Stellantis erweitert die Produktionskapazitäten für seine Nutzfahrzeug-Modelle mit Wasserstoff-Brennstoffzelle und beginnt mit der Serienproduktion von mittelgroßen und großen Transportern in seinen Werken in Hordain (Frankreich) und Gliwice (Polen).
Im Oktober 2023 präsentierte das Unternehmen sein erneuertes Transporter-Portfolio. „Stellantis und seine Marken nutzen die ganze Palette fortschrittlicher elektrischer Antriebs-, Sicherheits-, ADAS- und Konnektivitäts-Technologien, um Fahrerinnen und Fahrern ein stressfreies Ambiente und gewerblichen Nutzern einen zuverlässigen Geschäftspartner zu bieten“, so der Autokonzern.
„Dass wir zunächst mittelgroße Transporter und nun auch große Transporter mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb auf unseren Produktionslinien integrieren, ist ein Beweis für unser Engagement, die führende Position in der hochmodernen Wasserstofftechnologie zu behalten und sie für unsere anspruchsvollsten Kunden verfügbar zu machen“, sagte Jean-Michel Billig, Stellantis Chief Technology Officer, Hydrogen Fuel Cell Vehicle Development. „Die Fähigkeiten und das Engagement unserer Ingenieure und operativen Teams sind von entscheidender Bedeutung, um die Ambitionen von Dare Forward 2030 umzusetzen und die Führungsposition im Segment für emissionsfreie Nutzfahrzeuge zu behaupten.“
Die Brennstoffzellenvarianten der Nutzfahrzeuge sind laut dem Hersteller auf eine intensive Kundennutzung ausgerichtet. Sie basieren auf der Technologie, die in den Batterie-Elektro-Varianten der Fahrzeuge zum Einsatz kommt. Als Vorteile nennt Stellantis kurze Betankungszeiten und keine Einbußen der Nutzlastkapazität.
Bei den mittelgroßen Transportern sorge eine zweite Generation des Brennstoffzellensystems für eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern und eine Betankungszeit von weniger als vier Minuten. Bei den großen Transportern ermögliche die Ergänzung der Brennstoffzellentechnologie eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern und eine Betankungszeit von fünf Minuten.
Stellantis wird in seinen Werken acht Brennstoffzellen-Wasserstoff-Versionen von mittelgroßen und großen Transportern herstellen: Citroën ë-Jumpy und ë-Jumper, Fiat Professional E-Scudo und E-Ducato, Opel/Vauxhall Vivaro und Movano, Peugeot E-Expert und E-Boxer.
Die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie spielt Unternehmensangaben nach eine wichtige Rolle in der Stellantis-Roadmap für emissionsfreie Antriebe. Seit 2023 ist der Konzern zu einem Drittel gleichberechtigter Anteilseigner von Symbio, einem führenden Unternehmen für Wasserstofftechnologie mit Niederlassungen in Europa und den Vereinigten Staaten.
Mark Müller meint
Meldung auf anderem Forum:
Der französische Nutzfahrzeug-Vermieter HYSETCO hat gerade 150 dieser Fahrzeuge (Peugeot-Version) bestellt. Alle sollen bis Mitte Jahr in Betrieb genommen werden. Teilweise beim Käufer ausgerüstet als Taxi oder Behindertentransporter.
Diff meint
Ein Wohnmobil Ducato mit Brennstoffzelle mit gewohnter Nutzlast und noch mit der Möglichkeit Strom auch für mehrere Tage einfach aus der Brennstoffzelle zu gewinnen wäre eine feine Sache. Nur fehlt noch das flächendeckend Tank Netz.
Eugen meint
Naja, wenn die Haltbarkeit so ausfällt wie die letzten Diesel Euro6 Motoren, dann würde ich lieber die Finger davon lassen.
Futureman meint
Sind Preise bekannt?
Der Absatzmarkt wird auf Fördertöpfe beschränkt sein.
Mark Müller meint
Die alte Generation der H2-Vans von Stellantis (‚vor-industiel‘) hatte die letzten paar Monate auf der Website publizierte Katalogpreise. Wegen ‚vor-industriel‘ eben halt so um 90’000.
Bin sehr gespannt auf die Preise der neuen, inzwischen mehrheitlich industriell gefertigten H2-Systeme. Dürfte ein paar Zehntausender darunter liegen.
Powerwall Thorsten meint
Viel Glück dabei auf bereits tote Pferde zu setzen – irgendein Steuertopf wird das wohl finanziert haben.
Mark Müller meint
Da ist mit Garantie weniger Förderung drin als bei deinem Tesla.
Powerwall Thorsten meint
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Wir hätten uns übrigens den Tesla auch ohne die Förderung gekauft, aber ich glaube ich bezahle genügend Steuern, um dann auch einmal etwas mitnehmen zu dürfen :-)
Übrigens wird durch unseren Tesla auch deine Atemluft „aufgewertet“, nett gell?
Markus Müller meint
Mutig. Hut ab.
alupo meint
Mutig sind m.M.n. vor allem die zukünftigen Käufer. Aber ich denke nicht dass allzu viele Käufer darauf hereinfallen. Vermutlich muss Stellantis diese Transporter eher zu wettbewerbsfähigen Preisen verleasen anstatt sie verkaufen zu können.
Zum Vergleich: in den USA wurden im Gesamtjahr 2023 etwas weniger als 3.000 FCEVs abgesetzt, meist Toyota Mirai und einige wenige Hyundai Nexo. Das waren minimal mehr als in 2022, aber weniger als im Bestjahr 2021.
Entsprechend wenige H2 Tankstellen werden gebaut (damit in den USA auf Urlaubsfahrt zu gehen klappt wohl kaum) und H2 ist dort auch entsprechend teuer, 14 – 15 USD/kg.
Thorsten meint
Nur den mutigen gehört die Zukunft. Als der Ottomotor entwickelt wurde, gab es auch keine Tankstellen und das Benzin musste teuer in der Apotheke gekauft werden, was der Erfolgsgeschichte keinen Abbruch tat.
Wasserstoff wird sich auf lange Sicht durchsetzen. Zumal es schon in einigen Stadtwerken ins Gasnetzt eingespeist wird.
An die „Berufspessimisten“ gerichtet, sollten die sich mal vor Augen halten, welche Zukunftstechnologien wir in Deutschland leichtfertig abgegeben haben, wie z.B. die Halbleiter, die Magnetschwebebahn.
Also Ihr Wasserstoffkaputtredner, macht weiter so und Ihr werdet die Zukunft verschlafen
Daniel Weisses meint
Wer die Vergangenheit (Geschichte) nicht kennt, der kann auch nicht in die Zukunft denken. Hätte Tesla (über den Staat) den deutschen Autobauern den E-Antrieb nicht aufgezwungen, würden Halbschlaue auch diese Technik wohl heute noch als nicht alltagstauglich und zukunftslose Totgeburt beschimpfen.
Ja, Wasserstoff mag aktuell, vor allem in der Herstellung relativ ineffizient sein. Aber das war wohl Benzin in seiner Anfangszeit auch. Oder nehmen wir die Solarzellen: Gemäss Wiki, waren die Modulkosten Anno 1970 für 1 Watt bei 96 Dollar. Anno 2016 noch bei 70 Cent. Und es wird wohl keine 46 Jahre dauern bis beim Wasserstoff ähnliches passiert. Und wer weiss, vielleicht findet die KI ja noch viel praktikablere Energie-Speicher oder Quellen, bevor sie die Menschheit vernichtet ;-)
Mike meint
Wenn die Wasserstofftechnik so toll ist, dann kauft sie doch.
Powerwall Thorsten meint
Geh doch einmal im Internet recherchieren warum man für die Hersrellung von Wasserstoff physikalisch gesehen wie viel Strom braucht.
Also egal wie viel billiger der Strom in Zukunft werden wird, das Verhältnis Strom zu Wasserstoff wird gleich bleiben.
Hinzu kommt aber immer die zusätzlichen Kosten bei der Umwandlung von Wasserstoff in den Fahrstrom.
Batteriepreise werden wie in deinem PV Beispiel weiter drastisch fallen.
…….. Grünen Wasserstoff wird es deiner Meinung nach Industrie, Flug und Schiffsverkehr, Gebäudeheizung etc ungefähr wann geben ?
Bei der aktuellen Ausbaugeschwindigkeit von PV und Wind wird das viele Jahrzehnte dauern.
R.I.P. Wasserstoff im Individualverkehr