Die EU-Kommission hat im Oktober eine Wettbewerbsuntersuchung wegen möglicherweise wettbewerbsschädigender Subventionen für chinesische Elektroautobauer eingeleitet. Der führende Stromer-Hersteller des Landes BYD will sich dadurch nicht von seiner Expansion abhalten lassen. Das lies CEO Stella Li gegenüber CarNewsChina durchblicken.
Die EU-Kommission sieht ausreichende Hinweise darauf, dass europäischen Herstellern durch staatliche Mittel Chinas Schaden entstehen könnte. Insbesondere gibt es laut der Kommission Beweise dafür, dass chinesischen Unternehmen „Darlehen, Exportkredite und Kreditlinien staatlicher Banken gewährt wurden“. Die Beweise legten eine „Welle von subventionierten Billigimporten von Elektrofahrzeugen aus China in die EU“ nahe, die „eine wirtschaftliche Bedrohung für die Elektroautoindustrie der EU“ darstelle.
Die EU könnte beschließen, dass auf Elektroautos aus China Strafzölle erhoben werden. Das würde die Fahrzeuge teurer machen. Die erwartete Welle besonders günstiger Modelle aus der Volksrepublik sieht man in Europa bislang nicht, die Preise der aus China exportierten Fahrzeuge werden Branchenkennern zufolge in den nächsten Jahren aber deutlich sinken.
BYD werde der EU alle erforderlichen Informationen zur Verfügung stellen, versicherte Li. Das Wachstum bei elektrischen Autos sei eine Revolution, die bei einigen zu Ängsten führe, so die Managerin. Sie sei überzeugt, diese durch die Weitergabe der relevanten Informationen zerstreuen zu können.
BYD könnte in diesem Jahr Tesla als weltweit größten Hersteller von Elektroautos überholen. Rechnet man Plug-in-Hybride hinzu, liegen die Chinesen bei Stromern bereits vorne.
In Deutschland hat sich BYD fünf bis zehn Prozent Marktanteil im E-Auto-Markt als mittelfristiges Ziel vorgenommen. Aktuell wird dazu ein Vertriebsnetz für die ersten hierzulande angeboten Elektroautos aufgebaut.
BYD hat kürzlich technische Daten und Preise der neu nach Europa kommenden Modelle Seal und Dolphin bekannt gegeben. Die Mittelklasselimousine und der Kompaktwagen ergänzen das bisher aus der Obeklasselimousine Han EV, dem SUV Tang EV und dem Kompakt-SUV Atto 3 bestehende Angebot in Deutschland.
Jeff Healey meint
Was juckt die Flut der Kieselstein?
Ein armseliger, durchschaubarer Versuch der EU, einem unbequemen, weil höchst innovativ ausgerichteten Wettbewerber Steine in den Weg zu legen.
Die gesamte EU hat gepennt, die Ton angebenden Patente für Zellchemien liegen für die mittlere Zukunft sicher in China.
Es war für den interessierten Laien vor über zehn Jahren schon abzusehen. Leider nicht für unsere hoch bezahlten politischen Führungskräfte. Welch ein Versagen!
Kasch meint
Wird wie mit Fahrrädern kommen. Aber was interessiert China, ob Europa die weltbesten und preiswertesten E-bikes (mit Bafang, etc.) in Summe mit knapp 100% besteuert ? Den aus chinesischer Sicht äusserst überschaubaren, speziellen europäischen Pedelekmarkt dürfen europäische Schrottbhelsteller gerne selbst bedienen. Äusserst ungünstig wäre für uns, wenn China irgend wann den Spieß umdreht und horrende Exportsteuern von all seinen Herstellern technischer Produkte verlangt, egal wohin diese Richtung Westen liefern wollen. Kommt sicherlich nicht „morgen“, wird aber irgendwann passieren. China „muss“ inzwischen überhaupt Nichts mehr in den Westen liefern, oder JointVenture-Umternehmen weiter führen lassen. Die künftig neue, weltweit größte Handelsgemeinschaft wird garantiert Nichts vom Westen benötigen.