Audi hat mit dem elektrisch angetriebenen RS Q e-tron die Rallye Dakar gewonnen. Es war zum ersten Mal, dass ein Prototyp mit E-Antrieb, Hochvoltbatterie und Energiewandler bei der härtesten Wüstenrallye der Welt am Ende ganz vorne lag.
Die Spanier Carlos Sainz/Lucas Cruz sicherten Audi nach rund 7.900 Kilometern mit 1.20 Stunden Vorsprung den ersten Sieg bei der Rallye Dakar. Auch Mattias Ekström/Emil Bergkvist kamen ins Ziel.
„Herzlichen Glückwunsch an das Team Audi Sport zum Sieg bei der Rallye Dakar“, sagte Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der Audi AG. „Audi hat damit einmal mehr einen Meilenstein im Motorsport gesetzt. Mit einem elektrifizierten Antrieb die härteste Wüstenrallye der Welt zu gewinnen, ist sichtbarer Vorsprung durch Technik und weist den Weg in unsere elektrische Zukunft.“
Der RS Q e-tron verfügt über einen elektrischen Allradantrieb. Die Energieversorgung stellen eine Hochvoltbatterie und ein von Audi als „Energiewandler“ bezeichneter Verbrennungsmotor sicher, der mit „reststoffbasiertem reFuel“ betrieben wird. Das System spare 60 Prozent CO2-Emissionen gegenüber konventionellen Kraftstoffen ein.
„Wir haben mit unserem revolutionären elektrifizierten Antrieb nach nur drei Jahren eine der größten Herausforderungen im Motorsport bewältigt. Damit setzen wir eine lange Serie von Pionierleistungen fort, die Audi in vier Jahrzehnten Motorsport immer ausgezeichnet hat. Ich danke dem gesamten Team für diese herausragende Leistung in einer besonders harten Ausgabe der Rallye Dakar“, so Oliver Hoffmann, Mitglied des Vorstands der Audi AG für Technische Entwicklung.
Schnurbs meint
Die praktische Anwendung dieses Antriebs hätte im Alltag durchaus große Bedeutung. Weil Autos könnten durch kleinere Akkus wieder kleiner und leichter werden. Für den normalen Alltag viel zweckmäßiger. Reichweitenangst wäre tabu und besonders die Möglichkeit z. B. auch einen Wohnwagen problemlos über längere Strecken bewegen zu können wäre gegeben. Mit Plug-in geht das zwar auch, ist aber im Alltag mit 100 km Reichweite einfach zu wenig und somit einfach mehr Verbrenner wie E-Antrieb.
Yoshi84 meint
Haha, das ist ja gar kein Elektroauto! Oh man….
Mark Müller meint
Kein Problem – es ist ja auch nicht Dakar.
Ralf Heil meint
Ob der Audi nun Benzin für die Stromgewinnung nutzt oder ob es eine Ladesäule mitten in der Wüste ist – Fakt ist doch, der Audi KÖNNTE theoretisch exakt wie ein BEV fahren, wenn man ihm die entsprechenden Ladesäulen gibt. Nun – in der Wüste ist nicht so viel Betrieb und man sieht auch eher weniger BEV Fahrer – von daher also alles ok in meinen Augen – sein „eigenes Kraftwerk“ an Bord zu haben ist doch ok – egal wie dies betrieben wird. Dies soll ja kein Serien-Modell werden.
Glückwunsch an Audi!
Yoshi meint
Klar könnte er wie ein reines BEV fahren mit ausreichend Ladesäulen. Da die Etappen aber bis knapp 900 km lang sind und man sich ausmalen kann, wie weit der Wagen bei dem Untergrund und Dauer -Vollgas kommt, darf bezweifelt werden ob er dann noch gewonnen hätte.
Jeff Healey meint
Ich fand das Prinzip E-REV schon beim ersten Opel Ampera/Chevrolet Volt sehr interessant/kompetitiv. 😉
Glückwunsch an Audi, die bewiesen haben, dass dieses Prinzip sogar Wüsten-Rallyes gewinnen kann.
Reinhold Kluge meint
Der Ampera 1 war kein E-REV, deshalb durfte Opel, bzw. Chevrolet nach einer Strafe in den USA damit auch nicht mehr werben. Bei starker Beschleunigung, oder geringer Akkukapazität wurde mittels elektromagnetischer Kupplung der Verbrenner direkt mit dem Getriebe -Antriebsrädern verbunden, war also eine Art Mogelpackung, aber kein echter serieller Hybrid. Das Prinzip ist auch nix neues, gab es schon vor 100 Jahren und auch aktuell bei Eisenbahnen und Schiffen, Stichwort Dieselelektrischer Antrieb.
RainerLEV meint
Sanfter Einspruch: Die zusätzliche Kupplung, die Drehzahl und damit Verbrauch bei gleichmäßiger Autobahnfahrt senken konnte, degradiert ihn nicht zur Mogelpackung, sondern ergänzt vielmehr den E-REV Antrieb. Also, ich habe den 10 Jahre gefahren und kann sagen, dass es ein Unterschied ist, ob ein Elektromotor mit 250 Nm direkt anschiebt oder ob ein Direktschaltgetriebe wie bei Parallelhybriden dazwischen hängt. Opel hat E-REV auf die Straße gebracht. BMW folgte.
Jeff Healey meint
Danke @RainerLEV für die interessante Ergänzung.
Der ADAC schrieb nach einem Langzeittest mit dem Ampera 1 abschließend folgendes (Zitat):
„Viele der Tester meinen rückblickend, dass der Opel Ampera seiner Zeit voraus war.“
Reinhold Kluge meint
Der Voltec Antrieb des Ampera 1 mit seinen 4 Betriebsmodi, vom seriellen Hybrid bis zum Vollhybrid, verfolgt vom grundsätzlichen Aufbau ein ganz anderes Prinzip als der rein als Range Extender ausgelegte BMW i3, das kann man nicht vergleichen. Der Enwickler das Ampera 1 ging übrigens 2011 zu BMW ;-)
Jeff Healey meint
Der Frank Weber war bei GM/Opel hoch angesehen und hat ganz hervorragende Arbeit geleistet. Ein paar Ideen für den i3 wird er wohl schon zu BMW mitgebracht haben…😉
Gerd Heinrich meint
Wichtig ist doch den Verbrennern klar zu machen, dass der elektrische Antrieb bessere Leistungen auf die Strasse bringt. Power,Drehmoment, Reaktionsfähigkeit, Stabilität, Steuerbarkeit, Strassenlage….. Das glaubt ja noch kaum einer
Und dafür: Bravo Audi
Dass hier für diese Wüsten-Anwendung keine Ladesäule in der Oase infrage kommt, ist doch klar. Es wurde also ein BEV mit Rangextender.
Klasse !
Yoshi meint
Es zeigt aber auch, dass offenbar noch kein Energiespeicher verfügbar ist, der es mit einem einfachen Kunststofftank aufnehmen kann.
Man muss dem VW-Konzern aber zu Gute halten, dass sie immer wieder zeigen was heute schon möglich ist. Siehe zb der sehr beeindruckende pikes peak Rekord mit dem id.r.
Effendie meint
Kein Wunder, ca 36 MJ pro Liter sind auch nicht wenig.
Schlumpf7 meint
Auf diesem Entwicklungsstand war BMW mit dem i3 auch schon. Serieller Hybrid mit Benzinmotörchen.Verschwand dann aber wieder in der Evolution der Antriebsentwicklung.
Was will jetzt Audi mit seinem Projekt „RS Q e-tron Rallye Dakar“ entdeckt, bewiesen
bzw. erforscht haben? Wo ist dabei der Vorsprung durch Technik?
Ich gratuliere aber trotzdem.
;-)
Patrick Nue meint
Nun, Audi hat bewiesen dass man auch mit Elektromotoren im Antrieb die Dakar gewinnen kann, gegen eine große Konkurrenz von Fahrzeugen mit leichten und leistungsstarken Verbrennern. Das hat bisher noch niemand geschafft.
Serielle Hybride sind auch nicht verschwunden, aktuell gibt es sowas von Nissan. Wie auch immer, die Technik war gut genug um die Rallye zu gewinnen, das zählt doch. Mit einem reinen BEV hätte das nicht geklappt.
Patrick Nue meint
Immer dieses schlechtreden wenn es sich um einen deutschen Hersteller handelt. Audi behauptet ja nicht hier irgendwas erfunden zu haben, sie haben lediglich speziell für die Dakar Rallye ein Hybrid Fahrzeug gebaut und damit gesiegt. Gut möglich dass im nächsten Jahr ein Teil der Konkurrenz auch mit dieser Technik antritt.
LMdeB meint
Audi könnte sogar 100% statt „… 60 Prozent CO2-Emissionen …“ einsparen.
Indem sie gar nicht fahren! Dream on.
brainDotExe meint
Wenn Verzicht keine akzeptable Alternative ist?
Reinhold Kluge meint
Man kann auch zuhause im Dunkeln und abgedrehter Heizung sitzen und auf sein Ende warten …, spart garantiert CO2
nie wieder Opel meint
Fahrsimulator? Warum nicht. Glaube im Fußball gibt es das auch schon. Und Kamele werden von Roboter geritten.
Hinterthür meint
Second Life per Avatar gab es ja auch schon, ist aber wieder in der Versenkung verschwunden. Die Menschen möchten eben echte Abenteuer, oder zumindest daran teilhaben.
M. meint
Das könnte quasi jeder.
Kein TV/PC, bei Einbruch der Dunkelheit ins Bett, zuhause dick vermummen und einkaufen kann man auch mit dem Bollerwagen.
Zur Arbeit fahren wird auch überschätzt, einfach früher aufstehen.
Gehen tut das alles.
Jetzt ist ein Rennen natürlich erstmal unwichtiger als warmes Mittagessen, aber als Entwicklungsumgebung, zum Erkenntnisgewinn, nimmt man es halt gerne.
Flo meint
Solange Audi für Dakar und F1 viel Geld verbrennt muss man sich keine Sorgen um Audi machen.
Hinterthür meint
Da wird kein Geld verbrannt, schon überhaupt nicht in der F1, das ist eine Multimilliarden Gelddruckmaschine. Deshalb wollen auch alle rein, aber die Plätze sind begrenzt.
Mäx meint
Da muss man aber dazusagen, dass das erst in der neueren Zeit so ist.
Früher war F1 Geldverbrennung und fast alle Teams haben Miese gemacht.
Unter der neuen Führung, mit der besseren Verteilung der Einnahmen und den Budget Caps kann man nun besser wirtschaften und eben Geld verdienen.
Der Werbenutzen kommt dann noch On-Top.
Hinterthür meint
Was ist “ früher „? Die F1 verdient seit den 70ern Geld, als Ecclestone und Mosley das Sponsoring in den Sport brachten, große Webedeals und TV Verträge abschlossen. Seitdem wurde die F1 kontinuierlich zum Zweitgrößten Sportevent weltweit, nach Fußball. Durchschnittlich sitzen bei jedem Rennen ca. 1 Milliarde Menschen vor den Geräten. Eine Investition lohnt sich, was vor über 50 Jahren mal war oder nicht, interessiert doch nicht mehr.
Mäx meint
Ja, die F1 hat Geld verdient, aber nicht die Teams!
Früher haben wenige Teams Geld verdient, die meisten aber Verluste geschrieben. Ob der Sport insgesamt Milliarden umsetzt sagt ja nichts über die Profitabilität der einzelnen Teams aus.
2018 hat zum Beispiel nur Mercedes Gewinn gemacht.
Ferrari war bei null und alle anderen haben Verluste geschrieben, sogar Red Bull.
Das ist der geschäftsmäßige Betrieb als Rennteam.
Ob sich das lohnt musste dann jeder Hersteller selbst entscheiden. Also ob der Verlust sich durch die Außendarstellung rentiert.
Seit 2021 mit dem letzten Concorde Agreement hat sich sich die Rentabilität der Rennteams erheblich verbessert.
Für 2026 steht ein neues Agreement an, man erhofft sich eine ähnliche Gestaltung, was mit weiter reduziertem Budget Cap dann erst recht Gewinne abwirft (+ Werbewirkung).
Man ist aktuell bei <200 Millionen Dollar pro Jahr.
Zu Spitzenzeiten (Schumacher Ära) wurden 400-500 Mio. Dollar pro Jahr verballert…da ist es schon erheblich einfacher geworden mit dem reinen Betrieb Geld zu verdienen.
Das ist der Grund, warum die Teams aktuell schon so lange gleich geblieben sind und warum man immer wieder liest, dass einzelne Hersteller sehr daran interessiert sind.
Es lohnt sich schon ohne die Werbewirkung schön zu rechnen.
Daher ist auch Audi dabei, obwohl der Konzern sparen soll.
Hinterthür meint
Schon richtig, nur Audi springt ja nicht ins kalte Wasser. Mit der Sauber Übernahme haben sie zumindest mal einen erfahrenen Partner. Leider hat das mit Porsche und Red Bull nicht geklappt, für mich eine spannendere Konstellation. Ich denke, jahrelanges Hinterherfahren wird auch für Audi keine Option sein, aber schauen wir einfach mal was ab 2026 passiert. Falls es Audi dann noch gibt, das wird ja hier von einigen angezweifelt ;-)
Flo meint
Wenn es denn so einfach wäre…. sagt sogar ChatGPT. Es braucht ja erstmal enorme Inverstitionen und wenn man dann jahrelang hinterherfährt ist das ein Draufzahlergeschäft und fürs Image auch eher schädigend. Vorsprung durch Technik?
Mäx meint
Haas F1 fährt nur hinterher und hat 2022 trotzdem mit einem Profit abgeschlossen.
Das ist es ja, was ich oben mit Hinterthür diskutiert habe.
Raphael meint
Müsste nicht in der Überschrift „elektrifizierter Antrieb“ stehen?
Das Fahrzeug ist doch ein Plug-In Hybrid oder?
ID.alist meint
Ist er nicht.
Ein Plug-In Hybrid nutzt den Verbrenner zum Vortrieb, in diesem Fall war der Motor nur als Stromgenerator da.
Also kein PHEV sondern einen ER-BEV.
Dagobert meint
E-REV (Extended-Range-Electric-Vehicle)
Hinterthür meint
Serieller Hybrid, ganz einfach.
joe56 meint
Immer diese designten Bezeichnungen. Bei der Schiene nannte sich das Diesel-elektrisch und jeder wußte was gemeint ist.
M. meint
Glückwunsch an Audi.
Aktuell ist es natürlich noch nicht möglich, die Dakar mit einem BEV zu fahren, das alleine aus einer Batterie angetrieben wird. Da fehlt es technisch noch an allem: Energiedichte, Ladegeschwindigkeit und natürlich Ladestationen in der Wüste.
Aber auch reine, echte BEV können irgendwann Rennen gewinnen – mit den richtigen Batterien. Was eigentlich nicht überraschend ist.
ID.alist meint
Was ist an den Audi nicht richtig? Er fährt einfach nur sein eigenes E-Kraftwerk spazieren, ansonsten ist es ein BEV sowie alle andere.
Das Hauptproblem wird bleiben Ladestationen in der Wüste, man kann nicht auf die Schnelle ein paar Quadratkilometer PV aufstellen, damit die Autos schnell wieder los fahren können, und wenn man dafür Dieselgeneratoren mit Akkus verwendet, dann ist die Audi Variante sogar besser.
M. meint
Er verbraucht Benzin (o.ä).
Das ist nicht richtig für ein BEV.
Ich dachte aber erklärt zu haben, aus welchen Gründen das aktuell noch verständlich ist.