Kurz vor der Markteinführung durchläuft der neue vollelektrische Alpine-Kompaktsportler A290 Fahrtests unter extremen Wetterbedingungen in der Nähe des Polarkreises. Die Modellreihe ist das erste Elektroauto der Renault-Tochter und soll im Juni 2024 starten.
„Wir testen aktuell die A290, unseren kommenden kompakten Elektrosportwagen im B-Segment, unter extrem anspruchsvollen Bedingungen in Schwedisch-Lappland. Damit die A290 unter allen Bedingungen und bei jedem Wetter perfekt funktioniert, ist die Winterentwicklungsphase von entscheidender Bedeutung. Zumal es sich um ein völlig neues Modell handelt. Die Ergebnisse sind sehr vielversprechend, so dass der Marktstart in den kommenden Monaten erfolgen kann“, sagt Philippe Krief, CEO von Alpine.
Wie bei jedem Modell von Alpine werde auch bei der A290 besonderes Augenmerk auf die Dynamik gelegt. Das Ansprechverhalten des Motors, die Fahrpräzision und die Agilität würden sorgfältig geprüft, um auch unter extremen Bedingungen „ein exzellentes Fahrerlebnis“ zu bieten. Darüber hinaus testen die Ingenieure Ausstattungsdetails, darunter die Heizung, die Qualität der Scheibenbelüftung und -enteisung sowie die ESP-Funktion bei Schnee.
Der getarnte Prototyp für die Wintererprobung startete erstmalig mit den endgültigen Karosserieabmessungen: 3.990 Millimeter Länge, 1.820 Millimeter Breite, 1.520 Millimeter Höhe sowie einem Radstand von 2.530 Millimetern.
Ebenfalls enthüllt wurde das abgeflachte A290-Sportlenkrad aus Nappaleder und mit Mittelmarkierung, eine Reminiszenz an den Motorsport. „Das Alpine Lenkrad verfügt über drei wesentliche Funktionen, die der Formel 1 entliehen sind: Die Überholtaste (Overtake; OV), Recharge (RCH) und die Fahrmodi mit One-Touch-Zugriff“, erklärt der Hersteller.
Alpine bietet für sein Elektroauto drei Reifen an: einen für Winterbedingungen sowie zwei für den Sommer. Bei letzteren ist einer auf Energieeffizienz ausgelegt, der andere für maximale Leistung.
„Die drei Reifen ermöglichen der A290 bei allen Bedingungen – ob bei Trockenheit, Nässe oder Schnee – optimale Leistung. Jeder Reifen ist mit einer exklusiven Kennzeichnung versehen, die dem Kodierungssystem des jeweiligen Alpine Modells entspricht“, so das Unternehmen. Für die A290 lautet diese Kennzeichnung „A29“. So werde sichergestellt, „dass die Kunden beim Reifenwechsel immer genau die gleiche Performance erhalten: ein perfektes Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Reichweite und Handling sowie Haltbarkeit, Komfort und Akustik“.
Die A290 baut auf dem neuen Renault 5 auf, der ebenfalls in diesem Jahr eingeführt wird. Alpine hat 2023 eine erste Vorschau auf seinen sportlichen Strom-Kleinwagen gewährt. Außen entspricht das Konzeptauto A290_ß (Artikelbild) laut den Designern bereits weitgehend der Serie, die 2024 für schätzungsweise um die 50.000 Euro starten soll.
Über die Technik des Serienfahrzeugs ist bisher genauso wenig wie über die des Showcars bekannt. Zu letzterem wurde mitgeteilt, dass es zwei Motoren an der Vorderachse und eine Boost-Funktion gibt, mit der man für zehn Sekunden mehr Leistung bekommt.
Renault will Alpine mit E-Autos zu einem sechsstelligen Absatz führen. Statt wie bisher nur ein Modell mit Benzinantrieb sieht die Marke zukünftig ein Angebot von sieben Vollstromern vor. Das Programm umfasst den Kleinwagen A290, die A110 als Coupé wie Roadster, den kompakten Viersitzer A310, den Crossover GT X-Over sowie wohl auch große Luxuslimousinen des D- und E-Segments. Sie alle sollen innerhalb der nächsten sieben Jahre auf den Markt kommen.
EVrules meint
Nun 50.000 Eur für die A290 wären ein mehr als ordentlicher Preisaufschlag für das Auto, welches grunsätzlich auf dem R5 aufbaut und trotz Adaptionen eher in Richtung Teilegleichheit tendiert.
Die A110, mit einem eigenständigen Alu-Rahmen, einer eigenständigen Karosserie, wäre ab ca. 65.000 Eur zu kaufen. Ich nehme an, dass die A290 hier um die oder eher etwas unter 40.000 Eur zu kaufen sein wird – das wäre meine eigene Einschätzung, basierend auf den bisherigen Preisen verschiedener RS-Modelle (bspw. Mégane RS ab ca. 33.000 Eur, bis über 50.000 Eur bei Sondereditionen).
Lassen wir die Wette-auf-Zeit einmal laufen.