Die Deutsche Post hat nach längerer Suche einen Käufer für den E-Transporter-Hersteller StreetScooter gefunden. Der Logistikkonzern hatte Anfang 2022 bekannt gegeben, die Rechte und das Know-how zur Produktion der StreetScooter-Fahrzeuge an das internationale Firmenkonsortium Odin Automotive S.à.r.l. zu verkaufen. Noch im Januar teilte der neue Eigentümer mit, unter der Firmierung StreetScooter Engineering erste Fahrzeuge der Marke StreetScooter zu bauen.
Die Elektro-Transporter werden auf der bereits bestehenden Produktionslinie im nordrhein-westfälischen Düren hergestellt und an die Deutsche Post DHL Group geliefert. Der Konzern hat im Rahmen des Verkaufs von StreetScooter „mindestens“ 3500 neue Exemplare bestellt, um seine Zustellflotte weiter auf elektrischen Betrieb umzustellen. Insgesamt will das Logistikunternehmen damit 21.500 StreetScooter in der Flotte haben. Zukünftig sollen zudem verstärkt E-Transporter anderer Marken eingesetzt werden.
„Wir sind unglaublich stolz, diesen Schritt für unser neues Unternehmen und das unermüdliche Team, das dahinter steht, ankündigen zu können“, so Produktions-Vizepräsident John Burton. „Wir wussten von Anfang an, dass die operative Reife von StreetScooter Engineering uns einen großen Erstanbietervorteil verschafft, und heute haben wir den Beweis geliefert, es ernst gemeint zu haben, als wir erklärt haben, dass wir diesen Vorteil nutzen wollen.“
StreetScooter wurde vor 12 Jahren im Umfeld der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen gegründet, 2014 übernahm die Post das Start-up zur Elektrifizierung seiner Zustellflotte. Der Konzern wollte nicht dauerhaft Fahrzeughersteller sein und sah später für StreetScooter auch keine wirtschaftliche Perspektive mehr. Die Post hat sich aber nicht komplett von der E-Fahrzeug-Firma getrennt, sie behält zehn Prozent der Anteile. Der neue Eigentümer Odin ist eine Finanzholding, die von mehreren institutionellen und privaten Investmentpartnern unterstützt wird.
StreetScooter verfügt derzeit mit Düren und dem Stammwerk in Aachen über eine Fertigung mit einer Produktionskapazität von bis zu 30.000 Fahrzeugen pro Jahr. Odin wird zunächst die bestehenden Elektro-Transporter der Marke in den Größen mit 8- und 13-m³-Laderaum weiter herstellen und vertreiben. Das Unternehmen wird von dem deutschen Manager Stefan Krause geleitet, der zuvor unter anderem das Elektroauto-Start-up Canoo gegründet hat und als Finanzchef bei BMW sowie der Deutschen Bank tätig war. Krause hat mit Odin vor, das StreetScooter-Angebot zu erweitern und in andere Märkte zu expandieren.
Nostradamus meint
Die Hoffnung, dass mit der aktuellen StreetScooter Modellen der Profit erzielt werden kann, zeigt, dass der Konsortium Odin Automotive hat offensichtlich nicht verstanden warum Deutsche Post der StreetScooter verkauft hat!
juergen Schrader meint
Ich denke, der Street Scooter leidet unter 4 Problemen:
-als die ersten Fahrzeuge ausgeliefert wurden, gab es einige Probleme. Die wurden allesamt gross publiziert und vor allem langatmig ausdiskutiert
– die ersten Fahrzeuge hatten viel zu kleine Akkus. Auch das wurde gross und breit diskutiert. aber wurde ausser acht gelassen, dass der Auftraggeber das Genua so wollte
– der Laderaum der ersten Version, es gab ja nur den kleinen Laderaum, war/ist nicht für alle gross genug. Erst der mit 13m3 hatdieses Problem
– der Preis, eigentlich 5.000€ zu hoch
Und, wie mit Alen neuen Schon: der dt. liebt nur seine Hersteller….. Und StreetScooter wird als chinesisches Produkt angesehen. Unsere Zusteller hier wollen gar keinen haben, sonder plagen sich mi VW Transporter und Co herum.
Werner Mauss meint
Finde es gut dass es weitergeht und auch die Post weiterhin welche abnimmt. Für mich haben die Fahrzeuge schon ein gewisses Alleinstellungsmerkmal als Postauto.
Oliver Riemer meint
Absolut. Da gab es mal den VW Fridolin. Unter uns Älteren noch bekannt. Gleiches Prinzip, nur Verbrenner. Bei uns auf dem Ort fahren seit gut 1,5 Jahren die Elektrobienen rum. Immer wenn`s surrt, weiß jeder: Die Post kommt. Genial, einfach mal angefangen damit und net rum geeiert.
Soeri # CH meint
Ich finde es schon komisch, dass die Post den
Street Scooter nicht weiter alleine produziert.
Es muss immer alles rausverkauft werden.
Michael S. meint
Naja, eine eigene Firma ist einfach unabhängiger und kann auch an Konkurrenten der Post verkaufen, wodurch die Stückzahlen steigen und die Preise sinken können. Ich denke, der StreetScooter hatte seine Zeit als reines Post-Auto, aber jetzt muss man sich eben an die neuen Marktgegebenheiten anpassen und die Entwicklungskosten breiter über die Fahrzeuge verteilen, wenn man mithalten will.
Tim meint
Der Verkauf an den Drittmarkt war auch unter der Post schon möglich
Lorenzo meint
Das Management von StreetScooter hatte leider nicht verstanden, dass auch die Post ein Wirtschaftsunternehmen ist, das die getätigten Investitionen irgendwann einmal gegenüber den eigenen Aktionären rechtfertigen muss. War von Seiten der Post auch immer wieder so kommuniziert worden. Den Standort in Düren aufzuziehen in der Erwartung alle damit verbundenen Kosten aus dem laufenden Geschäftsbetrieb heraus zu finanzieren war schon ziemlich frech.
Florian meint
Die Teile sind im Grunde auch ideal für den Einsatzzweck, der einzige Fehler war nur, dass man keinerlei Rücksicht auf die Fahrer genommen hat im ursprünglichen Modell. So wurde komplett auf Heizung und Radio etc. verzichtet.
GrußausSachsen meint
Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass die künftig produzierten BEV
2018 galt: Es gibt sehr wohl eine Heizung, jedoch keine Klimaanlage.
In der Broschüre 20189/9 unter Suchmaschine > „StreetScooter Werkzeuge auf Rädern“ werden Radio, Bluetooth und Navi als Interieur genannt.
Die Entscheidung über die Ausstattung trifft der Besteller. Schön ist dann natürlich,
wenn die Mitarbeitenden vorher gefragt / informiert werden.
GrußausSachsen meint
Zur Vervollständigung des ersten Satzes:
„Wir dürfen wohl davon ausgehen, dass die künftig produzierten BEV“ …
ebenfalls mit Heizung (vielleicht sogar Klimaautomatik) und Multimedia (mit/ohne Navi) ausgestattet sind.
Petzi meint
Den Innenraum warm zu halten, wenn der Zusteller ständig aus- und einsteigt, kostet eine Menge Energie. Außerdem ist der Zusteller eh der Außentemperatur entsprechend angezogen.
Von daher wären vielleicht Sitzheizung (mit Sitzsensor) und Lenkradheizung noch wichtiger.
Natürlich müssen auch die Scheiben freigehalten werden.
Tim meint
Deshalb gab es seit 2016 Sitzheizung und (elektrische) Frontscheibenheizung