Porsche will bis Ende 2019 sein erstes Serien-Elektroauto fertig entwickeln – den Taycan. Der Termin für den Start der Auslieferungen ist noch offen, dem Interesse an der batteriebetriebenen Sportlimousine tut dies aber offenbar keinen Abbruch: Die Zuffenhausener wollen die Produktionskapazität für den Taycan aufgrund der starken Nachfrage erhöhen.
Bislang liege die jährliche Kapazität bei 20.000 Fahrzeugen, sagte Porsche-Chef Oliver Blume im Interview mit der WirtschaftsWoche. „Aufgrund der positiven Resonanz werden wir diese Zahl jedoch nach oben anpassen“, so Blume, „zumal nun auch der Cross Turismo als erstes Derivat des Taycan grünes Licht für die Serie bekommen hat“.
Im europäischen Elektroauto-Mekka Norwegen interessieren sich besonders viele Autokäufer für den ersten vollelektrischen Porsche – dort haben laut Blume knapp 3000 Menschen ihr ernsthaftes Kaufinteresse am Taycan bekundet, indem sie sich für 2500 Euro in eine Reservierungsliste eingetragen haben. In dem skandinavischen Land verkauft Porsche normalerweise nur um die 600 Neufahrzeuge pro Jahr.
Der Taycan und der auf dessen neu entwickelter Plattform aufbauende Cross Turismo sollen die ersten von mehreren Porsche-Elektroautos sein. „Wir rechnen damit, dass bis 2025 bereits rund die Hälfte aller neuen Porsche über einen E-Antrieb verfügt“, erklärte Blume. Mittelfristig könne auch der 911er elektrifiziert werden. Die diese Woche präsentierte neue Generation des Sportwagen-Klassikers ist zum Start exklusiv als Benziner erhältlich, sei aber bereits so konzipiert, dass ein Hybridantrieb eingesetzt werden kann. „Möglicherweise im Laufe seines Lebenszyklus“, sagte Blume.
Brennstoffzellen-Stromer, die mit Wasserstoff Energie für den Elektroantrieb erzeugen, will Porsche nicht bauen. „Die Batterie ist bei der Energieeffizienz im Betrieb drei Mal besser als Wasserstoff und sechs Mal besser als synthetische Kraftstoffe“, erläuterte Blume. Selbst, wenn man die energieaufwändige Herstellung mit einbezieht, seien Batterien immer noch „in etwa doppelt so effizient“. Dies gelte sowohl für zweitürige Sportwagen von Porsche wie sportliche Limousinen und SUV.
nilsbär meint
Porsche könnte als erster der etablierten Autohersteller nur mehr reine BEVs anbieten. Hätte eine schöne Signalwirkung.
Und Blumes Aussagen zu den BZ-Autos sollten sich Toyota und Co. notieren:-)
Jeru meint
Die Aussagen von Hernn Blume sind ja nichts Neues und widersprechen auch nicht der Strategie von Toyota.
Der Anwendungsfall „Porsche 911“ ist einer von sehr vielen und auch aus meiner Sicht besser für BEV‘s geeignet.
Thomas Kretschmer meint
Richtige Probleme kriegt Porsche erst, wenn die Kunden gar keine Drecks-Verbrenner mehr WOLLEN !!!! Dann reicht die Produktionskapazität bei weitem nicht, weil Porsche zu lange geschlafen hat. Alles was zur Zeit läuft wird dann aus der Retrospektive als unkritisch empfunden. Wenn die Kunden in der Breite erst mal merken, dass der wahre Sportwagen elektrisch sein muss, dann wird es erst richtig spannend.
Simon meint
Wo den geschlafen? hat ein anderer Sportwagenhersteller ein E Auto im Angebot. Aston Martin, Jaguar, und Co?
Porsche will ja eh dei Vertigungskapazitäten erhöhen. Der zweite Porsche kommt ein Jahr später. Dann warscheinlich der eMacan (auf Etron Basis) und auch der Audi GT.
Das sind schon 3 1/2 Sportwagen innerhalb 3-4 Jahren.
Gunnar meint
Dufte hörst wohl zu denen, die am liebsten die deutsche Automobilindustrie brennen sehen wollen, oder?
Anders kann ich mir deinen Kommentar nicht erklären.
Da gibt es mal einen Artikel, der eigentlich nur positiv kommentiert werden kann und dann ihr Kommentar dazu…troll Bitte woanders herum.
Stocki meint
+1 es gibt Menschen denen kann man halt nichts Recht machen. Ist wahrscheinlich nur Neid weil er sich keinen Porsche leisten kann.
Porsche 911 meint
Bitte setz Dich mal mit der E-Strategie von Porsche auseinander, bevor Du hier „spannende“ Zeiten heraufbeschwörst.
Ahja, die „Drecks-Verbrenner“, da muss man eigentlich nicht mehr weiterlesen…
El Commandante meint
Oh man, ich würde mir generell NIE ein Fahrzeug der ersten Generation kaufen, geschweige denn ungesehen tausende von Euronen anzahlen… aber gut, Käufer solcher Teile sehen das wahrscheinlich eh als Spielzeug… und wenn das mal kaputt geht, gibt´s halt ein Neues… :)
Selnim meint
Ja zum Glück gibt es genug Leute die sich den Luxus gönnen. Sonst würde unser ganzes System nicht funktionieren.
Lewellyn meint
Brennstoffzellen-Stromer, die mit Wasserstoff Energie für den Elektroantrieb erzeugen, will Porsche nicht bauen. “Die Batterie ist bei der Energieeffizienz im Betrieb drei Mal besser als Wasserstoff und sechs Mal besser als synthetische Kraftstoffe”, erläuterte Blume. Selbst, wenn man die energieaufwändige Herstellung mit einbeziehe, seien Batterien immer noch “in etwa doppelt so effizient”.
Noch mal rauskopiert für die Brennstoffzellenfans.
Ansonsten wird Porsche die Nachfrage nicht befriedigen können und die Verbrennerverkäufe werden einbrechen. Mal gucken, wie sie da durchkommen.
OldRZ meint
Die Brennstoffenzellen „fans“ sehen nicht schwarz-weiss und behaupten alles besser zu wissen wie menschen welches diese Themen jeden Tag abhandeln, sondern die meisten schreiben es wäre dämlich (mit hinblick auf weit größere Verbraucher fossiler Brennstoffe) NICHT in RIchtung Brennstoffzelle zu forschen. Denn was auch immer dabei heraus kommt, im Idealfall fällt sogar was für die KFZs dabei raus. Die meisten Brennstoffzellen“fans“ von welchen ich hier drinnen gelesen haben, sehen ein dass aktuell das KFZ nicht die bevorzugte Wahl als Anwender für diese Technologie ist, das hängt aber auch mit dem aktuellen Stand der Technik zusammen.
Wenn es euch hier drinnen wirklich um den Umweltschutz geht, warum seit ihr so verbohrt gegen jede Chance die es gibt?! Eure ideologischen Barrieren sind die gleiche welche VKM „Fans“ vom E-Fahrzeug abhalten. Diese digitale sinnfreie Art zu diskutieren und zu denken ist eine Einschränkung, sonst gar nichts.
Wollt ihr wirklich in dieser Gesellschaft leben dir ihr hier drinnen mit eurem Verhalten formt?!
nilsbär meint
Gerade weil ich für Umweltschutz bin, lehne ich die energieintensiven BZ-Autos ab. Deren Strombedarf für die H2-Bereitstellung würde die Abschaltung der Kohle/Gaskraftwerke zumindest stark verzögern.
OldRZ meint
Beim energieintensiven Herstellen von Batterien argumentiert jeder hier drinnen: Geht ja, wird ja mit alternativen Energien versorgt (Teslas Solarzellen auf dem Dach).
Gilt im Grundsatz die gleiche Regel nicht auch für andere Herstellungsverfahren und andere Produkte, solange die Energiequelle eine regenerative ist?
Ich bitte darum zu beantworten warum ein Grundsatz i.O. ist wenn er dem einen dient, aber nicht i.O. ist wenn er dem Anderen dient.
Ohne weitere Forschung werden wir nie herausfinden ob die aktuellen Verhältnisse der Effizienz bei den unterschiedlichen Technologien so bestehen bleiben und außerdem bleibt es dabei, dass wir KEINE Lösung für viel größere und schwerer wiegende Probleme der Mobilität haben, nämlich dass Schiff, Zug und erst recht Flugzeuge immer noch „erheblich“ bis „100%“ auf fossilen Brennstoffen basieren. Wo ist hier eure Lösung? Batterie-A380? Solarzellen-Schiff?!
Kann es nicht sein, dass Prozesse, selbst wenn sie uneffizienter wie andere sind, am Ende immer noch den Verzicht auf fossile Brennstoffe ermöglichen bzw. überhaupt erst möglich machen, denn den Batteriegetriebenen A380 wirds nie geben, auch nicht die Batteriegespeiste Citation, nicht mal die Cessna mit 3h Flugzeit.
Ich bitte euch, macht mir doch nur einmal das Geschenk hier mit einer vernünftigen Argumentation zu antworten. Bitte.
Jörg2 meint
@OldRZ
Dann versuch ich es mal. ;-)
Es ist einfach irrig, anzunehmen, heute zu wissen, was in 100 Jahren ist. Vielleicht entwickelt sich die Technologie der Energiespeicherung dermaßen, dass in 100 Jahren (?) die Energiemenge für einen 10 stündigen Propellerflug in einen kleinen Stick passt.
Vielleicht sind auch zukünfig die einfachen, „schönen“ Lösungen die besseren (?). Vielleicht werden sich unsere Enkel fragen, was das sollte: aus Strom mache H2, lagere und transportiere den unter Verlust und wandle ihn unter Verlust wieder in Strom um …
Will sagen: wir sind aktuell bei der individuellen Mobilität auf vielen Ebenen im Umbruch: Brauchen wir es überhaupt? Könnte der ÖPNV nicht vieles besser? Sollte auch zukünftig der Wohnort soweit weg vom Arbeitsort sein? Was soll dieses Autobahngeheize der Außendienst, wenn es Videotelefonie gibt? Womit decken wir zukünftig unseren Energiebedarf? …
Es ist da sehr viel in Bewegung. Darüber zu reden und Lösungen zu finden, zeichnet uns als Kulturmenschen aus.
OldRZ meint
Danke Jörg2, unabhängig von der Meinung einfach mal sauber geschrieben.
„Es ist einfach irrig, anzunehmen, heute zu wissen, was in 100 Jahren ist. “
Ja, deswegen bin ich ja dafür dass man offen ist weiteres zu erforschen, denn es bringt absolut gar nichts wenn wir Autos elektrisch betreiben und der Rest weiter Öl verbrennt und da glaube ich eben nicht an die Batterie, geschweige dessen dass es den E-Motor noch geben muss der Turbinenblätter/Verdichtung/Verbrennung/Expansion –> Schub ersetzen kann. Ich denke viel Leistungsfähigeres wie Turbinen (bei hohen Geschwindigkeiten) wird man nicht finden und dazu braucht man eben Brennstoffe, aber wer sagt dass diese fossilen Ursprungs sein müssen?!
„Will sagen: wir sind aktuell bei der individuellen Mobilität auf vielen Ebenen im Umbruch: Brauchen wir es überhaupt?“
Für die Arbeitsplätze: ja, für das Individuelle, sofern es das in Zukunft noch gibt: ja, für die Hygeneansprüche vs. Car-Sharing auch, aber das Angebot öffentlicher Transportmittel zu erhöhen wäre durchaus sinnvoll, würde am Ende auch autonome Fahrzeuge erst richtig ermöglichen z.B.
Eine Optimierung des menschgemachten Energieverbrauchs sehe ich als möglich an, aber weltweit ist das ein Tropfen auf dem heisen Stein. In den Städten / Stau am Ende auch.
„Sollte auch zukünftig der Wohnort soweit weg vom Arbeitsort sein?“
Sehe ich auch, Pendler sind ein „Problem“, ich kenne genug welche es sich hätten anders aussuchen können, aber auch genug, wo es einfach dumm gelaufen und nun notwendig ist.
„Was soll dieses Autobahngeheize der Außendienst, wenn es Videotelefonie gibt?“ Lebe ich schon auf der Arbeit so und da gebe ich dir recht: Mit Skype und Co kann man sich die Hälfte oder mehr aller Fahrten sparen.
„Es ist da sehr viel in Bewegung. Darüber zu reden und Lösungen zu finden, zeichnet uns als Kulturmenschen aus.“
Wenn ich hier im Forum das Niveau der Diskussionen beobachte, hat das wirklich selten was mit Kulturmenschen zu tun.
Aber so wie jetzt gerade, so kann man diskutieren.
Jeru meint
Vielen Dank für diesen Kommentar.
Leider kommt hier alles neben BEV und Tesla direkt aus der Hölle und wird ohne Verstand angefaucht.
Die Parallelen zum Verbrenner Fan sehe ich auch und finde es sehr erstaunlich solche Tendenzen ausgerechnet hier zu finden. Dieses Schwarz/Weiß Denken bringt niemanden weiter.
Auch nicht beim Thema eMobilität!
RaleG meint
Warum fällt es den BZ-Fans so schwer, die Fakten oder die Physik zu akzeptieren.
Es macht einen Unterschied, ob man 1 Windrad (BEV) oder 3 Windräder (FCV) aufstellen muss bei gleicher Kilometerleistung. Der feine Unterschied liegt auch darin, die Herstellung ist einmalig, der Betrieb über das Fahrzeugleben oder die gesamte Laufleistung. Auch wenn die BZ auf einen Wirkungsgrad von 95% gebracht wird, bleiben H2 Produktion, Transport (Verdichtung, Verflüssigung) die immer den Unterschied in der Effizienz machen werden. Das hat nichts mit Schwarz/Weiß Denken zu tun. Das sind Fakten – kann man drehen und wenden wie man will ;)
Wenn jetzt die Forschung bei Batterien am Ende und die der BZ am Anfang stehen würden, könnte man es noch nachvollziehen, aber das Potential der Akkus ist noch so riesig – wo soll die BZ hier aufholen?! Für den Einsatz im PKW ist es auf absehbarer Zeit die 2. Wahl und Energieverschwendung.
OldRZ meint
Und deswegen lassen wir die restlichen Fragen der Mobilität unbeantwortet?!
Es geht ja nicht nur darum, dass hier nur gegen die BZ gekeift wird, sondern einfach gegen alles was nichts mit der Batterie zu tun hat und die Batterie kann nicht alle, sogar die wenigsten, Probleme in der bisher auf fossilen Brennstoffe angewiesenen Fortbewegungsmittel lösen. Ob das jetzt BZ, p2g oder p2l ist, ist doch völlig wurst, lasst die Firmen doch forschen, was ist das Problem?! Und wenn als Forschung vor Kunde ein paar BZ Autos rumfahren, tut das euch weh?!
Nein, am Ende erkennt man immer, es geht um die Ideologie, und um den Hass gegen alles was nicht von Tesla kommt, verbohrter wie jeder 90 jähriger der neben dem Kindergarten lebt und sich über den Lärm beschwert.
Fällt das euch nicht selbst auf wenn ihr mal die Berichte öffnet und die Kommentare dazu liest?! Gleiche SChlagzeile, gleicher Inhalt, ein paar Jahre Unterschied dazwischen, einmal geht es über Tesla, einmal über irgendeinen deutschen OEMs: Bei dem einen „Liebes- und Lobeshymnen“, beim anderen pure Verarchtung. Das ist krank. Keine Diskussion.
nilsbär meint
@OldRZ
Ich persönlich bin durchaus für eine möglichst breite Forschung, auch auf dem Gebiet der H2-Brennstoffzelle. Und für Energiespeicherung und Antrieb von Schiffen mag Potential bestehen. Bei Flugzeugen denke ich an die Hindenburg. Aber ich möchte nicht, dass H2 im Verkehr das zarte Pflänzchen E-Mobilität abwürgt. Überall laden zu können, bevorzugt zu Hause mit einem günstigen Stromtarif und ein wartungsarmes Auto zu besitzen ist mir lieber als die Abhängigkeit von Tankstellen und deren Preisen, egal, ob dort Benzin/Diesel oder H2 verkauft wird. E-Mobilität ist Freiheit, H2-Autos sind Ketten:-)
Jörg2 meint
@OldRZ
Wenn die forschenden Firmen das Ganze aus ihren Taschen bezahlen würden, könnten sie von mir aus forschen, testen und wieder einstampfen, was immer sie wollen.
Wenn für deren Forschung meine Steuergelder verheizt werden, möchte ich eigentlich mitentscheiden können, was da passiert. Da es hierfür nur sehr begrenzte Mitwirkungsmöglichkeiten für mich gibt, möchte ich wenigstens meine Meinung dazu sagen/schreiben dürfen.
Dieses Recht gestehe ich jedem zu.
Jeru meint
Ich denke diese Fakten (für langsames Laden) sind den Meisten bekannt und auch ich denke der Anwendungsfall „Porsche 911“ ist sehr gut für BEV geeignet, wenn man 350 kW Lader als Standard voraussetzt.
Ein weiterer Fakt ist jedoch auch, dass der Wirkungsgrad mit steigender Ladeleistung, also alles über 3,5 kW, deutlich abnimmt. Das hat der Porsche Mitarbeiter wohl vergessen. Schnelles Laden und hohe Effizienz funktioniert in der Realität nicht!
Außerdem sehe ich die Relevanz für diese unsägliche und völlig unnötige BEV vs. FCEV Debatte nicht. Der Anwendungsfall „Porsche 911“ ist ja nicht allgemeingültig und in anderen Anwendungsfällen kann es durchaus anders aussehen.
Ps.: Das hier in der Community in einem Fan-Koordinatensystem gedacht wird ist traurig aber eben auch menschlich.
Simon meint
911 wird der letzte der rein Elektro angeboten wird. Porsche hat es mal begründet warum. Weiß da einer mehr?
Mini-Fan meint
… und vor allem:
„Das letzte jemals gebaute Auto wird ein Sportwagen sein!“
Marco meint
@Jeru: hast Du zu Deiner Aussage, dass höhere Ladeleistung zu einer schlechteren Ladeeffizienz führt, irgendwelche Belege? Würde mich mal interessieren, so ganz einleuchtend ist es für mich nicht, zumindest nicht, dass es einen großen Unterschied machen könnte.
Jeru meint
Das hatten wir vor ein paar Monaten hier ausgiebig diskutiert und ich hatte dazu auch schon Hinweise gegeben, wie man die Quelle finden kann.
Ich war nicht Urheber dieses Papers und weiß nicht, ob ich diese veröffentlichen darf.
Der User Railfriend hatte, wenn ich mich richtig erinnere, jedoch Kontakt mit dem Urheber aufgenommen und das Paper bekommen.
Das der Wirkungsgrad mit steigender Ladeleistung sinkt, ist eigentlich klar. Mir war jedoch nicht bewusst, wie stark er bereits bei „kleinen“ Steigerungen der Ladeleistung fällt.
Marco meint
Also das ist so nicht wahr und überhaupt nicht „eigentlich klar“.
Dein Freund Railfriend verweist da immer auf seinen Freund Jeru und auf eine angebliche Studie, die aber nicht veröffentlicht werden darf. Sorry, aber das ist doch Blödsinn!
Abgesehen davon: Er zitiert ja so viel, dass der Verlust von 34% bei Schnellladern mit Pufferbatterie vorliegt und 22% bei Langsamladen. Klar, dass die Verluste dazu kommen, wenn noch eine Pufferbatterie geladen und entladen werden muss. Aber die ist ja auch nicht immer zwingend nötig und hat nicht direkt etwas mit Schnellladen an sich zu tun.
Klar ist, dass i. A. die Leitungsverluste bei höheren Strömen größer werden, wenn man dieselben Leitungen verwendet, aber wenn man einen Schnelllader hat, wird der wohl auch stärkere Leitungsdurchmesser haben.
Noch eine ganz andere Situation hat man, wenn man das zukünftige 800V-System von Porsche und Audi hat.
Alles andere kann ich ohne diese ominöse Studie auch nicht sagen.
Aber man kann die Verluste bei BEV noch so künstlich hoch rechnen, die von H2-Brennstoffzellen werden immer mindestens doppelt so hoch sein (eher Faktor 3).
Remo meint
Das pro an der Brennstoffzelle ist ja überhaupt nicht ihre Effizienz. Das hat nie jemand behauptet.
Der große Vorteil besteht darin, dass das schnelle nachtanken die Langstreckentauglichkeit deutlich erhöht, und auch für alle die ihr Auto nicht zu Hause laden können, die Alltagstauglichkeit verbessert.
Das Strom vom Erzeuger in die Batterie und von der Batterie in den Antrieb die höchste Effizienz hat ist ja absolut logisch. Trotzdem sehe ich noch nicht, gerade in den Städten, dass jeder Parkplatz eine Ladestationen erhält. Wir soll denn dann eine Innenstadt aussehen? Lebensqualität ist halt auch in der Stadt sehr wichtig.
Und bevor du mich jetzt als Brennstoffzellenfan bezeichnest, kann ich dir sagen, ich bin von allem Fan, was die E-Mobilität voran und der Massen näher bringt.
Jörg2 meint
Als Bertha Benz ihre ersten Runden drehte, gab es auch keine Forderungen nach: „in jede Strasse eine Apotheke!“. Die Entwicklung der Tankmöglichkeiten ging dann zügig weg vom Erstlösungsansatz „Apotheke“. (Ok, der Vergleich hinkt etwas …)
Will sagen: Das mit den Lademöglichkeiten wird sich, parallel zur Batterieentwicklung, schon noch klären.
Aktuell wäre die Klärung für die Stadt:
Auto mit maximal großem Akku + Schnelllademöglichkeit = seltenes Laden für den Stadtbetrieb
nilsbär meint
Sehe ich auch so. Häufiges Laden eines kleinen Akkus wird den Stadtbewohnern bald lästig werden. Viele werden entspanntes Laden eines großen Akku am Wochenende bevorzugen. Sollte der Strompreis an den städtischen Chargern deutlich höher sein als an der Eigenheim-Steckdose, wird ein starker Ladetourismus entstehen.
Eine kleine Rechnung: Befüllen einer leeren 100kWh Batterie zu 25 cent/kWh kostet 25 Euro, bei sagen wir 40 cent/kWh 40 Euro. Für 15 Euro Ersparnis besuchen die meisten gerne Tante Mietzi im Eigenheim am Stadtrand:-)
Jeru meint
Dann kaufen wir uns alle ein 80.000,- Euro BEV für die Stadt oder wie soll ich ihren Kommentar verstehen? Und gerne können Sie sich auch mal mit den Mitforisten unterhalten, die immer davon sprechen, dass man keine großen Batterien braucht. Das Laden funktioniert überall und „nebenbei“.
Und genau das ist meiner Meinung nach hier das Problem.
Es wird immer genau so argumentiert wie man es gerade braucht, ohne eine klare Vorstellung von der Gesamtsituation zu haben.
Geht es um die Preise von Batterien, wird die Notwendigkeit von großen Batterien mit tollen Vorstellungen untermauert.
Geht es um Wasserstoff wird sofort ausschließlich mit der Effizienz argumentiert, ohne darauf einzugehen das diese nur für sehr kleine Ladeleistungen so gut ist.
Oder aber man stellt die 350+ kW in den Raum, um die schnellen Ladezeizen zu ermöglichen, ohne dann aber auf den Effizienznachteil und Kosten einzugehen.
Geht es um das Thema Abhängigkeiten, hat auf einmal jeder Haushalt ein Eigenheim mit PV Anlage.
Geht es um den Preis de Fahrzeugs, braucht niemand mehr große Batterien oder hohe Ladeleistungen.
Geht es um LKW‘s sind selbst Ladeleistungen im MW Bereich völlig problemlos, günstig und auch noch effizient.
Das Spektrum ist gewaltig und völlig diffus. Jeder baut sich seine Welt, wie sie ihm gefällt.
Mich würde wirklich interessieren wieviele Nutzer bei ecomento, mehr als nur Konsumenten mit einem Hobby sind und sich ernsthaft mit Lösungen zum Thema eMobilität beschäftigen müssen.
Jörg2 meint
@Jeru
„alle“, „immer“, „überall“…
So ist es im wirklichen Leben ja nun nicht. Die einen so, die anderen anders … es bildet sich irgendwann ein Lösungskorridor …
(Es sei denn, es gibt die Möglichkeit und den Willen zu diktatorischen Lösunge – Gott, oder wer auch immer, möge uns davor bewahren.)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Absolut richtig.
Und der Satz sagt ja noch mehr aus:
“Die Batterie ist bei der Energieeffizienz im Betrieb …. sechs Mal besser als synthetische Kraftstoffe.“ (syn. Krafstoffe sind Kohlenwasserstoffe, wie die heute verwendeten Benzine).
So, die bei Porsche werden es ja wohl wissen: Eine 6-fache Verschwendung an Ressourcen.
Überträgt man das auf andere Bereiche, sieht man vielleicht besser, was das bedeutet:
Was wäre, wenn die Miete 6 mal so teuer wäre, als sie eigentlich sein müsste. Was wäre, wenn das Brot 6 mal so teuer wäre, als es sein müsste.
Was wäre, wenn die Urlaubsreise 6 mal so teuer wäre, als sie es sein müsste.
Nur bei den konventionellen Antrieben scheint das für viele ganz ok zu sein.
Produziert BEVs, damit wir Ressourcen schonen und Kosten sparen!
Mini-Fan meint
@Pferd_Dampf_Explosion_E
„Die Batterie ist bei der Energieeffizienz im Betrieb drei Mal besser als Wasserstoff und sechs Mal besser als synthetische Kraftstoffe”, erläuterte Blume.“
Und genau DAS ist VÖLLIG SCHNUPPE – solange (!!) der Wasserstoff/ der synthetische Kraftstoff mittels ÜBERSCHÜSSIGEM (!), kostenlosem „grünem“ Strom, der quasi unbegrenzt (die Energie der Sonne) zur Verfügung steht, produziert wird.
Es geht hier nur um den Vergleich der Effizienz (also der Kosten der Speicherung pro gespeicherter kWh) der verschiedenen Speicherformen (!!) von (zuvor quasi kostenlos erzeugter) Energie – also, ob in Akku, H2 oder synthetisch hergestelltem Kraftstoff.
Das Ergebnis erkennt man schon unschwer, wenn man sich vergegenwärtigt, daß 10 Liter „Diesel“ dieselbe Energie speichern wie ein 100-kWh-Akku – so wie er etwa in einem Tesla Model S verbaut ist.
Die Äußerung von Blume ist somit völlig sinnverzerrend. Und deswegen im Ergebnis falsch (er weiß dies natürlich).
PS.
Die in unendlicher Menge verfügbare Sonnenenergie kann man per se gar nicht „verschwenden“. Auch Wasser (z.B. für die Elektrolyse), das auf der Erde quasi unendlich viel vorhanden ist, nicht – seine Menge bleibt im Kreislauf immer gleich.
PS2.
Ebenso klar ist:
Wasserstofferzeugung aus Erdgas/ Methan ist natürlich Unfug – SOFERN der Wasserstoff nur dazu verwendet wird, (stationär) elektrischen Strom herzustellen; die Vorteile bei seiner Lagerung (z.B. in Fahrzeugen) bleiben davon natürlich unberührt.
Allerdings benötigt man H2 noch für sehr viele andere Zwecke, auch medizinische. DA ist die Herstellung aus Erdgas wohl gerechtfertigt.
Gunnar meint
Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg.
Schon frühzeitig den Markt sondieren und das Kundenfeedback ernst nehmen, sodass schon weit vor Produktionsstart die Weichen für eine Produktionserhöhung richtig gestellt werden können.
Stocki meint
+1 Es ist wichtig, dass die Konkurrenz zu Tesla langsam mal in die Gänge kommt.
Vielleicht werden die gebrauchten Teslas dadurch ein wenig billiger, damit ich mir auch mal Einen leisten kann :)
Lewellyn meint
Der VW-Konzern hat ja bereits verlautbart, dass er die Zellen bis 202x schon gebucht hat. Ich hab die Befürchtung, grossartige Zusatzmengen wegen unerwarteter Nachfragesteigerung für einzelne Modelle ist da nur begrenzt drin enthalten.
Die Produktionsplanungen werden weitgehend schon stehen für die nächsten Jahre.
Remo meint
Glaube ich nicht. VW hat für die nächsten 5 Jahre eine Menge an x Zellen gekauft. Das heißt doch aber nicht, dass man nicht noch nachkaufen kann. Dank der Marktmacht die VW hat wird man sich sicherlich bei Bedarf noch Zellen nachsichern können.
Gunnar meint
Du hast teilweise Recht. Natürlich stehen die Planung und Kapazitäten erstmal fest.
Aber auch diese Planungen sind ständig Änderungen und Marktanpassungen unterworfen und sind nicht für alle Zeit in Stein gemeißelt.
Und da ist es besser, schon mehr als ein Jahr vor Markeinführung eine Steigerung zu planen als circa ein halbes Jahr danach.
Simon meint
Wenn der Taycan so 2020 auf dem Markt sein wird so schnell keiner von den Verbrenner! Sportwagenhersteller so schnell nachziehen können. Porsche wird einer der Gewinner der E-Mobiliät sein.