Mit dem ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe” und dem Corsa Rally Electric elektrifiziert Opel seit 2021 den Rallyesport. Die Rüsselsheimer stellen nun die Ladeinfrastruktur des ersten elektrischen Rallye-Markenpokals genauer vor.
In der Analyse verschiedener Ladekonzepte setzte sich die mobile Lösung der Firma eLoaded aus Neusäß bei Augsburg durch. Die Energie wird dabei vom öffentlichen Mittel- oder Niederspannungsnetz eingespeist und über ein sogenanntes DCBus-System an die Ladeeinheiten verteilt. Dies reduziere Energieverluste zwischen Netzübergabepunkt und Ladestecker am elektrischen Fahrzeug erheblich, erklärt Opel. Darüber hinaus unterliege das spezielle mobile Konzept keinen Transportbeschränkungen, was es vielfältig einsetzbar mache.
Die gemeinsam mit Opel Motorsport entwickelte Ladeinfrastruktur für den ADAC Opel Electric Rally Cup nutzt also das öffentliche Stromnetz, wobei vom jeweiligen Netzbetreiber regenerativ erzeugter Ökostrom bezogen wird. Der abgenommene Mittelstrom wird in einen für den Rallye-Einsatz adaptierten Transformator mit DCSource geleitet, dem sogenannten Power House. Dieses wandelt den eingehenden Drehstrom in Gleichstrom (DC) um liefert ohne den Umweg über einen Zwischenspeicher eine Maximalleistung von 2 Megawatt an 18 Ladepunkte, von denen je einer am Servicezelt jedes Cup-Fahrzeugs steht.
Das Ladesystem ist den Angaben nach so flexibel, dass es Fahrzeuge mit bis zu 500 Ampere in einem Leistungsbereich von 200 bis zu maximal 980 Volt mit elektrischer Energie versorgen könnte. Der Corsa Rally Electric lässt sich so mit 100 Kilowatt Gleichstrom laden. Damit ist es möglich, den 50 Kilowattstunden fassenden Energiespeicher des Rallyefahrzeugs in unter 30 Minuten auf 80 Prozent Batterieladezustand zu füllen. Auch während eines kürzeren Services ist so ein Wiederaufladen der Akkus für die nächsten Wertungsprüfungen realisierbar.
Die Ladepunkte sind nicht an einen festen Aufbau gebunden, sondern können frei und voneinander unabhängig platziert werden. „Das System von eLoaded ist modular aufgebaut, bietet daher eine individuelle Anpassung an die jeweiligen Bedürfnisse des Nutzers und ein entsprechend breites Anwendungsspektrum – darunter eben auch den Einsatz auf einem Rallye-Serviceplatz“, so Opel. Dank spezieller Schnellverschlüsse könne die Verkabelung in kürzester Zeit hergestellt und die gesamte Anlage binnen eines Tages auf- und abgebaut werden.
„Die Auswahl einer Ladeinfrastruktur, die den Bedürfnissen des ADAC Opel Electric Rally Cup ‚powered by GSe‘ optimal entspricht, war ein aufwändiger Prozess“, sagt Opel-Motorsport-Chef Jörg Schrott. „Einige Lösungen, die zunächst vielversprechend erschienen, zeigten in der Praxis Schwächen. Die mobile Ladeinfrastruktur von eLoaded ist klar das beste Konzept. Die Spezialisten von eLoaded haben schnell verstanden, worauf es ankommt, und gemeinsam haben wir ein System entwickelt, das nachhaltig, leistungsstark, sicher und flexibel ist. Das System hat sich in den vergangenen drei Saisons in jeder Beziehung bewährt. Es garantiert eine gleichmäßige und konstante Ladeperformance für alle Autos, was für einen Markenpokal, in dem identische Bedingungen für alle Teilnehmer oberstes Gebot sind, von essenzieller Bedeutung ist. Und es ist sehr zuverlässig. Die Teilnehmer reisen zur Rallye an, stecken die Ladekabel ein, und der Strom fließt.“
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