Am Standort Bourg-en-Bresse in Frankreich ist die Serienproduktion der schweren elektrischen Baureihen von Renault Trucks angelaufen. Die Modelle E-Tech T und C sind für den regionalen Verteiler- und Bauverkehr bestimmt.
Renault Trucks hat zur Fertigung dieser 44-Tonnen-Elektro-Lkw seine Produktionsstätten umgebaut und die Kompetenzen der Mitarbeiter erweitert. Man könne hierbei auf bereits vier Jahre Industrieerfahrung im Bereich mittelschwerer Elektro-Lkw (Renault Trucks E-Tech D und D Wide) im Werk in Blainville-sur-Orne zurückgreifen, so das Unternehmen.
Die Montage der Modelle E-Tech T und C erfolgt auf derselben Fertigungslinie wie die Dieselmodelle. Am Ende der Produktionslinie kommen die Fahrzeuge in einen 5200 m² großen Bereich zurück – die „Renault Trucks E-Tech Factory“. Dort führen qualifizierte Mitarbeiter und Techniker die für die Elektrifizierung erforderlichen technischen Maßnahmen durch: Montage der elektrischen Antriebseinheit, Einbau des Getriebes und der Batterien.
„Zur Gewährleistung der Zuverlässigkeit und Qualität durchlaufen die Elektro-Lkw anschließend erneut den Prozess der Serienfertigung einschließlich Leistungstests und Testfahrten auf der Teststrecke“, betont Renault Trucks.
E-Tech T und C decken laut dem Anbieter fast alle Anwendungen im regionalen Verteilerverkehr und städtischen Bauwesen ab. Dies umfasse unter anderem den Transport von Gütern, Materialien oder Industrieabfällen. Die Fahrzeuge können mit drei unterschiedlichen Nebenantrieben ausgestattet und so an jeweils jedes Karosseriemodell angepasst werden: elektrisch, elektromechanisch oder am Getriebe.
Die Modelle Renault Trucks E-Tech T und C mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 44 Tonnen gibt es als 4×2- und 6×2-Sattelzugmaschine mit Day Cab, Night und Day Cab und Sleeper Cab und einem Radstand von 3900 Millimetern. Die Lkw-Konfiguration ist als 4×2-, 6×2- und 8×4-Tridem mit kurzer beziehungsweise tiefer Kabine erhältlich, wobei es elf unterschiedliche Radstände von 3900 bis 6700 Millimeter gibt.
E-Tech T und C können mit zwei oder drei Elektromotoren ausgestattet werden, mit einer kombinierten Leistung von bis zu 490 kW (660 PS). Sie sind mit jeweils vier bis sechs Lithium-Ionen-Batteriepaketen ausgestattet, mit einer Gesamtleistung von 390 bis 540 kWh. Das Aufladen der Akkus erfolgt entweder mit Wechselstrom (AC) bis zu 43 kW oder mit Gleichstrom (DC) bis zu 250 kW. Die Lkw haben mit einer Vollladung eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern.
Die Batteriezellen und -module stammen von Samsung SDI und werden in Gent (Belgien) in einem Werk der Volvo-Gruppe – zu der auch Renault Trucks gehört – hergestellt.
alupo meint
Mich hätte im Bericht noch der Preis und der Verbrauch interessiert.
Bei letzterem liegt der Benchmark bekanntlich bei 1 kWh/km, bei maximaler Beladung, d.h. in diesem Fall mit 82.000 Pfund versteht sich.
elbflorenz meint
In China wird ned in Pfund gerechnet 😄 Sondern in Kilo. Wegen der Benchmark … und so. Denn die wird dort gesetzt …
Mäx meint
Alles was bekannt ist sind die 1,7kWh/mi durchschnittlich von PepsiCo.
Fahrprofil und Beladung sind für den genannten Durchschnitt nicht genau bekannt.
Nehmen wir diese Zahl, haben wir also 1,06kWh/km im Durchschnitt.
Ob PepsiCo dabei immer mit maximaler Beladung fährt, oder 90% Highway ist nicht genau bekannt.
Außer dir liegen andere Daten vor, aber die wären nicht „bekanntlich“.
Egon Meier meint
Ob Renault bei den LKW in Sachen Elektrifizierung mehr hinbekommt als bei Pkw?
Ich wage es mal zu bezweifeln.
Selbst bei den meist emotional gekauften pkw kriegt dieser Konzern mittlerweile keine Schnitte mehr – wie soll es bei nüchtern rechnenden Spediteuren klappen.
na ja … nicht mein Geld.
EVrules meint
„Mehr hinbekommt“? Die Aussage mag man mal mit Zahlen und Daten füttern, die Absatzzahlen steigen bei Renault wieder (Q3/22-Q3/23: Weltweit +11%, EU +25%), die MéganE verkauft sich zudem besser, als das Verbrenner-Modell.
Auch in Punkto Antrieb zeigen die Praxiswerte (Spritmonitor), dass das Fahrzeug im Alltag wohl sparsamer betrieben werden kann, als bspw. der ID.3 oder Model 3.
Für das nächste Jahr kommen vollelektrisch Scenic und R5/a290, 2025 dann R4 (+ Fourgonnette), wie Twingo (auf AmpR Small).
Daher zeigen sie schon, dass sie durchaus Kompetenzen bei der Elektrifizierung haben.
Hermann meint
Ich verstehe das nicht, hat man nicht gesagt, LKW mit Batterie geht nicht? War es nicht sogar Mercedes, welche behauptet hat, das es Physikalisch unmöglich ist?
Sollten die LKW nicht alle erst durch das hoch ineffiziente H2 ein sauberes Image bekommen?
Zum glück gibt es welche, die das nicht mitbekommen und doch einfach einen BEV LKW bauen…
Wer Sarkasmus findet, darf ihn behalten =P
eBiker meint
Es wurde gesagt auf Strecke gehe das nicht, und das ist auch schon einige Jahre her. Seitdem hat sich ja bekannterweise einiges getan. Auch ja – und Daimler liefert schon seit geraumer Zeit eLKW aus. Nur für dich zur Info
hghildeb meint
Leute die sowas sagen, gehen von der verbreiteten Stammtischmeinung aus, dass ALLE Lkw im Fernverkehr eingesetzt werden und JEDEN TAG 2000km fahren müssen. Was ja schon wegen den Lenkzeiten nicht klappen kann.
Wer tiefer in der Materie steckt, weiß dass ca. 80% aller Transporte auf Strecken unter 150km abgewickelt werden und Akkus mit 390kWh dafür sogar überdimensioniert sind.
Ben meint
Ja Hermann, versteh ich auch nicht der liebe Jakop Sperling erzählt sogar jetzt noch, obwohl alle Hersteller BEV LKW auf der Straße haben das sich H2 im PKW durchsetzen wird, naja lasst ihn träumen nicht dass er sich noch was antut.
Matze meint
Soweit ich mich erinnere, hat ein Mercedes Entwickler (?) gesagt, dass der für 2019 Semi keine 800 km bei der angegebenen Zuladung schafft.
Ich weiß nicht was die Zuladung in der Realität ist, habe aber zumindest bislang nicht gelesen, dass die Testfahrzeuge von Ende 2022 die 800km erreichen.
Kasch meint
Wird man jemals Einen in freier Wildbahn Europas sehen, von Renault, Daimler, oder, oder ? Bin gespannt ob, oder welchen E-LkW ich entdecken werde !
Stefan meint
Es sind schon einige eActros und Volvo, u.a. bei DHL unterwegs, aber selten Sattelzüge.
Jörg2 meint
Kasch
Vermelde es dann bitte auch zeitnah und kleinteilig.
M. meint
Wenn man nicht schnell genug die Augen zupetzt, kann man die schon ab und zu mal sehen.
Außer…. man will das gar nicht.