BMWs 2013 eingeführter Elektroauto-Kleinwagen i3 konnte bislang rein elektrisch sowie mit benzinbetriebenem Generator als Reichweitenverlänger – auch Range Extender – bestellt werden. Das ändert sich nun: Der i3 wird in Europa nur noch als Voll-Stromer verkauft.
Vor wenigen Tagen stellte BMW den aktualisierten i3 vor, der optional mit einer auf 42,4 kWh Kapazität vergrößerten Batterie für bis zu 260 Kilometer Alltagsreichweite ausgestattet ist. Die offizielle Reichweite beläuft sich auf bis zu 359 Kilometer nach NEFZ beziehungsweise 310 Kilometer nach WLTP. Mit diesen Werten entfällt nach Ansicht des bayerischen Autobauers hierzulande der Bedarf an zusätzlicher, durch fossilen Kraftstoff erzeugter Reichweite.
„Die Produktion des i3 mit Range Extender wird eingestellt und wir verkaufen künftig nur noch die rein elektrische Version“, teilte BMW mit. „Wir glauben, dass sich die Kundennachfrage mit steigenden Reichweiten und der zunehmenden Verbreitung von Schnelllade-Einrichtungen auf das rein elektrische Modell verlagern wird.“
BMWs derzeit einziges Elektroauto wird damit künftig in nur noch zwei statt vier Varianten angeboten – als regulärer i3 sowie in der Sportausführung i3s – jeweils mit 30-kWh- oder 42,4-kWh-Akku.
Früher wurden bis zu 60 Prozent aller i3 mit Range Extender ausgeliefert, komplett zurückgehen wird dieser Anteil vorerst nicht: BMW will die Baureihe in Nordamerika und China weiter mit Reichweitenverlänger anbieten.
Georg Licht meint
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass die Kunden, die sich noch Ende September einen neuen i3 bestellt haben, über das Upgrade und den Wegfall des Range Extenders nicht informiert wurden. Die zu diesem Zeitpunkt bestellten Fahrzeuge werden aber erst noch produziert. BMW hat also diese Kunden getäuscht und setzt sich dem Risiko juristischer Auseinandersetzungenen mit verärgerten Kunden aus. Nach dem Dieselskandal hat man in München offensichtlich nichts dazu gelernt…
Fritz! meint
Da macht BMW mal was richtig und trotzdem wird gemeckert (gut, sonst mecker ich immer gerne über BMW).
Ein E-Auto ist ein Auto OHNE Verbrennungsmotor.
Alle i3-Kunden, die ich kenne, würden, wenn sie ihn denn hatten, den i3 beim nächsten mal ohne Rex nehmen, dafür aber mit größerer BAtterie. genau das macht BMW jetzt, gut so.
JuergenII meint
Was hat denn BMW richtig gemacht? Das Fahrzeug wird immer noch mit REX produziert, nur nicht für Europa! Und der REX hält die neue Abgasnorm 6d-Tmp ein. Warum also verzichten sie hier auf gutes Geld? Muss wohl eine tiefere Bedeutung haben. Und die Erkenntnis nur mehr reine BEV anzubieten kann es auch nicht sein.
JuergenII meint
Mit dem Verzicht auf den REX ist der i3 jetzt ein ganz normaler EV und muss sich mit der Konkurrenz messen lassen. Und da kommt er, nimmt man die neusten Fahrzeuge aus Korea dazu, nicht unbedingt gut weg. Dank bescheidenem Luftwiderstand ist seine Reichweite nicht gerade gut. Vor allem im Winter wird sich das bemerkbar machen.
Was BMW auch verinnerlichen sollte: EV Käufer sind nicht auf bestimmte Marken fixiert, sondern sie wollen akzeptable Reichweiten zu einigermaßen vernünftigen Preisen. Und da fällt der i3 2019 doch deutlich zurück. Die „Freude am Fahren“ hat man mit fast allen elektrischen Fahrzeugen. Die Unterschiede sind deutlich geringer als im fossilen Bereich.
Und ja, der i3 macht Spaß, er ist spritzig, hat ein tolles Innenraum Design und dank One Pedal Drive auch eine Top Rekuperation. Seine komplette Außenhaut aus Kunststoff hat Vorteile für den Nutzer. Nur ist das wirklich kauf entscheidend?
Die überwiegende Mehrheit der Käufer kommt von anderen Marken. Will BMW wirklich riskieren, dass diese Käufer wieder abwandern? Mit den zukünftigen konventionellen Karosserien der E-Fahrzeuge werden diese Kunden kaum zu halten sein. Auch die Entscheidung kein Akkuupgrade den alten i3 Kunden anzubieten, ist nicht gerade kundenfreundlich.
Was steckt denn wirklich dahinter, den REX in Europa zu streichen, ihn aber in den USA weiter anzubieten? Mit REX wäre der 120 Ah i3 ein wirklich optimales Fahrzeug für fast alle Einsatzzwecke.
Hyundai zeigt mit dem Kona bei 4,16 Meter Länge , dass man dort 64 kWh reine Nutzkapazität unterbringen kann. Und das bei einem fossilen Fahrzeugkonzept!! Dagegen wirkt der 120 Ah i3 schon fast rückständig.
Anstelle dieses ziemlich sinnfreien i3s hätte man mehr Feinarbeit in die Aerodynamik und die Bedien- und Assistance Systemen stecken sollen.
Noch reicht mir mein 60 Ah i3 mit REX, aber bei Neukauf wird es garantiert kein BMW mehr werden, da die Winterreichweite an einigen Tagen bei Nichtverfügbarkeit unserer genutzten Ladestationen kritisch wird, außer sie überdenken ihre Entscheidung noch einmal zu Gunsten des REX. Denn mit ihren konventionellen Fahrzeugen konnten sie mich noch nie überzeugen. Und ich bin da nicht der Einzige der so Denk.
Sebastian meint
Ein 40kWh Akku für 260 (NEFZ?!) Reichweite?! Das ist lächerlich. Aber gut…
Einen i3 kaufen sich auch nur die wirklich dekadenten, die wollen dass man schon aus der Weiten sieht, sie fahren ein Elektroauto sonntags zum Brötchen holen…
Ich hoffe der angekündigte Mazda mit Kreiskolbenmotor als Ranger Extender hält was er verspricht.
Jürgen Baumann meint
Also ich bin so ein Dekadenter und fahre ihn gerne seit 2016. Und ja: Brötchen holen gehe ich auch damit. Die Zeiten der Verbrenner sind gezählt. Gute Fahrt!
nilsbär meint
Ich fürchte, so ein wilder Ranger, wie du hoffst, wird der Mazda-Extender nicht:-)
Duesendaniel meint
Schade eigentlich. Der i3 ist neben dem Ampera das einzige E-Auto mit Rex und für viele ängstliche Einsteiger oder Gelegenheitslangstreckenfahrer eine gute Lösung. Außerdem bietet BMW mit den mickrigen 50KW Ladeleistung noch immer keinen vollwertigen Erstwagen an, aber sie werden ihre Verkaufszahlen wohl selber am besten kennen.
nilsbär meint
Sehe ich auch so. BMW hätte den Rex weiter anbieten sollen. Allerdings frage ich mich, wie förderungswürdig E-Autos mit Rex oder auch Plug-In-Hybride noch sind.
Wolfi meint
BMW bringt mich immer mehr nur zum Kopfschütteln.
Der i3 mit REX ist vielseitiger einsetzbar als ein Tesla. Ich habe eine i3 96 REX, toll! Zu 90% fahre ich rein elektrisch. Auf Langstrecken habe ich die Wahl mit Ladepausen oder mit REX. Damit ist die Reichweitendiskussion weg. Für den Alltag reichen 96 Ah.
Ohne REX wird mein nächstes Auto ein Tesla Model 3, kein i3 mehr.
Schade dass man auf ein bewährten USP wie den REX verzichtet. Traurig und ärgerlich.
Utx meint
Daran, dass an der Stelle, wo konstruktiv der Range Extender vorgesehen ist, ein Loch klafft, ändert das aber wohl nichts.
BB meint
Kann man nicht den Platz des Range Extenders für noch mehr Batteriekapazität nutzen?
McGybrush meint
Technisch ja.
Kostentechnuscher Aufwand zu anbindung an das bisherige Akku Modul zu hoch.
Das bisherige zu ändern bedeutet das man das gesammte Fzg nochmal ändern müsste.
Sicherheitsbedenken bei Unfällen im Heckbereich. Es wäre naherzu immer der Akku mit involviert. Selbst wenn es sicher wäre dann macht die Versicherung wegen hoher Rep kosten Ihre kalkulation dementsprechend.
BMW soll da einfach ein Ablagefach einbauen und gut ist. Sollen se sich lieber auf ein vernünftige 120e konzentrieren.
Swissli meint
Ob das BMW mit dem i3 noch macht? Der i3 ist ja auch BMW intern eher ein Auslaufmodell. Die Zeit ist nicht stehengeblieben. Ohne Rangeextender ist die erste Anpassung an die Gegenwart. Der Nachfolger des i3: grösser, mehr Reichweite (Akku), kein Carbon (hohe Kosten, wenig Nutzen), mit Wärmepumpe usw.
Den Rangeextender fand ich ganz gut, ist aber technisch (grössere Akkus Standard)/finanziell (mehr Akku ist heute günstiger als Rangeextender) obsolet geworden.
UliK meint
Ich denke da kommt (serienmäßig?) die Wärmepumpe rein, die es in der Rex – Version aus Platzgründen nicht gab.
lo meint
Die Wärmepumpe ist vorne rechts, da wo der Tank jetzt nicht mehr ist.