Der vollelektrische Transporter der Deutsche-Post-Tochter StreetScooter hatte diesen Winter erneut mit Kritik zu kämpfen. Der Vorwurf: Die Reichweite sei bei widrigem Wetter deutlich niedriger, als von der Post öffentlich kundgetan. Zudem erschwere die mangelnde Verarbeitungsqualität der StreetScooter-Fahrzeuge den Alltag der Post- und Paketlieferanten.
„Die Vorwürfe können wir nicht nachvollziehen“, sagte StreetScooter-Firmengründer und Geschäftsführer Achim Kampker dem Wirtschaftsmagazin Bizz Energy. „Niemand muss die Heizung abstellen, insbesondere die Sitzheizung nicht, um genug Reichweite zu haben.“
Kampker betonte, „in sehr engem Austausch“ mit Zulieferern und dem Betriebsrat der Post zu stehen. Die von StreetScooter versprochene Reichweite von 80 Kilometern hält er für realistisch, allerdings müßten die E-Transporter dazu auch ordnungsgemäß bedient werden. Ein Verlassen des Fahrzeugs etwa, ohne die Zündung abzustellen, entziehe der Batterie unnötig Energie.
Dass die Fahrer von StreetScootern im Winter bei ausgeschalteter Heizung frieren müssen, um den Akku zu schonen, dementierte Kampker. Tests unter Realbedingungen hätten bestätigt, dass die Temperatur „sogar leicht über der eines Vergleichsfahrzeuges mit konventionellem Antrieb liege“, berichtet Bizz Energy. Zusätzlich zum Klimasystem sei zudem eine energieeffiziente Sitzheizung verbaut.
Die Post ist offiziell zwar weiter von der Leistungsfähigkeit ihrer Elektro-Transporter überzeugt, künftig wird in einigen StreetScootern aber eine leistungsstärkere Batterie eingesetzt. Die von BMW stammenden Akkus sollen 30 bis 40 kWh Kapazität bieten und die Reichweite auf bis zu 200 Kilometer erhöhen. Die Höchstgeschwindigkeit soll von 80 auf 120 Kilometer steigen.
Noch mehr Reichweite will StreetScooter mit Hilfe von Brennstoffzellen-Technologie realisieren, bei der mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugt wird. Die ersten 500 Wasserstoff-Stromer sollen in diesem Jahr auf die Straße kommen. Ein Verkauf an Dritte wie bei der Batterie-Ausführung ist zunächst nicht geplant, laut Kampker später aber möglich.
Leonardo meint
Unser Postbote kommt mehrmals im Jahr für ca. 1Woche mit einem Ersatzfahrzeug für seinen VW Bus, da mal wieder Kupplung, Getriebe oder der Partikelfilter den Geist aufgegeben hat.
Schlimmer kann der Streetscooter doch auch nicht sein?
Die fehlende Wärmepumpenheizung für ein Auto das 8 Std geheizt werden will ist schon die Krönung der Inkompetenz.
Anonym meint
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Nik meint
Da fragt man sich dann schon, wer sind diese, die da behaupten, dass an diesen Autos grosse Mängel bestehen? Wenn die Autos einwandfrei funktionieren, dann kann es wirklich nur am Fahrer liegen, ist ja nicht sein Auto!
Frank meint
Was sollen erst die Briefträger im Winter sagen ?
Achso die können sich ja warm strampeln.
Oder die Müllwerker,die hinten am Wagen hängen ?
Achso,aufwärmen durch Tonnen stemmen.
Und bald kommt der Sommer
dann schwitzen die Postler im Street Scooter weil die Klimaanlage fehlt.
Fehlt bloß noch das die Test mit Affen machen,dann ist aber der Ofen aus.
Leonardo meint
Erwarten die ehrlich daß der Postbote jedesmal die „Zündung“ ausmacht?
Schon ganz schön realitätsfern.
Dr.M. meint
Zitat: „Ein Verlassen des Fahrzeugs etwa, ohne die Zündung abzustellen, entziehe der Batterie unnötig Energie.“
Was soll denn da gezündet werden? Die Sitzheizung???? ?
Fritz! meint
Wahrscheinlich wird genau sowohl die Heizung als auch die Sitzheizung weiterlaufen, was bei einem E-Auto ja ohne Belästigung der Umwelt möglich ist.
TeslaTom meint
Also , das braucht es nicht, beim Verlassen des Fahrzeugs einfach automatisch Abschalten, nach wenigen Minuten geht’s weiter( allerdings muss dann etwas mehr nachgeheizt werden)…
Jörg meint
200 km Reichweite und bis zu 120 km/h ist doch ganz ordentlich!
Meiner Einer meint
„Die von BMW stammenden Akkus sollen 30 bis 40 kWh Kapazität bieten und die Reichweite auf bis zu 200 Kilometer erhöhen. Die Höchstgeschwindigkeit soll von 80 auf 120 Kilometer steigen.“
Das ist doch schon mal ganz vernünftig. Hier kündigt sich schon der neue BMW Akku mit 40 kWh Kapazität an. Damit und mit ausserdem höheren Endgeschwindigkeit sollte der „Street Scooter“ die Alltagstauglichkeit erreicht haben. Mit 80 ist man nur ein Hindernis auf der Landstrasse. Welcher verantwortungsvolle Fahrzeuglenker eines Kleintransporters will das schon sein?
lenzano meint
wo kündigt sich da ein 40kWh Akku an?
Es kommt ja nicht der Akku des i3 zum Einsatz sondern deren Zellpacks.
Die kann man beliebig auf die gewünschten 30-40kWh zusammenstellen.
Immerhin ist im Fahrgestell des Streetscooter mehr Platz als im i3.
Aber – 40kWh gemanaged von BMWs BMS ist sicher allemal besser als die derzeit verwendeten Größen.
Sukram meint
Mit Rekuperation wär‘ das Thema vermutlich gegessen, aber sowas ist natürlich nicht mehr Technik aus den 1920ern.
Fritz! meint
Worauf auch immer sie Ihr Kommentar bezieht, mir fehlt da der Kontext…
Natürlich macht der Streetscooter Rekuperation und nutzt die Bremsenergie, so wie alle aktuell erhältlichen E-Autos.
Sukram meint
Beleg, bitteschön.
Sukram meint
Ergo: Fehlanzeige.
Kerh meint
Rekuperation gab es auch schon in Elektrofahrzeugen von 1906. Ist so lange her, das es inzwischen wohl vergessen wurde ? Oder hat der Streetscooter diese Selbstverständlichkeit nicht?