Die Auto- und Batterie-Hersteller wollen den Einsatz von bestimmten Rohstoffen in Akkus von modernen Elektroautos verringern. Mittel- bis langfristig soll etwa komplett auf Kobalt verzichtet werden. Vorerst spielen dieser und weitere Rohstoffe aber weiter eine wichtige Rolle bei der Transformation hin zur E-Mobilität. Laut einer aktuellen Studie drohen Versorgungsengpässe.
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) warnt vor wachsenden Risiken für eine ausreichende Rohstoffversorgung, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Insbesondere der Bedarf an Kobalt für Elektroauto-Batterien werde sich in den nächsten Jahren vervielfachen. „Engpässe könnten ganze Wertschöpfungsketten lahmlegen und gefährden unsere Wettbewerbsfähigkeit“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Er forderte, dass sich die Bundesregierung stärker engagiert – Unternehmen müssten bei der Rohstofferschließung im Ausland besser unterstützt werden.
Kobalt, Lithium und Graphit für Batterien gehörten mit 20 weiteren Rohstoffen zur „roten Gruppe“ mit sehr hohem Versorgungsrisiko, heißt es in einer Studie des vbw. Viele wichtige Rohstoffe für die Energiewende und die Digitalisierung kämen aus instabilen Ländern mit Korruption, in denen Investitionen in einen umweltverträglichen und sozial akzeptablen Abbau schwierig seien.
Große Kobalt-Vorkommen gibt es im Kongo in Zentralafrika, wo der Rohstoff in vielen Fällen unter äußerst fragwürdigen Bedingungen abgebaut wird. Selbst wenn der Kobalt-Anteil in Batterien deutlich sinke, werde sich der Bedarf in den nächsten Jahren vervielfachen. Ein Verzicht auf Kobalt aus dem Kongo sei daher keine Lösung, heißt es in der Studie. Ein weiteres Problem sei, dass China heute große Teile der Kobalt- und Lithium-Aufbereitung kontrolliere. Durch das Recycling ausgedienter Batterien lasse sich in den nächsten Jahren aber noch keine nennenswerte Menge an Rohstoffen gewinnen.
Harro51 meint
Trau schau wem, wer was veröffentlicht *lol*
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) vbw-bayern.de
„Uns ist es extrem wichtig, dabei auch die Interessen der vielen Zuliefererbetriebe zu berücksichtigen. Mehr als 90 Unternehmen haben Interesse an einer Mitwirkung gemeldet.“
So schauts aus, Mr Andy (be)Scheuert und seine Lobbyisten haben ihre Finger in dem Bericht. Hat einen Wahrheitsgehalt von Trumps „Twitternachrichten“
alupo meint
Bei den Rohstoffen für Akkuzellen gibt es zwar Produktionsengpässe (und die wird es in den nächsten Jahren wachstumsbedingt m.M.n. auch weiterhin geben), vom Mining bis zum Akkupack, aber absolut keine Probleme mit den heute schon bekannten Resourcen auf der Erde.
Das war zumindest die Auskunft in diesem Jahr von jemandem, der es wissen muss da er beruflich mit der Materie befasst ist. Er ist eine Führungskraft in einem großen Unternehmen der chemischen Industrie und sollte daher alleine schon berufsbedingt wissen wovon er spricht.
Daher ist das für mich nur eine weitere Panikmache und ich bin felsenfest überzeugt, dass meine direkte Quelle weiß wovon sie spricht.
Nichts desto trotz, die Grafiken über die heute schon bekannten Rohstoffmengen in den Lagestätten in Verbindung mit einem starken Nachfragewachstum waren schon sehr interessant anzusehen. Und es war beruhigend von kompetenter Stelle zu erfahren, dass die Vorräte jedenfalls keinen Engpass in Zukunft darstellen werden, so wie in diesem Bericht behauptet wird.
NL meint
Klingt nach Verbrenner-Lobbyismus, schön Ängste schüren um möglichst lange gestrig zu verharren.
Probleme sind bekannt und werden angegangen, mit dem Tempo wie es die Poltik der Wirtschaft erlaubt. Auch hier sind natürlich strengere Auflagen zu Lieferketten / Transparenz gefragt.
GeHa meint
Wenn ich von diesen Kobaltminen im Kongo lesen, werd ich jedesmal grantig! ES SIND KUPFERMINEN!!! Das Kobalt und einige andere seltene Metalle sind ein Nebenprodukt der Kupfergewinnung.
Notfalls könnte man ja auch bei Wikipedia nachlesen: „Der größte Teil von Cobalt wird durch Reduktion der Cobalt-Nebenprodukte des Nickel- und Kupferabbaus und der Schmelze gewonnen.[29][30] Weil Cobalt in der Regel als Nebenprodukt anfällt, hängt die Cobaltversorgung in hohem Maße von der wirtschaftlichen Durchführbarkeit des Kupfer- und Nickelabbaus in einem bestimmten Markt ab.[31]“
Wenn man schon mit dem Zeigefinger daher kommt müsste man konstatieren: Die kongolesischen Kinder in den Minen sterben wegen dem enormen Kupferbedarf der westlichen Welt. Das sie zusätzlich noch Kobalt erschürfen, ist den lokalen Warlords egal – die verkaufen das Kupfererz, wurscht wieviele Promille an anderen Metallen da noch dabei sind!
Duesendaniel meint
„Ein Verzicht auf Kobalt aus dem Kongo sei daher keine Lösung, heißt es in der Studie“. Was für ein Unsinn. Tesla plant schon in wenigen Jahren eine Produktion völlig ohne Kobalt und das Fraunhofer Institut hat auch längst solche Konzepte.
Und da das Lithium überwiegend aus Bolivien kommt, frage ich mich, warum die Aufarbeitung chinesisch kontrolliert sein muss? Hat da unsere Autoindustrie mal wieder geschlafen?
Load"*",8,1 meint
Tja, solche Studien gefallen den fanatischen Träumern hier natürlich nicht. Naja, wir können ja zum Angriffsland werden und uns die Rohstoffe am Kongo sichern.
Mord für Elektro und die Freitagsträumer…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Stimmt, der Mord an den Ölquellen wird ja für uns von anderen ausgeführt …..
Jeru meint
Whataboutism.
Duesendaniel meint
Karl Benz und Gottlieb Daimler waren auch solche ‚fanatischen Träumer‘ in den Augen der damaligen Pferdekutschenbesitzer und -befürworter. Menschen wie Sie halt. Wenn es immer nach denen gegangen wäre, säßen wir wohl immer noch in dunklen Höhlen, weil selbst das Feuer einst böses Teufelszeug war.
alex meint
Zum glück sprudelt das Benzin und der Diesel einfach aus der Zapfsäule ohne das es vorher aus Rohöl gewonnen werden muss welches in Afrika, Tiefsee oder Amazonas abgepumpt wird, giftige gase und radioaktiven bohrschlamm hinterlässt.
Zum glück nur…
Seit Jahrzehnten wird Erdöl gepumpt und keinen juckt es, da es allgegenwärtig ist.
Wie würde die Welt aussehen, wenn Herr Rockefeller damals nicht die erste Elektro Autos verteufelt hätte, ins öl Geschäft eingestiegen wär und mit großen Geldern den verbrennungsmotor gepusht hat.
Und man heute den Verbrenner „neu“ entwickelt hätte und auf den markt bringen würde, kein Mensch mit klarem verstand würde so eine Kiste kaufen. Man kann sich denken was für einen Aufschrei es geben würde, wie dreckig doch die Ölförderung als solche ist, und wie viele abgase diese Auto von sich gibt…
Warum nur, haben Menschen immer so große Probleme ihr Horizont zu erweitern und selber zu denken, anstatt sich die Meinung von den jenigen eintrichtern zu lassen, die an ihnen verdienen?
Mike meint
Also Lithium kann man sogar in Deutschland abbauen: https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-11/lithium-rohstoff-batterien-elektroautos-erzgebirge Will man aber offenbar nicht – vielleicht zu teuer?
Sebastian meint
„Viele wichtige Rohstoffe für die Energiewende und die Digitalisierung kämen aus instabilen Ländern mit Korruption, in denen Investitionen in einen umweltverträglichen und sozial akzeptablen Abbau schwierig seien.“
Echt? Wir haben diese Rohstoffe in Deutschland?
Naja, zum Glück ist beim Öl ja alles anders.
STU meint
„Engpässe könnten ganze Wertschöpfungsketten lahmlegen und gefährden unsere Wettbewerbsfähigkeit“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Schon klar woher das kommt. Andere Hersteller als die in Bayern ansässigen haben sich frühzeitig um die Batterieversorgung gekümmert. Seit der IAA vergeht kein Tag an dem nicht ein neues BEV oder ein Plug-In angekündigt wird. Wer zu spät kommt wird eben bestraft.
Hardle meint
Ich denke, wir sollten bei Heimspeichern auf Batterien mit den knappen Rohstoffen verzichten. Hier spielt die Größe und das Gewicht nicht die große Rolle wie im Auto.
Swissli meint
Derweil Glencore im Kongo eine grosse Kobaltmine für 2 Jahre schliesst.
Grund: Preiszerfall Kobalt und zu „gieriger“ Staat.
https://amp2.handelsblatt.com/unternehmen/energie/rohstoffkonzern-glencore-legt-groesste-kobaltmine-im-kongo-still/24879348.html
Peter W meint
Damit ist wieder mal klar, was von manchen Studien zu halten ist.
Danke für die Info!
Swissli meint
Bei Lithium ähnlich. Nach steilem Anstieg 2017 sind die Preise bis heute wieder um -40% gefallen. Ursache teils sicher auch Schweinezyklus.
Aber wenn langfristig ein Mangel bestehen würde, hätten wir stetig steigende Rohstoffpreise.
Jörg2 meint
@ecomento
Auf welche Studie stützt sich hier die VBW?
ecomento.de meint
Wir haben die Studie angefragt, bisher aber noch keine Antwort erhalten.
VG | ecomento.de
Jörg2 meint
Danke!
Auf deren Internetseite ist auch nichts zu finden.
Jeru meint
Kurz- und Mittelfristig wird die Elektromobilität auch aus meiner Sicht nicht ohne Probleme/Kritik auskommen. Die Herstellung und Entsorgung von Batterien aber auch die Herstellung von Wasserstoff bleibt zunächst problematisch.
Aus meiner Sicht ist das aber kein echtes Argument gegen Elektromobilität, denn es ist absehbar, dass sich unabhängig von den schon heute vorhandenen Vorteilen auch diese Probleme lösen lassen. Ziel ist die Versorgung mit 100 % Erneuerbaren und eine umweltfreundliche Versorgung mit Rohstoffen. Sowohl für BEV, als auch FCEV.
JayP meint
Wer bitte Entsorgt eine Batterie? Wenn der Akku nach 10 Jahren E-Auto noch 80 % Restkapazität hat, dann ist er alleine aufgrund weiterer Anwendungen zu viel wert als Ihn direkt zu verschrotten.
Ein Verkauf eines gebrauchten Akkus an Firmen die damit Solarbatterien oder „Notstrom“-Lösungen bauen, kann sich lohnen.
Auch wird niemals entsorgt werden, sondern stets recycelt!
Load"*",8,1 meint
lt. Nissan ist der Akku nach 10 Jahren tot. Nix mit 80%!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Der Akku ist eine geschlossene Alukiste, da geht nichts rein und nichts raus. Und es ist nicht wie bei Uran, bei dem man nach Nutzung einen Berg radioaktiven Abfalls vor sich hat. Der Akku ist und bleibt was er ist und wird am Ende auf jeden Fall recycelt.
JayP meint
Mal ganz ehrlich!
Nissan kann keine Batterien bauen.
der Leaf ist ganz net. Die degradation Der Akkus aufgrund fehlendem Thermomanagement ist nicht tragbar.
Von Nissan’s würde ich die Finger lassen.
JayP meint
P.S.: deswegen baut Nissan mit seinen Akkus auch Notstromaggregate für Stadien…
Alex meint
Nissan baut bescheidene Akkus!
Sie können einen PKW Akku nicht mit einem Notstrom Akku vergleichen, das sind zwei komplett unterschiedliche einsatzgebiete.
Oder vergleichen wir die Abgaswerte eines Dieselgenerators mit denen eines Mercedes Motor Baujahr 2019?
man kann sich alles zurecht legen, wenn man nur will, und Äpfel mit Birnen vergleichen so wie fakten ausblenden.
Jogi meint
Es war einmal ein @Load…
https://ecomento.de/2019/05/28/nissan-elektroauto-batterien-halten-22-jahre/
Christian meint
Ich möchte garnicht dagegen argumentieren. Bei uns geht im Moment der Strom aus. Und ich muß laden! Duck und weg.
Sam Woodmann meint
Mir kommen solche Studien immer sehr fragwürdig vor. Rohstoffknappheit liest man nur in Verbindung mit den Batterien. Im Verbrenner wird auch Kobalt benötigt. Da hat man in den vergangenen Jahren, trotz mehrerer Verkaufrekorde nie etwas gehört.
Gefällikeitsgutachten der Bayrischen Industrie? Wer weiß das schon!
Selnim meint
Sind eben ganz andere Mengen und Steigerungsraten. Es geht da nicht um 10% im Jahr. Wenn die grossen Hersteller aufspringen können auch 30% im Jahr drin liegen.
Tesla-Fan meint
Solche Studien sind regelmäßig Gefälligkeits-Studien für den Auftraggeber.
Öl geht auch nicht aus! Zur Not schickt man das Militär. Das stört auch niemanden.
Mike meint
Im Verbrenner bzw. Brennstoffzellenfahrzeugen wird auch Platin gebraucht – scheint auch kein Problem darzustellen. Vielleicht wird es jetzt nur aufgebauscht, weil
a) es gegen E-Autos verwendet werden kann und
b) weil die zukünftige Wirtschaftsmacht China viele dieser Ressourcen hat.