Stellantis und Orano haben eine Absichtserklärung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zum Recycling von Altbatterien aus Elektrofahrzeugen und von Abfällen aus „Gigafactories“ in Europe und Nordamerika unterzeichnet. „Damit stärkt Stellantis seine Position in der Wertschöpfungskette für Elektrofahrzeug-Batterien, dass sich das Unternehmen zusätzlichen Zugang zu den für die Elektrifizierung und die Antriebswende notwendigen Metallen Kobalt, Nickel und Lithium sichert“, so der Autokonzern.
„Die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung haben die Notwendigkeit bestätigt, Lösungen wie jene mit Orano zu finden, um der Herausforderung der Rohstoffknappheit und Nachhaltigkeit gerecht zu werden“, sagte Alison Jones, Stellantis Senior Vice President des Geschäftbereichs Circular Economy. „Geleitet vom Strategieplan ‚Dare Forward 2030‘ ist Stellantis bestrebt, sein Produktionsmodell und die Nutzung umzustellen, um das Engagement hin zur Circular Economy zu erfüllen.“
Das Joint Venture profitiere von Oranos innovativer kohlenstoffarmer Technologie, die mit bestehenden Verfahren breche und die Rückgewinnung aller Materialien aus Lithium-Ionen-Batterien und die Herstellung von neuem Kathodenmaterial ermögliche, heißt es in einer Mitteilung.
Das Joint Venture wird Materialien produzieren, die auch als „Schwarze Masse“ oder „Aktive Masse“ bezeichnet werden. Diese Materialien können im hydrometallurgischen Werk von Orano verarbeitet werden, das im französischen Dunkirk gebaut werden soll. „Auf diese Weise können die Materialien in Batterien im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden“, erklärt Stellantis.
Der „innovative Vorbehandlungsansatz und die hochmoderne Hydrometallurgie-Technologie“ erlaubten Rückgewinnungsraten der Metalle mit außergewöhnlich hohen Werten von mehr als 90 Prozent. Automobilhersteller könnten so die von der EU festgelegten Recyclingquoten für Batterien erreichen und die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells sicherstellen.
„Wir freuen uns, in dieser Partnerschaft mit einem bedeutenden Akteur wie Stellantis beim Recycling von gebrauchten Elektrobatterien zusammenzuarbeiten“, sagte Guillaume Dureau, Group Director of Innovation, R&D and Nuclear Medicine, Magnets and Batteries. „Wir sind stolz, unsere Expertise und Know-how mit unseren innovativen und disruptiven Verfahren einzubringen, mit denen ein wirklich geschlossener Kreislauf möglich wird. Orano wird durch das Recycling von strategischen Materialien für die Antriebswende und die Kreislaufwirtschaft auch weiterhin voller Engagement eine kohlenstoffarme Wirtschaft entwickeln.“
Im Rahmen von „Dare Forward 2030“ habe der Geschäftsbereich Circular Economy das Ziel, den Umsatz im Recycling bis 2030 auf mehr als zwei Milliarden Euro zu verzehnfachen, so Stellantis. Man sei auf dem besten Weg, bis 2038 ein Unternehmen mit Netto-Null-CO2-Emissionen in allen Geschäftsbereichen zu werden, mit einer Kompensation der verbleibenden Emissionen im einstelligen Prozentbereich.
Die neue kommerzielle Recycling-Einheit soll auch den Partnern von Stellantis, dem After-Sales-Netzwerk und anderen Automobilherstellern eine Lösung für das Management von Altbatterien und Abfällen aus Gigafactories bieten. Die Produktion soll im ersten Halbjahr 2026 in bestehenden Anlagen des Autoherstellers beginnen.
elbflorenz meint
Stellantis hat heute bekannt gegeben, dass die mit Mrd Euro bei Leapmotor einsteigen. (übrigens genau wie Geely auch aus Hangzhou)
Die deutschen „Wirtschaftsqualitätsmedien“ waren wieder sehr überrascht. Obwohl man das alles schon letzte Woche auf chinesischen Internetseiten erfahren konnte und ich das schon vor einigen Tagen hier gepostet habe.
Außerdem will Stellantis in Zukunft Autos aus China in Europa verkaufen.
Tja – Frau von der Leyen – das war’s dann wohl mit Ihren Anti-China-Zöllen …
Jeff Healey meint
Das ist tatsächlich eine interessante Entwicklung. Man hörte ja zuletzt munkeln, dass hauptsächlich die französischen Hersteller die treibende Kraft hinter den EU-Forderungen für Sanktionen gegen chinesische Fahrzeug-Importe sein sollen, da diese in China quasi keine spielen. Nun sieht die Sache wieder etwas anders aus, und der letzte Satz zu Frau von der Leyen könnte zutreffen. Es wird immer deutlicher, dass sich solche Sanktionen zum Bumerang entwickeln.
Jeff Healey meint
Korrektur:
„…quasi keine Rolle spielen…“
Wasco meint
Stellantis hat nun auch 20% vom chinesischen Leapmotor übernommen.
Stromer75 meint
Die Akkurohstoffe aus den alten Akku zu nutzen ist einfach günstiger als nach neuen Rohstoffen in der Mine zu schürfen.
Zudem kann man aus den alten Akku nun bessere und sicherer neue Akkus bauen.
Die Kreislaufwirtschaft wird kann so in 10-20 Jahren auf Hochtouren laufen.
nie wieder Opel meint
Ja M aik, Du hst damit hundertprozent Recht.
opledulli meint
@nie wieder Opel ich habe nichts mit den Entscheidungen der Industrie zu tun.
Bist du Investor?