In den USA, Kanada und Norwegen ist es bereits in diesem Jahr soweit, schon bald soll Smart weltweit nur noch Elektroautos anbieten. Spätestens mit der nächsten Generation ab 2020/2021 werden Modelle der Daimler-Tochter nicht mehr mit herkömmlichen Verbrennungsmotoren ausgeliefert. Möglicherweise wird es aber auch schon davor exklusiv Stromer bei Smart geben. Das schreibt das Manager Magazin in seiner neuen Ausgabe.
Neben dem Zweisitzer ForTwo soll demnach auch der 2014 wiederaufgelegte größere ForFour später nur noch als Elektroauto verkauft werden. Dieselmotoren gibt es bei Smart bereits seit 2015 nicht mehr. Als Grund für den drastischen Schritt nennt das Wirtschaftsmagazin einen zu hohen Treibstoffverbrauch der aktuellen Generation der schwäbischen Stadtflitzer.
Vor allem der kleine Smart belaste aufgrund seines niedrigen Gewichts die CO2-Bilanz des Daimler-Konzerns, berichtet das Manager Magazin. Von der EU festgelegte Richtwerte für CO2-Emissionen für den Verkehrssektor werden mit sinkendem Gewicht eines Autos strenger. Offiziell wollte sich der Anbieter bisher nicht zu dem Bericht äußern.
Smart bietet seine aktuelle Modellpalette seit März auch wieder mit reinem Elektroantrieb an. Der Smart Fortwo leistet in der Ausführung Electric Drive 60 kW (81 PS) und beschleunigt als Coupé von 0-100 km/h in 11,5 Sekunden (Cabrio: 11,8 Sekunden, ForFour: 12,7 Sekunden). Bei 130 km/h wird elektronisch abgeregelt. Die Reichweite mit einer Akkuladung nach NEFZ-Norm beträgt beim ForTwo 160 Kilometer, der ForFour kommt 155 Kilometer weit. Die Batterie lässt sich via Schnelllader in weniger als 45 Minuten auf 80 Prozent aufladen. An der Haushaltssteckdose muss um die 6 Stunden gewartet werden, mit Wallbox 3,5 Stunden.
Jürgen Kohl meint
Smart bzw. Daimler hat leider viel falsch gemacht. Der größte war, den Smart mit Renault gemeinsam zu bauen und nur rückständige Benziner einzubauen. Und auch jetzt, wo endlich die ED kommen, fehlen die Akkus, Kamenz kann nicht genug liefern. Daher Lieferzeiten aktuell 9-10 Monate.
Und richtig ist auch, dass dringend CCS-Ladeanschlüsse her müssen und verschiedene Akkugrößen kommen.
senrim meint
„Um Wetberbsfähig zu bleiben muss die ganze Wertschöpfungskette in eigener Hand bleiben“ sagte mal so oder ähnlich ein Daimler-Manager mit den Kürzel D.Z.
Dafür muss man aber den Geldsack aufschnüren :)
Thomas Wagner meint
Ich fände es sehr gut, wenn Smart ganz auf Verbrenner verzichten würde,
aus welchen Gründen auch immer.
Für Smart als Stadtauto ist es doch nur konsequent emissionsfrei durch die Städte zu saußen :-)
Allerdings, wäre es dann auch konsequent, nicht nur 3 Modelle zu präsentieren,
sondern auch verschiedene Akkugrößen anzubieten und schnellere Lader.
Damit könnten definitiv mehr Kunden angesprochen werden.
Der Erfolg, des großen Akkus beim ZOE macht doch offenkundig, dass die Mehrzahl der Käufer
zum großen Akku greift und dafür auch bereit sind den entsprechenden Mehrpreis zu bezahlen.
Chris. Spickermann meint
Das wäre das Aus für Smart !! Damit schaufelt man sich das eigene Grab…..?
Ralf meint
Wenn SMART den allgemeinen Markt bedienen will und nicht nur die konzerninternen Carsharing Unternehmen, dann müssen die Modelle ganz schnell auf den Marktstandard gebracht werden hinsichtlich (den eigenen durchgesetzten CCS-) Anschlüssen und Akkugrössen! D.h. sie stehen jetzt am Scheideweg zwischen mittelfristigem Aus und ggf. grösseren globalen Marktchancen, denn die Entscheidungen fallen in China und Indien. Deutschland wird hier eine ganz kleine Nummer werden.
McGybrush meint
Ja ein SUV mit nem Energielabel A++ wird schlechter sein als ein Smart mit Energielabel B-Z.
Folge daraus. Berechne das Energielabel weiterhin in Abhängigkeit von Gewicht und entferne kleine Autos von den Strassen und baue noch mehr SUV’s mit dem Energielabel Label A++ um die Welt zu retten.
An sich hab ich mit SUV’s kein Problem wenn den einer unbedingt haben will. Sollen sollen die Hersteller einfach klipp und klar sagen. Wir wollen sie nicht grüner machen weil Ihr (Wir Käufer) sie sowieso kaufen. Immer diese Mathematischen schönrechnungen die das Problem 1:1 weiterlaufen lassen wie vor der Berechnung.
wolfcom meint
… eher wohl beschreibt dieser Artikel den Grund, warum man den Smart nur noch elektrisch anbieten will: http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/zu-viel-feinstaub-deutsche-umwelthilfe-will-den-smart-von-der-strasse-holen/19789018.html
EcoCraft meint
„Von der EU festgelegte Richtwerte für CO2-Emissionen für den Verkehrssektor werden mit sinkendem Gewicht eines Autos strenger. “
Das ist doch auch wieder so ein Lobbyisten Schwachsinn. Was macht es den für einen Unterschied welches Gewicht ein Auto hat. In einem Q7 sitzen genau so oft / wenig mehr als eine Person drin als in einem Smart.
Die Auswirkungen des CO2 sind für die Natur bei 100gr eines Smarts genau so wie bei 100gr aus einem X6. Nur das dieser deutlich mehr davon für die gleiche Strecke ausstößt!
Was am Ende (der Fahrt) hinten bei raus kommt ist doch entscheidend!!!
Aber so lassen sich dicke, schwere und unnütze SUV halt super mit einem Ökolabel versehen und toll bewerben.
Michael L. meint
Da in Deutschland bei den Autoherstellern, Zulieferern und den Werkstätten > 2 mio Arbeitsplätze dran hängen – kann ich das geschachere der Politiker schon nachvollziehen.
Es ändert jedoch nichts an der Tatsache das es Falsch ist.
EcoCraft meint
Es gibt einen sehr schönen Beitrag von Richard David Precht in der Sendung von Markus Lanz.
Dort zeigt er auf, wie sich unter anderem auch der Mobilitätssektor ändern wird in den nächsten Jahrzehnten. Durch den anhaltenden Prozess der Digitalisierung werden ein Großteil der Jobs wegfallen. Kommt das autonome Fahren, werden nicht nur alle Taxifahrer ihren Job verlieren sondern auch die Absatzzahlen der Autohersteller allgmein. Kaum jemand wird noch ein Auto brauchen, das 23 Stunden am Tag bei ihm zuhause oder auf der Arbeit ungenutz rumsteht und nur Kosten durch Pflege Wartung und vor allem seinem Wertverlust hat. Wenn jeder sich minutengenau ein Auto vor die Tür bestellen kann und es nur für die Dauer der wirklichen Nutzung zahlt, werden viele Haushalte kein eigenes Auto (Zweit und Drittwagen) mehr brauchen.
Zweidrittel aller Wagen (unabhängig ob EV oder Verbrenner) könnten absolet werden. Das sind Einbrüche welche die deutsche Autodindustrie schwer treffen wird. Schwerer als der Zukauf von Batterien in Asien.
Moco meint
In der Tat eine sehr aufschlussreiche Analyse die Precht hier liefert:
https://youtu.be/QipzZMX4zrk
McGybrush meint
Stimmt. Nokia konnte auf konsequenten Verzicht auf neue Smartphones und festhalten an Ihren Erfolgsmodell alle Arbeitsplätze sichern. Nicht!
atamani meint
Ein VW T6 mit 9 Sitzplätzen ist dann schlechter als ein Smart mit 2 Sitzplätzen, oder ein Porsche Boxster mit 2…
Wie ists denn wo anders…siehe Kühlschränke?
Da gehts auch im Verhältnis zum Inhalt…und bei Häusern ebenfalls…
Aber von mir aus kann man das auch gerne durchsetzen, ein bestimmter Energieverbrauch pro Wohnung ist erlaubt, egal ob dann einer oder eine sechsköpfige Großfamilie drin Wohnen…
Peter W meint
Vor kurzem hab ich während der Wartezeit auf den Kia meines Sohnes, die Autos angeschaut. Da hatte doch tatsächlich der fette Jaguar-Diesel ein besseres Energielabel als ein kleiner Kia (es könnte auch ein Hyundai gewesen sein).
So werden bei uns Bauern gefangen, oder wie man es auch nennen will.