BYD hat in Ungarn vorläufige Verkaufs- und Kaufverträge unterzeichnet, mit denen das Unternehmen dem Ziel der Fertigung von Fahrzeugen in Europa ein Stück nähergekommen ist. In drei Jahren sollen die ersten Fahrzeuge des chinesischen Konzerns in Ungarn vom Band laufen.
BYD, mit Stand Q4 2023 weltgrößter Hersteller von Elektroautos, leite mit der Unterzeichnung des vorläufigen Kaufvertrags am 30. Januar 2024 die erste Phase seiner Produktionsanlage für Stromer in Ungarn ein, so das Unternehmen. Das „hochmoderne“ Werk wird in Szeged, im Südosten Ungarns, errichtet und ist für die Produktion von vollelektrischen BYD-Modellen für den europäischen Markt bestimmt.
Die Fabrik in Szeged wird die erste Produktionsstätte für Pkw sein, die ein chinesisches Automobilunternehmen in Europa errichtet. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den bahnbrechenden Automobilhersteller, der seine Aktivitäten im Bereich der Elektrofahrzeuge in Europa weiter vorantreibt“, so BYD in einer Mitteilung.
Der Bau der Anlage erfolgt in mehreren Etappen, sodass der erste Teilabschnitt bereits innerhalb von drei Jahren eröffnet und in Betrieb genommen werden kann. Produziert werden soll „eine umfassende Palette umweltfreundlicher BYD-Modelle“.
Das Bauprojekt und die anschließende Eröffnung der Produktionsstätte werden laut BYD „Tausende von Arbeitsplätzen“ schaffen, die lokale Wirtschaft ankurbeln und gleichzeitig die lokalen Lieferketten unterstützen. Der Konzern ist schon seit 2016 mit einer Elektrobus-Produktion in Ungarn angesiedelt. Dies hat zu weiteren Investitionen der Chinesen in Ungarn geführt.
Seit seinem Pkw-Debüt auf dem Pariser Autosalon 2022 hat BYD 250 Vertriebs- und Serviceniederlassungen in 19 europäischen Ländern eröffnet und sechs neue Modelle auf den Markt gebracht. Zum Portfolio hierzulande gehören die kompakten und mittelgroßen Baureihen Atto 3, Dolphin und Seal sowie die Oberklasselimousine Han EV und das große SUV Tang EV.
Darüber hinaus ist laut der aktuellen Mitteilung in diesem Jahr die Einführung zwei neuer Modelle geplant. Eines davon ist das elektrische Mittelklasse-SUV Seal U.
Buenos meint
Der BYD Seagull kommt Ende des Monats als Dolphin Mini auf den brasilianischen Markt. Zum Preis eines VW Polo Benziner. VW wird hier richtig alt aussehen
Jeff Healey meint
Seagull?
„Wish you were here…“ 🥹
Gunnar meint
BYDs Verkaufszahlen der letzten Jahre in Europa laut EU-EVs:
2019: 42
2020: 113
2021: 1247
2022: 4238
2023: 14899
Hohe Wachstumsraten ausgehend von einer niedrigen Basis.
Michael meint
BYD sind bei uns nicht gefragt weil die Ladeleistung schlecht ist und das Design nicht europäisch. MG und Dacia zeigen heute schon wie wichtig der Preis ist. Wenn sie also in Ungarn billig produzieren können, dann steht ihnen Europa offen. Vielleicht nicht Deutschland, aber die anderen Länder auf jeden Fall.
gradz meint
@Michael warum nicht Deutschland?
Meinst du der Deutsche kann ein günstiges 100kWh Eakkuauto nicht bedienen?
derJim meint
Das Design ist glaube ich nicht das Problem, es ist eher noch der recht hohe Preis. Hier passiert, wie man in den letzten Wochen schon gesehen hat, gerade noch einiges und ich denke auch, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Mit dem neuen Frachter von BYD und denen, die im Bau sind, werden noch einige mehr BYDs nach Europa kommen. Die Wachstumsgeschichte hat wahrscheinlich gerade erst begonnen.
Ich bin auch gespannt, ob und wann auch MG noch mit einer Preissenkung um die Ecke kommt. Die fehlen also einziges in der BEV-Blase noch.
Technisch sind die Blade-Akkus schon sehr gut und es gibt keine alternative deutscher Hersteller dazu. Ich würde auf jeden fall keinen NMC-Akku mehr haben wollen.
gertklein meint
Also auch bei BYD kommen erste bezahlbare Eautos um 2030 rum.
Steven B. meint
ich glaube nicht ernsthaft daran, dass die in Europa produzieren werden. in den kommenden 2 jähren müssten sie derart erfolge feiern, dass sich diese Produktionsstätte auch wirklich lohnen wird. das aber sehe ich absolut nicht. die Anzahl an Fahrzeuge die BYD in den kommenden 2 jähren verkaufen werden, sind (weit) hinter den Verkaufszahlen von VW und TESLA anzusiedeln – definitiv!
gradz meint
@Steven B. logisch bei Fahrzeugpreise ab 40k.
werden die Autos aber in Europa zusammengebaut wird der Zoll umgangen :)
Kasch meint
Oh, da blubbert Einer aber mal wieder in einer ganz blickdichten, kleinen Blase durch die Welt. Erst mal ist BYD ein gigantischer Mischkonzern – Kraftfahrzeuge sind nur eine (junge) Sparte von Vielen. E-Busse produziert BYD schon lange, weltweit, selbst in USA und genutzt werden die Teile ebenfalls längst weltweit – eine der wenigen Ausnahmen: Deutschland, da dieseln „Premiumbusse“. Wer denkt, nur Deutschland kann die schönsten, besten und tollsten Autos bauen, dem will und muss ich aber nicht widersprechen !
Buenos meint
Der BYD Seagull kommt Ende des Monats als Dolphin Mini auf den brasilianischen Markt. Zum Preis eines VW Polo Benziner. VW wird hier richtig alt aussehen
derJim meint
Oh, mit so Vermutungen wäre ich sehr vorsichtig. Wenn BYD in den letzten Jahren nur zwei Sachen gezeigt hat, dann wären das: 1. Die Lernkurve ist sehr steil und 2. die Wachstumszahlen sind absurd hoch. Durch die vertikale Integration UND die hohen Stückzahlen haben sie einen erheblichen Kostenvorteil gegenüber fast allen anderen (Tesla explizit ausgenommen). Ich denke Wang Chuanfu weiß genau, was er tut. Die aktuellen BYDs, auch der Seal U mit 41k, sind kein Schnäppchen, nein. Aber der Seal U hat im Gegensatz zu anderen Einstiegsmodellen einen merklich größeren Akku (U:72kWh, Y: 60 kWh,ID.4: 52kWh, bis auf VW haben sie LFP-Zellchemie), ist fast voll ausgestattet und ist ein Fullsize D-Segment SUV. Die Verarbeitung und Materialien sind deutlich besser als z.B. im Model Y (Alleine das Lenkrad graust mich schon genug :/). Auch wenn nicht alle BMW und Mercedes-Kunden sofort zu BYD überlaufen werden, gibt es doch einige Kunden, die die Vorzüge eines Ordentlichen Preis/Leistungsverhältnisses, guter Ausstattung, quasi keiner Aufpreisliste und eines großen Akkus zu schätzen wissen. Wenn vielleicht auch nicht im riesigem Umfang in D, dann eben in den restlichen 46 Staaten in Europa. Nicht alle haben so einen Autofetisch wie wir Deutschen.
Thorsten 0711 meint
derJim
Im Großen und Ganzen stimme ich hier zu.
Der Seagull wird im direkten Vergleich zum e-C3 besser da stehen. Das Basismodell des Franzosen ist ein „nackter Hirsch“ für 23300€, dagegen steht der Chinese für vermutete 25000€ schon fast ein wenig Premium, vor allem im Innenraum.
Früher hat gefühlt jeder über Dacia gelästert und heute sieht man sie an jeder Ecke und der Sandero ist das privat am besten verkaufte Auto in Europa. Meine Wenigkeit hat gefahren: Ford, VW, Opel und als besser verdient wurde BMW. Und heute steht ein Dacia vor der Tür. Ich vermute Build your Dreams wird langfristig die Koreaner überholen.