Mit der Bekanntgabe der Preise des vollelektrischen Corsa-e und des elektrifizierten Grandland X Hybrid4 hat Opel diese Woche seine 2017 angekündigte E-Mobilitäts-Offensive konkretisiert. Unter dem Dach der französischen PSA-Gruppe wollen die Rüsselsheimer eine „Führungsrolle bei CO2-Werten“ einnehmen.
„Wir starten ein neues Kapitel: das der wirklich bezahlbaren Elektroautos“, sagte Lohscheller bei der offiziellen Vorstellung von Corsa-e und Grandland X Hybrid4. Er sei überzeugt: „Früher oder später wird die Elektromobilität die Norm werden.“ Opel will bis 2024 alle Modelle in Europa auch in einer elektrifizierten Version anbieten. Neben den E-Varianten von Corsa und Grandland X sind elektrische Ausführungen des Kompakt-SUV Mokka X sowie des Kleintransporters Vivaro geplant.
Der Anfang 2020 auf die Straßen kommende Corsa-e kostet ab 29.900 Euro, die Leasing-Angebote starten bei 299 Euro monatlich. Der neue Corsa ist auch als Benziner oder Diesel erhältlich, mit Blick auf die Nachfrage nach dem Batterie-Antrieb gibt sich Opel optimistisch. „Wir erwarten, dass die Elektromobilität wirklich abheben kann. Deshalb planen wir bei der E-Version nicht so konservativ wie manche Wettbewerber“, so Entwicklungschef Christian Müller im Gespräch mit der Automobilwoche.
Darüber, wie viele Corsa-e und Grandland X Hybrid4 Opel absetzen will, schweigen sich Müller und Vorstand Lohscheller noch aus. Der neue Deutschland-Chef Ulrich Selzer glaubt, dass elektrische Autos in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind. „Die E-Mobilität ist mit den steigenden Reichweiten und den sinkenden Kosten kein Thema mehr für wenige Vorreiter, sie ist interessant geworden für die ganze Breite der Kunden,“ sagte er der Automobilwoche.
„Das E-Auto soll nicht mehr nach E-Auto aussehen“
Anders als etwa VW mit der neuen ID.-Familie setzt Opel bei Stromern nicht auf eine eigenständige Marke. Designchef Mark Adams hält ein „Elektro-Design“ für überholt. „Elektroautos werden immer mehr zur Norm bei den meisten Fahrzeugherstellern. Sie sind aus der Nische herausgekommen. Deshalb brauchen wir keine blaue Leiste oder ein spezielles E-Design mehr, um diese Autos von konventionellen Fahrzeugen abzugrenzen“, sagte er der Automobilwoche.
„Unsere Testkäufer haben uns gesagt: Gebt uns ein tolles Design, mehr wollen wir nicht. Das E-Auto soll nicht mehr nach E-Auto aussehen, wie das in den ersten Jahren dieser Antriebsform noch üblich war“, so Adams weiter. Er betonte, dass sich Opel-Modelle weiter deutlich von den Fahrzeugen der anderen PSA-Marken unterscheiden werden.
Der Corsa-e nutzt die PSA-Plattform für kleinere E-Fahrzeuge eCMP, auf der auch die elektrische Version des neuen Peugeot 208 aufbaut. Diese Architektur habe Opel für den Corsa-e inklusive des von Zulieferer Continental stammenden E-Motors übernommen, sagte Opel-Entwicklungschef Müller der Automobilwoche. Man habe das Modell jedoch „an vielen Punkten ‚opelisiert‘, vor allem dort, wo der Kunde etwas sehen kann“. Die Fahrwerkseinstellungen, die Lichttechnik, die Sitze und das Design entstanden komplett bei Opel – auch der elektrische Corsa sei daher „ein deutsches Auto“.
Tin meint
Opel hat alles richtig gemacht beim Corsa E :
Wenn ich das lese bin ich im Bild ….
Basispreis steigt auf 34.900 Euro
Hyundai hat seinen Ioniq Elektro überarbeitet. Das Elektroauto erhält mehr Leistung, einen größere Akku und eine verbesserte Reichweite. Der Basispreis steigt allerdings von bisher 33.300 auf 34.900 Euro. Marktstart ist im September 2019.
Strauss meint
Achtung OPEL. Der Preis ist wirklich nach oben begrenzt. sonst geht s euch wieder wie mit dem Ampera und dem Ampera E. Deren Technik und Form, CW Wert ist heute noch vorbildlich. Man darf es einem E Auto schon ansehen , dass es eines ist.
SUV ist out. Erfolg Toyota Prius….. Möglicherweise müsst ihr noch einen kleineren bringen wie SEAT und jetzt auch Renault zum Preis von 12 T.
Tin meint
Das Auto wird mit einer kleinen Anzahlung und 130 Euro Monat geleast… Abzüglich 4000 Euro stattliche Förderung ist das alles sehr erträglich..vom Preis her …
Peter W meint
Dass der Corsa mit 30.000 Euro noch zu den bezahlbaren E-Autos zählt, mag gerade noch durchgehen. Wobei 25.000 eher eine akzeptable Ansage wäre. Aber der Hybrid-SUV mit 50.000 Euro wird wohl wenig Zuspruch finden.
3Liter meint
Wobe auch hier schon die Schmerzgrenze für einen Kleinwagen mMn deutlich überschritten wird. Die relevante Masse an Opel Corsa (auch Polo, Fabia, Fiesta) im Markt, wird Listenpreis irgendwo zwischen 14.000 und 18.000 € liegen.
Einzig die Sportmodelle der Hersteller kommen an die 30.000€ heran, und die werden nach und nach abgeschafft, genau mit dem Argument, dass sie keine Käufer finden. Aber ein >1500kg schwerer Kleinwagen, der technologisch Neuland betritt, soll scharenweise seine Käufer finden?
Und ein Kompaktklasse SUV für > 50.000€?
Der Markt wird entscheiden…
Jan meint
Manchmal frage ich mich, in welcher Welt Leute leben, die solche Aussagen machen. Ganz offensichtlich ist E-Mobilität nicht im Mittelstand angekommen. Vermutlich ist Herr Selzer in etwas anderen Kreisen unterwegs als die Mittelständler. Im Mittelstand kommen E-Autos erst an, wenn der Aufpreis ggü. Verbrennern überschaubar ist bzw. nicht mehr vorhanden.
RainerLEV meint
Ja, mag sein. Ein Szenario 2025 könnte aber auch so aussehen: „E“ wird von vielen Kunden als Premium angesehen und der Aufpreis gern bezahlt. Es stellt sich heraus, dass E-Auto Käufer weniger markengebunden sind. Chance für Opel?
Geld wird doch heute schon in größeren Mengen für alte Technik ausgegeben. Ein kleiner Q3 geht bei 38,6 T€ los. Eigtl. Wahnsinn. Und die Dinger sieht man bei uns an jeder Ecke.
Sledge Hammer meint
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