Toyota stellt sein Brennstoffzellen-System der dritten Generation vor. Die Technik soll sich für den Einsatz in Pkw, Nutzfahrzeugen, Zügen, Schiffen und stationären Anwendungen eignen. Die Markteinführung planen die Japaner im nächsten Jahr.
Die neue Generation zeichnet sich den Angaben nach durch eine Verbesserung von Haltbarkeit und Effizienz sowie Kostensenkungen durch Innovationen im Zelldesign und in den Fertigungsprozessen aus. Konkretes wird noch nicht verraten. Es heißt lediglich, dass die Haltbarkeit im Vergleich zur zweiten Generation um den Faktor 2 und die Effizienz um den Faktor 1,2 verbessert wurde. Das ermögliche eine um 20 Prozent größere Reichweite.
Das Modellangebot soll mit der neuen Generation erweitert werden. Durch seine kompakte Bauweise soll das neue System leichter in verschiedene Nutzfahrzeuge integriert werden können. „Bei Personenkraftwagen sorgt die verbesserte Kraftstoffeffizienz für eine größere Reichweite und damit für noch mehr Sicherheit. Bei schweren Nutzfahrzeugen bietet das neue Brennstoffzellensystem eine mit Dieselmotoren vergleichbare Haltbarkeit und hohe Leistung“, so der Konzern.

Das Brennstoffzellen-System der dritten Generation soll ab 2026 hauptsächlich in Japan, Europa, Nordamerika und China eingeführt werden. Toyota bietet seine Brennstoffzellen-Systeme auch Drittkunden an. Im Pkw-Bereich ist etwa BMW ein Partner, bei Bussen der portugiesische Hersteller Caetano Bus oder Karsan aus der Türkei. Im Lkw-Sektor gehören VDL, Paccar und Hyliko zu den Kunden.
Bereits Ende 2024 hatte Toyota seine Bemühungen im Bereich Wasserstofftechnologie bekräftigt. Der weltgrößte Automobilhersteller will mit staatlichen Einrichtungen als auch mit anderen Pkw- und Nutzfahrzeug-Herstellern sowie Kunden zusammenarbeiten, um den Aufbau „einer Wasserstoffgesellschaft“ und die breite Einführung von Brennstoffzellen voranzutreiben.
Das aktuelle Angebot von Toyota umfasst Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge wie mit Wasserstoff betriebene Verbrennungsmotoren. Das Unternehmen hat derzeit in zweiter Generation die Limousine Mirai mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektroantrieb im Programm. Da die Nachfrage nach solchen Autos aber nicht wie erwartet deutlich gestiegen ist, hat man den Fokus von Pkw auf Nutzfahrzeuge verlagert.
Bis 2030 will der Konzern eine Führungsrolle auf dem wasserstoffbasierten Nutzfahrzeugmarkt einnehmen. „Insbesondere in Europa und Amerika, wo die entsprechende Nachfrage wächst, wird mit einem Absatz von bis zu 75.000 Einheiten gerechnet“, hieß es im Dezember.
Frank meint
Überall dort, wo Wasserstoff in direkter konkurrenz zur Batterie steht, hat er keine Chance sich wirtschaftlich durchzusetzen. Dort aber wo Batterie keine Option ist könnte das gehen.
Bei mir ist es die Dunkelflautenzeit, die mit einer Picea-wasserstoffanlage abgedeckt wird.
Containerschiffahrt könnte gehen. (Auf den Routen der Containerschiffe könnten aber auch Solarinseltankstationen mit Wechselakkucontainern und Kranschiffen ihren Dienst tun).
Zu forschen wäre im Flugverkehrsbereich mit Brennstoffzellen, da man ja kein Wasser (mit Turbinen) in den Himmel jagen will (Zirren machen soweit ich weiß auch Treibhauseffekt)
Mäx meint
Die Ozeanschifffahrt wird wohl nicht auf Wasserstoff setzen.
Aktuell macht Ammoniak die Runde, also als Syntheseprodukt aus Kohlenstoff und Wasserstoff.
Das steht dann allerdings in direkter Konkurrenz zum Dünger und damit zu den Lebensmittelpreisen…auch nicht so schön gesamtgesellschaftlich.
Im Flugverkehr (Lang- und Mittelstrecke) wird es wohl auch auf SAF (vollsynthetisch) hinauslaufen.
Die ganzen inländischen Flüge könnten mit ein oder zwei Sprüngen bei der Batterietechnologie einfach batterieelektrisch werden.
Gibt ja schon Konzepte für Flugzeuge mit ca. 1.000km Reichweite für bis zu ~100 Plätze. Also alle Flüge mit ca. 1-1,5h Flugzeit werden so batterieelektrisch.
Auch Wasserstoff hat keine gute Energiedichte. Ohne Tank bei 700bar ist die gerade mal 4-5x so hoch pro Volumen wie bei Batterien. Dann kommt der Tank noch dazu.
Gerade im Flugzeug ist auch wieder nicht viel Platz (ja auch Gewicht ist eine Sache).
Wie du schon sagst, sobald es ein Anwendungsfall von Batterien abgedeckt werden kann, fällt Wasserstoff sofort hinten runter.
Und die Anwendungsfälle werden eher immer mehr, als wenier.
Frank meint
Ammoniak ist eine Speicherform von Wasserstoff um den besser transportieren und lagern zu können. (ist aber eben noch ein weiterer Schritt mehr)
Ammoniak ist NH3 – der Wasserstoff wird also auf den in der Luft zu 80% vorkommen Stickstoff gepackt (der ist damit um den Faktor 2000 häufiger und damit viel leichter zu gewinnen wie das CO2 aus der Luft)
Mäx meint
Jo, hätte statt Kohlenstoff, Stickstoff heißen sollen. Ist mir als Fehler untergegangen, da man ja meistens mit Kohlenstoff synthetisiert.
> Ansonsten habe ich das ja geschrieben, ein Wasserstoff Synthese Produkt.
Es geht der Schifffahrt bei Ammoniak aber nicht darum Wasserstoff besser transportieren zu können, sondern direkt als Treibstoff zu verwenden, da günstiger als Wasserstoff-Kohlenstoff Synthese Produkte herzustellen weil Stickstoff häufiger in der Atmosphäre ist (wie du ja auch schreibst).
Dieseldieter meint
Es gibt 3 Möglichkeiten:
In Japan gibt es so hohe Förderungen für Wasserstoff, dass man sich an den 5 Autos im Quartal die Taschen Vollmacht
Toyota weiß als größter Autohersteller der Welt nicht was sie tun
Toyota hat sich etwas dabei gedacht, weil sie einen anderen Blick auf ihre Hauptmärkte haben als die Foristen hier
Beim Verbrenner stört die schlechte Effizienz auch kaum jemanden.
Haha Wasserstoff, die gehen bald pleite!!! Echt jetzt Leute, jeder der nicht 100% BEV baut geht den Bach runter? Es gibt noch andere Märkte als die EU.
Andi_nün meint
Bin echt froh, dass Toyota mit den Hybriden so gut verdient!
Der zweistellige Milliardenbetrag der bisher in den Wasserstoffsektor ging, muss man sich auch leisten können.
Irgendwann wird man schon ein bisschen Geld verdienen.
Egon Meier meint
So lange Toyota sein eigenes Geld für solchen Unsinn verballert ist es ok – hoffentlich geht da nicht irgendwie und irgendwo bundesdeutsches Steuergeld rein.
Dann würde mich es wirklich ärgern.
Jeff Healey meint
Toller Thread hier, ich habe herzlich gelacht.
Danke an Euch alle.
Toyota scheint es sehr gut zu gehen.
Wenn man seine Kohle sinnbildlich schaufelweise in den lodernden Kamin…..?
Priusfahrer meint
Toyota ist der der Zeit mind. 10 Jahre voraus. H-Projekte zurück in die Schublade.
Und dafür die angekündigten BEVs auf den Markt bringen.
Christian Hauser meint
Ja, klar. Mindestens 1000 Jahre voraus, denn keiner der Rechnen kann wird auf Wasserstoff für PKWs setzen. Wieso auch, Wasserstoff-Autos sind mindestens viermal so ineffizient wie ein batterieelektrisches Auto. Und das mit grauem Wasserstoff, der mit Erdgas hergestellt wurde. Und bei dieser Dampfreformierung zwar (mit viel Energie) Wasserstoff hergestellt, aber eben auch viel Kohlendioxid (CO2).
Egal wie man das rechnet – und ich habe keine Ahnung was die in Japan rechnen – wird sich Wasserstoff im Transportbereich unmöglich durchsetzen können. Nicht mal im Transportbereich (bei den LKWs). Unmöglich. NIEMALS.
Mark Müller meint
Das kommt davon, wenn man meint, der Dreisatz sei das Höchste im Bereich der Rechenkünste (-> D und PISA!).
Leider sind gewisse wirtschaftliche Gegebenheiten nicht einfach mit einem Dreisatz darstellbar. Beispielsweise, wenn nicht nur die Menge an Energie, sondern auch noch der Zeitpunkt und der Ort eine Rolle spielen.
Beispiel: 300 kWh nachts, an einem sonnigen Mittag oder in Algerien bezogen, können deutlich billiger – und netzdienlicher – sein, als 100 kWh am Freitag um 18:00 in Frankfurt bezogen.
E.Korsar meint
Algerien ist im europäischen Verbundsystem – für Strom.
one.second meint
Sehr gut, dass man die Effizienz nur mit dem Vorgängermodell vergleicht und nicht mit der von batterielektrischen Antrieben, sonst würde ja gleich was auffallen.
Egon Meier meint
Ein totes Pferd weiter reiten ist eine Sache, dafür noch neuen Sattel kaufen ist der Gipfel der Ignoranz.
So lange dier Toyota-Konzern mit Pickups und SUV in USA fette Kohle macht kann er sich als Feigenblatt alles erlauben.
Der Krug geht so lange zu Munde miss man bricht ..
Mark Müller meint
Der Spruch mit dem toten Pferd in diesem Kontext ist deutlich ‚toter‘ als die Wasserstoff-Elektromobilität.
Steffen meint
Der Spruch ist genau richtig in diesem Kontext.
South meint
Na, aber sie haben doch recht. Man kann ja leicht sagen, das H Autos kommen. Aber um in einem überschaubaren Zeitraum auch nur die geringste Chance auf H Autos zu sehen, da müssten die Umsetzungen doch schon begonnen haben.
Da müssten die Planungen für H Terminals, H Tankschiffe, H Tankstellen, H Lagerstätten ja überhaupt mal für die grüne H Produktion auf Hochtouren laufen, um so hochskaliert zu werden. Und da tut sich überhaupt nix.
Und. Es gibt noch riesige Probleme. Auf lange Zeit ist ein H Auto doch nicht umweltfreundlich, man nimmt der Industrie, Lastern o.ä. grünen Wasserstoff weg und fährt mit der vierfachen Energiemenge rum. Zudem ist das H Auto viel teurer, wartungsanfälliger. Mal davon abgesehen hat das E Auto das H Auto technisch überholt. Also solange es da keine rationalen Antworten darauf gibt. Solange ist das nur eine billige Luftnummer. Nix tun. Und das können wir uns nicht leisten…
Mark Müller meint
Man kann über die Erfolgsaussichten der Wasserstoff-Elektromobilität unterschiedlicher Meinung sein, aber wenn du tatsächlich glaubst, dass sich bezüglich Produktion und Transport von Wasserstoff ‚überhaupt nix‘ tue, dann musst du blind und taub sein, oder die letzten 10 Jahre ausschliesslich BEV-only Publikationen gelesen haben.
Die sogenannte Wasserstoff-Produktions-Pipeline ist über 100 Milliarden $ gross und inzwischen haben Projekte für mehrere Dutzend Milliarden schon die definitive finanzielle Freigabe. D hat hochoffiziell den Bau einer nationalen Wasserstoff-Pipeline per 2030 beschlossen und es sind schon ein paar hundert Kilometer davon gebaut. Dito für mehrere europäische H2-Pipelines. Mit wenigen Stichworten kannst du all das im Internet finden. Selbst wenn man nur Deutsch kann, findet man die wichtigsten Projekte z.B. auf dem deutschen H2-news.
South meint
Das sind bis jetzt lauter Lippenbekenntnisse und der Teil der umgesetzt wird, betrifft primär die Industrie, wo man Strom nicht einfach einsetzen kann und sogar da ist auf lange Sicht noch keine H Überschuss zu erwarten, der einen H Auto Durchbruch ankündigen würde… die kommenden zwanzig Jahre wir H bei Autos keine tragende Rolle spielen…
Tt07 meint
Da ist er wieder, Egon der Totengräber…neben Renault, Dacia, den Chinesen und Koreanern trifft es nun auch den weltweit größten Automobilkonzern…
Spiritogre meint
Ich finde das Lustigmachen über Wasserstoffautos eher suboptimal. Ja, momentan taugen die nichts aber es geht ja um die Zukunft. Für Deutschland außerdem eher weniger wichtig aber für Länder wie Japan oder auch Korea, sowie generell vielleicht auch Südostasien, wo das Stromnetz überall an sich schon nicht so prickelnd ist und die im Sommer immer Probleme haben, spätestens wenn alle ihre Klimaanlagen am Laufen haben, wären die irgendwann in der Zukunft durchaus wahrscheinlich eine Option.
Ossisailor meint
Wenn in den Ländern, die du meinst, die Klimaanlagen laufen und kaum Strom da ist, wird H2 ein noch größeres Problem darstellen.
In vielen Entwicklungsländern boomen inzwischen die Solarpaneele, die PV, weil sie billig geworden sind und die Märkte damit überschwemmt werden. Das eröffnet vielen Haushalten, gerade auch abgelegenen, völlig neue Mobilitäts-Perspektiven mit einem BEV. Denn die Spritversorgung war dort immer schon eine Riesenproblem.
Michael meint
Im Vergleich zu PV ist Wasserstoff wesentlich teurer, umständlich zu erzeugen, zu lagern und zu transportieren. Es wird nie so einfach sein wie Strom. Nur in ganz wenigen hoch entwickelten und reichen Ländern wie Japan und Deutschland hat man genug Geld um überhaupt Tankstellen dazu zu bauen. Aber selbst bei uns kann sich niemand ein ausreichend großes Netz leisten. Dazu kommt die Gefahr eines Gases bei 700bar Druck. Nur bei regelmäßiger Kontrolle können schwere Unfälle vermieden werden, aber selbst in Deutschland kam es bereits zu einem Brand an einer Tankstelle mit wochenlangem Ausfall. Wasserstoff ist das fliegende Auto von heute. So wie früher immer wieder fliegende Autos gebaut wurden, aber nie den Massenmarkt erreicht haben.
Halber Akku meint
Nun ja, soll Toyota doch einfach machen. Auch in zehn Jahren wird es noch Verbrenner Ottos geben, die Angst davor haben, dass ihnen der Akku unterm Hintern explodiert, das beste Stück nicht mehr „brumm brumm“ macht oder selbiges „durch den extremen Elektrosmog im E Auto“ außer Betrieb gesetzt wird. Dann wäre „technologieoffener“ Wasserstoffantrieb doch die Alternative, egal wie effizient oder teuerer und es wäre Ruhe im Karton. Ich vermute, dass Toyota den Schwerpunkt eher bei Nutzfahrzeugen und Schienenfahrzeugen sieht. Da gibt es sicher mehr Anwendungsmöglichkeiten, auch wenn derzeit bei Triebzügen der Trend wieder zum batteriektrischen Antrieb geht. Die Wasserstofftriebzüge in Norddeutschland laufen ja nicht unbedingt zufriedenstellend
Thomas meint
Ich bin überzeugt davon, dass die Brennstoffzellen der dritten Generation ebenso im Markt einschlagen wie die Kernkraftwerke der dritten Generation!
:-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wichtig ist halt „technologieoffen“.
Aber BMW will ja auch sich weiter mit Wasserstoff und Kolben profilieren und Porsche kehrt zum klassischen Verbrenner zurück in die Zukunft. Interessante Experimente jedenfalls.
Ben meint
Tolle Vorstellung…also wenn man das Zeug so wir Mitsubishi als Stromgeneratoren für Tsunamigebiete verteiben würde…gibts nen Datum wann Tiyota von dem verottetem Haufen Fleisch endlich absteigt ?
E.Korsar meint
Toyota will sich jetzt auf Nutzfahrzeuge konzentrieren.
Währenddessen…
Hyvia meldet Insolvenz an. Renault-Chef Luca de Meo bezeichnet die Lage der 2021 gegründeten Tochter in einer parlamentarischen Anhörung als „schwierig“ – es sei kein Markt vorhanden.
McGybrush meint
Ich werds nicht kaufen und in meinem Umfeld hab ich alle ca 30-40 Leute soweit das die kein Wasserstoff kaufen und beim Verbrenner bleiben oder wie ich ein Vollelektrischen.
Dieseldieter meint
Alle 30-40 Leute in deinem Umfeld hast du von ihrem Plan, ein Wasserstoffauto zu kaufen angebracht?
Klasse Leistung. Ich kann gar nicht bei jedem aus meinem Bekanntenkreis sagen, was der als nächstes kaufen will – nur ein Wasserstoffauto plant keiner.
David meint
Großartige Fortschritte! Wenn das so weitergeht, könnten sie die Verkaufszahlen bei uns um 50 % steigern, um dann vielleicht einmal statt zwei Fahrzeugen drei zuzulassen.
Thomas meint
Ja, läuft wirklich großartig mit diesen H2-Fahrzeugen! Herr Sperling und Herr Müller berichten ja immer von der Entwicklung und das da ganz, ganz bestimmt dolle viel passiert. Mittlerweile ist in Deutschland ja ein ganzes Modell käuflich erwerbbar, das sind nur 50% weniger als vor wenigen Jahren. Tankstellen sind lediglich um 20% zurückgegangen ggü. vor zwei Jahren, und der weltweite Absatz von FCEV sinkt lediglich etwa 20% pro Jahr.
Eine ganz klare Erfolgsgeschichte! Weiter so!