Die Handelspartner von Fiat Professional nehmen jetzt Bestellungen für den neuen E-Ducato in den Kastenwagen-Varianten verglast, teilverglast und verblecht entgegen. Der elektrisch angetriebene Transporter bietet künftig mehr als doppelt so viel Leistung wie der Vorgänger. Durch eine größere Batterie steigt auch die Reichweite.
Zur Wahl stehen je nach Karosserieversion zwei Längen sowie zwei Aufbauhöhen. Die Nutzlast ohne Fahrer beträgt je nach Ausstattung bis zu 1.385 Kilogramm. Je nach Modellvariante lädt der neue E-Ducato bis zu 17 Kubikmeter ein und zieht Anhänger bis zu einem Gewicht von 2.400 Kilogramm. Die Preise starten bei 54.800 Euro (netto).
Antrieb & Ladesystem
Der vollelektrische Antriebsstrang des neuen E-Ducato ist deutlich leistungsfähiger als beim bisherigen Modell: Mit künftig 200 kW (270 PS) und einem maximalen Drehmoment von 400 Newtonmetern ist der große Transporter auf der Autobahn mit bis zu 130 km/h unterwegs. Die Normreichweite beträgt bis zu 424 Kilometer nach WLTP-Verfahren.
Die neue Batterie hat eine Kapazität von 110 kWh. Serienmäßig ist ein dreiphasiger 11-kW-Charger zum Wechselstromladen an Bord. An entsprechend ausgerüsteten Ladestationen ist außerdem Schnellladen mit bis zu 150 kW Gleichstrom möglich. Um die Batterie von praktisch leer auf 80 Prozent aufzuladen, ist so eine Pause von 55 Minuten nötig.
Der neue E-Ducato wird mittels einer Eingang-Automatik über die Vorderräder angetrieben. Drei Fahrmodi stellt das System zur Verfügung: Eco ist auf maximale Reichweite ausgelegt. Die Motorleistung ist dann auf 120 kW limitiert, die Höchstgeschwindigkeit auf 90 km/h begrenzt. Normal setzt 160 kW frei und in Stellung Power liegt die maximale Leistung an. Parallel dazu werden das maximale Drehmoment und das Ansprechverhalten des Fahrpedals angepasst.
Um die Bremsenergie optimal zu nutzen, ist beim neuen E-Ducato die Rekuperation mittels Lenkradwippen in vier Stufen einstellbar. Die Skala reicht vom sogenannten Segeln, bei dem das Fahrzeug optimal rollt und nicht rekuperiert wird, bis zu besonders starker Rekuperation, bei der ein deutlicher Bremseffekt zu spüren ist.
Serienausstattung
Die Serienausstattung des neuen E-Ducato ist gegenüber den Modellversionen mit Turbodieselmotor erweitert. Als Standard sind unter anderem die Klimaautomatik, die elektrische Parkbremse und das schlüssellose Zugangs- und Startsystem an Bord. Das zentrale Instrument hinter dem Lenkrad ist als volldigitales TFT-Farbdisplay mit 7,0 Zoll Bildschirmdiagonale (17,8 cm) ausgelegt. Das Infotainmentsystem mit integriertem Navigationssystem baut auf einem Touchscreen mit 10,0 Durchmesser (25,4 cm) auf. Kompatible Geräte können mittels Bluetooth drahtlos gekoppelt werden. Das Infotainmentsystem lässt sich über Tasten am Lenkrad bedienen.
Zur Serienausstattung des neuen E-Ducato gehören darüber hinaus unter anderem elektrische Servolenkung, Reifendrucksensor, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber, Lordosenstütze im Fahrersitz, Beifahrerdoppelsitz mit Klapptischfunktion links sowie Mittelarmlehne.
Für Sicherheit sorgen neben dem Fahrer-Airbag, dem auf zwei Beifahrer ausgelegten Airbag auf der rechten Seite, der Rückfahrkamera und der Einparkhilfe hinten zusätzliche elektronische Fahrerassistenzsysteme. Zu ihnen zählen Notbremsassistent, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Müdigkeitswarner sowie der intelligente Geschwindigkeitsassistent.
Über die Elektronische Stabilitätskontrolle werden außerdem Anhängerstabilitätskontrolle, Seitenwindassistent, Überschlagsvermeidung, Antischlupfregelung, Berganfahrhilfe, Adaptive Lastkontrolle und Post-Collision-Braking realisiert. Letzteres löst bei einer schweren Kollision automatisch einen Bremsvorgang aus, um im Falle einer möglicherweise handlungsunfähigen Person hinter dem Lenkrad Unfallfolgen zu reduzieren. Die Integrierung einer neuen Telematik-Box ermöglicht die Nutzung der Dienstleistungen aus dem Angebot der Connected Services von Fiat Professional.
Zwei Längen, zwei Höhen, modernisiertes Design
Zu erkennen ist der jüngste E-Ducato am neuen Design von vorderem Stoßfänger und Kühlergrill, an aerodynamisch optimierten Außenspiegeln sowie neuen Logos auf Leichtmetallfelgen beziehungsweise Radblenden. Im Innenraum präsentieren sich die Sitze in Details überarbeitet, das Lenkrad trägt nun das neue Fiat-Logo.
Zur Wahl stehen für den neuen E-Ducato Kastenwagen die Varianten verblecht, verglast und teilverglast. Lieferbar sind die zwei Längen L3 und L4 (5.998 bzw. 6.363 Millimeter, teilverglast nur L3). Der Kastenwagen verblecht wird in den zwei Höhen H2 (2.524 mm) und L3 (2.764 mm) angeboten, die beiden anderen Versionen ausschließlich in Höhe H2. Der Radstand beträgt immer 4.035 Millimeter.
Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 beziehungsweise 4,25 Tonnen misst das Laderaumvolumen zwischen 13 und 17 Kubikmetern. Bei Bedarf zieht der neue Fiat E-Ducato gebremste Anhänger bis zu einem Gewicht von 2.400 Kilogramm.
Wolfram meint
Prima, die Angebote werden immer besser! Was fehlt ist die Angabe zum Leergewicht, das scheint irgendwo bei 2,8-2,9 t zu liegen und wäre damit leider deutlich höher als beim Verbrenner. Auch L2 ist leider nicht zu haben, vermutlich weil da kein 110kWh Akku zwischen die Achsen passt (?). Und die Umrüstung auf WoMo könnte Unterflur Probleme bereiten: Wohin mit Frisch- und Grauwassertank wenn dort der Akku verstaut ist? Darauf finde ich leider auch keinen Hinweis im Text. Ansonsten geht das ganz klar in die richtige Richtung!
M3P_2024 meint
Frischwasser haben alle (?) Camper im Fahrzeug auf dem Fahrzeugboden, nicht darunter. Für den Grauwassertank muss aber was überlegt werden.
Solariseur meint
„Schnellladen mit bis zu 150 kW“
DAS ist im Gewerbe ein Problem. Wenn das Fahrzeug für Anreise unterwegs 1 Stunde aufladen muss, 2 MA im Fahrzeug, kostet uns der Stopp 300 EUR. 1/2 Stunde wäre akzeptabel, wie aktuell bei den PKWs, wird z.B. mit 15 min Frühstückspause ein wenig glattgestrichen.
Klaro, lässt sich mit ordentlicher Planung noch optimieren. Diese Zwangspause muß man aber einkalkulieren, Reisezeit ist Arbeitszeit.
Aber ja, die Entwicklungsrichtung simmt, und es wird viele Anwendungsfälle geben, bei denen diese Problematik keine Rolle spielt.
Thomas meint
Volle Zustimmung, die 30min 10->80 sind extrem relevant im gewerblichen Umfeld (vor allem bei hohen Fahrleistungen). Ärgerlich, dass daran gespart wurde. Der Fahrzeugpreis ist tatsächlich weniger ein Problem, das hat man bei hohen Fahrleistungen schnell wieder drin.
Aber ja: es geht endlich in die richtige Richtung bei Transportern.
M3P_2024 meint
Ja die 55min 0-80% sind ziemlich schlecht. Allerdings längst nicht für jeden relevant. Handwerker machen in der Regel wohl keine 100km täglich. Die Fahrzeuge haben es oftmals am Wochenende für private Einsätze strenger als die ganze Woche… (nur weiss das der Chef nicht…)
Tesla-Fan meint
Für knapp 500€ Aufpreis gibt es übrigens „pto“ – power take of – einen Anschluss für Sonderaufbauten (z.B. Kühlaggregate vom Eismann) direkt aus der 110kWh Batterie.
Auch sehr interessant für vollelektrische Camper.
Ameise64 meint
So langsam wird das für Wohnmobile interessant. Ein wenig größer könnte der Akku schon noch sein, aber es wird …
T. Pietsch meint
Ja klingt gut. Einzig das Gewicht könnte zum Problem werden. Ein Camper darf ja nicht zu schwer sein.
M3P_2024 meint
4,2 Tonnen sind doch schon in Vorbereitung
Daniel S meint
Wahnsinn. Mit den aerodynamisch optimierten Aussenspiegeln verbraucht der sich viel wniger Energie. Ein Gamechanger ;)