Das US-amerikanische Verbrauchermagazin Consumer Reports wertet jährlich anhand ausgiebiger Umfragen die Zuverlässigkeit diverser Pkw aus. Dabei werden unter anderem Fragen zu Antrieb, Getriebe, Bremsen, Kühlung, Instrumenten und Haltbarkeit der Innenausstattung gestellt. Unter den für 2015 mehr als 740.000 Befragten in Nordamerika befanden sich auch zahlreiche Besitzer von Fahrzeugen mit Plug-in-Elektroantrieb wie dem Nissan LEAF, Tesla Model S oder Chevrolet Volt (baugleich mit Opel Ampera) sowie diverse Hybrid-Modelle. Nicht in der Studie enthalten waren allerdings die E-Versionen von Golf, Chevrolet Spark, Ford Focus und Kia Soul.
Die Auswertung von Consumer Reports ergab, dass Hybridautos im Durchschnitt bei der Zuverlässigkeit besser abschneiden als reine Elektroautos oder teilelektrische Fahrzeuge mit Stecker (sogenannte Plug-in-Hybride). Insgesamt wurde sieben Hybrid-Pkw eine „hervorragende“ Zuverlässigkeit attestiert – der Großteil davon mit einer Variante des Antriebs des Hybrid-Pioniers Toyota Prius. Keiner der Hybride wurde mit „unterdurchschnittlich“ bewertet.
Rein batteriebetriebene Elektroautos schnitten deutlich unbefriedigender ab: BMWs Stadt-Stromer i3 wies vor allem Probleme mit dem Antrieb auf; Besitzer eines Tesla Model S nannten sogar derart viele Mängel, dass Consumer Reports die populäre Limousine – trotz eigener Bestwertung – vorerst nicht mehr zum Kauf empfehlen wird. Einzig das weltweit meistverkaufte Elektroauto Nissan LEAF wurde mit „durchschnittlicher“ Zuverlässigkeit bewertet.
Die beiden an der Studie teilnehmenden – hierzulande nicht regulär erhältlichen – Plug-in-Hybridautos Chevrolet Volt und Ford C-Max Energi wurden ebenfalls mit „durchschnittlicher“ Zuverlässigkeit beurteilt.
Zwar fehlen in der Auswertung von Consumer Reports für 2015 einige relevante Modelle, interessante Einblicke in den noch jungen Markt für Großserien-Elektroautos geben die Ergebnisse dennoch. Das sehr gute Abschneiden der Toyota Hybrid-Technologie zeigt, dass die Japaner durch fast 15 Jahre Praxiserfahrung über die derzeit ausgereifteste E-Antriebstechnik verfügen. Aktuelle Batterie- und Plug-in-Hybrid-Elektroautos haben dagegen oft noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen.
Starkstrompilot meint
Hybriden sind keine Elektroautos. Es sind ganz normale Stinker mit Anfahrhilfe. Mit völlig unzureichender Batterietechnik in der Zukunft.
Prima Sache in den Endneunzigern und Nullerjahren, obwohl man auch damals schon deutlich weiter war, aber eben nicht unbedingt in bezahlbaren Massensegmenten. Deshalb Hut ab.
Die vollständige Elektrifizierung der Mobilität ist jedoch unvermeidlich und da haben bisher nur wenige ihren Willen zu einem Umdenken gezeigt. Ohne Tesla wäre das Ganze wahrscheinlich schon wieder verschwunden.
Mit E-Autos ist es übrigens wie mit anderen neuen Fahrzeugen auch. Mit den Jahren steigt die Zuverlässigkeit.
Ich fahre jetzt seit 3 Jahren elektrisch, davon 2 den Zoe. Ein absolut zuverlässiges Fahrzeug. Im Winter wie im Sommer. Ach ja, ein Manko hat er: Kein CD-Player.
Klaus D. Beccu, Dr.-Ing. meint
Die Zuverlässigkeit von Hybridautos hängt weitgehend auch von der Batterie ab. Toyota verwendet im Prius seit 17 Jahren (1. Generation) die hochsichere, langlebige und preisgünstige Metallhydrid [NiMH] Batterie. Dies freut den Autor dieses Kommentars besonders, denn diese Batterietechnik geht auf seine Pionier-Erfindung und Entwicklung für Daimler-Benz an unserem F&E Institut, Battelle in Genf, zurück. Die Lizensierung (an 35 Firmen weltweit – darunter Toyota u. Panasonic) wurde von der US-Firma Ovonic Battery Comp. [OBC] durchgeführt, die 2012 von der BASF übernommen wurde. Derzeit sind über 8 Mio Hybridautos (von Toyota, Honda, Hyundai, Ford, VW, Porsche etc) mit NiMH-Batterien auf den Strassen der Welt: ein Traumziel für Elektroautos. Der Autor ist wissenschaftl. Berater der BASF-OBC.