Beim diesjährigen VDIK-Kongress „Alternative Antriebe“ am 12. April 2016 in Leipzig hat Nissan den weiteren Ausbau der Schnelllade-Infrastruktur in Deutschland und Europa begrüßt und hält noch weitere Anstrengungen zur Förderung der Elektromobilität für nötig. Für den japanischen Hersteller ist es entscheidend, dass alle Fahrer von Elektroautos gleichermaßen vom dichteren Netz an Stromtankstellen profitieren und diese auch über einen CHAdeMO-Ladeanschluss verfügen. Klar sei: Mit der größeren Verbreitung von Ladesäulen steigt auch die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen bei Kunden und Interessenten.
„Nissan fördert nach Kräften die verschiedenen Initiativen zur systemübergreifenden Schnelllade-Infrastruktur. Dabei setzen wir auf kompatible Triple Charger, die auch den Kunden unserer Modelle LEAF und e-NV200 ein flächendeckendes Netz an Stromtankstellen zugänglich machen“, erklärte Olivier Paturet, General Manager Zero Emission Strategy bei Nissan Europa.
An einer 3-in-1-Ladesäule, die alle gängigen Ladestandards vorhält, können die Batterien von Elektrofahrzeugen in kürzester Zeit nachgeladen werden. Ein Ladevorgang von Null bis 80 Prozent dauert dann nur noch 20 Minuten. Entsteht – wie inzwischen auf der Autobahn A9 zwischen München und Berlin umgesetzt – ein „Electric Highway“ sind so auch Langstreckenfahrten mit einem Elektroauto kein Problem mehr. „Die Möglichkeit zum schnellen Laden ist eine wichtige Voraussetzung, damit die Elektromobilität wirklich alltagstauglich wird“, fügte Paturet hinzu.
Allein das SLAM-Konsortium mit der Nissan Center Europe GmbH als assoziiertem Partner will bis zum Sommer 2017 deutschlandweit circa 200 so genannte Multicharger-Säulen aufstellen, die neben einem CCS- und Typ2-Stecker auch einen CHAdeMO-Anschluss vorhalten werden. Tank & Rast will bis 2018 an 400 seiner Standorte im Abstand von 30 Kilometern Ladesäulen aufstellen; Fast-E von Allego verfolgt das Ziel, schon bis 2017 das Netz um 278 Ladepunkte zu erweitern. Beide Projekte setzen dabei ausschließlich auf einen technologie-offenen Ansatz und installieren die beschriebene Multicharger-Lösung.
Leonardtronic meint
Ehrlich gesagt verstehe ich das Kuddel-Muddel mit den Ladesystemen nicht. Es müsste doch möglich sein alle Autos am 3x400V Drehstremnetz bzw. 1x230V Einphasennetz laden zu können. Zumindest in Europa ist das Flächendeckend vorhanden. Alle anderen Ladesysteme sind nur dazu da um die Konkurrenz auszuschalten.
Schliesslich wird jede Ladesäule vom 3x400V Netz gespeist. Abgesehen von den Paar Solarladesäulen.
CZ meint
Als Insellösung für Europa würde das funktionieren. Japan und die USA haben jedoch kein flächendeckendes 400V Drehstromnetz. Für Nissan mit den Hauptabsatzmärkten Japan und USA war es einfacher das japanische Chademosystem auch für Europa zu nehmen. Nur Renault als europäischer Hersteller, der nur in Europa Autos verkauft, hat versucht das Drehstromnetz auch zur Schnellladung zu verwenden.
Letztendlich hat Renault dies aber auch wirklich nur versucht. Der neue Zoe unterstützt schon keine 43kW Ladung mehr. Da die Batterien zum Laden immer Gleichstrom brauchen, ist es einfacher, wenn Schnellladesäulen dies direkt liefern.