Das Elektroauto-Start-up Fisker hat im letzten Jahr von seinem neuen SUV Ocean bei Weitem nicht so viele Exemplare verkauft, wie es erwartet hatte. Nun gibt das US-Unternehmen sein bisheriges Direktvertriebsmodell auf und setzt auch auf Handelspartner.
In Nordamerika entwickelt Fisker ein Händlerpartnerschaftsmodell. In Europa beabsichtigt die kalifornische Marke, eine Mischung aus Direktvertrieb und Händleragentur aufzubauen.
„Wie wir im Jahr 2023 gesehen haben, hat sich der Markt für Elektrofahrzeuge dramatisch verändert. Als wachstumsstarkes Start-up-Unternehmen transformiert Fisker seine strategischen Bemühungen, indem es die Markenzugänglichkeit und die Vertriebskanäle schafft, die erforderlich sind, um die steigende Nachfrage nach dem Fisker Ocean zu befriedigen und die Einführung weiterer zukünftiger Modelle vorzubereiten“, so Gründer und CEO Henrik Fisker. „Infolgedessen entwickeln wir unser Geschäftsmodell weiter und beabsichtigen, in diesem Jahr bis zu 50 Händlerpartner in den USA und Kanada und eine ähnliche Anzahl von Händlerstandorten in Europa hinzuzufügen.“
Für Europa verfolgt Fisker ein hybrides Modell. Gemäß dem Agenturmodell plant das Start-up, in seinen europäischen Märkten Vertriebs- und Distributionspartner zu gewinnen, während das Unternehmen in der Region gleichzeitig den Direktvertrieb fortsetzt.
Fisker hat im vergangenen Jahr mehrmals die Produktionsplanung angepasst und die Ziele heruntergeschraubt. Unter dem Strich wurden 2023 10.142 Elektroautos produziert. Ursprünglich sollten im zurückliegenden Jahr 42.400 Elektroautos hergestellt werden. Bislang baut Fisker exklusiv sein Erstlingswerk Ocean, das seit Juni 2023 an Kunden übergeben wird. Mehrere weitere Modelle sind geplant.
Henrik Fisker: „Wir sind seit 2023 ein umsatzstarkes Unternehmen, aber wir standen auch vor zahlreichen Herausforderungen. Der Ausstieg aus Covid-19 brachte einige Probleme für unsere Lieferketten mit sich, die wir jedoch weitgehend überwunden haben … und da wir unser Auslieferungstempo im Jahr 2024 beschleunigen, freue ich mich auf ein schnelleres Wachstum. Wir haben ein solides Geschäft mit relativ geringen Gemeinkosten und ein preisgekröntes Fahrzeug, das den Kunden gefällt. Ich freue mich auf ein Jahr mit neuen Meilensteinen und Chancen für die Marke Fisker und jeden in unserem Team.“
Franz Mueller meint
Fisker Lean Strategie:
-BEVs nicht selbst entwickeln (sondern durch Entwicklungspartnerschaften)
-BEVS nicht selbst produzieren (sondern durch Produktionspartner)
-BEVs nicht selbst verkaufen (sondern durch Vertriebspartner)
-BEVs nicht selbst warten (sondern durch Reparaturpartner)
Das man am Ende mit einer solchen Strategie sämtlichen möglichen Gewinn aber an die Partner abdrückt hätte man sich auch vorher überlegen können.
Vor allem, wenn sich die Fahrzeuge so schlecht verkaufen. Es fehlen übrigens immer noch alle Features die Fisker für den Ocean für Herbst 2023 versprochen hat. Das wissen auch die Kunden, es gibt die Gefahr ein unvollständiges, unverkäufliches Auto zu erwerben.
David meint
Aber immerhin lässt man in einem Niedriglohnland bei einer Noname Firma das Auto entwickeln und bauen. Die haben als Referenz ja auch schon andere sehr günstige Fahrzeuge im Bau, wie den elektrischen Jaguar oder die G-Klasse. Als Vertriebspartner würde ich Rolex-Konzessionäre empfehlen, der Service könnte bei Rolls-Royce erfolgen. Bei 43.900€ für die Basisversion genau die richtige Vorgehensweise. Frau Fisker hat das alles nachgerechnet.