Die Übernahme des E-Mobilitäts-Startups StreetScooter und der anschließende Hochlauf der Produktion von Elektro-Transportern durch die Deutsche Post gilt als große Erfolgsgeschichte. Es gibt aber auch Kritik an den vollelektrischen Nutzfahrzeugen: Immer wieder wird berichtet, dass der Lasten-Stromer zahlreiche Kinderkrankheiten aufweist und dadurch den Alltag der ohnehin gestressten Post-Zulieferer zusätzlich erschwert.
Laut einem Bericht der Welt gebe es mittlerweile eine „aberwitzige“ Liste an Mängeln bei den an der Universität RWTH Aachen entwickelten StreetScooter-Fahrzeugen. Hinzu käme, dass zur Schonung der Batterie oftmals auf den Betrieb der Heizung oder der Scheibenwischer verzichtet werden müsse. Offiziell schaffen StreetScooter bis zu 118 Norm- und 80 Alltags-Kilometer mit einer Akkuladung, nach Aussage von Beschäftigten seien allerdings „maximal 70 Entfernungskilometer“ am Stück realisierbar.
Bereits im August wurde die Zuverlässigkeit der StreetScooter-Transporter scharf kritisiert, den Vorwurf, dass ihre Elektro-Transporter nicht straßentauglich seien, wies die Post damals „mit aller Deutlichkeit zurück“. Der Redaktion der Welt zufolge gibt es aber anhaltende Schwierigkeiten mit dem StreetScooter, das hätten Recherchen in mehreren Bundesländern ergeben. Der Post-Vorstand halte die Probleme mit dem Elektroauto-Nutzfahrzeug, das seit diesem Jahr auch Dritten zum Kauf angeboten wird, jedoch aus der Öffentlichkeit heraus.
„Unglaubliche psychische Belastung“
Das Tagesgeschäft der Post soll zunehmend unter der mangelnden Zuverlässigkeit der StreetScooter-Transporter leiden, von denen mittlerweile über 5000 Einheiten für das Lieferunternehmen im Einsatz sind. „In einem Ort ist sogar die Rede von einer ‚unglaublichen psychischen Belastung‘, weil die Beschäftigten sich mit dem Fahrzeug nicht mehr auf die Straße trauen. Immer wieder gehe es darum zu entscheiden, wann der Fahrer am besten umkehre, um den Rückweg noch zu schaffen“, schreibt die Welt.
Laut der Tageszeitung äußern auch Betriebsräte der Post zunehmend Kritik an der StreetScooter-Technik. „Man hätte das Fahrzeug erst einmal ausreifen lassen und zu Ende entwickeln sollen, anstatt so zu tun, als sei es ein ordnungsgemäßes Auto“, wird ein Betriebsrat aus Süddeutschland zitiert. Vor allem technische Mängel an der Heizung und die Leichtbauweise des StreetScooter, die bei einigen Fahrern auf freien Strecken zu „Angst vor Unfällen“ führe, seien problematisch. Auch komme es immer wieder vor, dass während der Fahrt eine Motorhaube abspringe.
Auf eine Anfrage der Welt bezüglich der Kritik an ihrem Elektro-Zustellfahrzeug reagierte die Post kurz angebunden – ein Sprecher erklärte: „Wir haben überhaupt kein Winterproblem mit dem Streetscooter“. Zwar könne es vorkommen, dass ein Auto nicht anspringe, aber sonst seien keine Fälle bekannt.
TwizyundZoefahrer meint
Ich denke, die unglaublichen psychischen Belastungen haben vor allem die Ingenieure der Tradihesteller. Jetzt brauchen sie dringend bezahlte Schreiberlinge zur Bekämpfung in den Medien.
Wer den Artikel genau liest stellt schnell fest das dieser von Leuten formuliert wurde due noch nie ein E Fahrzeug gefahren sind.
Folgende Elektromärchen entlarven den Schreiberling.
Licht, Scheibenwischer und Radio haben keinen messbaren Einfluss auf die Reichweite, da von er Sicherheitsbatterie gespeist.
Das Fahrzeug hat eine Zulassung bekommen, entsricht also der StvO
Definition von Angst vor freier Strecke? evtl. der gute Abzug eine EV oder was ?
Heizung braucht keiner, da wirkungslos. Die meisten Fahrer liefern bei mir in Halbarm, Sommer wie Winter, bei UPS oft kurze Hosen.
Aufspringende Motorhaube wurde schon in TV Reportage als Fake widerlegt.
Also, was bleibt übrig ? Nicht viel, ausser bezahltem Neidgeschreibsel und Reichweitenangst von Menschen die noch nie ein EV gefahren haben.
150kW meint
„Licht, Scheibenwischer und Radio haben keinen messbaren Einfluss auf die Reichweite, da von er Sicherheitsbatterie gespeist.“
Und die wird von wo geladen?
„Heizung braucht keiner, da wirkungslos. “
Warum hat das Fahrzeug dann eine wenn sie unnötig ist?
TwizyundZoefahrer meint
Lieber 150KW, fahren Sie bitte einmal mit einem Elektrofahrzeug und sie werden erkennen, daß all die Märchen die immer und immer wieder von bezahlten Schreibern in Foren vorgebracht werden, leider nur Märchen sind.
Es sei denn, es handelt sich bei ihnen auch um so Jemanden.
So sehr sie sich sträuben und hier strampeln, es nützt nichts.
M3 meint
Ich finde es super wie StreetScooter die Probleme angeht und mutig neue Wege ausprobiert! Weiter so!
Ich hoffe, dass sie sich auch weiterhin nicht von den unseriösen, schlecht recherchierten Qualitätspresse-Meldungen beirren lassen.
JoSa meint
Wenn eine Firma, die Kritik ihrer Mitarbeiter nicht als persönlichen Angriff, sondern kostruktive Kritik verstehen würden, wär der Drops schnell gelutscht. :)
Postheini meint
Der Bericht „Der Welt“ entspricht voll der Wahrheit. Es ist eine Strafe für jeden Beschäftigten, wenn er mit diesem Fahrzeug zustellen muss. Wenig Ladekapazität und im Winter saukalt. Mittlerweile ist aufgrund des steigenden Paketaufkommens ja so, das die Zusteller in der Verbundzustellung (Brief-u.Paketzustellung gemeinsam) 2x am Tag Pakete nachladen müssen. Das heisst aus der Tour raus zurück zum Stützpunkt und zurück, da kommen schnell nochmal 20-30 kilometer zusätzlich drauf, zumindest im ländlichen Bereich. Das Ende vom Lied ist, die Zustellung muss abgebrochen werden, weil der Akku schlapp macht. Am nächsten Tag das gleiche Spiel von vorne, aber nachladen kommt ja in der Praxis nicht vor, sagt die Führungsetage. Das Management in Bonn hat von der täglichen Praxis eh keinen Plan, wichtig ist nur das dieses Prestigeobjekt auf die Strasse gebracht wird. Nestbeschmutzern die ihre Meinung und die Wahrheit sagen wird mit Abmahnung gedroht. Aber damit wird ja auch schon gedroht wenn man nicht die richtigen Schuhe trägt. Die mir bekannten Zusteller hoffen auf jeden Fall das ihren alten stinkenden Transporter noch lange durchhalten, obwohl dort auch nicht alles rund läuft. Reifenpanne-Wartezeit auf das Servicemobil vom externen Dienstleister und nicht die Werkstatt vor Ort-bis zu 3 Stunden- aber die Jungs können ja auch nichts dafür, wahrscheinlich sind sie günstig und irgendwer der die tolle Idee hatte im Vorstand kassiert die Prämie.
Aber egal bald ist Weihnachten und wir wollen uns nicht ärgern,
Schöne Feiertage
wünscht der Postheini
Priusfahrer meint
Habe ich hier nicht vor kurzem einen Bericht darüber gelesen, daß die Post den Streetscooter auf FC-Technik um- bzw. aufrüsten will? Das ist doch in Bezug
auf die Beschwerden der Postangestellten auch ein Beweis, daß es technische
Probleme gibt.
ecomento.de meint
Hier:
https://ecomento.de/2017/10/02/post-plant-elektroautos-mit-mehr-reichweite-und-brennstoffzelle/
VG
TL | ecomento.de
anonym meint
Ich war eigentlich großer Fan des Streetscooter (dass da ein Newcomer den Markt aufrollt, war schon sehr sympathisch), aber mittlerweile hat sich mein Bild leider verändert. Für die Logistik zwischen unseren Standorten standen wir schon kurz vor der Anschaffung mehrerer Streetscooter, aber ein Test hat ein ziemlich durchwachsenes Bild hinterlassen: das Auto ist an vielen Stellen nicht gut verarbeitet, und für diese Verarbeitungsqualität einfach zu teuer. Ich hatte die negativen Presseberichte zum Streetscooter anfangs für eine Kampagne der „petrolheads“ gehalten, finde sie nach den Tests aber nicht mehr völlig abwegig. Schade.
Thomas Wagner meint
Dass sie hier die Aussagen aus dem Bericht aus der Welt einfach so über nehmen,
halte ich nicht für ein Zeichen für sauberen bzw. Qualitäts- Journalismus.
Da hätten Sie mindestens den betroffenen Stellen der Post die Möglichkeit
für eine Stellungnahme geben sollen :-(
Der Artikel in der „Welt“ ist eine große Nebelkerze, bei der nicht besonders viel konkretes benannt wird. Der Hauptkritikpunkt ist die Reichweite und diese war von Anfang an bekannt.
Tausende Postmitarbeiter haben täglich Fahrwege, die problemlos mit der Reichweite
des Streetscooters auch im Winter machbar sind.
Es ist deshalb nicht ein Problem der Reichweite des Fahrzeugs, sondern ein Problem der Einsatzplanung des Fahrzeugs wenn dies nicht genügend Akkukapazität hat.
Ich selbst war ein paar Jahre mit einem Diesel VW-Bus für die Post unterwegs und kann versichern, dass dieses Fahrzeug für diesen Zweck suboptimal geeignet war.
Im Winter ist es doch bei den Dieseln heute noch so, dass zB. die Zusteller auch während der Auslieferung den Motor im Stand weiterlaufen lassen, was nach der StVO nicht zulässig ist.
Aber anders bekommt der Motor keine Betriebstemperatur, dh. kaum Heizung aber maximale Abgase !
ecomento.de meint
Die Stellungnahme der Post ist im letzten Absatz des Artikels enthalten.
VG
TL | ecomento.de
Thomas Wagner meint
Ich meine nicht den Artikel der Welt einfach zuammenfassen,
sondern auch eigene Recherche beisteuern !
ecomento.de meint
Auf entsprechende Anfragen gibt es erfahrungsgemäß leider keine oder nur stark verspätete Antworten.
VG
TL | ecomento.de
Link meint
Die Zusteller lassen die Motoren nicht wegen der Heizung laufen, sondern wegen der Starterbatterie. Wenn mit den Fahrzeugen nur wenige Meter, maximal 100 Meter, von Stopp zu Stopp zurückgelegt werden und die Dieselmotoren immer wieder gestartet werden, ist die Starterbatterie nicht nur schnell leer und nichts geht mehr, sondern auch sehr schnell kaputt.
jomei meint
Mein Zusteller macht sich darüber leider keinen Kopf. Jeden Tag in meiner Straße bergauf heist es im 30m-Abstand: Pötpötpöt-bruuuuuuumm im ersten Gang, auf der falschen Straßenseite, auch im Winter. Und nach über einem Dutzend Pötpötusw. fährt er dieselbe Strecke mit weniger Fracht bergab. Meinen Vorschlag, es andersherum zu machen, eine Auffahrt durch und dann abwärts mit Zwischenstopps rollen zu lassen, zudem in richtiger Fahrtrichtung, konnte er nicht nachvollziehen: Da müsste er ja seinen Zustellplan ändern, das geht aba nich.
Anderer Blickwinkel meint
Ich finde den Vorwurf nachvollziehbar.
Eigentlich ist der Streetscooter ein „Studentenprojekt“ dessen Zweck es war, zu beweisen, dass eMobilität im Lieferverkehr auch günstig geht.
Das die Post die Idee gut fand, Streetscooter aufkaufte und sicherlich darauf drängte die Wagen schnellstmöglich in die eigene Flotte einzubringen, blieb bestimmt nicht viel Zeit und Raum für Langstreckentest und Feintuning!
Sowohl die Herren der RWTH als auch die der Post sind eben keine Automobilhersteller und an vielen Ecken und Enden wird das Know-How gefehlt haben, was die Großserienproduktion und Qualitätssicherung angeht.
Dies bekommt jetzt der Endkunde und deren Fahrer halt zu spüren.
Das Postboten auch vorher schon größerem emotionalem und psychischem Stress ausgesetzt waren, kann glaube ich jeder Bestätigen, der sich mal länger mit (s)einem Postboten unterhalten hat – oder einem im Bekanntenkreis hat.
Klar wird die Lage da nicht besser, wenn bei Zeitdruck und Stress zusätzlich auch noch das Arbeitsgeträt versagt und liegen bleibt. Aber all das allein auf den Work zu schieben, halte ich auch für übertrieben und sachlich falsch dargestellt.
Was den Stress bei den Postboten angeht, so ist der Streetscooter nur ein Rädchen in der großen Maschinerie der Post.
Hoffentlich bekommen Sie diese „Kinderkrankheiten“ schnell und sicher in den Griff und können mit dem Wissen auch beim eGo und co profitieren.
150kW meint
Die werden schon gewusst haben das es z.B. im Winter mit Heizung knapp mit der Reichweite wird. Aber Akku kostet halt Geld und der Wagen ist auf das nötigste reduziert um Kosten zu sparen.
Anonym meint
Ja sicherlich aber auch hier muss unterschieden werden zwischen den Leuten die für den Einkauf der Wagen bei der Post zuständig waren und die Verhandlungen geführt haben und denjenigen, die jetzt mit den Wagen draußen rum fahren.
Auch die Ebene der Mitarbeiter welche die „Einweisung“ oder Schulung zu den Wagen gegeben und denjenigen die sie nur mitgemacht haben ist wichtig. Über diese Ebenen kann einiges an inforamtionen verloren gegangen sein.
Rein zufällig heißt dieses Thematik bestimmt auch „das Prinzip der Stillen Post“ =D
Utx meint
Als Street Scooter ein Studentenprojekt war, wurde ein Kleinstwagen entwickelt. Der Transporter kam erst später auf Anfrage der Post. Das eigentliche Know How lag bei dem Projekt auch nicht bei eMobilität, sondern bei Produktionsoptimierung, also eben genau bei Massenproduktion und Qualitätssicherung.
McGybrush meint
Glaube aber da ist was wahres dran. Die dinger sind nur am los fahren und rekuperieren. Das sind etwa 30% weniger Reichweite als wenn manur fährt. Und die benötigete Reichweite sollte so bemessen sein das sie im Winter, mit Wischer, Heizung und einer degradation des Akkus von 90% dann Problemlos zu schaffen sind. Glaube die Reichweite ist für NEFZ bei 8C‘ und neuem Akku bemessen worden. Aber nicht für das Wordt Case Szenario. In dem Fall glaube ich der Presse mal. Akku kann nie zu gross sein.
Der Statistiker meint
Also auf wiederkehrende Kritik so kurz angebunden und schnippisch zu reagieren, ist ein sehr riskanter Management-Fehler, auch wenn die Kritik nicht von allzu seriösen Medien stammen. Genau mit diesen Bericht in Massenblättern kann die Stimmung sehr schnell wieder weg vom sauberen Strommobil hin zum Verbrenner führen.
Und 70-80km Reichweite ist doch wirklich nicht mehr zeitgemäß, auch für Innenstadtverkehr!
Anonym meint
So lange das Management von einer Idee überzeugt ist, ist es eher unwichtig was einfache Angestellte wollen oder die Presse hin und wieder berichtet.
70-80 km sind nicht mehr zeitgemäß?
Nein? Was ist den dann zeitgemäß? Bzw wer alles bietet für diesen Einsatzzweck besser und verfügbarere Alternativen an?
Niemand. bzw kaum jemand! Daher ist zu dieser Zeit – dieses Produkt der Maßstab der Dinge und damit sehr zeitgemäß! Es ist sicherlich nicht das NonPlusUltra und das Ende der Fahnenstange – aber eben das beste / einzige was für diesen Maßstab verfügbar ist.
Megamarcel meint
Glaube auch
das es stressig ist mit dem Fahrzeug zu fahren.
Möchte ich auch nicht machen.
Mann redet von einem Arbeitsgerät und nicht Hobbyfahrzeug.
Im Sommer wird es für kurze Strecken ok sein.
Bei 10 minusgraden reicht das nicht.
Fahre schon über 2,5 Jahre E-Auto.
Da reichen etwas Erfahrung und die technischen Daten ????
Das Fahrzeug braucht
Sitzheizung, Lenkradheizung,
Spiegel und Frontscheibenheizung jeweils 3 Stufig und dann 5-10 KWh mehr Akkukapazität min.
Dann wird es für kürzere Strecken funktionieren.
Cool wäre noch ein Solardach als extra und für den grünen look.
So wie jetzt, ist es sebst für Erfahrene E-mobilisten stressig zu fahren, es sei denn die Strecken sind extrem kurz.
Aber ok in den nächsten Jahren wird das eh so kommen.
Es sind halt die harten Anfänge.
Auch die müssen gemacht werden, viel Spaß dabei
Thomas R. meint
Wieso sind solche Artikel eigentlich immer aus Welt, Focus oder FAZ?
UliK meint
Nun, das sind doch unsere unabhängigen, sogenannten Qualitätsmedien…..oder?
M3 meint
Alleine daran erkennt man schon in welche Richtung der Artikel gehen wird, ohne ihn lesen zu müssen. Alles was neu und anders ist und nicht von den geldgebenden „etablierten“ stammt, wird von diesen Qualitätspresse systematisch schlecht geredet. Solange bis das Volk Tesla, StreetScooter und Co. als negativ ansieht, statt mal über neue Wege nachzudenken.
Thomas R. meint
Das schöne ist ja heutzutage dass print quasi tot ist und das Fernsehen momentan auf dem besten Weg ist dem zu folgen. Das Internet bietet sämtliche Informationen und jeder kann sich sein Bild machen.. Bei manchen ist das zwar problematisch aber eine Demokratie muss das aushalten können..