Der ADAC hat untersucht, wie es um die Lademöglichkeiten in deutschen Tiefgaragen bestellt ist. Das Fazit der Studie: Bewohner von Mehrfamilienhäusern hätten kaum eine Chance, ihr Elektroauto zuhause aufzuladen. Nur die wenigsten Tiefgaragen oder Parkflächen seien mit Steckdose oder Wallbox ausgestattet.
Nur vier Prozent der untersuchten Objekte verfügen über einen Stromanschluss, nur die Hälfte davon über wenigstens eine Ladesäule beziehungsweise Wallbox, so der ADAC. Hauptgrund für die mangelhafte Infrastruktur sei laut Aussage der Immobilienwirtschaft nicht geäußertes Interesse der Mieter und Eigentümer. Darüber hinaus wurden die hohen Kosten, technische Probleme und regulatorische Unsicherheiten genannt.
Fortschritte sind dem ADAC zufolge kurz- und mittelfristig nicht zu erwarten: Nur ein Viertel der befragten Unternehmen erwäge in den nächsten drei Jahren die Einrichtung von Lademöglichkeiten. Konkrete Pläne innerhalb eines Jahres verfolgten lediglich 13 Prozent.
Zentraler Grund für die Zurückhaltung neben den Kosten dürften hohe rechtliche und regulatorische Hindernisse bei der Installation von Wallboxen sein. So verlangt das Wohnungseigentumsgesetz (WEG), dass bei Umbauten am Gemeinschaftseigentum alle Miteigentümer zustimmen müssen – ist nur einer dagegen, kommt der Ausbau nicht zustande. Mieter haben hierauf bisher keinen Anspruch.
„Unter diesen Umständen wird es kaum gelingen, die Elektromobilität für alle Interessierten nutzbar zu machen“, kritisiert der ADAC. Für Verbraucher sei es essentiell, dass sie ihr Elektroauto unkompliziert zuhause aufladen können. Rund 60 Prozent der Ladevorgänge von Privatnutzern fänden zuhause statt. „Es ist deshalb notwendig, die Installation von Ladeinfrastruktur in Bestandsimmobilien zu erleichtern und das Miet- und Wohneigentumsrecht anzupassen. Das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz sollte noch in diesem Jahr einen Gesetzentwurf vorlegen“, fordert der ADAC.
Für seine Erhebung hat der Autoclub die elf größten deutschen Städte ausgewählt: Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt/Main, Stuttgart, Düsseldorf, Leipzig, Bremen, Dresden und Hannover. Insgesamt wurden laut dem ADAC 1410 Unternehmen nach der Anzahl der betreuten Objekte mit mehr als 10 Stellplätzen befragt, davon unterhielten 310 mindestens ein Objekt dieser Größenordnung. Die detaillierten Ergebnisse können hier eingesehen werden.
Manuel Löhrmann meint
Schade, dass es nur auf knapp 4% der Parkflächen einen Stromanschluss gibt. Ich habe mich für ein E-Auto entschieden und hoffe es gibt bald mehr Ladestationen. Wir haben auch schon ein Carport bauen lassen mit Ladestation.
Sönke meint
So ein Lobbyisten-Quatsch. Habe in die WEG Versammlung meinen Antrag eingebracht und eine große Verteileranlage für 400 Euro für andere Interessierte in der Zukunft vorfinanziert. Alle habe zugestimmt und fertig. Warum sehen das alle so negativ?Und außerdem wird die nächste SchwarzGrüne Bundesregierung das WEG Gesetz ändern.
Stephan Plümer meint
Ich habe ein Eigenheim und könnte problemlos mit dem „Ladeziegel“ an 230 Volt Steckdose laden (wenn drossel ich das sogar), ich lade aber nie zuhause …
CCS oder ein 11 -22kw Ladesäule in der nähe der Arbeit und funktioniert problemlos…
Gruß Stephan
Andreas Schmidt meint
Wir haben seit einigen Monaten ein E Auto und kann daher sagen:
Es muß da geladen werden, wo das Fahrzeug viele Stunden oder sogar über Nacht steht – Am Arbeitsplatz oder zu Hause.
Die Ladestationen in der Stadt im Parkhaus – es ist ja ganz nett; nur – solange will ich gar nicht shoppen oder Essen gehen, wie ich bräuchte um das Auto komplett wieder aufzuladen.
Wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus.
Gelöst habe ich das Thema „Laden zu Hause“ – in dem ich vom Elektriker eine rote CEE Dose auf meinen Zähler habe anlegen lassen.
Es gibt nämlich mobile Wallboxen, die nur einen CEE 3Phasen Stecke benötigen.
Und tatsächlich habe ich das Thema“Laden zu Hause“ zuerst gelöst, bevor wir uns ein E-Auto hingestellt haben – andersherum hätte es weniger Sinn gemacht.
So kann das Auto in Ruhe – und ohne viele Power laden. Da reichen schon 3,6 kw und nicht 22kw – um über Nacht wieder aufzuladen. Der Akku dankt es einem auch, denn bei sehr hohen Ladeströmen wird’s dann im wahrsten Sinne des Wortes brenzlig, es finden bei „Druckbetankung“ dann schleichend Materialveränderungen am Akku statt, die sich ungünstig auf die Lebensdauer auswirken können.
Und auch Folgendes zu Bedenken: Es wird ja gerne nach der Reichweite nachgefragt, ein möglichst dicker Akku muss also her. Nur – wenn der leergefahren ist, dann braucht es schon auch seine Zeit bis der wieder aufgeladen ist.
Das geht nirgends besser als zu Hause, vielleicht auch noch am Arbeitsplatz – wenn der Arbeitgeber entsprechend motiviert ist, was aber auch a) selten und b) nicht Gegenstand politischer Förderung ist.
Also volle Zustimmung zum Artikel des ADAC an der Stelle.
Wer in der Politik hier was bewirken könnte sollte sich zuvor mal ein E Fahrzeug für ein paar Wochen hinstellen lassen und einfach nur Praxiserfahrung einsammeln – und wird dann von ganz alleine drauf kommen wo die Ladepunkte idealerweise hingehören.
Jürgen S. meint
Es wird der Zeitpunkt kommen, wo Wohnungseigentümergemeinschaften merken, dass ihr Besitz kaum noch vermittlungsfähig ist ohne Lademöglichkeiten. Schlaue Eigentümer versuchen schon im Vorfeld den Marktwert ihrer Immobilien mit Ladestationen zu erhöhen, auch in Kombination mit Photovoltaikanlagen.
Vor 20 Jahren musste man in deutschen Großstädten noch um einen DSL oder Kabel-Internet Anschluss kämpfen. Ich bin damals als Mieter aus einer recht neuen Wohnung ausgezogen, weil die Eigentümer wegen irgendwelchen Diskussionen über die eigentümerschaft von Telekommunikationsgeräten im Keller und der Zugriffsgewährung für diese durch Telekommunikationsdienstleister dies ablehnte. Zwei Eigentümer stimmten dagegen, weil sie kein Internet im Haus bräuchten und ich schliesslich Telefon hätte (damit war nur eine 33kBit Verbindung möglich) :-)
Junge Leute sind damals dort ausgezogen. Seit kurzem kriegt man dort Kabel-Internet…
So wird’s auch mit Lademöglichkeiten laufen. Wer keine anbietet hat Pech. Es muss nur zu längeren Leerständen und Auszügen kommen, dann wachen selbst 90 jährige Eigentümer auf.
In meiner Wohnanlage in der Schweiz werden bis Ende August 18 (!) Ladestationen vom Eigentümer, einer sehr grossen Schweizer Bank, nachgerüstet. Das sind ca. 25% der jetzt vorhandenen Stellplätze. Danach werden die Flachdächer komplett mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Einziger Grund: Aufwertung der Wohnanlage. Meine Ladestation, die ich selbst finanziert habe mitsamt Anschluss bleibt. Die Parkplätze mit Ladestationen werden etwas teurer in der Miete werden, als herkömmliche – völlig klar und bestens in Ordnung. Weitere Details kenne ich noch nicht.
So wird es bald überall in den deutschsprachigen Ländern laufen, unabhängig von diesen unglaublichen bürokratischen Hürden in Deutschland.
Eine Wohnung ohne mindestens einen Parkplatz mit Steckdose, wird kaum noch vermittlungsfähig sein, in hochwertigen Wohnanlagen sowieso nicht, genauso wie heute nur noch Ü80 Mieter eine Wohnung ohne Internetverbindung beziehen, wird das völlig selbstverständlich sein.
Bevor ich in meine jetzige Wohnung gezogen bin, habe ich andere besichtigt. Es gab überall mindestens eine Steckdosen-Lademöglichkeit, wenn man bereit war, die Installation dieser zu finanzieren. Ein Dreiphasen-Anschluss war in 3/4 aller Fälle möglich. Meist hätte nur ein Zähler implementiert werden müssen. Das ist so auf dem Land in der Ostsschweiz in einer Kleinstadt.
Das entgegenkommen der Vermieter steigt mit der Marktpräsenz der Fahrzeuge und mit den Wohnungs-Leerständen.
Zieht einfach um, wenn Euer Vermieter Euch noch nicht einmal gegen Kostenübernahme keine Steckdose bereitstellen möchte. Das funktioniert.
Porsche 911 meint
Zieht einfach um…das ist für die Mehrheit der Bürger natürlich problemlos möglich, der Wohnungsmarkt in Deutschland ist ja quasi ein Käufermarkt…
„Eine Wohnung ohne mindestens einen Parkplatz mit Steckdose, wird kaum noch vermittlungsfähig sein“ – schon bisschen Glaskugeldenken – viele Mieter haben heutzutage nicht einmal einen festen Stellplatz…
Offen gesprochen meint
Da sich politisch ein Meinungsumschwung zu Wasserstoff abzeichnet, wird man bei den Lademöglichkeiten für E- Autos eher künstlich bremsen. Auch die besten Batterien sind ohne Lademöglichkeit wertlos.
Jürgen S. meint
Ich kann das von ausserhalb Deutschlands aus unter reiner Betrachtung der Medien nicht erkennen. Es gibt eine starke FCEV Lobby in Deutschland, aber der Spuk wird in drei Jahren vorbei sein. Die wollen momentan nur Fördergelder abgreifen. Mal sehen ob Herr Ziepse weiterhin FCEV Fahrzeuge bauen möchte ohne Tankstelle zu haben… Die Infrastruktur und die Fahrzeuge sind mindestens 10 Jahre hinten dran. Auf dem Markt werden BEV Fahrzeugen ab 2022 gut verfügbar sein in allen Fahrzeugklassen und gekauft werden. So schnell wird die FCEV Infrastruktur nicht aufgebaut sein auf Grund der horrenden Kosten.
newchie meint
„So verlangt das Wohnungseigentumsgesetz (WEG), dass bei Umbauten am Gemeinschaftseigentum alle Miteigentümer zustimmen müssen“.
Was für eine dümmliche Regierung haben wir da eigentlich in Berlin?
– Bahnausbau Fehlanzeige,
– NEAT Anbindung Fehlanzeige,
– Brennerzulauf Fehlanzeige
– Diesel wird nach wie vor bezuschusst,
– Flugkerosin ist nicht besteuert.
Man merkt deutlich am Verhalten der Bundesregierung das wir eben kein CO2 Problem haben, offensichtlich haben wir keine Klimaerwärmung!!
Hauptsache wir erheben eine Klimasteuer die wir dann sozial umlegen!?!?!?
Geht’s noch?
Vanellus meint
(Bundes-)Gesetze werden vom Bundestag beschlossen und in Kraft gesetzt und nicht von der Regierung.
Wenn man was kritisiert (was ja berechtigt sein kann), sollte man wissen, wen man kritisieren muss.
hu.ms meint
@A124:
die 40.000 km stammen aus der einzigen realistischen studie aus der schweiz.
Diese ist aus meiner sicht als neutral zu sehen, da es dort keine PKW-hersteller mit entsprechenden interessen und einfluss gibt. Einfach mal googeln.
Alle anderen vergleichsrechnungen aus D kommen auf viel höhere km-werte. Warum wohl ?
Aber es geht mir in meiem obigen beitrag doch garnicht um km hin- oder her.
Es geht darum, dass durch eine heizungsmodernisierung auf max. erneuerbare energien (wärmepumpe + speicher) ein hausbesitzer ein mehrfaches an emissionen einsparen kann als durch den kauf eines BEV.
Dete meint
Was ist denn an einer Steckdose ein Umbau?
Brauche die auch die Genehmigung wenn im Keller eine Lampe angebaut wird,also langsam wird’s lächerlich ????
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der CO2-Rücksack, der im Zusammenhang mit der Herstellung von Batterien genannt wird, ist für mich bislang nicht nachvollziehbar.
Kennt jemand hierzu eine Quelle, wie sich dieser zusammensetzt?
Unbesorgt meint
Eine 11kW Ladebox ist ja eigentlich kein Thema und reicht auch aus um über Nacht vollzuladen.
Im Übrigens sollte den Miteigentümern klar sein daß die Immobilie durch eine Lademöglichkeit attraktiver wird.
hu.ms meint
Wieso „über nacht vollzuladen“.
Man fährt tagsüber 50 km raus = 8 kwh und die lädt man wieder nach.
Geht mit einer ganz normalen 16 A-steckdose in knapp 4 stunden.
Da ist noch einer auf „verbrenner-denke2 = „voll macht“ und dann „leer fahren“.
FrankSJ meint
Woher stammt denn immer das Gerücht, für „Umbauten“ müssten alle Eigentümer zustimmen? Es geht, je nach Sachlage, auch mit einfacher Mehrheit bzw. Dreiviertel-Mehrheit, im Extremfall sogar nur mit der Zustimmung der Parteien, die von einer Änderung betroffen sind oder beeinträchtigt werden. Beim Verlegen von Steckdosen in einer Tiefgarage kann man davon ausgehen, dass eigentlich niemand merkbar beeinträchtigt wird.
Nachzulesen hier:
https://www.eigenheimerverband.de/tipps-fuer-recht-garten-haus/recht-politik-steuern/themenarchiv/bauliche-veraenderungen/
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Vielen Dank für die Info.
hu.ms meint
Die tücke liegt im detail. Es ist ein neues kabel vom zähler/sicherungskasten der jeweiligen wohnung zum stellplatz notwendig. Bei einer 11 kwh wallbox alleine wegen des kabels von 5 x 2,5 qmm.
Dazu muss die keller- und/oder tiefgaragenaussenwand durchbohrt werden.
Genau das ist einstimmig zustimmungpflichtig.
Das muss hier nicht angezweifelt werden. Zu diesem thema waren schon zig leute beim verwalter bzw. anwalt. Auch ich wg. der EWO meiner tochter.
Das ist akutell einfach so.
Wer es nicht glaubt – einfach seinen verwalter fragen.
FrankSJ meint
Bitte im §22(1) des WEG mal selbst nachlesen. Dort steht:
„Bauliche Veränderungen … können beschlossen oder verlangt werden, wenn jeder Wohnungseigentümer zustimmt, DESSEN RECHTE durch die Maßnahmen über das in § 14 Nr. 1 bestimmte Maß hinaus beeinträchtigt werden.“
Daraus kann man folgern, dass die Eigentümer, die in keinster Weise betroffen sind, auch nicht zustimmen müssen.
Ich bin selbst Vorsitzender des Verwaltungsbeirats einer großen WEG (über 150 Eigentümer). Für Kleinigkeiten wie das Legen eines Kabels oder das Bohren eines Lochs in der Tiefgarage kämen weder unser Verwalter noch der Beirat auf die Idee, einen Beschluss der Eigentümer einzuholen – wenn wir dies bereits auf diesem niedrigen Level machen würden, wären wir bei unserer Größe handlungsunfähig.
Dennoch kann ich mir natürlich vorstellen, dass andere Verwalter anders vorgehen. Ich kann mir aber vorstellen, dass eine Weigerung des Verwalters gerichtlich gekippt werden könnte. Natürlich wäre es aber besser, wenn es eine klare rechtliche Regelung geben würde, um solche unterschiedlichen Interpretationen zu vermeiden.
Skodafahrer meint
Wenn sich das Elektroauto durchsetzt, dann braucht man in größeren Garagen ein Lademanagementsystem mit 1 Wallbox pro Stellplatz.
Ich schätze das der Leistungsbedarf in einer großen Tiefgarage im Mittel bei ca. 1kW pro Stellplatz liegt. Wenn man eine Durchschnittsfahrleistung von 40km/Tag und Auto annimmt.
Bei 100 Stellplätzen ist man dann schon bei 100kW.
Um das Erreichen ist wahrscheinlich ein neuer Stromanschluss für die Garage und eine neue Verkabelung für die Stellplätze nötig. Man kommt schnell auf Kosten von über 100 000€ für so eine Maßnahme.
Langsam aber stetig meint
@Skodafahrer (hoffentlich bald Skodafahrer im Citigo-e?)
1 kW ist zu viel für den Durchschnitt. 40 km durchschnittlich pro Tag und Fahrzeug ist richtig. Ein Teil davon wird aber auf Langstrecken verfahren und muss somit nicht zu Haus geladen werden. Gehen wir also von 30 km aus, was etwa 5 kWh entspricht. Im Durchschnitt ist die durchschnittliche benötigte Leistung pro Stellplatz daher nur etwa 200 Watt. Nun verteilt sich das natürlich nicht komplett gleichmäßig, und zwischen 8 und 16 Uhr sind auch nicht viele Autos am Laden. Mit Lastmanagement müsste man aber mit 300 bis 500 Watt pro Stellplatz auskommen. Fraglich ist außerdem, ob Bewohner eines Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage nicht weniger Kilometer fahren pro Tag, da ein großer Teil der Langstreckenpendler eher ländlich wohnt und somit nicht in einer solchen Tiefgarage.
hu.ms meint
Nachtrag:
Ein weiterer faktor ist der zusätzliche stromverbrauch, der bei mehreren wallboxen den grundstücksanschluss überfordern kann.
Sollen also nur die ersten, deren kapazität noch abgedeckt werden kann eine anschluss bekommen und der rest nicht ?
Die verwalter klären in den eigentümerversammlungen über diese zusammenhänge ausführlich auf. Das ist ihre aufgabe.
Und warum wird der artikel hier überhaupt geschrieben, wenn es doch lt. ihren einlassungen ganz einfach wäre !
FrankSJ meint
Meine obige Antwort hat sich mit deinem neuem Beitrag überschnitten.
Warum der Beitrag geschrieben wurde? Wahrscheinlich, weil die Rechtslage Raum für Interpretationen lässt.
Der zusätzliche Stromverbrauch kann natürlich im Einzelfall ein Problem werden, dass den Eigentümern präsentiert werden muss. Auch aus diesem Grund würde ich Rechtssicherheit begrüßen.
hu.ms meint
Akuell ist die rechtslage einfach so, dass ein eigentümer eine wallbox samt zuleitung von seinem stromzähler nicht installieren darf, wenn auch nur EIN anderer eigentümer nicht zustimmt.
Nicht das WEG lesen und nach eigenen gutdünken interpretieren, sondern die gefällten urteile zu desem thema recherchieren. Denn diese urteile sind die aktuelle interpetation des WEG !
Andreas meint
„Rund 60 Prozent der Ladevorgänge von Privatnutzern fänden zuhause statt“.
Woher hat der ADAC denn diese Zahl?
Die Zahl ist viel zu gering.
Liegt eher zwischen 80-95%.
In der Tag besteht hier in vielen Bereichen eine Überregulierung. Das betrifft die unsägliche Zustimmungspflicht aller Mieter, aber auch die Blockierhaltung bei Stadtwerken mit dem Dogma: Ein Haus, ein Anschluss.
Peter meint
Ein passender Gesetzesentwurf liegt ja schon seit 2018 in der Schublade. Wer weiß, wer/was da alles so bremst. Wenn die Ströme stärker werden, spielen vielleicht auch Haftungsfragen mit rein.
Benny meint
Der Gesetzentwurf liegt schon seit 2016 in der Schublade!
https://www.bundesrat.de/SharedDocs/drucksachen/2016/0301-0400/340-16.pdf?__blob=publicationFile&v=5
Ansonsten kann ich den Artikel so unterstreichen. Ohne Änderungen im WEG-Recht gibts keine „Steckdose“ am Tiefgaragenstellplatz der Eigentumswohnung. Echt traurig, dass sowas in Deutschland Jahre dauert…
Hans Meier meint
Hohe Kosten für das verlegen einer Steckdose? Rein politische Spiele… CEE 16 Steckdose mit Abschliessabdeckung hinstellen, Parkplatz um Betrag X (nach Automodell (Stromverbrauch + Sicherheitsmarge)) pro Monat verteuern, fertig. Viel billiger als der ganze Technikquatsch in Mietgaragen.
hu.ms meint
Die änderung des wohnungseigentumsgesetzes von einstimmigen beschluss auf mehrheitsbeschluss hätte man schon vor jahren machen können. Da sind die bekannten lobbyisten der erdöl- und verbrenner-konzerne erfolgreich am werk.
Ein weiterer grund warum die BEV-zuwachsraten weit hinter dem zurückbleiben werden, was viele hier prophezeien.
Derzeit sind BEV eigentliche nur was für leute mit eigenen haus, am besten noch mit PV-anlage für sauberen und billigen strom.
Stocki meint
Ein drittel der Deutschen besitzt ein eigenes Haus. Das alleine wäre schon ein sehr großes Potezial. Leider lassen sich wohl zu viele Menschen von den Lobbyisten beeinflussen. Aber die Masche zieht nicht mehr lange. Je mehr Menschen mit den Vorzügen rein elektrischen Fahrens konfrontiert werden, desto mehr verpufft das Geblubber der Petrol Heads.
Ich bin sehr optimistisch, daß der Anteil reiner BEV an den Zulassungen nächstes jahr die 5% erreichen wird. Wenn es sich tatsächlich um einen „disruptiven“ Prozess handeln sollte, wovon ich ausgehe, wird es ab dann sehr schnell gehen. Der gleichzeitig eintretende „Osborne“-Effekt wird sein übriges tun.
Leider aber alles nur Glaskugel.
Peter meint
Wenn jedes Jahr 2 Prozent der NeuwagenKäufe elektrisch sind, haben wir in 10 Jahren auch 20Prozent im Bestand. Bei Pflegediensten und Pizzafahrern vieleicht auch mehr.
EdgarW meint
„Wenn jedes Jahr 2 Prozent der NeuwagenKäufe elektrisch sind, haben wir in 10 Jahren auch 20Prozent im Bestand.“
Interessant. „Wenn jedes Jahr 98 Prozent der Neuwagenkäufe elektrisch sind, haben wir in 10 Jahren auch 980 Prozent im Bestand“ ist dann genauso richtig.
Nicht ganz. Wenn jetzt und in Zukunft 2% E-Autos angeschafft werden, haben wir bei angenommenen 15 Jahren Haltedauer nach einem Jahr 0,13% E-Autos im Bestand, nach 2 Jahren 0,27% usw., bis dann nach 15 Jahren an die 2% erreicht werden, das ändert sich dann nicht mehr. Angenommen, die Werte sind so statisch natürlich, da manche PKW länger bis ewig gehalten werden, würde der Anteil E-Autos sich 2% nur gegen Unendlich annähern. Aber zum Glück steigen die Zulassungszahlen z.Z. jährlich um 40-80%, bei derzeit lt. electrive.net 2,6%.
hu.ms meint
Das würde voraussetzen, dass jeder jedes jahr ein neues Auto kauft. Vielleicht nochmal über diese rechnung nachdenken. :-)
EdgarW meint
Oha, ich glaub der Wert von 2,6% ist zu hoch, vielelleicht geht’s da ja wieder um die sogenannten „Elektrifizierten“ inklusive Hybride. Bevor ich weiter suche: Im Bestand haben wir aktuell vermutlich einen sehr niedrigen einstelligen Prozent-Anteil im Bestand.
Stocki meint
@Peter lass dir nochmal von jemandem Prozentrechnen erklären und löse dann bitte folgende Aufgabe:
100 -10% +10% = ?
nichts für Ungut ;-)
Peter meint
Ergänzung: Ich meinte natürlich, das die „konvertierten“ Käufer auch in Zukunft weiter bzw. wieder elektrisch kaufen und somit jährlich 2% (der dann noch verbleibenden Menge) zusätzlich elektrisch werden. Ist natürlich auch nicht ganz korrekt, weil es ja dann nur noch 2% von 0.98 sind. Geschenkt.
AndreasB meint
5% 2020 in Deutschland wird schwierig, nicht wegen der Nachfrage, wegen des sehr geringen Angebots.
Möglich ist es! Für 2021 seh ich mindestens 7%
Hermann meint
Für wie dumm halten Sie ihre Mitmenschen, namentlich die Hausbesitzer in Deutschland? In der Regel kömnen diese Menschen rechnen und mit Geld umgehen. Und genau deshalb winken sie heute noch ab. BEVs sind viel zu teuer!
Hermann meint
Ist an Stocki gerichtet
A124 meint
Dieses ganze „zu teuer“ – Geblubber kann ich echt nicht mehr hören. Es geht um unser Überleben und vor allem das unserer Kinder in den nächsten 50-100 Jahren. Für die geiz-ist-geil Jahre mit rücksichtsloser Ausbeutung aller Ressourcen in den vergangenen Jahrzehnten muss man halt mal was bezahlen. E-Mobilität ist (leider) nur ein Teil davon. Viele Eigenheimbesitzer sind ja auch bereit für Passat, A4, 3er und Co. 40k+ auszugeben. Kann man auch lassen, nur der Preis dafür steigt in jeder Hinsicht Jahr für Jahr exponentiell.
hu.ms meint
Die erneuerung der heizungsanlage (wärmepumpe) bringt eine mindestens 3-fach höhere emissionseinsparung als die Anschaffung eines BEV, da dieses ja durch den akku einen „co2-rucksack“ mitbringt, der erst nach mind. 40.000 km ausgeglichen wird.
Wenn es also um die lebensbedingungen der kommenden generationen geht sollte für hausbesitzer die reihenfolge der aktivitäten eigentlich klar sein.
EdgarW meint
Nope, sie sind nicht zu teuer. Mein Ioniq von 2018 (spätestens mit dem ID.3 gehen die Einstiegspreise für wesentlich größere Reichweiten in der gleichen Klasse nochmal deutlich runter) kostet mich, auf 9 Jahre projeziert, einen Cent mehr pro Kilometer als mein Octavia davor. Jener hatte 20.000€ gekostet, der Ioniq 32.000€. Beide nach Förderung und Rabatten natürlich, damals war Fürderung die Abwrackprämie – und ein paar Jahre Steuerbefreiung ebenfalls. Die Kosten sind _alle_ Kosten inklusive Energie, Anschaffung, Wiederverkaufswert (den Ioniq hab ich sicherheitshalber mit dem selben niedrigen Restverkaufswert angesegtezt, wie den Octavia), Versicherung, Steuern, Wartung.
Das ewige „teuer“ ist eine so genannte Milk Girl’s Calculation (TM)
Ein Faktor ist dabei aber wichtig: Je höher die jährliche Laufleistung, desto höher die jährliche Kompensation des höheren Kaufpreises. Bei mir sind’s 172.000km in 9 Jahren, also über dem Durchschnitt.
Einen ID.3 wird’s ab 30.000@ geben, inklusive Förderung dann etwas unter 26.000 (der Abzug des Händleranteils ist vor USt, die 19% auf 2000€ zieht man also zusätzlich ab) und auf wirklich jeden Neuwagen gibt es zusätzliche Rabatte, das gilt auch für E-Autos. Mein Ioniq mit 1 Jahr Lieferzeit hätte laut Katalog ca. 38.500€ gekostet. (Der Octavia davor 30.000€)
Schade nur, dass niemand rechnen kann.
hu.ms meint
@Hermann,
empfehle, alle kosten eines BEV für die gesamte nutzungszeit durchzurechen und mit verbrennern zu vergleichen.
Also einschl. energie, Kfz-steuer, wartungs- und ersatzteilen.
Wenn man eine eigene PV hat, kosten 100km BEV-fahrt 2,30 € strom = entgangene einspeisevergütung.
Hermann meint
Und wenn mir der Staat heute 2000 Euro Umweltbonus in die Hand drücken würde, dann würde ich sofort den Handwerker beauftragen , mein Haus mit pv zu bestücken. Diese Maßnahme brächte weit mehr co2 Verminderung als die Anschaffung eines bev.
Stocki meint
@Herrmann, die meisten Hausbesitzer besitzen ein Haus WEIL sie rechnen können und zusätzlich generationenübergreifend denken. Aber das nur nebenbei.
Es gibt den Mythos, BEV seien nur für die Stadt und Kurzstrecke geeignet. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Je mehr man fahren muss, desto mehr fällt der günstigere Unterhalt eines BEV inst Gewicht. In meinem konkreten Fall ersetze ich nächstes Jahr meinen alten Euro 4 Diesel, den ich im Jahr ca. 30.000km bewege durch ein 50% teureres BEV. In meinem Fall erreiche ich Preisparität aller Vorraussicht nach in 7-8 Jahren. So weit sollte man schon voraus planen, um den potenziellen Kostenvorteil eines BEV nutzen zu können. Wenn man nun noch berücksichtigt, daß BEV im allgemeinen wertstabiler sind als Verbrenner, sollte auch der letzte Stammtischbruder erkennen können, daß BEV Stand heute, die billigere Alternative sind. Vom Nutzen für die Umwelt und das Klima mal ganz abgesehen. Vorraussetzung ist natürlich, daß man auch rechnen kann.
Hermann meint
@ Hu.ms
Bei einer heute anzuschaffenden pv benötigt man den Kostenvorteil des eigenverbrauch des bev bereits, um die pv in einem angemessenen Zeitraum zu refinanzieren und soetwas wie eine Rendite zu erzielen.
Wenn man zudem die Stromkosten des bev mit der entgangenen einspeisevergütung berechnet, verbraucht man den Kostenvorteil des eigenverbrauchs zum zweiten Mal. Das wäre m.E. Ein fehlschluss.
Auch bei Strom aus pv muss man leider den Strompreis des Lieferanten zuzüglich anteiliger Grundpreis zuzüglich ladeverlust und zuzüglich Abschreibung auf wallbox rechnen . Ich sag mal um 32 Cent kWh.
peter meint
@Hermann,
es geht aber nicht ob PV oder E-Auto.
sondern E-Autos vs Normal.
Und mit der Differenz bekommt man keine sinnvolle PV Anlage aufs Dach
A124 meint
@hu.ms
Aha, ich gehe also davon aus, dass Sie ihre Wagen immer nur 39.999,99 km fahren und dann verkaufen, also die hohe Abschreibung gleich mit tragen? Un wo nehmen Sie die 40.000 km überhaupt her? Sei es drum, selbst wenn es „erst“ nach 60Tkm wäre, was ist Ihr Argument dagegen? Rechnen wir doch mal die CO2 Belastung für die Generierung und den Transport von Kraftstoffen für Verbrennerfahrzeuge ein und die Batterieherstellung, welche nicht so CO2 intensiv ist, wie in den Massenmedien immer dargestellt wird. GAnz zu schweigen von den Potenzialen, welche bei Verbrennern eher ausgereizt sind.
Der Weg ist gebaut, beschreiten wir ihn endlich und lamentieren nicht darüber, dass die ersten 10km noch nicht optimal sind.
hu.ms meint
@Hermann,
die PV-anlage mit speicher trägt sich ganz von selbst ohne BEV-laden.
Bei mir 18.000 € investition zu 1.100 € jährlich gerigeren stromkosten.
Der zusätzliche strom für das laden des BEV wird bei mir an sonnentagen tagsüber aus den übermengen genommen, für die ich ohnehin nur die geringe einspeisevergütung bekomme.
Folglich verringert sich bei der rechnung nur die einspeisevergütung.
Und das sind für 100 km BEV-fahren ca. 2,30 €.
Tagsüber, wenn die sonne scheint, fahre ich die 8 km zur arbeit mit dem fahrrad und das BEV bekommt währeddessen super günstigen strom für mind. 100 km.
NL meint
Sehr richtig, das Potential für Laden zu Hause und oder am Arbeitsplatz ist riesig. Die Diskussion über eine flächendeckende öffentliche Ladeinfrastruktur ist das größte Hemmnis welches wir aktuell haben, gestreut von Lobbyisten und Stammtischlern die nur Überschriften lesen.
jomei meint
In den west- und nordeuropäischen Nachbarländern ist die Eigenheimquote wesentlich höher als in Deutschland. In wenigen Jahren wird Deutschland meilenweit der Elektrifizierung des Verkehrs hinterherhinken, so wie jetzt schon in Sachen schnelles Internet vs. Funklöcher. (Südeuropa hat auch eine höhere Eigenheimquote, aber ob die Kauf- und Wirtschaftskraft ausreicht, dem west- und nordeuropäischen Beispiel zu folgen, ist zweifelhaft.)
Da die Exportchancen für deutsche Verbrenner ohnehin sinken werden, wird der Gesetzgeber ohnehin gezwungen sein, über eine Änderung des Wohneigentumsrechts die Blockierer leerlaufen zu lassen.
Eigenheimbesitzer meint
Die interessante Frage ist, warum Deutschland bei den eigenen Wänden so hinterher hinkt. Wollen die meisten lieber toll in den Urlaub fliegen statt ein paar Jahre mal Geld beiseite zu legen, um dann günstiger zu wohnen?
Selbst im nicht gerade als reich bekannten Rumänien ist die Wohneigentumsquote signifikant höher als hierzulande.
cafedelsol meint
super! dann ziehen wir jetzt alle nach rumänien und die umwelt in deutschland ist gerettet.
Stocki meint
Die Gründe sind so vielfältig. Ich würde, verallgemeinert ausgedrückt, die schnelllebige Zeit als Ursache sehen. Mit steigendem Wohlstand steigen seltsamerweise auch die Zukunftsängste. Die Bereitschaft für langfristige Investitionen sinkt ständig. Kann man bedingt auch verstehen, wenn immer weniger Menschen in einem festen Arbeitsverhältnis stehen, und die Wohlstandsschere immer weiter auseinander geht. Vielleicht ist die schlechte Wohneigentumsquote in D ein Indiz dafür, daß es uns Deutschen gar nicht mehr so gut geht, wie immer behauptet wird. Wer weiß?
Sledge Hammer meint
+1
jomei meint
…möchte noch ergänzen, veranlasst durch den Artikel über fortschreitende Elektrifizierung von öffentlichen und unternehmerischen Fuhrparks, die die Absatzaussichten der Verbrenner noch weiter schmälern werden:
Bald wird es eine Frage des Werterhalts von Wohneigentum sein, ob Lademöglichkeiten auf dem Grundstück oder in der Tiefarage vorhanden sind oder nicht. Wohneigentum, das keine Lademöglichkeit hat, wird an Wert verlieren. Darauf sollte sich die Immobilienwirtschaft rechtzeitig einstellen.