Die ersten neun Monate des Jahres 2025 blieben für den EU-Markt für Nutzfahrzeuge herausfordernd. In wichtigen Segmenten gingen die Neuzulassungen deutlich zurück, während das Bussegment als einzige Ausnahme wuchs. Die Umstellung auf alternative Antriebe bleibt trotz steigender Anteile elektrischer und hybrider Fahrzeuge begrenzt.
Neue EU-Kleintransporter-Zulassungen fielen um 8,2 Prozent. Die drei größten Märkte trugen maßgeblich zu diesem Rückgang bei: Frankreich verzeichnete mit -8,3 Prozent den stärksten Rückgang, gefolgt von Italien (-6,1 %) und Deutschland (-6 %). Im Gegensatz dazu stiegen die Zulassungen in Spanien um 13,3 Prozent.
Auch der Lkw-Markt verzeichnete einen Rückgang: Die Neuzulassungen sanken um 9,8 Prozent auf insgesamt 225.483 Fahrzeuge. Schwerlastwagen gingen um 9 Prozent zurück, während die Nachfrage nach mittelschweren Lkw um 13,5 Prozent schrumpfte. Alle großen Märkte litten unter diesem Trend, mit besonders starken Rückgängen in Deutschland (-17,9 %) und Frankreich (-13,4 %).
Im Bussegment zeigte sich hingegen ein Aufwärtstrend. Die EU-Zulassungen stiegen um 3,6 Prozent auf insgesamt 28.417 Einheiten. Polen (+16,9 %) und Deutschland (+12,8 %) führten das Wachstum an. Italien (-16,9 %), Spanien (-11,3 %) und Frankreich (-4,5 %) verzeichneten weiterhin Rückgänge.
Verteilung der Antriebsarten
Bei den Kleintransportern bleibt Diesel das bevorzugte Antriebskonzept, auch wenn die Zulassungen um 11,4 Prozent auf 877.079 Einheiten zurückgingen und der Marktanteil von 84,6 auf 81,7 Prozent sank. Benziner fielen um 29,8 Prozent auf einen Anteil von 4,7 Prozent. Elektrisch aufladbare Kleintransporter erreichen nun 10,2 Prozent Marktanteil, nach 5,7 Prozent im Vorjahr. Klassische Hybridfahrzeuge wuchsen um 15,1 Prozent, bleiben aber mit 2,6 Prozent ein Nischenmarkt.
Im Lkw-Segment dominierte Diesel weiterhin, trotz eines Volumenrückgangs von 11,5 Prozent mit einem Marktanteil von 93,5 Prozent. Elektrisch aufladbare Lkw erreichten 3,8 Prozent, nach 2,1 Prozent im Vorjahr. Die Niederlande (+192,3 %), Deutschland (+32,9 %) und Frankreich (+27,2 %) waren die Haupttreiber und machten zusammen zwei Drittel des EU-Marktes für elektrisch aufladbare Lkw aus.
Bei Bussen stieg der Anteil elektrisch aufladbarer Fahrzeuge auf 22,7 Prozent. Deutschland, der größte Markt nach Volumen, verzeichnete ein Wachstum von 108 Prozent. Besonders stark wuchsen auch Schweden (+684,3 %) und Belgien (+389,3 %) im elektrischen Segment. Hybridbusse sanken dagegen um 32,7 Prozent auf 6,3 Prozent Marktanteil. Dieselbusse gingen nur leicht um 0,1 Prozent zurück und halten nun 64,2 Prozent des Marktes, nach 66,6 Prozent im Vorjahr.

M3P_2024 meint
Wir stehts denn bei den LKW’s um die benötigte Quote der Hersteller? Ich unterstelle denen mal, die machen zurzeit auch nur das nötigste, damit die Dieselfahrzeuge die Marge noch bestmöglichst ausreizen können.
Martin meint
in Wörth läuft jede Minute ein Truck vom Band (im 2 Schichtbetrieb), für dieses Jahr hat MAN ca. 700 Auslieferungen vom e Actros in Aussicht gestellt. Nächstes Jahr ca. 1.000 Stück..
Der Tobi Elektrotrucker ist also noch sehr lange alleine unterwegs an den Ionitys…
Mäx meint
Nur Martin weiß, warum eActros bei MAN vom Band laufen
M3P_2024 meint
Also der eActros kommt von Daimler Trucks, nicht von MAN ;-) Aber ja aus Wörth (konnte ich auch schon mal besuchen, spannend)
Also tatsächlich sehr zurückhaltende Zahlen, obwohl der eActros wohl bisher eines der besten Interpretationen eines eTrucks ist. Und mit dem happigen Aufpreis gegebüber einem Verbrenner müsst doch eigentlich sehr gut Geld verdienen lassen (ausser man will sich die ganze Entwicklung innerhalb der ersten 1000 Stück bezahlen lassen)
South meint
Lieber Himmel. Also dass eActros bei MAN vom Band laufen, da würde dich einige aus meinem Bekanntenkreis zu recht mit ein paar unschönen Bemerkungen überziehen…
paule meint
Wer kennt ihn nicht, den Mercedes TGA. Alles eine Suppe.