ID.3 gegenüber golf) und deren rentabilität 4 meiner efh-nachbarn vorgerechnet. Bisher hat keiner was gemacht.
Yoshi meint
Ja, weils eben nicht rentabel ist. LG
AMG meint
@hu.ms :) :) wenn die Nachbarn ein Bestandauto haben lachen die logischerweise darüber. Weil absehbar ist das Eauto massiv im Preis fallen werden.
PV lohnt sich erst nach 7-10 Jahren. Bis dahin hat man erstmal viel Geld ausgegeben ohne Mehrwert.
Der Strom kommt so oder so aus der Steckdose.
Um die Umwelt kann es beim EFH und Auto primär nicht gehen.
Steffen meint
Ohne Mehrwert ist falsch. Da wird sehr viel CO2 gespart in diesen 10 Jahren! Zudem konnte ich mich relativ entspannt zurücklehnen, als die letzten 1-2 Jahre die Strompreise verrückt spielten. Die Abhängigkeit ist deutlich reduziert. Ich habe die letzten zwei Jahre jeweils ca. 400 € für Strom ausgegeben für Heizung und Warmwasser (für mein EFH), auch weil ein Drittel die PV zugeschossen hat. Ich finde schon, dass sich das lohnt, auch wenn die Anfangsinvestition natürlich nicht ganz ohne war.
GrußausSachsen meint
„teufelswerk, diese ganzen Stromsachen…“
wir setzen auf das Pferd und die Köhler – ironie off
„Die Mutter der Dummheit ist dauernd schwanger“
Franz mueller meint
Und ich kenn schon 2 Familien, die sich nur wegen der Förderung jetzt PV, Speicher, Wallbox anschaffen und letzte Woche ein BEV geleast haben.
Nur weil du keinen kennst heißt ja nicht, dass es niemand gibt.
Mike meint
Schlimmer noch: es werden die Leute gefördert, die das bisher noch nicht gemacht haben.
David meint
Das ist nicht korrekt. Du kannst eine zweite Wallbox, eine zweite Solaranlage und einen zweiten Speicher davon kaufen.
Mike meint
Alles schon ohne Förderung gemacht.
Lorenz Müller meint
Bei uns in der Wohnsiedlung haben sich aufgrund der Förderung nun fünf weitere Haushalte ein Elektroauto zugelegt und das obwohl immer noch das Risiko besteht, dass der Fördertopf vorher leer ist oder man aus anderen Gründen abgelehnt wird.
Ein voller Erfolg für die Umwelt und somit auch für die Allgemeinheit! Die CO2 Einsparungen durch die PV Anlage und die Netzentlastung durch den Speicher kommen dann noch oben drauf, davon profitiert natürlich auch jeder – nicht nur der Anlagenbetreiber.
Bin voller Unterstützer der Förderung, auch wenn ich als Besitzer einer voll ausgebauten PV Anlage nicht davon profitieren werde.
Elektromotoriker meint
Das hier systematisch ein Großteil der Bevölkerung ausgeschlossen wird, ist schon eine Sauerei. Bezahlen dürfen dann trotzdem alle fröhlich mit.
Wer hat dem wird gegeben.
elektromat meint
das hast du bei allen Förderungen. PV Förderung bekommt kein Mitrer, EAuto Förderung kein ÖPNV Nutzer ohne Führerschein und die Agrarflächenförderung bekommt nur der Landwirt. läßt sich endlos vortführen. Ziel einer Förderung ist nicht alle 83 Mio teilhaben zu lassen sondern einen bestimmten Effekt zu erreichen.
Dein Beitrag zeigt nur wieder den typischen deutschen NEID
brainDotExe meint
Endlich hat es mal einer auf den Punkt gebracht.
Danke!
GrußausSachsen meint
so sieht es aus. :-/
für Förderung sagt auch kaum jemand danke, hauptsache abgreifen und wenn man es nicht bekommt, weil voraussetzungen de facto nicht erfüllt: meckern.
Stimme „braindot“ völlig zu: gut auf den Punkt gebracht. Danke.
nie wieder Opel meint
Ja. Die Welt ist ungerecht. Bloß weil ich arbeite bekomme ich keinen Bürgergeld. Das finde ich extrem unsozial.
Sandro meint
Das Wort unsozial, welches die Verbraucherzentrale hier benutzt, ist noch eine nette Umschreibung für eine Sauerei, von der nur Menschen profitieren die zwar das Geld dafür haben, aber keine Skrupel sich von der Allgemeinheit diese Investition auch noch bezahlen zu lassen.
nie wieder Opel meint
Zwei Möglichkeiten: Du machst aktiv etwas dagegen, oder nimmst es als gegeben zur Kenntnis. Jammern in einem Blog nützt nichts.
Sandro meint
Beides: Die Ungerechtigkeit erkennen und was dagegen unternehmen. Du hast ja noch nicht mal erkannt dass die Förderung unsozial ist.
nie wieder Opel meint
Kann ich nicht erkennen, weil eben nicht unsozial. Auc dann nicht, wenn Du es behauptst. Wirst Du nie vestehen als ewiger Pessimist.
Steffen meint
Verdammt, ich werde beim Kindergeld ausgeschlossen und beim Ehegattensplitting. Von Agrarsubventionen profitiere ich auch nicht direkt und auch nicht vom Bürgergeld. So ein Mist aber auch.
nie wieder Opel meint
„Die Förderung ist somit alles andere als sozial“
Die Definition einer „sozialen“ Förderung lautet wie? Investieren kann schon immer nur derjenige, der im Ergebnis seiner Erwerbstätigkeit Rücklagen und Bonität aufgebaut hat. Wer – warum auch immer – von der Hand in den Mund lebt gehört nicht zum Klientel der KFW.
Franz Mueller meint
Immer dieser Quatsch mit unsozial. Ziel ist es, die CO2 Emissionen runter zu bekommen.
Die Einfamilienhäuser haben großen Einfluss, das sie viel verbrauchen. Hier hat man mit Solaranlage und Speicher den größten Hebel pro Euro Förderung. Noch dazu gibt es den netten Vorteil, das man nur mit BEV mitmachen darf. Das wird dazu führen, dass einige Diesel-Dieter es am Stammtisch schwerer haben und BEVs wieder gefragter werden.
Bei Miethäusern kann ich wenig sparen, weil der Strombedarf eh sehr klein ist. Fernseher, PC und Licht sind fast nichts im Vergleich zur Wärmenergie, die bei Mietshäusern immer über Gas/Erdöl/Fernwärme kommt.
Auch mit Förderung ist PV/Speicher/Wallbox und BEV immer noch sehr viel Geld. Das kann sich auch nur der Mittelstand leisten. Mit seiner Investition reduziert er dann CO2 und erzeugt Umsatz. Davon profitiert dann auch die niedrigen Lohngruppen und durch die Steuerabgaben alle Nichtsverdiener. Nur so funktioniert Förderung. Was wären denn Alternativen? Jedem 5% seiner Gasrechnung bezahlen? Das bringt gar nichts, das sind reine Geldgeschenke.